Erzbildung
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Wir sind’s, die ins Verborgene dringen, bis an der Erde steinern Herz, und mühevoll zum Lichte bringen, Gesteine, Kohlen, Salz und Erz. Was Menschen groß macht, Menschen zieret, der Menschheit Schmuck, der Menschheit Kraft, was wunderbar die Welt regieret, vom Bergmann wird’s gesucht, geschafft, der Menschheit dann zu Tage gebracht.

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Unbekannter Autor

Bei den meisten Vererzungen im Schwarzwald handelt es sich um hydrothermal entstandene, störungsgebundene Mineralisationen, also Mineralabsätze aus heißen wässrigen Lösungen, welche die tektonisch beanspruchte / gestörten Erdkruste, insbesondere Gneise und Granite, zu unterschiedlichsten erdgeschichtlichen Perioden durchströmten.

Man spricht daher auch von hydrothermalen Mineralgängen.

Poster „Schwarzwälder Erz- und Mineralgänge – Beschaffenheit und Entstehung“
(Zusammenstellung von Dr. Wolfgang Werner, Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg)

Erz- und Mineralgänge
Entstehung

Die hydrothermalen Lösungen stammen einerseits aus den feinen Poren und Rissen im Gestein, in welchen sie über lange Zeiträume eingeschlossen waren und durch tektonische Bruchbildung und einer dadurch verursachten lokale Druckentlastung „befreit “ und mobilisiert wurden.  Auch heute noch zirkulieren solche Wässer in der Kruste, die unterschiedliche Mengen verschiedener Metallionen, Salze und Kohlenwasserstoffe enthalten. Weitere Anteile der Wässer stammen aus dem angrenzenden Sedimentbecken des Oberrheingrabens sowie dem direkt ins Gebirge eindringe Oberflächen-/Niederschlagswasser.

Bei der Passage tiefliegender Gesteinskörper erwärmen sich die Wässer und können dann in aufgeheiztem Zustand auf anderen Wegsamkeiten wieder aufsteigen. Sie nehmen dabei die löslichen Bestandteile aus dem Nebengestein auf. Dabei werden v.a. solche chemischen Elemente und Verbindungen gelöst, die nur schwer in das Kristallgitter der gesteinsbildenden Minerale des Gesteinkörpers eingebaut werden können, dies sind meist Metallionen mit großem Radius.

Die mineralisierten heißen Wässer steigen dann in den geöffneten Segmenten (Spalten) von Störungen so weit auf, bis sich durch Zumischen kühlerer oder chemisch andersartiger Wässer das chemische Gleichgewicht verändert. Je nach dem Chemismus der neuen Lösung scheiden sich bestimmte Elemente in Form von Mineralen ab, andere bleiben noch in der Lösung zurück. Auch bereits früher gebildete Mineralisationen können wieder an- oder ganz aufgelöst werden.

Bedingt durch neuerliche tektonische Bewegungen folgen meist mehrere hydrothermale Ereignisse aufeinander, wodurch mehrere Generationen von Gangmineralisationen entstehen.

Wie die noch heute messbare Hebung des Schwarzwalds und die begleitende Einsenkung des Oberrheingrabens geht auch die Zirkulation hydrothermaler Lösungen und der Mineralabsatz auf Störungen in einigen 100 m bis 1.000 m Tiefe unvermindert weiter.

Wie Tiefbohrungen wie die die 9,1 km tiefe KTB (Windischeschenbach/Oberpfalz) belegen, treten selbst in tiefsten Abschnitten noch offene Klüfte und Porenräume auf, die von heißen, unter hohem Druck stehenden Lösungen erfüllt sind. Bei einem geothermischen Gradienten von 28 °C (Temperaturzunahme pro Kilometer Tiefe) weisen die durch die Gneise zirkulierende Lösungen in dieser Tiefe Temperaturen um 250 bis 260 °C auf.

Textquelle: Werner, W. & Dennert, V. (2004). Lagerstätten und Bergbau im Schwarzwald – Ein Führer unter besonderer Berücksichtigung der für die Öffentlichkeit zugänglichen Bergwerke. 334 S., Freiburg i. Br. (Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg, Hrsg.). Das Buch wird im LGRB Shop als Printprodukt bzw. Download angeboten.

Herkunft und Alter

Eine grundsätzliche Frage ist die nach der Herkunft der erzbildenden Lösungen und das Bildungsalter der Hydrothermalgänge.

Am Beispiel der größten Erzlagerstätte des Schwarzwalds, nämlich der am Schauinsland bei Freiburg i. Br., kann dies exemplarisch erläutert werden.

Frühere Thesen

  • Zwischen 1903 und 1925 wurde zunächst angenommen worden, dass während des Tertiärs Thermalwässer mit Metallen aus dem durchströmten Gebirge aufgestiegen sind und ihre Metallfracht in den Gangspalten des Schauinslands abgesetzt haben.
  • Erst die Vorstellung, dass Erzgänge mit der Abkühlung der Granitintrusionen des Schwarzwalds verknüpft sein müssten, führte bis ca. 1996 zu der Annahme eines oberkarbonisch-permischen Alters dieser und aller anderen Erzgänge im Kristallin. Man sah sie als Produkt aus magmatischen Restlösungen an, die während der Abkühlung der Granitplutone frei geworden waren.

