Freudenstadt: Rundweg Christophstal

Aktueller Hinweis Juni 2023

Der Rundweg wird nicht mehr offiziell betrieben. Die usrprüngliche Beschilderung ist nur noch teilweise vorhanden und einzelne Wegabschnitte sind nicht mehr oder nicht gut begehbar. Die Wege werden nicht mehr gepflegt oder auf Verkehrssicherheit geprüft.

Dieser Rundweg verbindet auf schmalen Fußpfaden die interessantesten Stellen des Tales. Er entfernt sich kaum mehr als 1000 m Luftlinie vom Marktplatz und führt doch durch eine ganz andere, spannende und gebirgige Schwarzwaldwelt. Immer wieder trifft man auf Spuren des historischen Bergbaus und der Frühindustrialisierung im Christophstal.

Wegbeschreibung

Folgen Sie der Richtung Bärenschlössle über den Unteren Marktplatz in die Finkenbergstraße bis zur Rappenstraße. Wenige Schritte nach rechts zu den Adler-Anlagen, ab hier weist Ihnen das Symbol „Rundweg Christophstal“ den weiteren Weg.

Die „Stäpfele“ (Treppen) führen Sie direkt ins Tal. Im unteren Drittel geht es geradeaus über den Wiesenpfad (nicht die letzte Treppe links nehmen!) entlang der Trockenmauerbiotope.

Beim ehem. Laborantenhaus links halten und schräg gegenüber auf dem Steg den Forbach überqueren. Nun tauchen Sie in den Wald ein und wandern den schmalen Fußpfad bergauf bis zum „Talsträssle“. Folgen Sie dem asphaltierten Weg nach rechts leicht bergan. Links sehen Sie das neue Boschenloch, eine ebene Wiese mit Blick auf Freudenstadt. Hinter der Holzhütte am Waldrand befindet sich ein vergitterter Stolleneingang mit Quelle.

In der Kurve Richtung Kniebis führt nach ca. 20 m ein schmaler Fußpfad links in den Wald hinein und dann bergauf durch den Hochwald am Steilhang. Der Serpentinenweg mündet auf einen Forstweg auf der Höhe des Finkenbergs. Hier links halten, ca. 200 m, am Steinbruch vorbei. An der nächsten Kreuzung können Sie direkt dem Rundweg nach links in Richtung Bärenschlössle folgen. Wir empfehlen jedoch einen kurzen Abstecher nach rechts zur Arnoldhütte mit Grillplatz auf einer sonnigen Waldlichtung. Auf dem gleichen Weg zurück zur Kreuzung, dann geht’s geradeaus weiter den urigen Fußpfad hinunter zum Bärenschlössle.

Am Waldrand angekommen, halten Sie sich rechts, am Wildgehege links. Unterhalb des Bärenschlössle, am Parkplatz, geht es rechts zur Forbachbrücke, dann wieder links Richtung Marktplatz.

Gleich zu Beginn der Christophstaler Steige (nach dem Garten bei der Baumgruppe) zweigt rechts das Bollenwegle ab zur Straßburger Straße, an der sich das Besucherbergwerk befindet. Gehen Sie Richtung Innenstadt zum Promenadenplatz, dort links ins Kirchgässle bis zum Marktplatz.

Infomaterialien

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Freudenstadt

Rundweg Christophstal – keine Infomaterialien vorhanden!

Textquellen

Freudenstadt Tourismus: Wanderfreuden. Die 16 schönsten Wandertouren rund um Freudenstadt als Pocket-Guide, Tour 7, Stand: 2015.

Freudenstadt: Wasserleben – ein wanderbares Museum im Christophstal

Freudenstadt: Wasserleben – ein wanderbares Museum im Christophstal

© Roland Gänßler, Christophstal

Mit freundlicher Genehmigung.

Vielen Dank.

