Durbach: Mühlenradweg

Ichenheim: Mühlenradweg

Die Tour führt durch weite Riedlandschaften mit grünen Wiesen und alten Bäumen, vorbei an Badeseen, durch malerische Dörfer und dunkle Wälder.
Vier der sechs alten Wassermühlen, die der Tour den namen geben, liegen idyllisch an der Schutter. Eine, die Altenheimer Mühle, liegt am Mühlbach, der vom Altrhein aber auch von Grundwasser gespeist wird und deshalb auch im Sommer sehr viel Wasser führt. Die Willstätter Mühle liegt direkt an der Kinzig.
Die Tour ist in beiden Richtungen ausgeschildert.

Infomaterialien

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Mühlenradweg

Infoflyer (PDF)

Textquellen

Infoflyer „Mühlenradweg“

Durbach: Mühlenradweg

Altensteig: Mühlentour im Zinsbachtal

Die Rundwanderung durch das idyllische Zinsbachtal bei Altensteig zeigt uns eine Kulturlandschaft mit historischen Mühlen und Wässerwiesen, die reich an Flora und Fauna sind.

Abseits vom Verkehrslärm, liegt das Zinsbachtal in einer für den Nordschwarzwald typischen Landschaft. Die offenen Wiesenflächen nutzten früher die Bauern als Wässerwiesen. Auf ihnen stehen zum Teil noch die alten Heuhütten. Zahlreiche Mühlen wurden einst mit Wasserkraft angetrieben.

Die Kohlsägemühle im Zinsbachtal geht auf das Jahr 1614 zurück. Direkt daneben können sich hungrige Wanderer im Gasthaus stärken.

Wie eine Insel mitten im Wald liegt auf aussichtsreicher Höhe der kleine Ort Wörnersberg. Er ist typisch für die Besiedlung des Nordschwarzwaldes. Die kleinste selbständige Gemeinde im Landkreis Freudenstadt weist noch eine weitere Besonderheit auf: mit einem Durchschnittsalter von 36 Jahren war sie Ende 2010 die Gemeinde mit den im Schnitt jüngsten Einwohnern in Baden Württemberg.

Am Katzensteg, einem alten Pilgerweg von Grömbach nach Pfalzgrafenweiler, stand im Mittelalter die Zinsbachkapelle mit Gasthaus und Pfründhaus. Der Schwarzwaldverein Pfalzgrafenweiler errichtete an der historischen Stelle 2005/2006 einen Gedenkplatz mit ehrenamtlichem Arbeitseinsatz.

Der Wanderweg verläuft auf geteerten Wegen sowie Naturpfaden durch den Wald, zur Hälfte auf dem Ostweg des Schwarzwaldvereins. Dieser führt von Pforzheim nach Schaffhausen.

Textquelle: Schwarzwaldverein

Infomaterialien

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Mühlentour im Zinsbachtal

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Textquellen

Durbach: Mühlenradweg

Waldkirch: Gewerbekanalpfad

Der um 1250 angelegte Gewerbekanal ist mit 3,7 Kilometern das längste Denkmal von Waldkirch. Er versorgte bis zu 35 Mühlen mit Wasserkraft, darunter 30 Edelsteinschleifereien. Er wurde zeitweise für die Abfallentsorgung und für die Wiesenwässerung genutzt. Nach 1860 entstanden zahlreiche Textilfabriken. Bis um 1900 war der Kanal die wirtschaftliche Lebensader der Stadt.

 

Infotafeln

Dank des Engagements des Heimats- und Geschichtsvereins Waldkirch säumen neun mit QR-Codes versehene Tafeln den Waldkircher Gewerbekanal vom Kollnauer Bahnhof bis zur Galgenbrücke auf der Höhe der Firma Faller.

Die Tafeln …

    • illustrieren, welche Gewerke an welcher Stelle angesiedelt waren – die Rotgerber, die Weißgerber, die Schleifmühlen, Sägemühlen und Walkmühlen – und wo das Wasser zum Bierbrauen entnommen wurde.
    • beschreiben, jeweils in Fließrichtung gesehen, den oberhalb gelegenen Abschnitt bis zur nächsten Tafel.
    • basieren auf dem Buch „Der Gewerbekanal von Waldkirch – Zur Nutzung von Wasser und Wasserkraft im Mittelalter und Neuzeit“ des Waldkircher Archäologen Dr. Andreas Haasis-Berner.
    Wegstationen
    Station 1: Bahnhof Kollnau (Abschnitt 1)

    Ein großes Wehr staut das Wasser der Elz auf und führt es in den Oberlauf des Gewerbekanals. 1683 wurde im Auftrag der Regierung Vorderösterreich 450 Meter nördlich von hier ein Schmelz- und Hammerwerk errichtet. Der Schmelzofen wurde bis 1755 betrieben. Ab 1730 existierte daneben ein großes Hammerwerk, in dem vier Schmiede gleichzeitig arbeiten konnten. Hier wurden das Eisen ausgeschmiedet und Geräte hergestellt. Nach dem Bau der Eisenbahn musste das Werk 1867 aufgegeben werden. Die reichlich vorhandene Wasserkraft und das saubere Wasser lockten Investoren in das Elztal. Sie gründeten die Aktiengesellschaft „Kollnauer Baumwollspinnerei und Weberei in Waldkirch“. Im Jahre 1871 waren schon 20.000 Spindeln und 270 Webstühle in Betrieb. Die Krise der europäischen Textilindustrie führte 1990 zum Niedergang der traditionsreichen Fabrik. Das 1924 errichtete Elektrizitätswerk produziert noch heute Strom aus Wasserkraft – im Schnitt 3,2 Millionen Kilowatt pro Jahr.

