Touren zu Eisen- und Glashütten, Köhlereien oder anderer Handwerkskunst.
Hüttenwerk
Ein Hüttenwerk, Kurzbezeichnung Hütte, ist eine industrielle Anlage, die durch Anwendung überwiegend thermischer Verfahren aus natürlichen Vorkommen oder Altmaterial metallische (Eisen, Nickel, Kupfer, Blei, Zink, und andere) oder nichtmetallische Rohstoffe (Schwefel, Glas) gewinnt.
Die Werke werden je nach dem überwiegend erzeugten Produkt als Eisenhütte, Kupferhütte, Bleihütte, Schwefelhütte, Glashütte usw. bezeichnet.
Generell ist die Verhüttung eine Folge von Prozessen bei der Erze gepocht, gewaschen, geröstet und geschmolzen werden.
Eisenhütten
Eine Eisenhütte oder kurz Hütte (abgeleitet von Hüttenwerk) ist eine Anlage zur Erzeugung von Roheisen und Stahl auf Basis von Eisenerz.
Die Eisengewinnung von Hüttenwerken erfolgt im 19. Jahrhundert in Hochöfen. Die zerkleinerten Eisenerze wurden mit Zuschlag und Koks/Kohle (früher Holzkohle) in Roh- oder Gußeisen verwandelt.
Als Zuschlag verwendete man Beimengungen, z. B. Kalkstein, Flußspat oder Quarz. Diese Zuschläge sollten bewirken, daß im Augenblick des Schmelzens die dem Eisen beigemengten erdigen Bestandteile zu Schlacken zusammenschmolzen (Hochofenschlacke), die sich dann durch ihr verschiedenes spezifisches Gewicht beim Abstich vom Eisen trennten
Glashütten
Eine Glashütte ist eine Produktionsstätte für Glas und Glasprodukte.
Eine Glashütte besteht aus Lagern für die Rohstoffe Quarzsand, Soda (Natriumcarbonat, Na2CO3), Pottasche (Kaliumcarbonat, K2CO3), Manganoxid und Metalloxid, einem sogenannten Gemengebunker zum Mischen dieser Rohstoffe nach genauen individuellen Rezepten, Ofenanlagen zum Schmelzen des Gemenges, Verarbeitungsstätten, Kühlöfen zum langsamen kontrollierten Abkühlen der Werkstücke zur Vermeidung von Spannungsrissen, und sonstigen Hilfseinrichtungen für die Produktion sowie Lagerstätten für Fertigwaren.
Köhlerei
Köhler (auch Kohler, Kähler oder Kohlbrenner) bezeichnet einen Beruf, dessen Aufgabe es ist, Holzkohle herzustellen. Dazu wird Holz in einem Kohlenmeiler verschwelt. Der zugehörige Handwerksbetrieb, bzw. die Tätigkeit, nennt sich Köhlerei.
Im Gegensatz zu anderen Handwerksberufen ist der Köhler kein Ausbildungsberuf.
Die Köhlerei ist eine der ältesten Handwerkstechniken der Menschheit. Die Erkenntnisse und Produkte aus der Köhlerei leisten bis heute einen wichtigen Beitrag für die Industrie.
Aufgrund ihrer geschichtlichen und kulturellen Bedeutung wurden das Köhlerhandwerk und die Teerschwelerei im Dezember 2014 durch die Kultusministerkonferenz in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Deutschland aufgenommen.