Heutige Thesen

Die seit 1992 durchgeführten strukturgeologischen, geochemischen und geochronologischen Untersuchungen auf den durch die Besucherbergwerke wieder zugänglichen Lagerstättenaufschlüssen im Revier Freiamt-Sexau und am Schauinsland führten zu folgenden Ergebnissen:

Bildungsalter der Hydrothermalgänge

  • Die Hydrothermalgänge entstanden am Ostrand des Oberrheingrabens auf SSW–NNE streichenden Störungen, die entweder als links- oder als rechtsseitige Blattverschiebungen geöffnet wurden. Auslöser war der tektonische Druck des Alpenbogens auf sein nördliches Vorland mit einer zwischen dem Eozän und dem Obermiozän von ca. 190° auf 150° wandernden Richtung maximaler Kompression.
  • Die Gangstörungen folgen bereits variszisch angelegten, d. h. vor ca. 340 bis 350 Mio. Jahren entstandenen Brüchen. Es handelt sich also um eine „Reaktivierung und Erweiterung “ bestehender Schwächezonen der Kruste.
  • Die in der Zinkblende nachgewiesenen Erdöleinschlüsse, die wahrscheinlich aus den im Oberrheingraben abgelagerten Pechelbronner Schichten stammen, geben einen klaren Hinweis auf das Alter: sie deuten auf eine Vererzung im Jungtertiär. Strukturgeologische Daten erlauben eine Einengung auf das frühe Miozän (ca. 20 Mio. Jahre).

Herkunft der erzbildenden Lösungen

  • In den Spalten erfolgte die Mischung von heißen, metallführenden Tiefenlösungen, hochsalinaren, kohlenwasserstoffführenden Formationswässern aus dem Oberrheingraben und sauerstoffreichen Oberflächenwässern.
  • Zur Barytmineralisation kam es durch Zumischung sulfathaltiger Formationswässer, zur Sulfidfällung (also Erzmineralabscheidung) vermutlich durch thermochemische Sulfatreduktion, episodisch ausgelöst durch die in den Lösungen enthaltenen Kohlenwasserstoffe.
  • Die Untersuchungen der Verteilungen von Seltenerd- Elementen in Fluoritkristallen aus den Lagerstätten Käfersteige, Clara, Gottesehre, Menzenschwand und den Gängen im Untermünstertal hatten bereits gezeigt, dass diese großen Erz- und Mineralgänge nicht magmatischer Herkunft sind, wie man zuvor glaubte, sondern aus hydrothermalen Konvektionssystemen abgeleitet werden müssen, welche vor allem die Gneise und Granite gelaugt haben.
  • Neuere Untersuchungen an Proben aus 63 Fluoritvorkommen des Schwarzwalds konnten nun bestätigen, dass die stoffliche Quelle für die Fluoritmineralisationen die Gneise und Granite des Schwarzwalds sind, wobei die weiter verfeinerten Methoden der Geochemie es erlauben, granitische und metasedimentäre Herkunftsgesteine (Gneise, Diatexite usw.) zu unterscheiden.
  • Ferner konnte nachgewiesen werden, dass nicht die unmittelbaren Nebengesteine als Stofflieferanten anzusehen sind.
  • Vielmehr bestätigen die Daten, dass die meisten hydrothermalen Gänge des Schwarzwalds durch großräumige Mischung von salinaren Tiefenlösungen mit den in das Gebirge eingedrungenen Niederschlagswässern entstanden sind. Dies könnte erklären, warum weit entfernt liegende Gangvorkommen eine sehr ähnliche geochemische Signatur aufweisen.

Textquelle: Werner, W. & Dennert, V. (2004). Lagerstätten und Bergbau im Schwarzwald – Ein Führer unter besonderer Berücksichtigung der für die Öffentlichkeit zugänglichen Bergwerke. 334 S., Freiburg i. Br. (Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg, Hrsg.). Das Buch wird im LGRB Shop als Printprodukt bzw. Download angeboten.

Nebengestein

Das unmittelbare Nebengestein der Erz- und Mineralgänge ist zwar nicht als Lieferant für den Metall- und Fluorgehalt der Gänge anzusehen, jedoch sind seine chemischen und mechanischen Eigenschaften von großer Bedeutung für die Mineralisation.

  • Schwefel-, kohlenstoff- oder karbonatreiche Nebengesteine begünstigen die Ausfällung der hydrothermal angelieferten Stoffe.
  • Plastisch deformierbare Gesteine wie Tonsteine im Deckgebirge oder tonmineralreiche Ruscheln im Grundgebirge verhindern die Bildung offener Spaltensysteme.
  • spröde brechende, „harte“ Gesteine hingegen, wie quarzreiche Gneise oder verkieselte Sandsteine (wie z. B. im Nordschwarzwälder Deckgebirge), ermöglichen die Entstehung offener, gut durchlässiger Brüche.