    © Haasis-Berner, Andreas: Der Gewerbekanal von Waldkirch. Zur Nutzung von Wasser und Wasserkraft in Mittelalter und Neuzeit. Heimat- und Geschichtsverein Waldkirch e.V. 2014.

    Station 2: Übereichkanal (Abschnitt 2)

    In der bis 1975 eigenständigen Gemeinde Kollnau nutzte bis 1860 nur das Schmelz- und Hammerwerk die Wasserkraft. Die Ansiedlung weiterer Mühlen wurde durch die vorderösterreichische Regierung nicht gestattet. Das änderte sich erst mit dem Übergang des Hammerwerkes an Baden. 1859 / 60 erfolgte der Bau einer Edelsteinschleiferei durch August Wintermantel sowie hier am Übereichkanal die Einrichtung einer Schmiede. Während die Schleiferei kurz danach wieder aufgegeben wurde, bestand die Schmiede Merz fast 100 Jahre. Mit dem Übereichkanal konnte überschüssiges Wasser in die Elz abgeführt werden. Die Stellfalle wurde von dem Runzwärter bedient, der in dem 1902 extra für ihn gebauten Haus (Hauptstraße
    123) gewohnt hat. Vor der Stellfalle befindet sich der Sandfang, in dem sich Sand und Unrat ablagern kann. Der Übereichkanal markiert auch gleichzeitig die Grenze zwischen Waldkirch und Kollnau.

    © Haasis-Berner, Andreas: Der Gewerbekanal von Waldkirch. Zur Nutzung von Wasser und Wasserkraft in Mittelalter und Neuzeit. Heimat- und Geschichtsverein Waldkirch e.V. 2014.

    Station 3: Fabrik Sonntag (Abschnitt 3)

    Zwischen dem Kollnauer Sandfang und diesem Standort gab es im 18. und 19. Jahrhundert zwei Edelsteinschleifereien als Doppelwerke. In jedem Werk waren vier Schleifsteine, somit insgesamt 16
    Schleifsteine vorhanden. Die ehemalige „Sonntag’sche Fabrik“ beherbergt heute zahlreiche Büros und Werkstätten. Von 1858 bis 1931 wurde hier Seide zu Garnen verarbeitet. Zuvor bestand an gleicher Stelle 250 Jahre lang eine Papiermühle. Sie war von dem Straßburger Papierunternehmer Johann von Türkheim eingerichtet worden. Dies war zusammen mit der Papiermühle von Freiburg die einzige in der Freiburger Bucht. Die erste Mühle an dieser Stelle war jedoch eine Walkmühle, in der Textilien mit Wasserkraft stampft und somit veredelt wurden. Sie wurde vor 1287 errichtet. Dabei handelt es sich um eine der ersten Walkmühlen im deutschsprachigen Raum. Eine oberhalb gelegene Hanf stampfe ist um 200 errichtet worden. Mit ihr wurden die harten Fasern von den weichen Fasern durch Stampfen getrennt.

    © Haasis-Berner, Andreas: Der Gewerbekanal von Waldkirch. Zur Nutzung von Wasser und Wasserkraft in Mittelalter und Neuzeit. Heimat- und Geschichtsverein Waldkirch e.V. 2014.

    Station 4: Historische Edelsteinschleiferei Wintermantel (Abschnitt 4)

    Auch dieser Abschnitt ist durch die Nutzung der Wasserkraft für Edelsteinschleifereien aber auch durch Gerber geprägt. Auf dem Grundstück Lange Straße 110 gab es bis um 1800 beiderseits des Kanals ein Shleifwerk. Nach der Aufgabe dieser Nutzung erfolgte 1834 die Errichtung einer Getreidemühle, die fast 100 Jahre lang arbeitete. Im 19. Jahrhundert lassen sich am Kanal zwei Gerber nachweisen. Der wichtigste Betrieb war jedoch die heute noch bestehende Edelsteinschleiferei Wintermantel. Sie ist um 1850 erbaut worden und unverändert erhalten. Das auf der linken Kanalseite stehende Gebäude hat eine bewegte Geschichte. Hier lassen sich nacheinander eine Würzstampfe, eine Edelsteinschleiferei, eine Färberei und ein Sägewerk nachweisen. Durch den Kauf des Anwesens im Jahre 1906 konnte die gesamte Wasserkraft des Kanals ab 1923 zum Betrieb einer Turbine genutzt werden. Die Edelsteinschleiferei ist heute ein technikgeschichtliches Kleinod.

    © Haasis-Berner, Andreas: Der Gewerbekanal von Waldkirch. Zur Nutzung von Wasser und Wasserkraft in Mittelalter und Neuzeit. Heimat- und Geschichtsverein Waldkirch e.V. 2014.

