Steigerlied

Glück auf, Glück auf ! Der Steiger kommt,
und er hat sein helles Licht bei der Nacht,
und er hat sein helles Licht bei der Nacht
schon angezünd’t, schon angezünd’t.

Schon angezünd’t, das wirft seinen Schein,
und damit so fahren wir bei der Nacht,
und damit so fahren wir bei der Nacht
ins Bergwerk nein, ins Bergwerk nein.

Ins Bergwerk nein, wo die Bergleut’ sein,
die da graben das Silber und Gold bei der Nacht,
die da graben das Silber und Gold bei der Nacht
aus Felsenstein, aus Felsenstein.

Der eine gräbt das Silber, der andere gräbt das Gold.
Doch dem schwarzbraunen Mägdelein bei der Nacht,
doch dem schwarzbraunen Mägdelein bei der Nacht
dem sein sie hold, dem sein sie hold.

Ade, Ade! Herzliebste mein!
Und da drunten in dem tiefen, finstren Schacht bei der Nacht,
und da drunten in dem tiefen, finstren Schacht bei der Nacht,
da denk‘ ich dein, da denk‘ ich dein.

Und kehr ich heim zur Liebsten mein,
dann erschallet des Bergmanns Gruß bei der Nacht,
dann erschallet des Bergmanns Gruß bei der Nacht,
Glück auf, Glück auf !!! Glück auf, Glück auf !

Wir Bergleut’ sein, kreuzbrave Leut’,
denn wir tragen das Leder vor dem Arsch bei der Nacht,
denn wir tragen das Leder vor dem Arsch bei der Nacht
und saufen Schnaps, und saufen Schnaps!

Entstehung

Die Ursprünge des Steigerliedes reichen bis in das 16. Jahrhundert zurück. Die dritte und die vierte Strophe erschienen in ähnlicher Form bereits als elfte und zwölfte Strophe in dem Lied „Es soll ein Meidlein frü auf stan“, das in dem 1531 in Zwickau erschienenen Liederbuch Bergreihen I enthalten war. Der erste Beleg für das Steigerlied als solches findet sich in der Beschreibung einer Festveranstaltung, die 1678 in Schneeberg zu Ehren des sächsischen Kurfürsten Johann Georg II. abgehalten wurde. Diesem Bericht zufolge ließ „der Berg-Chor / bestehende aus dem Directore / 14 Adjuvanten / als 10 Bergleuten und 4 Schul-Knaben / samt 3 Cyther-Schlägern seine Berg-Reyhen erschallen und mit voller Stimme zu erst hören: Wach auff! wach auff! der Steiger kömmt“. Als eigenständiges Werk wurde der Marsch mit der ursprünglichen Zeile „Wache auff, der Steyer kömmt“ zuerst in dem um 1700 im sächsischen Freiberg veröffentlichten Bergliederbüchlein abgedruckt.

Thema des Steigerliedes ist die Hoffnung der Bergleute, nach der harten und gefährlichen Arbeit im Bergwerk wieder ans Tageslicht und zu ihren Familien zurückzukehren. Andere Quellen sprechen davon, dass der Refrain „Glück auf!“ das Glück beschwört, der Berg möge sich auftun und den Abbau von Bodenschätzen ermöglichen. Während die ersten vier Strophen die Gemeinsamkeit haben, dass das Ende der vorangehenden Strophe in der ersten Textzeile der Folgestrophe aufgegriffen wird, fehlt diese Kontinuität in der fünften und sechsten Strophe. Es ist anzunehmen, dass diese Strophen zu einem späteren Zeitpunkt hinzugedichtet wurden. Details des Liedtextes weichen je nach Gebiet ab.

Textquelle: Wikipedia

Die „Heilige Barbara“, Schutzpatronin (nicht nur) der Bergleute. Aufgenommen im Besucherbergwerk Teufelsgrund in Münstertal im September 2022.