Die heißen, chemisch aggressiven Hydrothermallösungen verändern aber auch das Nebengestein.

  • Die Gneise des Schwarzwalds finden wir daher in Gangnähe häufig gebleicht oder vergrünt, was auf den Zersatz der Feldspäte und Glimmer und die Neubildung von Kaolinit, Illit, Montmorillonit, Chlorit usw. zurückgeht.
  • Im Granit kam es in Gangnähe zumeist zur Serizitisierung und Hämatitisierung, weshalb hydrothermal zersetzte Granite oft auffallend ziegelrot gefärbt sind.

Ein weit verbreitetes Phänomen der Schwarzwälder Erz- und Mineralgänge ist, dass frühe Hydrothermallösungen durch ihren hohen Siliziumgehalt – man spricht oft von „kieselsäurereichen Lösungen “ – das Nebengestein für die weitere Spaltenbildung günstig beeinflussten. Die Verkieselung, d. h. Quarz- oder Chalcedonmineralisation, führte dazu, dass das Nebengestein in Störungsnähe besonders spröde auf weitere tektonische Beanspruchung reagierte. Stark verkieselte Nebengesteinskomponenten sind daher auch in vielen Schwarzwälder Erzgängen zu finden.

Textquelle: Werner, W. & Dennert, V. (2004). Lagerstätten und Bergbau im Schwarzwald – Ein Führer unter besonderer Berücksichtigung der für die Öffentlichkeit zugänglichen Bergwerke. 334 S., Freiburg i. Br. (Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg, Hrsg.). Das Buch wird im LGRB Shop als Printprodukt bzw. Download angeboten.

Gneise und Granite

Mineralgänge, die ihren Metallgehalt vor allem aus granitischen Gesteinen bezogen haben, unterscheiden sich in ihrer Erzparagenese teilweise von den Vorkommen, die in großen Gneisarealen auftreten.

Die überwiegende Zahl der Erz- und Mineralgänge im kristallinen Schwarzwald tritt in Gneisgebieten auf. Granit- oder Quarzporphyrkörper weisen hingegen recht selten oder zumindest nur geringmächtige Gangmineralisationen auf.

Ein wesentlicher Unterschied zwischen Gneisen und Graniten bzw. Quarzporphyren liegt im bruchmechanischen Verhalten und somit auch in den hydraulischen Eigenschaften dieser Gesteine.

Bei der Untersuchung tiefer Grundwasserströme im Kristallin (1999) konnte nachgewiesen werden, dass in den Gneisen des Grundgebirges noch in Tiefen von 3.000 bis 4.000 m und darunter stark mineralisierte Wässer auf offenen Spalten zirkulieren können.

Quarzporphyre und Granite, also Quarz-Feldspat-Gemenge mit wenig Glimmermineralen und ohne bevorzugte Mineralorientierung, weisen eine deutlich höhere Permeabilität auf als Gneise, für die ein ausgeprägt anisotropes Gefüge und ein hoher Glimmeranteil typisch ist.

  • Granite reagieren auf tektonischen Druck zwar durch spröden Bruch, jedoch kommt es zur Bildung sehr zahlreicher gleichberechtigter Brüche (Klüfte), was zu der o. g. erhöhten Durchlässigkeit führt.

Daraus resultiert, dass die Zirkulation von hydrothermalen Lösungen in Graniten auf sehr zahlreichen Klüften in unterschiedlichen Richtungen erfolgen kann.

–> Eine gerichtete hydrothermale Konvektion entsteht in der Regel nicht.

  • Gneise verhalten sich aufgrund von geregeltem glimmerreichem Gefüge eher duktil, Brüche sind seltener und folgen bestehenden Anisotropieflächen.

Der Lösungsstrom konzentriert sich in Gneisen auf wenige Trennflächen (z. B. Störungen), die bei hohen Fluiddrücken elastisch erweitert werden können.

–> Ein gerichtetes Fließsystem mit einer Konvektion auf einzelnen tiefreichenden Brüchen kann sich leichter ausbilden.

In Granitarealen treten daher wohl bedeutendere Gangmineralisationen nur dort auf, wo große und tiefreichende Scherzonen wie bei Pforzheim und im östlichen Kinzigtal reaktiviert wurden.

Gangmineralisationen in Granit

Historisch bedeutende Gangmineralisation in Granit sind in Seebach sowie bei Wittichen, Reinerzau und Alpirsbach bekannt.

In Seebach (Grube Silbergründle) treten in den ungeregelten, massigen und gleichmäßig orthogonal geklüfteten Gesteinen des Oberkirch-Granits, des Seebach-Granits oder der grabenartig eingesenkten Quarzporphyrdecken Erzmineralisationen nur spurenhaft auf. Auch in den ausgedehnten Steinbrüchen dieses Gebiets kamen keine Vererzungen zu Tage, obwohl sie eine große Zahl von Quarzgängen enthalten.

