Die Stadt Müllheim leitet ihren Namen von ihren Mühlen her. Bereits 758 wird in einer Schenkungsurkunde des Klosters St.Gallen die Ansiedlung als „villa mulinhaimo“, Ort der Mühlen, erwähnt. „Z‘Mülle an der Poscht“, jenes Lied des alemannischen Dichters J. P. Hebel, nennt den mundartlichen Namen der Stadt: Mülle.
Neben den sieben historischen Getreidemühlen werden zahlreiche zusätzliche Werke wie Ölmühlen, Sägen, Hanfreiben und Trotten (Obstpressen) betrieben. Hierzu kam die Nutzung von Wasser und Wasserkraft durch andere Gewerbe wie Gerber, Färber und Glaser.
Der Mühlenweg – auch geeignet für Fahrrad, Kinderwagen und Rollstuhl lädt dazu ein, die historische Nutzung der Wasserkraft im Stadtgebiet zu entdecken.
Als Abteilung des Markgräfler Museums bietet die Frick-Mühle, die Möglichkeit zu einer vertieften Auseinandersetzung mit der historischen Mühlentechnik und dem Mühlengewerbe in Müllheim. Vom Mittelalter bis ins frühe 20. Jahrhundert waren Klemmbach und Warmbach wichtige Energielieferanten. Für die Entwicklung Müllheims kam den Mühlen besondere Bedeutung zu. Schon seit Jahrhunderten ist ein halbes Mühlrad Bestandteil des Stadtwappens. In Müllheim gab es sieben historische Getreidemühlen: Die Mühle in der Erngupfe, heute Gabelmannmühle, die Frick-Mühle, die Sprengenmühle, die Mattenmühle, heute Henssler-Mühle, Diethelm-Mühle, früher Blankenhornsche Mühle, die Koger-Mühle, einst Willinsche Mühle und die Kaiser-Mühle, vormals Schweizermühle, in den 1960er Jahren abgerissen.
Dem verschärften Wettbewerb durch automatisierte Großmühlen in Nordbaden und dem Import von billigem Getreide waren die hiesigen Mühlen auf Dauer nicht gewachsen. Schließlich schloss 2009 mit der Stilllegung der Henssler-Mühle die letzte Getreidemühle mit der Tradition des Mühlengewerbes in unserer Stadt.
Seit dem Jahr 2000 wird die Frick-Mühle durch den Markgräfler Museumsverein Müllheim und die Stadt Müllheim als Mühlenmuseum eingerichtet.
Zwei ausgeschilderte Routen durch die Oberstadt und zu den Mühlen der Unterstadt führen zu insgesamt 20 Stationen, an denen die Nutzung der Wasserkraft erklärt wird. Der Weg in der Oberstadt ist knapp 3 km lang, der gesamte Rundweg etwa 5 km und die Kurzvariante 1,5 km.
Wegstationen
Station 0: Altes Wehr
Station 1: Färberei Thommen
Station 2: Dornsche Gerberei
Station 3: "Alte Schol"
Station 4: Gerberhaus
Station 5: Weißgerberei Krauss
Station 6: Loh- und Schleifmühle
Station 7: Frick-Mühle
Station 8: Mühle in der Erngupfe
Station 9: Rückhaltebecken, Tritschler Säge
Station 10: Sprengenmühle
Station 11: Ölmühle am Warmbach
Station 12: Mühlenwerkstatt Meßmer
Station 13: Rotgerberei Krauss
Station 14: Mattenmühle
Station 15: Diethelm-Mühle
Station 16: Koger-Mühle
Station 17: Kaiser-Mühle
Station 18: Teilstock
Station 19: Promenade am Klemmbach
Infomaterialien
Müllheimer Mühlenweg
Faltblatt „Ein Spaziergang entlang des Klemmbachs und des Warmbachs zu den historischen Mühlen“