Das Christophstal unterhalb von Freudenstadt war auf Geheiß des Stadtgründers Herzog Friedrich wegen der Silberfunde zum Zentrum des württembergischen Metallindustrie ausgebaut worden. Hier lebten über Jahrhunderte Laboranten, Bergknappen und Handwerker. Eisen- und Sägewerke, Walken und Mühlen drängten sich ans Ufer des Forbaches. Die Wasserkraft des Forbaches wurde zum Antrieb der Maschinen genutzt. Zahlreiche Relikte aus den letzten Jahrhunderten zeugen von der damaligen Betriebssamkeit im Christophstal.

… Soweit der Flyer mit dem Wegverlauf, der sich so auch in der Broschüre „laufen. lachen. entdecken – 45 Pfade erleben“ des Landratsamtes wiederfindet.

Wir verlassen den Marktplatz zwischen dem Kaufhaus Wagner und der Polizei und gehen geradeaus zu den Adler-Terrassen, wo wir bereits einen Blick ins Tal werfen können. Unser Weg führt links die alte Straße hinunter, bis wir zu einer Treppe kommen, der wir abwärts folgen. Dort finden wir die ersten Hinweisschilder.

Links haben wir die Tuchfabrik Hoyler. Ursprünglich stand hier der Obere Großhammer, der sich aus einer Eisenschmiede entwickelte, die von Heinrich Schickhardt geplant wurde. Ca 250 Jahre lang wurde hier Eisen verarbeitet, bis die Schmiedehämmer verstummten und die -feuer erloschen. Danach zog die Textilfabrik Hoyler hier ein, die Weltgeltung errang. Heute verfällt das Gebäude leider langsam vor sich hin.

Rechts von der Textilfabrik steht ein Wohnhaus, in dem die Forstamtsdiener wohnten  daneben das Gasthof „Zum Bad“. Dazwischen stand ein Gebäude, in dem sich das Christophstaler Gefängnis befand. An dieser Stelle stand ursprünglich eine Messingfaktorei, die aus dem Kupfer, das hier gefördert – und aus anderen Gegenden angekauft – wurde verarbeitete und vertrieb. Nachdem die Messingherstellung eingestellt wurde, wurden die alten Gebäude abgerissen und ersetzt.

Erst war hier die Verwaltung des Eisenwerkes Christophstal untergebracht, dann folgte die Forstverwaltung, bis 1862 das Haus in private Hände gelangte. Jakob Wälde richtete dort eine Badeanstalt mit Restauration ein. Heute wird nur noch das Gasthaus betrieben.

Unser Weg führt nach rechts, wo wir schnell auf die Feilenhauerei Bührle stoßen, die heute leider nicht mehr in betrieb ist. Sie war eine der letzten Feilenhauereien in Deutschland, wo Feilen noch manuell hergestellt wurden. Zwischen 1622 und 1628 wurden hier Münzen geprägt, Anfangs solche aus der Kipper- und Wipperzeit, einer Zeit, in der den Münzen viel unedles Material zugesetzt wurde, dann aber reguläre, die den Vorschriften entsprachen. Später wurde das Gebäude als Zainhammer genutzt.

Beim Durchgang zwischen der Feilenhauerei und dem Wohnhaus auf der gegenüberliegenden Straßenseite sehen wir rechts einen Hangkeller, auf dessen Türsturz die Jahreszahl 1664 eingemeißelt ist – ein Hinweis auf das Alter des Kellers.

Der Weg führt weiter die Straße hinab. In der Nähe der Feilenhauerei steht ein Hinweisschild an einem Wohngrundstück. das Schild verweist auf einen Streckhammer, der dort gestanden hat. Erbaut wurde das ursprüngliche Gebäude 1612 als Drahtmühle nach der Planung von Heinrich Schickhardt. Hier wurde die Wasserkraft genutzt, um Eisenstäbe durch Locheisen zu ziehen und dadurch den Durchmesser zu verringern. Das Ergebnis war ein Draht, bei dem die Spuren der Ziehzangen noch zu sehen waren. Später wurde das Gebäude als Schmiede verwendet, bis es zu einer Sägemühle ausgebaut wurde.  Der jetzige Eigentümer hat die Sägemühle gekauft und abgerissen. An der Stelle steht heute sein Wohnhaus.