Die einzige erzführende Gangmineralisation des Gebiets, nämlich die der Grube Silbergründle, liegt auf einer breiten Störungszone mit eingeschuppten Gneiskörpern und einem stark gestörten Granitkörper, der sich auch durch eine ausgeprägte Mineralregelung von der Umgebung unterscheidet. Doch selbst hier hat sich nur ein Netzwerk vorwiegend schmaler, teilweise barytführender Quarzgänge gebildet, so dass die Erzmineralisation auf viele kleine Gängchen verteilt vorliegt.

Auch in den berühmten Gangrevieren bei Wittichen, Reinerzau und Alpirsbach treten vornehmlich Schwärme von geringmächtigen Gängchen im Granit auf. Sie sind meist nur Zentimeter bis wenige Dezimeter mächtig. Hier ermöglichte jedoch die Anreicherung wertvoller Metalle Silber, Kupfer, Kobalt und Wismut zeitweise einen lohnenden Bergbau. Besonders die Anscharungspunkte von schmalen Trümchen an die Hauptgangstörungen waren oft reich vererzt.

Textquelle: Werner, W. & Dennert, V. (2004). Lagerstätten und Bergbau im Schwarzwald – Ein Führer unter besonderer Berücksichtigung der für die Öffentlichkeit zugänglichen Bergwerke. 334 S., Freiburg i. Br. (Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg, Hrsg.). Das Buch wird im LGRB Shop als Printprodukt bzw. Download angeboten.

Multitemporale Entstehungsphasen

Charakteristisch für Erz- und Minerallagerstätten ist, dass viele geologische Ereignisse, die über einen langen Zeitraum aufeinander folgten, zu ihrer Entstehung beitrugen. Dies gilt auch für den Schwarzwald, was sich anschaulich an einer kleinen Eisenvererzung erläutern lässt, die bei Friedenweiler im Revier Eisenbach in einer Baugrube aufgeschlossen war. Diese Eisen-Manganmineralisation im Bruckerwald gehört sehr wahrscheinlich zu einer NW–SE streichenden Scherzone im Granit, die südöstlich von Friedenweiler und 2,5 km weiter nordwestlich beim Hasenhof neben Hämatit und wenig Mangan- und Kupfererzen auch Gängchen von Fluorit, Baryt, Siderit und Quarz aufweist.

  • Die Baugrube zur Errichtung eines Wasserhochbehälters im Gewann Bruckerwald erschließt zuunterst den Eisenbach-Granit. Der Granit ist engständig geklüftet. Der vor ca. 332 Mio. Jahren, h. im Unterkarbon, intrudierte Granit ist stark alteriert, die Feldspäte sind zersetzt. Auf den Korngrenzen und feinen Rissen hat sich Hämatit gebildet, der dem Gestein eine rotgraue Farbe verleiht.
  • Im Südwestteil ist eine alte Störungszone angeschnitten, in welcher der Granit engständig zerschert ist. Solche Scherzonen treten im Grundgebirge häufig auf, können jedoch aufgrund der Tatsache, dass sie nachfolgend oft bewegt wurden und vielfältige Stoffumsätze erfuhren, selten genau zeitlich eingeordnet werden.
  • Die im Perm, d. h. vor ca. 300 Mio. Jahren, einsetzende kräftige Verwitterung des sich emporwölbenden Grundgebirges hat Granit und Scherzone teilweise abgetragen, wodurch belegt ist, dass diese Störung vor dem Perm entstanden ist.
  • Nachdem der Eisenbach-Granit zuerst lange Zeit der Abtragung ausgesetzt war, wurde er noch während der Zeit des Mittleren Buntsandsteins zu einem Sedimentationsgebiet, in dem sich der Abtragungsschutt aus anderen Teilen des Gebirges ablagerte. Dabei wurde auch der stark geklüftete und gestörte Granit durch Sande und Tone überdeckt, die sich bei zunehmender Überlagerung durch 1.500 bis 2.000 m mächtige Sedimente zu Sand- und Tonsteinen verfestigten. Der einst an der Oberfläche gelegene Granit wurde also wieder in große Tiefe versenkt.
  • Gegen Ende der Jurazeit, etwa vor rund 140 bis 135 Mio. Jahren, begann sich das Schwarzwälder Grundgebirge erneut herauszuheben – die Kollision von afrikanischer und eurasischer Platte hatte eingesetzt. Sie leitete die Entstehung des alpinen Gebirgsgürtels und die Herauswölbung des Rheinischen Schildes ein. Durch den Druck des Alpenbogens kam es während der Heraushebung des nördlichen Vorlandes und der Abtragung von Jura- und schließlich auch von Triasgesteinen zur Bildung unzähliger Störungen. Im Aufschluss ist diese Phase durch eine Abschiebung repräsentiert, an der die Sand- und Tonsteine versetzt werden. Sie gehört zu einer rechtsseitigen Schrägabschiebung.
  • Kennzeichnend ist, dass diese junge Störung, die durch die vorpermische Scherzone vorgegebene Schwächezone nutzte – die alte Störung wurde „reaktiviert “. Bei dieser Tektonik wurden auch hydrothermale Lösungen freigesetzt, die das im Eisenbach-Granit reichlich vorhandene Eisen aufnahmen. Dort, wo grobkörnige, kalkig gebundene Sandsteine an die Störung grenzen, konnten die eisenreichen Lösungen einwandern und im Austausch gegen Karbonate Hämatit absetzen.