    Station 5: Insel (Abschnitt 5)

    Die Untere Runz – wie der Waldkircher Gewerbekanal ab hier genannt wird – betrieb hier bis ins 19. Jahrhundert zwei Mühlen. Auch sie waren ursprünglich Edelsteinschleifereien. Um 1800 wurde das linke Werk in eine Ölmühle umgewandelt. Sie bestand über 100 Jahre lang. Das rechte Werk wurde im hiesigen Dialekt „Nudlemühle“ genannt. Mit „Nudle“ sind rund geschliffene Edelsteine gemeint. Erst 1935 erfolgte die Umwandlung in eine Schreinerei. Durch die Einmündung des Sägebaches schien das Gebäude auf einer Insel zu stehen. Der Sägebach betrieb nicht nur die Stadtsäge, sondern auch noch die Lohmühle, in der Eichenrinde zum Gerben von Leder gemahlen wurde. Die Pritschen über dem Kanal dienten Färbern, Handwerkern und Bürgern als Zugang zum Wasser sowie als Werkplatz. Vor der Einmündung des Überlaufkanals in die Elz bestand von 1870 bis um 1950 die mechanische Werkstätte Zahn, welche ebenfalls mit einem Wasserrad betrieben wurde.

    © Haasis-Berner, Andreas: Der Gewerbekanal von Waldkirch. Zur Nutzung von Wasser und Wasserkraft in Mittelalter und Neuzeit. Heimat- und Geschichtsverein Waldkirch e.V. 2014.

    Station 6: Engel-/Elzstraße (Abschnitt 6)

    Zwischen dem 200 m kanalaufwärts vorhandenen Sattlergässli und der Engelstraße lebten die Gerber und übten ihr anrüchiges Gewerbe aus. Hierzu legten sie Felle längere Zeit in Gruben. In den Gruben befand sich Wasser und Eichenlohe. Aufgrund des großen Wasserbedarfs waren die Gerberviertel immer an den Gewerbekanälen anzutreffen. Vereinzelt lassen sich auch Färber nachweisen. Im Jahre 1850 ließ der Wirt des Gasthauses Rebstock ein Wasserrad aufstellen, mit dem er eine Malzmühle für die Herstellung von Bier sowie eine Säge betrieb. Von 1896 bis 1914 nutzten die Orgelfabriken Gavioli und Limonaires-Frères die Wasserkraft zum Antrieb verschiedener Maschinen. Der Gewerbekanal bildete entlang der Stadtmauer einen Wassergraben. Durch den Bau einer zweiten Stadtumwehrung um 1450 kam dieser Kanalabschnitt innerhalb der Stadt zu liegen. In dieser Zeit wurde ein Übergang über den Kanal geschaffen, der durch das Gerbertörle zugänglich war.

    © Haasis-Berner, Andreas: Der Gewerbekanal von Waldkirch. Zur Nutzung von Wasser und Wasserkraft in Mittelalter und Neuzeit. Heimat- und Geschichtsverein Waldkirch e.V. 2014.

    Station 7: Schlettstadtallee (Abschnitt 7)

    Die Herrenmühle (Elzstraße 3) war die einzige Mühle innerhalb der mittelalterlichen Stadt. Sie diente über 600 Jahre lang zur täglichen Versorgung mit Mehl. In dem Gebäude entstand 1894 das erste Elektrizitätswerk von Waldkirch. Um 1950 endete nach 700 Jahren die Wasserkraftnutzung an dieser Stelle. Das Gebäude der heutigen Stadtbibliothek geht auf die 1846 erbaute Farbmange (Färberei Weber) zurück. 1914 geht der Besitz durch Kauf an die Druckerei Faller über. Unterhalb der Farbmange arbeiteten Rotgerber. Zudem lässt sich im Kanal ein Fischkasten nachweisen, in dem gefangene Fische lebend aufbewahrt werden konnten. Oberhalb der heutigen Allee wurde das Wasser der Elz mit einem großen Wehr aufgestaut und in einen Wässerungsgraben geleitet. Mit diesem Graben und seinen Abzweigungen konnte die sehr große Wiesenfläche zwischen Elz und Freiburger Straße bis um 1900 bewässert werden. Das Heu diente zur Versorgung von Kühen und Pferden.

    © Haasis-Berner, Andreas: Der Gewerbekanal von Waldkirch. Zur Nutzung von Wasser und Wasserkraft in Mittelalter und Neuzeit. Heimat- und Geschichtsverein Waldkirch e.V. 2014.

    Station 8: St. Nikolai (Abschnitt 8)

    1178 wird die St. Nikolauskapelle erwähnt. Sie stand bis ins 19. Jahrhundert an der Ecke Adenauerstraße / Freiburger Straße. Neben der Kapelle gab es seit mindestens dem 13. Jahrhundert das bis heute existierende St. Nikolaispital. Spitäler lebten von der Übertragung zahlreicher Ländereien. Dadurch erhielten sie Einkünfte in Form von Geld aber auch in Naturalien wie Getreide. In diesem Zusammenhang ist die 1360 erstmals genannte Spitalmühle zu sehen. Hier gab es neben einer Getreidemühle eine Ölmühle und eine Hanfstampfe. 1890 wurde das gesamte Anwesen verkauft. Die Gebäude mussten dem Neubau der Orgelfabrik Wilhelm Bruder Söhne weichen. Nach der Aufgabe der Orgelfabrikation erwarb der Uhrenfabrikant Blessing 1941 diese Fabrik. Eine Zeit lang waren die Uhren und Wecker von Blessing in der ganzen Welt bekannt. 1975 wurden diese Gebäude durch Wohnhäuser und einen Lebensmittelmarkt ersetzt. Gegenüber bestand ab 1878 für etwa 100 Jahre ein Schlachthaus.