Weiter talabwärts folgen einige kleinere Häuser, von denen eines auf den ersten Blick ziemlich alt erscheint. In solchen Häusern wohnten die Beschäftigten der Schmieden hier im Tal. Doch es gab auch größere Wohngebäude, wie das Haus , zu dem wir jetzt kommen. Das Hinweisschild erklärt uns, was es mit diesem Gebäude auf sich hat: Es wurde 1790 von der damaligen Eisenmanufaktur gebaut, um dort Laboranten unterzubringen, war also ein Laborantenhaus.

Mit Laboranten wurden die Arbeiter bezeichnet, die in den Schmieden arbeiteten. Das Schild behauptet zwar, daß dieses das letzte wäre, welches im Christophstal stände, doch stehen zwei weitere große – jüngere – Laborantenhäuser im unteren Tal, zwei weitere im Friedrichstal, das früher zum Christophstal gehörte.

In der Nähe des Laborantenhauses steht auf der gegenüberliegenden Talseite ein Hinweisschild an einer Toreinfahrt zu einer brachliegenden Fläche. Hier stand ursprünglich ein Kupferhammer, in dem Kupfer verarbeitet wurde. Nachdem die Kupferherstellung eingestellt wurde – das meiste Kupfer wurde zugekauft – wurde der Kupferhammer in einen Pfannenhammer umgebaut, den Oberen Pfannenhammer. Weiter unten im Tal gab es einen weiteren. Beide Pfannenhammer stellten schmiedeeiserne Pfannen her. Für den Haushalt, aber auch für Salzsieder und ähnliche Anwendungen.

Nachdem der Betrieb des Hammers eingestellt wurde, siedelten sich hier andere Betriebe an – Textilindustrie und später die Firma Bürkle, die hier ihren Ursprung hat. Sie war die letzte Firma, die auf diesem Grundstück produzierte, bis sie auf ein neues, größeres Gelände im Osten der Stadt Freudenstadt zog.

Unser Weg geht am Haus Votteler mit dem kleinen malerischen Fachwerkhäuschen – einer alten Mühle – und der Walke vorbei zu den Forellenteichen. An der Walke wurde von Freudenstädter Webern das Tuch gewalkt, das sie herstellten. Vorher war dahinter der Eingang zum Dorothea-Stollen, einem der Gruben hier im Tal.

Von den Fischteichen aus sehen wir schon den Eingang des Dorothea-Untersuchungsstollens, mit dem die Firma Sachtleben erkundete, ob sich der Abbau von Schwerspat lohnen würde. Er ist der letzte betriebsbereite Stollen im Tal. Beim Vortrieb stießman auf den alten Doprothea-Stollen und stellte fest, das dort die Verzimmerung des Stollens noch in Ordnung war.

Unterhalb der Fischteiche verlassen wir die Straße und biegen links ab. Am Eingangstor des Grubengeländes sehen wir ein weiteres Hinweisschild des Wanderweges. Es weist zum einen  auf die Grube Sachtleben – den Dorothea-Untersuchungsstollen – hin, aber auch auf die Kupfer- oder Silberschmelze, die auf der anderen Wegseite stand.

In dieser Schmelze – und einer weiteren Am oberen Ende des Tales wurde das Erz, das hier gefördert wurde, verhüttet, um an die Metalle wie Kupfer, Eisen und Silber zu kommen. Heute fließt der Forbach an der Stelle, wo einst die Schmelze stand. Der Bach ist dort um 1903 herum begradigt worden, was auch an einem kleinen, ausgemauerten Graben erkannt werden kann, der mitten in der Wiese endet. Hier begann der Mühlkanal des Unteren Pfannenhammers. Wir überqueren die Brücke und folgen dem Weg hangaufwärts., bis wir zum Talsträßle kommen. Ein Hinweisschild informiert uns über den Bergbau hier im Tal, dem wir schon begegnet sind.