Textquelle: Werner, W. & Dennert, V. (2004). Lagerstätten und Bergbau im Schwarzwald – Ein Führer unter besonderer Berücksichtigung der für die Öffentlichkeit zugänglichen Bergwerke. 334 S., Freiburg i. Br. (Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg, Hrsg.). Das Buch wird im LGRB Shop als Printprodukt bzw. Download angeboten.

Warum so viele Hydrothermalgänge?

Warum aber enthält gerade der Schwarzwald im Vergleich zu seinem weiteren Umfeld so viele Hydrothermalgänge?

Vor allem drei Faktoren scheinen hierfür verantwortlich zu sein:

  • Die am Rande des Oberrheingrabens herausgehobenen Kristallingesteine und die auflagernden, oft stark verkieselten Sandsteine von Perm und Trias bieten, im Gegensatz zu den jüngeren Ton- und Karbonatfolgen des Deckgebirges, geeignete mechanische Eigenschaften zur Bildung tiefreichender Brüche.
  • Der mindestens seit der Kreide fortgesetzt wirkende Druck des Alpenbogens auf sein nördliches Vorland bewirkte die wiederholte Öffnung alter Bruchsysteme in diesen spröden Gesteinen und ermöglichte so die mehrfache Mobilisation aufgeheizter Tiefenlösungen.
  • Der Wärmefluss aus dem Erdmantel ist im Gebiet des Oberrheingrabens und seiner Randgebirge deutlich erhöht gegenüber der weiteren Umgebung. Die Kruste ist hier nur rund 25 km mächtig, während sie sonst in Mitteleuropa Mächtigkeiten zumeist zwischen 30 und 36 km Dicke aufweist.

Vor allem diese drei Faktoren führten dazu, dass die im Gestein vorhandenen geringen Metallmengen

  • gelöst
  • transportiert
  • und in der oberen Erdkruste auf Mineralgängen angereichert wurden.

Hierdurch wurde die Basis für eine intensive Rohstoffnutzung gelegt.

Textquelle: Werner, W. & Dennert, V. (2004). Lagerstätten und Bergbau im Schwarzwald – Ein Führer unter besonderer Berücksichtigung der für die Öffentlichkeit zugänglichen Bergwerke. 334 S., Freiburg i. Br. (Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg, Hrsg.). Das Buch wird im LGRB Shop als Printprodukt bzw. Download angeboten.

Frühere Modellvorstellung
Modell nach Schneiderhöhn

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelte der in Freiburg lehrende Lagerstättenforscher Hans Schneiderhöhn ein Bildungsmodell für die Mineralgänge des Schwarzwaldes, das sich an Beobachtungen in anderen Lagerstättenrevieren orientierte.

Demnach spielten die nachgewiesenermaßen karbonischen Granit- und Porphyrintrusionen der Region eine Schlüsselrolle bei der Lagerstättenbildung. Beim Erstarren von Magmen bleiben heiße Restlösungen zurück, die mit Elementen angereichert sind, die nicht vollständig in die Gesteinsbestandteile eingebaut werden konnten. Derartige mineralführende Fluide sammeln sich in Spalten der Gesteinskörper und wandern in ihre Peripherie, wo sie zunehmend abkühlen und ihren Mineralgehalt nach und nach in Gesteinsspalten absetzen.

Schneiderhöhn wählte daher für seine Hypothese der Lagerstättenentstehung die Bezeichnung einer „magmatischen Abfolge“. Sie implizierte, dass die Mineralgänge des Schwarzwaldes grundsätzlich im Karbon bzw. Perm, also während und unmittelbar nach den großen bekannten Intrusionsereignissen entstanden sind.

Variationen in der Mineralführung der Gänge ließen sich durch einen unterschiedlichen Abstand der Gänge zu den Intrusionen erklären, wie die Autoren anhand der Verteilung von Fluorit (Flussspat), Arsenopyrit (Arsenkies) und Sphalerit (Zinkblende) zu belegen versuchten. Hierbei blieb die tatsächliche Lage der mitunter als „Erzbringer“ bezeichneten, intrusiven Gesteinskörper jedoch bis zuletzt hypothetisch.