    © Haasis-Berner, Andreas: Der Gewerbekanal von Waldkirch. Zur Nutzung von Wasser und Wasserkraft in Mittelalter und Neuzeit. Heimat- und Geschichtsverein Waldkirch e.V. 2014.

    Station 9: Galgenbrücke (Abschnitt 9)

    Dieser Abschnitt des Kanals bis zur Einmündung in die Elz wurde im 18. Jh. von 14 Edelsteinschleifereien genutzt. Somit gab es hier die Hälfte aller Schleifmühlen. Einige Wasserwerke wurden zeitweise auch als Schmiede, Waffenschleife oder Lohmühle genutzt. Auch die Wiesenwässerung hatte eine große Bedeutung. Im Bereich des 250 Meter kanalaufwärts befindlichen Sportplatzes entstand nach 1850 die große Textilfabrik „Ringwald & Cie“. Sie nutzte fast 100 Jahre lang die Wasserkraft und das saubere, kalkfreie Wasser zur Verarbeitung von Seide. Große Bedeutung hatte auch die Seifried’sche Mühle, eine große Getreidemühle. Von dieser großen Getreidemühle blieb nur noch das Wasserrad erhalten. Die Galgenbrücke über die Elz wurde erst um 1840 errichtet. Ihre Vorgängerin befand sich 250 Meter flussaufwärts. Auf der anderen Seite der Elz verlief ebenfalls ein Kanal, mit dem im 18. Jahrhundert Edelsteinschleifereien betrieben wurden. Er mündete in den heute noch bestehenden Buchholzer Mühlkanal.

    © Haasis-Berner, Andreas: Der Gewerbekanal von Waldkirch. Zur Nutzung von Wasser und Wasserkraft in Mittelalter und Neuzeit. Heimat- und Geschichtsverein Waldkirch e.V. 2014.

    Mit freundlicher Genehmigung des Heimat- und Geschichtsvereins Waldkirch e.V. am 02.07.2023. VIELEN DANK.

    Hinweis: Die Streckenführung des Pfades kann von der Darstellung in der Karte abweichen. Bei Bedarf müssen alternative Wegabschnitte nach der tatsächlichen Zugänglichkeit gewählt werden.

    Infomaterialien

    Waldkircher Stadtgeschichte (Band 1)

    Haasis-Berner, Andreas: Der Gewerbekanal von Waldkirch. Zur Nutzung von Wasser und Wasserkraft in Mittelalter und Neuzeit. Herausgeber: Heimat- und Geschichtsverein Waldkirch e.V. 2014.

    Das Buch kann beim Heimat- und Geschichtsverein Waldkirch noch erworben werden (Stand: Juli 2023).

    Kniebis: Mühlenweg

    Kniebis: Mühlenweg

    {

    Auf dem Kniebis gab es wenig Getreide, man litt oft Not,

    es reichte das Mehl oft kaum für das Tägliche Brot.

    Und nur kurze Zeit auf dem Abendwiesen-Hügel,

    drehten sich versuchsweise Windmühlen-Flügel!

    So ist leider schon seit langer Zeit vorbei die Mühlenherrlichkeit!

    Doch pflegen wir die Erinnerung noch,

    das alte Müller-Handwerk, es lebe hoch!

    5
    Mystery Person
    W. Biedermann
    Freudenstadt-Kniebis
    Deutscher Mühlentag 2005

    Der Mühlenweg ist ein geschichtlicher Lehrpfad über die menschlichen Eingriffe in die Naturlandschaft und lehrt uns, bei allem berechtigten Fortschritt, stets umweltfreundlich mit „dem schönsten Wiesengrund“ am Forbach umzugehen.

    … so der Hinweis auf einer Infotafel vor Ort.

    Der Weg führt an insgesamt drei historischen Mühlenstandorten vorbei. Gleich am Start die „Hainoltsche Mühle“ aus dem 16. Jahrhundert, weiter bachabwärts die „Mühle Klumpp“ und die „Beimühle“, beide aus dem 19. Jahrhundert.

    Leider sind alle drei Mühlen heute nicht mehr vorhanden, auch sind keine baulichen Reste mehr zu erkennen. Anlässlich des Deutschen Mühlentages 2005 wurden an den Mühlenstandorten aber Infotafeln aufgestellt.

    Infotafel am früheren Standort der Hainoltschen Mühle am 31.05.2023. Im Hintergund die Kirche oberhalb des Klostergeländes. Der Forbach verläuft direkt rechts, außerhalb des Fotos.