Wir folgen dem Talsträßle talaufwärts und kommen wieder an der Tuchfabrik vorbei.  Kurzs danach sehen wir auf der rechten Seite das Bärenschlössle mit seinem Treppengiebel. 1627 wurde es von Peter Stein, dem damaligen Generalfaktor des Tales erbaut – vermutlich an Stelle des Bergverweshauses, das damals hier gestanden haben soll. Später wurde es als Bauernhaus genutzt bis ein Restaurant dort einzog. Beim Bärenschlössle befindet sich auch ein Wildgehege, in dem Rotwild gehalten wird.

Den Parkplatz überqueren wir und gehen zu dem blau gestrichenen Haus. Dieses Gebäude war ursprünglich die Vordere Mühle, in der Getreide gemahlen wurde. Später zog hier eine Seidenweberei ein, für die das Haus grundlegend umgebaut wurde. Heute beherbergt das Gebäude die Galerie Christophstal.

Wir folgen der Christophsstraße abwärts. An dem Haus an der Einmündung auf die Talstraße weist uns ein Hinweisschild des Weges darauf hin, daß es sich bei dem Gebäude um die frühere Talwirtschaft „Zum großen Christoph“ handelt, die bereits 1580 erwähnt wird. Allerdings stnd sie damals wohl auf der anderen Straßenseite. Nach einem Brand wurde sie an der jetzigen Stelle errcihtet. Heute dient sie nur noch als Wohnhaus.

Auf der anderen Straßenseite weist ein Hinweisschild auf den Christophsstollen hin, der am stadtseitigen Hang des Tales in den Berg getrieben wurde. nach ihm hat das Christophstal seinen Namen. Dieser Stollen war mit 600m einer der längsten des Tales.

Wir biegen nach rechts in die Talstraße ein und folgen ihr wenige Meter bis rechts die Alte Kniebissteige abzweigt. Sie ist ein Teil des alten Schwabenweges, der Tübingen mit Straßburg verbindet. Dieser Weg ist sicher seit dem 12. Jahrhundert bekannt, wie alte Spuren zeigen. Einige römische Funde in Freudenstadt und Dornstetten lassen die Vermutung, daß es sich um einen alten römischen Weg handelt, nicht völlig abwegig erscheinen.

Etwas weiter talaufwärts steht das Haus Greising, daß als Lohmühle erbaut worden ist. Später wurde hier eine Messerschmiede eingerichtet, in der unter anderem Strohmesser gefertigt wurden, mit denen Bauern im Winter das Futter ihres Viehs portionierten. Später übernahm die Familie Greising das Gebäude und betrieb bis 18948 eine Schindelfabrik. Abgesehen vom Wohnteil wurde das Haus in den letzten Jahren abgerissen.

Die letzte Station des Weges ist die Haas’sche Mühle, die noch ein kurzes Stück talaufwärts an einer Forbachbrücke steht. Erbaut wurde sie vermutlich als Drahtmühle, wurde aber schon bald genutzt, um Waffen und Waffenteile zu fertigen. Später wurde sie als Walk- und Mahlmühle genutzt, aber 1808 wieder zur Herstellung von Waffenteilen eingesetzt. Nach einem Brand 1811 in einem der Nachbargebäuden, die zu der Fertigung gehörten, zog die Waffenproduktion nach Oberndorf am Neckar um und wurde dort die Keimzelle der Waffenfabrik Mauser.

Unser Weg führt uns noch ein Stück talaufwärts, bis er links von der Straße abzweigt und den Hang hoch zurück zum Marktplatz führt.

Infomaterialien

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Freudenstadt

Wasserleben – keine Infomaterialien vorhanden!

Götzis: Rundwanderung in die Götzner Schluchten der Eiszeit

Wanderung in die Vergangenheit: Über die Eisrandschlucht der Ur-Ill und den Fallenkobelweg in die Örflaschlucht. Wieder hoch nach Rütte und den Lusbühlweg zurück zum Ausgangspunkt Kobel.