Nun erkannten bereits Schneiderhöhn und seine Schüler, dass einige der Mineralgänge am westlichen Rand des Südschwarzwaldes auf Störungen aufsetzen, die erst bei der Bildung des Rheingrabens aufgerissen sind. Diese Gänge konnten folglich erst im Tertiär entstanden sein. Für ihren Mineralinhalt nahm man an, dass er in diesem Zeitraum durch aufsteigende Wässer aus tieferliegenden, älteren Gängen umgelagert worden ist. Für diesen Sachverhalt wurde die Bezeichnung von „sekundärhydrothermalen“ Mineralgängen geprägt.

Das Schneiderhöhnʼsche Modell einer generell karbonischen bzw. permischen Entstehung der Erz- und Mineralvorkommen im Schwarzwald hielt sich erstaunlich lange – es wurde noch in der letzten Dekade des 20. Jahrhunderts in wissenschaftlichen Arbeiten zitiert. Dazu trug unter anderem die durch Datierungen von Pechblende gewonnene Erkenntnis bei, dass die Erzgänge im Krunkelbachtal bei Menzenschwand und Wittichen im mittleren Schwarzwald tatsächlich rund 300 Mio. Jahre alt sind, also im Karbon entstanden.

Textquelle: Steen, Helge: Die Erz- und Mineralgänge des Südschwarzwaldes – Entstehung, Bergbau und Zukunftspotential. In: Alemannisches Jahrbuch, 61/62: 127 – 161, Alemannisches Institut, Freiburg im Breisgau, 2013/2014.

Heutige Modellvorstellung
Neue Erkenntnisse seit den 1990er Jahren

Auf der Basis moderner Technologien zur Datierung von Gesteinen und Mineralien, Beobachtungen zum relativen Alter von Mineralgängen und benachbarten Störungen und der Analyse von Flüssigkeitseinschlüssen gelangte man seit den 1990er Jahren zunehmend zu der Erkenntnis, dass das Schneiderhöhnʼsche Modell der Lagerstättenentstehung für den ganz überwiegenden Teil der Mineralgänge im Schwarzwald nicht zutrifft.

Vielmehr geht man heute davon aus, dass sich die Mineralgänge des Schwarzwaldes über einen langen Zeitraum gebildet haben, der sich vom Karbon bis ins Quartär erstreckt. Dabei ist im Hinblick auf die entstandene Zahl der Mineralisationen zu beobachten, dass Phasen relativer Ruhe sich mit ausgesprochen produktiven Perioden abwechselten.

Das moderne Modell der Entstehung von Mineralgängen ist erheblich facettenreicher, als es im 20. Jahrhundert noch den Anschein hatte.

Die unterschiedliche Mineralführung der Gänge lässt sich einerseits als Folge der zeitlich differenzierten tektonischen Aktivität an den einzelnen Orten erklären, wodurch die Gänge unterschiedliche Anteile variszischer, jurassischer oder tertiärer Mineralabsätze beinhalten.

  • Quarzreiche Gänge entstanden oft weitgehend im Perm,
  • während sehr fluoritreiche Gänge zwar oft bereits variszisch angelegt sind, ihr ganz überwiegender Ganginhalt jedoch erst im Jura abgeschieden wurde.
  • Andere Gänge, vor allem die baryt- und karbonatreichen Gänge im Bereich des Rheingrabenrandes, wurden erst im Tertiär mineralisiert.

Andererseits hat das im Untergrund anstehende Gestein einen wesentlichen Einfluss auf die chemischen Elemente, die die Mineralien eines Ganges zusammensetzen. Ein typisches Beispiel ist das Wismut, das eng an Granite im Untergrund gebunden ist, während es im Bereich von Gneisen kaum auftritt.

Stark vereinfacht lässt sich die überwiegende Zahl von Mineralgängen im Schwarzwald den folgenden Zeiträumen zuordnen:

 

Textquelle: Steen, Helge: Die Erz- und Mineralgänge des Südschwarzwaldes – Entstehung, Bergbau und Zukunftspotential. In: Alemannisches Jahrbuch, 61/62: 127 – 161, Alemannisches Institut, Freiburg im Breisgau, 2013/2014.

Gangbildung und Mineralisation
Karbon und Perm

In Karbon und Perm, in der Spätphase der variszischen Gebirgsbildung, entstanden zahlreiche Quarzgänge und mehr oder minder diffuse Verquarzungszonen, die in den meisten Fällen nur eine geringe Erzführung mit etwas Hämatit, Pyrit und Arsenopyrit aufweisen. Praktisch alle heute bekannten Mineralgänge wurden in dieser Phase angelegt, waren aber in den meisten Fällen nur äußerst geringmächtig entwickelt.

In einigen wenigen Fällen sind nennenswerte Erzgehalte vorhanden, so etwa bei den Uranerz führenden Gängen von Menzenschwand, in einigen Gängen im Bereich Münsterhalden bei Münstertal, die etwas Gold- und Tellurerze enthalten und in den wenigen Antimonerz führenden Gängen bei Sulzburg, St. Ulrich und im Münstertal.