    Als 1772 die Kniebiser Holzhauersiedlung „Ochsenhardt“ entstand, erwarben einige der Neusiedler eine der „Naßwiesen“ am Forbachufer. Diese waren begehrt, denn sie lieferten wertvolles Grünfutter und auch Heu für die langen Winter. Ein großer Bewässerungsgraben führte der östlichen Hangkante des Tals entlang und Ziehgräben sorgten für ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem.

    Seit dem Jahr 1799 war diese Bewässerung durch ein gesetzliches Bewässerungsrecht geregelt. Jeder Grundstückseigentümer in diesem Gebiet, z.B. Halst, Mutschler, Klumpp bekam nach der Größe seines Grundstücks sein Wasser zugeteilt. So versuchte man die üblichen „Streitigkeiten“ zu vermeiden!

    Als 1855 Müller Carl Weber, Besitzer der Klumppschen Hauptmühle, eine zweite Mahlmühle, die sogenannte „Beimühle“ baute, wurde der Bewässerungskanal zum Mühlkanal. Die anderen Grundstücksbesitzer stimmten diesem Mühlenbau erst zu, als sie ihr gesetzlich verbrieftes Bewässerungsrecht gesichert sahen.

    Wegstationen
    Station 1: Hainoltsche Mühle (1564 bis 1586)

    Zur Zeit der Reformation ist das Kniebiser Klostergut an den Württembergischen Herzog übergangen. Dieser verpachtete das Klostergut 1564 an den aus Dornstetten stammenden Gastmeister Hans Hainolt. Er baute sich eine kleine Bauernmühle. Als Herzog Ludwig 1583 eine Aufstellung aller „Klöster und Stifte“ in Württemberg veranlasste, lautete der Kniebiser Eintrag: „Ein Klösterlein samt Kirche; eine geringfügige Mühle und Pfisterei mit zwei Scheunen und Stallung, alles mit den zugehörigen Gütern an einen Gastgeber um 27 Gulden verpachtet; dieser zieht zugleich den alten und neuen Zoll ein“.

    1568 starb die 18-jährige Gastgeber- und Müllerstochter Maria Hainolt. Ihr Grabstein kann noch heute im Vorhof („Paradies“) des ehemaligen Klosters besichtigt werden. Nach 22-jähriger Tätigkeit als Gastmeister, Müller und Zoller, kehrte Hans Hainolt nach Dornstetten zurück. Von seiner Bauernmühle hören wir später nichts mehr.

    Textquelle: Infotafel vor Ort (Juni 2023)

    Station 2: Mühle Klumpp (1830)

    Bau

    Die Kniebiser Mühle wurde 1830 vom Müller Michael Klumpp (1799-1849), geboren in der Mitteltaler Mühle und seiner Ehefrau Friedericke, geborene Wolf-Trück (1805-1867), Ochsenwirttochter vom Kniebiser Klostergrund, erbaut.

    In der Württembergischen Urkarte von 1836 sind folgende Gebäude und Anlagen eingetragen:

    1. Mahlmühle und Wohnhaus (9 m breit und 15,61 m lang)
    2. Wasserstube mit oberschlächtigem Mühlrad
    3. Keller in den Nordsteilhang eingebaut
    4. Ein Holzschopf für Holzvorräte für die langen Winter
    5. Ein etwas abseits am Weg gestellter Schweinestall
    6. Sehr großer, eingezäunter Gemüsegarten
    7. Der steile alte Mühlweg zur Freudenstädter Landstraße
    8. Großer Mühlsee, gespeist von einem Nebenarm des Forbachs (Mühlkanal)

    Familie Klumpp

    Die Müllerin hat hier 13 Kinder geboren, fünf davon wanderten 1854 nach Amerika aus. Sohn Louis Klumpp wurde 1843 hier in der Mühle geboren, er machte aus dem „Ruhestein“ einen Luftkurort.

    Übergabe der Mühle

    1848 übergaben die Mühlenerbauer ihrer ältesten Tochter Rosine Klumpp und ihrem Schwiegersohn Carl Weber, 1822 in Friedrichstal geboren, nach deren Verheiratung die Mahlmühle.

    Die Mühlenerbauer übernahmen das Gasthaus „Zum Waldhorn“. Schon ein Jahr später starb Müller Michael Klumpp. Der „umtriebige“ Müller Carl Weber baute 1855 talabwärts eine „Beimühle“, eine zweite Mahlmühle. 1863 errichtete Carl Weber einen großen Anbau an die Hauptmühle.

    Familie Weber

    Müllerin Rosine hat hier in der Mühle 16 Kinder geboren, acht von ihnen starben kurz nach der Geburt. Der älteste Müllersohn August starb mit 18 Jahren. So musste der zweitölteste Sohn Georg Weber nach seiner Verheiratung 1876 die Mühle übernehmen.

    Heute

    Der vor Ort ausgestellte Mühlstein, gestiftet von Müllermeister Georg Trück, stammt von der Altmühle in Baiersbronn. Es handelt sich um einen Champagner-Mühlstein. Der Kern besteht aus normalem Sandstein, der äußere, zusammengesetzte Teil aus französischem Süßwasserquarz. Die Eisenreifen verhindern das Auseinanderspringen des Quarzes.