Erleben sie die Kraft des Wassers und die Landschaftsbildung während der Eiszeiten. Gleich zu Beginn nach einem kurzen Anstieg erreicht man über den Fallenkobelweg die eiszeitliche Illschlucht und nach dem Anstieg vom oberen Parkplatz Götznerberg den Meschatle, wo beeindruckende Kolke zu sehen sind, die von den Eisrandwässern der Eiszeiten ausgeschliffen wurden, genauso wie die Örflaschlucht.

Der größte Teil der Wanderung führt durch kühle Wälder und Schluchten und eignet sich daher gerade für heiße Sommertage.

Infomaterialien

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Götzis

Rundwanderung in die Götzner Schluchten der Eiszeit – keine Infomaterialien vorhanden!

Grafenberg: Vier Vulkane auf einen Streich

Die Tour führt über vier Krater des „Schwäbischen Vulkans“ sowie das Arboretum beim Grafenberg.

Vulkane:

  • Florian
  • Metzinger Weinberg
  • Hofbühl
  • Jusi

Das Arboretum bei Grafenberg ist bereits mehr als 100 Jahre alt. Der Baumbestand ist in mehrere Flächen, getrennt nach Nadel- und Laubbäumen, aufgeteilt. Heute gibt es im Arboretum noch etwa 140 verschiedene Baumarten aus vier Kontinenten. Auch einige Mammutbäume sind darunter.

Für die Kleinen ist der kleine Waldspielplatz direkt am Parkplatz interessant.

Urach-Kirchheimer Vulkangebiet ("Der Schwäbische Vulkan")

Quelle: Wikipedia

Schwäbische Vulkan

Der sogenannte Schwäbische Vulkan ist ein durch tertiärzeitliche vulkanische Aktivität geologisch beeinflusstes Gebiet auf dem Plateau des mittleren Abschnittes der Schwäbischen Alb und dessen nördlichem Vorland.

In einem Umkreis von 56 km wurden dort bisher über 350 Vulkanschlote (Diatreme) identifiziert. Zahlreiche verborgene Schlote konnten nur mithilfe geophysikalischer Methoden kartiert werden. Da die vulkanischen Aktivitäten nur im Miozän (vor 17–11 Mio. Jahren) stattfanden, sind nach dieser langen Zeit Vulkanmerkmale nur noch in einigen Fällen wahrnehmbar, in noch weniger Fällen prägend für das Landschaftsbild und ganz selten sind Schlotspitzen an der Oberfläche sichtbar. Am „Scharnhauser Vulkanschlot“, rund 23 Kilometer nördlich des heutigen Albtraufs, wurden Gesteinsfragmente des Weißjura (Malm beta) vorgefunden, wo alle drei Jurastufen längst abgetragen sind. Im Miozän muss sich das Albplateau folglich noch bis kurz vor Stuttgart erstreckt haben.

Landschaft

Seit dem Erlöschen des Vulkanismus im Miozän ist es zu keinen weiteren Aktivitäten mehr gekommen. Nach dieser langen Zeit sind Vulkanmerkmale nur in einigen Fällen wahrnehmbar und in noch weniger Fällen prägend für das Erscheinungsbild der Landschaften. An der Oberfläche sichtbare Schlotspitzen sind selten. Rhenanische Erosion, Verwitterung und Abtragung des Reliefs des Albplateaus um bis zu 200 m, nördlich des heutigen Albtraufs oft 300 m oder mehr, haben die Tops der Vulkanschlote abgeräumt und die Landschaft überprägt. Ein Übriges haben menschliche Einflüsse bewirkt – Besiedlung, technisierte Landwirtschaft, extensive Flächennutzungen und Arbeitsmigration in das Vorland.