Besonders im Umfeld von Münstertal-Sulzburg-Wieden sind spärlich Hämatit führende permische Gänge und Verquarzungszonen ausgesprochen verbreitet und oft mächtig entwickelt, so etwa im Bereich Etzenbacher Höhe/Riggenbach im Münstertal, bei Bad Sulzburg, im Raum Schnelling-Sirnitz nördlich des Klemmbachtals und am Rollspitz bei Wieden.

Textquelle: Steen, Helge: Die Erz- und Mineralgänge des Südschwarzwaldes – Entstehung, Bergbau und Zukunftspotential. In: Alemannisches Jahrbuch, 61/62: 127 – 161, Alemannisches Institut, Freiburg im Breisgau, 2013/2014.

Jura und Kreide

In Jura und Kreide bildeten sich die wichtigsten Mineralisationen des Schwarzwaldes. Viele der variszisch angelegten Gänge rissen erneut auf, worauf sich große Mengen an Fluorit, Baryt und Quarz absetzten. Lokal sind auch Karbonate wie Siderit und Dolomit in bedeutenden Mengen vertreten. In diesen erzfreien Gangarten eingelagert sind wechselnde Gehalte von Sulfiden, darunter Galenit (Bleiglanz), Sphalerit (Zinkblende) und Chalkopyrit (Kupferkies).

Die Mineralbildung erfolgte in der Regel in mehreren Phasen, die jeweils durch tektonische Aktivität eingeleitet wurden. Hierdurch entstand oft eine ausgeprägt lagig erscheinende Textur der Mineralgänge. Daneben sind Brekzienzonen weit verbreitet, in denen ältere Gangmineralien durch Druckschwankungen in der Gangspalte oder direkt durch tektonisch bedingte Scherbewegungen zerbrachen und die Bruchstücke in den jüngeren Mineralien eingebettet wurden.

Die fluorit- und barytreichen, Blei- und Zinkerz führenden Gänge des zentralen Südschwarzwaldes sind fast ausschließlich auf diese Bildungsepoche zurückzuführen. Lediglich ihre ältesten

Bildungen, die sogenannte Quarz-Kies-Vorphase, dürften in der Regel älter sein. In einigen Gängen, wie am Schauinsland und in der Grube Teufelsgrund, erstreckte sich die Entstehung mindestens bis ins Paläogen, wie der Nachweis von Kohlenwasserstoffen der Pechelbronner Schichten im Sphalerit dieser Vorkommen zeigt.

Textquelle: Steen, Helge: Die Erz- und Mineralgänge des Südschwarzwaldes – Entstehung, Bergbau und Zukunftspotential. In: Alemannisches Jahrbuch, 61/62: 127 – 161, Alemannisches Institut, Freiburg im Breisgau, 2013/2014.

Tertiär

Im Tertiär entstand der Oberrheingraben, der den gesamten Schwarzwald im Westen begrenzt. Die Grabenbildung im zuvor aufgewölbten Vogesen-Schwarzwald-Schild führte zur Entstehung vieler Spalten in der weiteren Umgebung des Grabenrandes, aber auch zur Reaktivierung von älteren Gangstrukturen in größerer Entfernung zum heutigen Rheintal.

Der spektakulärste Mineralgang aus dieser Phase ist das mehrere Kilometer lange, morphologisch stark ausgeprägte Quarzriff, das bei Badenweiler unmittelbar auf der Schwarzwald-Randverwerfung aufsetzt. Im Westen bilden Sedimente der Trias (besonders Buntsandstein und Keuper) die Nebengesteine, während es im Osten mit Gneisen und Porphyren in Kontakt steht. Daneben begleiten sehr zahlreiche, meist geringmächtige und barytreiche Mineralgänge aus dieser Phase den westlichen Schwarzwaldrand.

Stellenweise treten auch im Südschwarzwald karbonatreiche Mineralisationen auf, wie sie sonst vor allem im Elztal weit verbreitet sind. Auch sie werden heute als tertiäre Bildungen angesehen. Hierzu zählen neben unbedeutenden Gangtrümern im Hexental bei Freiburg der Kupfererz führende Rotenbachgang bei Todtnau, der Silbereckgang bei St. Wilhelm und die mächtigen Calcitmineralisationen im an sich wahrscheinlich überwiegend jurassischen Gauchgang bei Todtnauberg.

Textquelle: Steen, Helge: Die Erz- und Mineralgänge des Südschwarzwaldes – Entstehung, Bergbau und Zukunftspotential. In: Alemannisches Jahrbuch, 61/62: 127 – 161, Alemannisches Institut, Freiburg im Breisgau, 2013/2014.

Erzbildung
Mineralabsatz

Hier stellt sich nun die Frage, wo die heißen, wässrigen Fluide ihre Mineralfracht lösten, die sie in den Mineral- und Erzgängen später wieder abschieden.

Während Schneiderhöhn sie für die Restlösungen magmatischer Intrusionen hielt, kann dies nach dem modernen Modell nicht der Fall sein, da weder im Jura, in der Kreide noch im Tertiär größere Mengen magmatischer Gesteine im Bereich des Schwarzwaldes erstarrten.