    Textquelle: Infotafel vor Ort (Juni 2023)

    Station 3: Beimühle Weber (1855)

    Vom Bauantrag zum Bau

    Müller Carl Weber begründete seinen Bauantrag vom 09.02.1855 für eine „Beimühle“ damit, dass er bei seiner Hauptmühle zeitweise so wenig Wasser habe, dass er sein Mühlengewerbe oft nicht ausüben könne. An dem jetzt gewählten Platz sammle sich in seiner Wiese das ganze Jahr so viel Wasser, dass er wohl immer mahlen könne. Zudem habe er kürzlich in Hallwangen ein  Mühlenwerk mit einem Mahlgang günstig erwerben können und wolle dieses nun auf den Kniebis umsetzen.

    Es dauerte Monate bis alle bürokratischen Hindernisse überwunden waren und die „Beimühle“ gebaut werden konnte. Die großen Erwartungen an die neue Mühle erfüllten sich für den umtriebigen Müller Carl Weber aber leider nicht.

    Pleiten, Pech und Pannen

    Beim Bau der Beimühle erlebte Müller Carl Weber nicht nur eine Panne.

    Im Dezember 1854 verfertigt Zimmermann und Oberamts-Mühlschauer Christian Burckhardt, geb. 1801 „In der Aach“, 1824 in Reichenbach verheiratet, den Plan mit der Mühleneinrichtung. Den Plan für das Gebäude machte Oberamts-Werkmeister Pfeifer aus Freudenstadt.

    Die erste Panne:

    Im Januar 1855 zeichnete Geometer Ettwein aus Freudenstadt die Mühle an falscher Stelle ein!

    Bemerkung: Der an Ort und Stelle eingenommene Augenschein hat ergeben, dass der von dem Geometer eingezeichnete Bauplatz nicht genutzt werden kann, in dem das Auslaufwasser der Beimühle nicht mehr in das Wässerungswehr B fallen würde, wodurch Waldhornswirt Klumpps Wittwe in ihrem Wässerungsrecht beeinträchtigt würde. Es ist A der richtige Bauplatz. Dieser Fehleintrag ist bei der Bauschau vor Ort am Freitag, den 9. Februar 1855 augekommen. Neben den beamteten Abgeordneten aus Freudenstadt nehmen vom Kniebis teil: Müller Carl Weber, seine Schwiegermutter Waldhornswittwe Friedericke Klumpp, der Angrenzer Jakob Mutschler und für den verhinderten Christian Halst seine Mutter.

    Das Königliche Oberamt Freudenstadt macht das Bauvorhaben öffentlich bekannt. Vom 14. bis 30. April 1855 können Einsprüche geltend gemacht werden. Jakob Mutschler erhebt schriftlich Einspruch, da er sein Wässerungsrecht beeinträchtigt sieht und der Müller überhaupt viel zu oft ungefragt den Weg durch seine Wiese nehme. Auch hat er den Verdacht, Weber werde seine alte Mühle aufgeben und nur noch mit der Beimühle mahlen. Der Einspruch wird vom Oberamt zurückgewiesen, nachdem Weber noch einmal schriftlich die Wässerungsrechte des Mutschlers garantiert und auch versichert, die alte Mühle werde nach wie vor betrieben.

    Baugenehmigung:

    Die Königlich Württembergische Regierung des Schwarzwaldkreises in Reutlingen teilt dem Oberamt Freudenstadt mit, dass die Baugenehmigung erteilt werden kann. Stadtschultheiß Reichert zitiert alle Betroffenen über den Anwalt des Freudenstädter Kniebis Fahrner, Forstmann, auf Samstag, den 18. August 1855 ins Freudenstädter Rathaus, um die Baugenehmigung um 9 Uhr persönlich zu erteilen.

    Carl Weber, Jakob Mutschler, Christian Halst und Friedericke Klumpp unterschreiben die ordnungsgemäße Unterrichtung über die erteilte Baugenehmigung. Oberamts-Werkmeister Pfeifer arbeitet daraufhin neun detaillierte Bauvorschriften aus. Nun geht Maurermeister Schittenhelm an die Arbeit. Ende Oktober steht das Gebäude und die aus Hallwangen herbeigeschaffte Mühleneinrichtungen sind soweit eingebaut.

    Die zweite große Panne am 8. November 1855:

    Ende Oktober teilt Anwalt Fahrner dem Stadtschultheiß Reichert unvorsichtigerweise mit, die neue Mühle sei eigentlich betriebsbereit. Daraufhin ordnet dieser die bauliche „Nachvisitation“ auf Donnerstag, den 9. November 1855 an. Als die Visitatoren bei der Beimühle erscheinen, fällt Weber aus allen Wolken. Er sagt, es tue ihm leid, dass der Anwalt Fahrner diese Mitteilung gemacht habe, denn seine Handwerksleute hätten wegen der ungünstigen Witterung viele Arbeiten unausgeführt gelassen. Die Visitatoren müssen unverrichteter Dinge wieder abziehen. Am 1. Dezember 1855 verpflichtet sich Weber, dass bis zum 15. Mai 1856 die Beimühle endgültig behördentauglich fertig sei. Am 13. Juni 1856 fand dann die behördliche Endabnahme zu aller Zufriedenheit statt.