Nach der Stilllegung der wenigen Vulkan-Steinbrüche die es gab, sind auch deren Spuren durch Bewuchs, Zerfall oder Zuschüttung verwischt. Die wasserstauenden Schlottuffeigenschaften sind für die Siedlungen der verkarsteten Schwäbischen Alb seit der flächendeckenden Albwasserversorgung ab 1870 unwichtig geworden. Im Alb-Vorland bildet das vulkanische Gestein oft kuppen- oder kegelförmige Erhebungen, weil die Mitteljura-Schichten weniger verwitterungs- und erosionsresistent als der Schlottuff sind. An den sonnenexponierten Hängen dieser Vulkanit-Härtlinge befinden sich oft Weingärten und Streuobstwiesen.

Entstehung

Die Vulkangänge entwickelten sich entlang tiefer, tektonisch zerrütteter Klüfte und Spalten, d. h. bevorzugt in tektonischen Schwächezonen (Täler und Karstklüfte). Die Wege erweiterten sich zu fast lotrecht verlaufenden Gängen und Durchschlagsröhren. Die Schlote weisen Durchmesser zwischen wenigen zehn Metern und 1,2 Kilometern auf. Die Tuffe bestehen vorwiegend aus meist sehr kleinen Lapilli, mit einem kristallinen Kern von Olivin oder Melilith, oder beiden (Mineralen), umgeben von einer Glashaut.

Die ersten Vulkanaktivitäten dürften in vielen Fällen ähnlich abgelaufen sein:

Mehr oder weniger zahlreiche Einzeleruptionen pro Schlot, mehrere Tage bis Monate dauernd. Ablagerung von Auswurfmaterial als Kraterwall und lateral über einige Kilometer, auch einige vulkanische Bomben. Es gab keine Lavaablagerungen. Die Spuren an den Oberflächen sind längst abgetragen. Die juvenilen Pyroklasten in den Schloten – Asche, Lapilli – und kantige sowie gerundete Xenolithe sind im Laufe der Zeit verdichtet und abgesackt (Herkunft der Xenolithe: Oberer Erdmantel, variszisches Grundgebirge, mesozoisches Deckgebirge).

Heute liegen über den meisten Schloten dünne Jura-Deckschichten und darüber noch zumeist dünne, nährstoffarme Verwitterungsdecken, auf denen sich viele, diesen Verhältnissen gut angepasste Pflanzengemeinschaften angesiedelt haben: artenreiche Weidegräser, seltene, wertvolle Blumen wie z. B. Orchideen. Auf dem Albteil des Urach-Kirchheimer Vulkangebiets sind heute flächig ausgedehnte Buchenwälder prägend.

Beim Durchschlagen der (grund-)wasserführenden Schichten kam es zu heftigen Wasserdampfexplosionen, die Trichter bildeten. Dabei stürzte ein Teil der Tuffe zusammen mit Trümmern der durchschlagenen Juradeckschichten in die Schlotöffnungen zurück, und infolge von Tuffentgasung sackten die Trichterfüllungen ab. In den oberen, unverfüllten Teilen der Trichter bildeten sich wassergefüllte Maare. Bei späteren Ausbrüchen weiteten sich Schlotgänge und führten zu weiteren Dampfexplosionen, bis das Wasser überall aufgebraucht war. Nach den sehr langen Prozessen von Abtragung, Verwitterung, Sedimentation und Kompaktion findet man heute Tuffite in den Schlotresten in geschichteter und ungeschichteter Form vor (Pyroklasten und Nicht-Pyroklasten). So werden die Reste noch heute vorgefunden.

Im Fall der beiden Pseudo-Zeugenberge Jusi und Aichelberg hat Cloos bis zu 300 m große „Sinkschollen“ aus nicht mehr existierenden stratigraphisch höheren Juraschichten im Schlottuff festgestellt, die zwar mehr oder weniger zerrüttet, aber noch in ihrem ursprünglichen Schichtverband erhalten seien. Lorenz hat jedoch die von Cloos behauptete mechanische Genese dieser Sinkschollen – sie hätten sich langsam „aus ihrem ursprünglichen Gesteinsverbund“ gelöst und seien dann langsam im „aufsteigenden Gas-Aschen/Lapilli-Strom“ abgesunken – als unhaltbar verworfen. Wegen ihrer enormen Größe seien diese Schollen vielmehr in calderaartigen Erweiterungen der initialen Förderschlote ausgebrochen und dann mit abgesackt.