Es zeigte sich, dass die Mineralien durch Wässer gelöst wurden, die in tief reichenden Konvektionssystemen wanderten, dabei in großen Tiefen erhitzt wurden und Mineralstoffe aus dem dortigen Gestein herauslösten. Gelangten diese Fluide wieder in höhere Schichten, erfolgte eine Mischung mit kühlen Formationswässern, die aus oberflächennahen Gesteinspartien in die Tiefe wanderten und setzten ihre Mineralfracht in Spalten ab. In den variszischen Entstehungsphasen erfolgte diese Mischung nicht.

Textquelle: Steen, Helge: Die Erz- und Mineralgänge des Südschwarzwaldes – Entstehung, Bergbau und Zukunftspotential. In: Alemannisches Jahrbuch, 61/62: 127 – 161, Alemannisches Institut, Freiburg im Breisgau, 2013/2014.

Herkunft der „erzbringenden“ wässrigen Lösungen

Während die Herkunft der Formationswässer typischerweise in versickerndem Oberflächenwasser zu suchen ist, ist noch nicht endgültig geklärt, welcher Quelle die Tiefenwässer entstammen.

Auch hier könnte es sich ursprünglich um möglicherweise fossiles Oberflächenwasser handeln. Alternativ wäre auch denkbar, dass es sich um Porenwasser tief liegender Gesteinsschichten handelt, das durch die allmähliche Druckentlastung freigesetzt wird, wenn die Erdkruste oberflächlich erodiert wird.

Es ist durchaus möglich, dass derartige Vorgänge bis heute anhalten und damit die Entstehung von Mineralgängen in gewissem Umfang auch heute noch erfolgt.

Die Bedeutung tief reichender Konvektionssysteme zeigt sich auch in der räumlichen Verteilung der Mineralgänge des Südschwarzwaldes:

  • Ausgeprägte Störungen bilden sich bevorzugt in Gneisen, die an sich kluftarm sind und bei tektonischer Belastung die Entstehung einzelner Spalten unterstützen.
  • Granite sind dagegen bereits vom Zeitpunkt der Erstarrung ab stark „isotrop“ geklüftet, d. h. die Klüfte verlaufen in drei mehr oder minder senkrecht zueinander stehenden Richtungen. Kommt es hier zu tektonischem Stress, so führt er oft nur zu einer kleinräumigen Aufweitung der vorhandenen Brüche, die eine Wanderung von wässrigen Lösungen auf große Distanzen kaum zulassen. So sind die Mineralgänge im Granit des Südschwarzwaldes zahlenmäßig und auch hinsichtlich ihrer Länge völlig unbedeutend, während sich sämtliche bedeutenden Gänge im Gneis häufen.
  • Daher konzentrierte sich der historische Bergbau auf den Mineralgängen weitgehend auf die von Gneisen geprägten Regionen des Südschwarzwaldes.

Textquelle: Steen, Helge: Die Erz- und Mineralgänge des Südschwarzwaldes – Entstehung, Bergbau und Zukunftspotential. In: Alemannisches Jahrbuch, 61/62: 127 – 161, Alemannisches Institut, Freiburg im Breisgau, 2013/2014.

Generalisiertes Modell für die Entstehung von Hydrothermalgängen

Entwicklung postvariszischer hydrothermaler Mineralisationen in Mitteleuropa (n. BEHR & GERLER 1987, verändert):
sulfat-, natrium-, calcium- und chlorreiche Lösungen aus vorgelagerten Sedimentbecken (z. B. Oberrheingraben) gelangen in Grundgebirgshorsten (z. B. Schwarzwald) in den Mischungsbereich mit kühlen Oberflächenwässern, wo die Ausscheidung der durch salinare Lösungen aus dem Grundgebirge gelaugten und transportierten Metalle auf Gängen erfolgt. Die offenen Pfeile zeigen die relative Bewegung der Störungsblöcke an.

Datenquelle: Werner, W. & Dennert, V. (2004). Lagerstätten und Bergbau im Schwarzwald – Ein Führer unter besonderer Berücksichtigung der für die Öffentlichkeit zugänglichen Bergwerke. 334 S., Freiburg i. Br. (Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg, Hrsg.)

Textquellen

Steen, Helge: Die Erz- und Mineralgänge des Südschwarzwaldes – Entstehung, Bergbau und Zukunftspotential. In: Alemannisches Jahrbuch, 61/62: 127 – 161, Alemannisches Institut, Freiburg im Breisgau, 2013/2014.

Werner, W. & Dennert, V. (2004). Lagerstätten und Bergbau im Schwarzwald – Ein Führer unter besonderer Berücksichtigung der für die Öffentlichkeit zugänglichen Bergwerke. 334 S., Freiburg i. Br. (Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg, Hrsg.). Das Buch wird im LGRB Shop als Printprodukt bzw. Download angeboten.