    Beschreibung der Mühle

    Das Mühlengebäude war 7,40 m lang und 6,50 m breit. Hinzu kam die Radstube mit 1,70 m Breite. Drei der Umfassungswände der Mühle bestanden aus ausgemauerten Riegelwänden, die Wasserradseite war mit Steinen aufgemauert. Der Fußboden war auf Ripphölzern mit gefälzten Dielen ausgelegt, das Dach mit Ziegeln bedeckt. Mit Rücksicht auf den nahen Wald wurde auf eine Feuerstelle in der Mühle verzichtet.

    Das „oberschlächtige“ Wasserrad hatte einen Durchmesser von 5,44 m, die Schaufeln waren 32 cm breit. Beim „oberschlächtigen“ Wasserrad füllen sich die Zellen von ober her mit Wasser, halten es bis zur tiefsten Stelle und trieben so mit dem „Schuss“ des Wassers und dessen Gewicht das Rad an. Die Radstube war aus Sicherheitsgründen mit Brettern verschließbar gemacht.

    Abbruch

    Die Beimühle wurde vom Holzhauer Jakob Günter (1852-1935), der die Mahlmühle von dem glücklosen Müller Georg Weber gekauft hatte, noch vor dem Jahr 1900 abgebrochen.

    Die Eckpunkte des Grundrisses der einstigen Mühle wurden 2004 mit je einem neu gepflanzten Baum markiert. Ein Gedenkstein mit Infotafel und Sitzbank am Bach erinnert heute sichtbar an alten Mühlenstandort.

     

    Textquelle: Infotafel vor Ort (Juni 2023)

     

    Mühle Klumpp (Hauptmühle)

    Beimühle (Carl Weber)

    Wegbeschreibung

    Der Weg ist leider nur an den drei ehem. Mühlenstandorten als „Mühlenweg“ ausgeschildert (Infotafeln). An der Strecke fehlen richtungsweisende Wegweiser.

    Startpunkt

    Der Mühlenweg beginnt bei der Klosterruine, am früheren Standort der Hainoltschen Mühle.

    Der „Alten Paßstraße“ nach unten folgend, führt der Weg zum Schwimmbad an der B 28 (Straßburger Straße). Rechts vom Parkplatz führt, beim Seitentor des Bades am Volleyballfeld, ein schmaler, nicht leicht zu erkennender Pfad (Beschilderung „Klostersteig“), im Zickzack nach unten zum Forbach, den man über einen Holzsteg queren kann.

    Um zu begreifen, dass der Himmel überall blau ist, braucht man nicht um die Welt reisen„. Dieses Zitat von Johann Wolfgang von Goethe steht auf dem Steg geschrieben. Wie wahr!

    Der unmittelbar folgende Abschnitt auf der rechten Seite des Forbachs ist ausgesprochen idyllisch. In Höhe des Waldschwimmbades informiert eine Infotafel („Klostersteig“) über das heutige Freibad, das Anfang der 1930er Jahre aus dem „Alten Mühlensee“ hervorgegangen ist.

    Mühle Klumpp (Kniebiser Mühle | Hauptmühle)

    Schon bald gelangt man zu einem zweiten Steg, wo wir auf die andere Bachseite wechseln. Hier befand sich die „Mühle Kumpp“, auch bekannt als „Kniebiser Mühle“. Mehrere Infotafeln informieren über den früheren Mühlenstandort und gedenken auch der Erbauer-Familie Klumpp und deren Nachfolger, der Familie Carl Weber (Schwiegersohn).

    Beimühle

    Vorbei an der Kläranlage führt der Wanderweg in Parallellage zur B 28 nach rechts auf den Kasernenbrunnenweg, wo nach ca. 200 m ein scharfer Abzweig nach rechts wieder nach unten zum Forbach führt, wo im 19. Jahrhundert die zweite Mühle, die sogenannte „Beimühle“ stand.

    Mehrere Schilder informieren über den Mühlenweg und den Standort. Eine Sitzbank an einem Gedenkstein mit Infotafel zur Mühle direkt am Bach lädt zum Verweilen ein.

    Paltz der Besinnung / Abendwiesen

    Über die Naßwiesen in der „rechten“ Talaue führt der Rückweg steil nach oben zum „Platz der Besinnung“. Hier standen von 1948 bis 1972 die großen Kniebis-Sprungschanzen. Ein Gedenkstein an der von zwei Skiern eingerahmten Infotafel „Sprungschanzen und Wintersport am Kniebis“ erinnert an den guten Andreas Moser, der 1967 beim Skiliftbau tödlich verungückte.

    Ein scharfer Abzweig nach rechts führt am unteren Waldrand über die Lichtung der „Abendwiesen“, wo Sitzgelegenheiten zum „Mühle“ spielen einladen. Wie passend. Hinter der „Abendwiese“ führt die Strecke auf einem kurzen Stück wieder in den Wald.

    Retro-Tankstelle

    Denn schon erreicht man die Fußgängerbrücke über die Bundesstraße B 28, wo in Sichtweite schon ein weiterer Höhepunkt der Zeitreise ansteht.