Nur in einigen wenigen Vulkanschloten intrudierte in Nachschüben auch Magmaschmelze in schmalen Kanälen bis in die heutigen Aufschlussbereiche der Tuffe. Cloos beschreibt eine Intrusion im Jusi. Die Intrusionen enthalten viele verschiedene Mineralien, u. a. auch Olivin und Melilith. In der Geokarte sind 22 Eruptionspunkte mit massigen Olivin-Melilithen eingezeichnet.

Der ursprünglich postulierte Zusammenhang zwischen Wärmeanomalie und dem Vulkanismus des Urach-Kirchheimer Gebiets (Thermalbäder von Beuren und Bad Urach) muss „auf andere Ursachen in erdgeschichtlich jüngerer Vergangenheit zurückgeführt werden.“

Infomaterialien

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Grafenberg

Vier Vulkane auf einen Streich – keine Infomaterialien vorhanden!

Happurg: Rundweg Happurger Stausee über Doggerstollen und Hohler Fels

Der ca. 8,5 km lange Rundweg führt vom Happurger Stausee über den Doggerstollen, auch Doggerwerk genannt und das Geoptop „Hohler Fels“ wieder zurück zum Ausgangspunkt der Tour am Stausee.

Stausee

Der See wird von den Bächen Rohrbach und vom Kainsbach gespeist. Das 1958 in Betrieb gegangene Pumpspeicherkraftwerk Happurg des Fränkischen Überlandwerks (heute Uniper) erzeugt mit dem Wasser des Sees sowie dem dazugehörigen Oberbecken auf dem Deckersberg elektrische Energie. Die Größe des Sees beträgt im Mittel etwa 43,21 Hektar.

Den Namen hat der See von der angrenzenden Ortschaft Happurg. Erbaut wurde er von dem Nürnberger Architekten und Kulturpreisträger der Stadt Nürnberg Franz Reichel.

Durch Wassereinbrüche im Oberbecken des Pumpspeicherkraftwerkes ist die Kraftwerksfunktion seit Januar 2011 außer Betrieb.

Das Gelände um den See ist als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen.

Textquelle: Webseite „Gemeinde Happurg“

 

Geotop „Hohler Fels“

Am „Hohlen Fels“ wurden steinzeitliche Höhlenfunde gemacht. An den Felshängen sind über dem Malm Gamma dickbankige Kalke des Malm Delta (mit Mergelplatte) aufgeschlossen. Oberhalb der Höhle liegt dickbankiger Dolomit mit Hornsteinen. Die Höhlen stehen als Bodendenkmäler unter besonderem Schutz (Denkmal Nr. D-5-6534-0014).

Textquelle: Bayerisches Landesamt für Umwelt (Lfu Bayern)


Gedenkstätte KZ-Außenlager Flossenbürg

In Hersbruck befand sich von Juli 1944 bis April 1945 das zweitgrößte Außenlager des Konzentrationslagers Flossenbürg. Der Dokumentationsort Hersbruck/Happurg, der an dieses Lager erinnert, besteht aus zwei Installationen. Die eine befindet sich am ehemaligen Ort der Unterbringung der KZ-Häftlinge in Hersbruck; die andere am ehemaligen Ort der Zwangsarbeit in Happurg.

