Hüttenwerke

Hüttenwerk

Ein Hüttenwerk, Kurzbezeichnung Hütte, ist eine industrielle Anlage, die durch Anwendung überwiegend thermischer Verfahren aus natürlichen Vorkommen oder Altmaterial metallische (Eisen, Nickel, Kupfer, Blei, Zink, und andere) oder nichtmetallische Rohstoffe (Schwefel, Glas) gewinnt.

Die Werke werden je nach dem überwiegend erzeugten Produkt als Eisenhütte, Kupferhütte, Bleihütte, Schwefelhütte, Glashütte usw. bezeichnet.

Generell ist die Verhüttung eine Folge von Prozessen bei der Erze gepocht, gewaschen, geröstet und geschmolzen werden.

Eisenhütten

Eine Eisenhütte oder kurz Hütte (abgeleitet von Hüttenwerk) ist eine Anlage zur Erzeugung von Roheisen und Stahl auf Basis von Eisenerz.

Die Eisengewinnung von Hüttenwerken erfolgt im 19. Jahrhundert in Hochöfen. Die zerkleinerten Eisenerze wurden mit Zuschlag und Koks/Kohle (früher Holzkohle) in Roh- oder Gußeisen verwandelt.

Als Zuschlag verwendete man Beimengungen, z. B. Kalkstein, Flußspat oder Quarz. Diese Zuschläge sollten bewirken, daß im Augenblick des Schmelzens die dem Eisen beigemengten erdigen Bestandteile zu Schlacken zusammenschmolzen (Hochofenschlacke), die sich dann durch ihr verschiedenes spezifisches Gewicht beim Abstich vom Eisen trennten

Glashütten im Schwarzwald

Die Glasherstellung hat im Schwarzwald eine lange Tradition. Sie wird bereits im 12. Jahrhundert genannt: Glashütten bei Rickenbach 1257 und bei Bergalingen 1303. Weitere Glashütten im Südschwarzwald und Hotzenwald entstanden bei dem Kloster St. Blasien wo der Ortsname Altglashütten und Glashütte (Bonndorf im Schwarzwald) noch von dem alten Glasmacherhandwerk zeugt. Das normalerweise grünliche Waldglas konnte hier früh schon durch eine Beimischung von Pyrolusit verhindert werden. Pyrolusit ist Bestandteil des Braunsteins der in Gruben bei Eisenbach (Hochschwarzwald) gefördert wurde, so war hier auch weißes Glas herstellbar.

Im Nordschwarzwald wird bei Göttelfingen im 12. Jahrhundert eine Glashütte genannt, der Name Glashäuserwald (Glasehusen) zeugt noch davon. Eine weitere alte Glashütte bestand am Schöllkopf bei Freudenstadt (1448). Im Nordschwarzwald sind zahlreiche ehemalige Glashüttenstandorte bekannt, so bei Achern (1885), Albtal (1707 im Besitz des Klosters Frauenalb), Baiertheim bei Karlsruhe (1806), Buhlbach (1758), Ettlingen (1650), Gaggenau, (begründet von Anton Rindenschwender hier auch eine Gravierhütte), bei Herrenalb, (1704) Herrenwies (1732), Lauf (1623), Mittelberg (1698), Moosbronn (1626), Schönmünzach (1733), Wittlensweiler (1521), Mitteleck Nordrach (1695).

Die Glashütten waren auf viel Holz angewiesen, daher legte man sie bevorzugt inmitten großer Wälder an. Holzknechte bereiteten das Holz auf und Köhler verkohlten es in Meilern zu Holzkohle. Wichtig war auch das Vorkommen von Quarzsanden. Immer wenn der Wald aufgebraucht war, wurde ein neues Waldstück gerodet und die Glashüttenstandorte wurden – dem Holz folgend – verlegt.

So war die Glashütte im Blasiwald von Muchenland (1597 bis 1622) über Althütte (1622 bis 1684) bis in das Obere Wildbergbächle (1684 bis 1716) gewandert, von wo aus sie nach Äule (kleine Au) verlegt wurde.

Glashütten bestanden unter anderem auch bei Gersbach und Todtmoos. Familien-, Flur-, Gewann- und Gewässernamen geben wichtige Hinweise auf die Arbeit der einstigen Glasmacher: Glashof, Glasbächle, Glashalde, Glaserbühl, Glaserkopf, Glasbachtal. usw. Der Verkauf erfolgte wie bei den Schwarzwalduhren in weite Entfernungen. Die Gläser wurden durch “Verleger” aufgekauft oder bestellt und durch Glasträger vertrieben.

 

Haupttextquelle: Wikipedia „Schwarzwaldglas“ (Stand: Juli 2023)