    Nicht ganz so alt wie die früheren Mühlen, doch auch sehr nostalgisch: Die weit über die Region bekannte Retro-AVIA-Tankstelle, die selbst seitens der Stadt Freudenstadt als „Sehenswürdigkeit“ beworben wird. So heißt es dort auf der Webseite …

    „Lassen Sie sich zurück in die 60er Jahre versetzen und gestatten Sie der AVIA Tankstelle auf dem Kniebis einen Besuch ab. Diese Tankstelle ist ein absolutes Highlight und wurde nicht ohne Grund schon öfters als Filmkulisse genutzt. Im Stil eines amerikanischen Diners und mit Tankwart fühlt man sich ganz schnell in eine andere Zeit versetzt.“

    Eine Tankstelle als Sehenswürdigkeit bei einer Wanderung, das dürfte es nicht allzu häufig geben. Diese erste und einzige „bewirtschaftete“ Rastmöglichkeit an dem kurzen Rundweg sollte man sich nicht entgehen lassen.

    Ein schmaler, steiler Zickzack-Weg vor der Tankstelle führt wieder zurück zum Ausgangspunkt der Tour an der Klosterruine.

    Infomaterialien

    agsdi-file-pdf

    Mühlenweg Kniebis

    Keine weiteren Infomaterialien vorhanden.

    Textquellen

    Infotafeln am Mühlenweg (Stand: Juli 2023)

    Durbach: Mühlenradweg

    Müllheim: Mühlenweg

    Die Stadt Müllheim leitet ihren Namen von ihren Mühlen her. Bereits 758 wird in einer Schenkungsurkunde des Klosters St.Gallen die Ansiedlung als „villa mulinhaimo“, Ort der Mühlen, erwähnt. „Z‘Mülle an der Poscht“, jenes Lied des alemannischen Dichters J. P. Hebel, nennt den mundartlichen Namen der Stadt: Mülle.

    Neben den sieben historischen Getreidemühlen werden zahlreiche zusätzliche Werke wie Ölmühlen, Sägen, Hanfreiben und Trotten (Obstpressen) betrieben. Hierzu kam die Nutzung von Wasser und Wasserkraft durch andere Gewerbe wie Gerber, Färber und Glaser.

    Der Mühlenweg – auch geeignet für Fahrrad, Kinderwagen und Rollstuhl lädt dazu ein, die historische Nutzung der Wasserkraft im Stadtgebiet zu entdecken.

    Als Abteilung des Markgräfler Museums bietet die Frick-Mühle, die Möglichkeit zu einer vertieften Auseinandersetzung mit der historischen Mühlentechnik und dem Mühlengewerbe in Müllheim. Vom Mittelalter bis ins frühe 20. Jahrhundert waren Klemmbach und Warmbach wichtige Energielieferanten. Für die Entwicklung Müllheims kam den Mühlen besondere Bedeutung zu. Schon seit Jahrhunderten ist ein halbes Mühlrad Bestandteil des Stadtwappens. In Müllheim gab es sieben historische Getreidemühlen: Die Mühle in der Erngupfe, heute Gabelmannmühle, die Frick-Mühle, die Sprengenmühle, die Mattenmühle, heute Henssler-Mühle, Diethelm-Mühle, früher Blankenhornsche Mühle, die Koger-Mühle, einst Willinsche Mühle und die Kaiser-Mühle, vormals Schweizermühle, in den 1960er Jahren abgerissen.

    Dem verschärften Wettbewerb durch automatisierte Großmühlen in Nordbaden und dem Import von billigem Getreide waren die hiesigen Mühlen auf Dauer nicht gewachsen. Schließlich schloss 2009 mit der Stilllegung der Henssler-Mühle die letzte Getreidemühle mit der Tradition des Mühlengewerbes in unserer Stadt.

    Seit dem Jahr 2000 wird die Frick-Mühle durch den Markgräfler Museumsverein Müllheim und die Stadt Müllheim als Mühlenmuseum eingerichtet.

    Zwei ausgeschilderte Routen durch die Oberstadt und zu den Mühlen der Unterstadt führen zu insgesamt 20 Stationen, an denen die Nutzung der Wasserkraft erklärt wird. Der Weg in der Oberstadt ist knapp 3 km lang, der gesamte Rundweg etwa 5 km und die Kurzvariante 1,5 km.

    Wegstationen
    Station 0: Altes Wehr
    Station 1: Färberei Thommen
    Station 2: Dornsche Gerberei
    Station 3: "Alte Schol"
    Station 4: Gerberhaus
    Station 5: Weißgerberei Krauss
    Station 6: Loh- und Schleifmühle
    Station 7: Frick-Mühle
    Station 8: Mühle in der Erngupfe
    Station 9: Rückhaltebecken, Tritschler Säge
    Station 10: Sprengenmühle
    Station 11: Ölmühle am Warmbach
    Station 12: Mühlenwerkstatt Meßmer
    Station 13: Rotgerberei Krauss
    Station 14: Mattenmühle
    Station 15: Diethelm-Mühle
    Station 16: Koger-Mühle
    Station 17: Kaiser-Mühle
    Station 18: Teilstock
    Station 19: Promenade am Klemmbach

    Infomaterialien

    agsdi-file-pdf

    Müllheimer Mühlenweg

    Faltblatt „Ein Spaziergang entlang des Klemmbachs und des Warmbachs zu den historischen Mühlen“