KZ-Außenlager Hersbruck

Ab Juli 1944 mussten Häftlinge am Rand der Kleinstadt Hersbruck ein Lager auf dem Gelände einer Reichsarbeitsdienst-Kaserne errichten. Bis zur Räumung des Lagers im April 1945 waren hier rund 9.000 Menschen gefangen, die im fünf Kilometer entfernten Happurg eine unterirdische Stollenanlage für die Rüstungsindustrie errichten mussten. Nach Kriegsende wurden auf dem Gelände SS-Angehörige interniert, später war dort ein Flüchtlingslager. Anfang der 1950er Jahre ließ die Stadt Hersbruck die Baracken abreißen. Heute befinden sich auf dem Gelände ein Finanzamt, Parkplätze, sportliche Einrichtungen und eine Wohnsiedlung.

Rüstungsprojekt Doggerstollen Happurg

Ab 1944 wollte die nationalsozialistische Führung die Rüstungsindustrie zum Schutz vor Luftangriffen unter Tage verlagern. Eines von vielen Großprojekten entstand in Happurg. Im Doggerstein der Houbirg sollten auf einer Fläche von 200.000 qm Stollen zur Aufnahme der BMW-Flugzeugmotorenfabrik Allach errichtet werden. Der Einsatz von KZ-Häftlingen war fester Bestandteil der Planungen. Die in Hersbruck untergebrachten Gefangenen mussten ab Juli 1944 ein Stollensystem in den Berg Houbirg graben. Bis zu 2.500 KZ-Häftlinge pro Schicht verrichteten schwerste körperliche Arbeiten im Berg und beim Bau von Bahnlinien. Unfälle, Entkräftung und die Gewalt von SS-Männern und Kapos forderten jeden Tag Dutzende Todesopfer. Das Bauprojekt wurde nicht vollendet. Heute ist die Stollenanlage stark einsturzgefährdet und nicht zugänglich.

Dokumentationsort Happurg

Der Dokumentationsort Happurg ist eine Aussichtsplattform mit Informationselementen. Diese Plattform stellt einen Sichtbezug nach Hersbruck her und macht den langen Weg anschaulich, den die Häftlinge täglich zweimal zwischen Lager und Arbeitseinsatz zurücklegen mussten. Der Dokumentationsort informiert über die Zwangsarbeit und die Funktionen der historischen Orte im räumlich weit ausgreifenden Außenlager-Komplex Hersbruck. In einer Vitrine wird ein Bohrhammer präsentiert, der beim Stollenbau benutzt wurde. Audiostationen mit Aussagen ehemaliger Häftlinge verdeutlichen den Vernichtungscharakter der Zwangsarbeit auf der Großbaustelle und in den Stollen.

Weitere Informationen erhalten Sie aus der Seite der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg sowie über den Verein Dokumentationsstätte KZ Hersbruck e. V.

Textquelle: Webseite „Gemeinde Happurg“

Infomaterialien

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Doggerstollen Happurg

Eine Bestandsaufnahme 1944-2018 (Ulrich Lang).

Hasborn: Vulkaneifel-Pfad „Zwei-Bäche-Pfad“

Natur- und Geopark Vulkaneifel

© Natur- und Geopark Vulkaneifel / Eifel Tourismus GmbH

Mit freundlicher Genehmigung.

Vielen Dank.

Lust auf Gegensätze? Die Wanderung führt rund um Hasborn, Ober- und Niederscheidweiler. Eine echte Überraschungstour und Naturerlebnis pur erwarten den Wanderer.

Im Bereich zwischen dem Lindenhof in Niederscheidweiler und Hasborn bekommt die Wanderung fast alpinen Charakter. Das Land um Ober- und Niederscheidweiler ist von devonischem Grundgestein geprägt. Die Hochfläche wird meist landwirtschaftlich genutzt und die steil abfallenden Hänge sind von wilden Wäldern überzogen. Die zwei benachbarten Bachtäler, das Tal der Alf- und das Sammetbachtal sind für Wanderer und Naturfreunde echte Geheimtipps. Immer wieder begleitet hört man das Gemurmel der beiden Bäche, die nahezu ständige Begleiter sind. 

Infomaterialien

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Vulkaneifel-Pfade

Zwei-Bäche-Pfad – keine Infomaterialien vorhanden!