Der Bergbauwanderweg zwischen den Ortsteilen Wittenschwand und Urberg ist ein Rundwanderweg, der die Stätten des früheren Bergbaus und das Mineralienmuseum miteinander verbindet und zwei sehenswerte Aussichtspunkte hat. Gestartet werden kann er entweder beim Rathaus Wittenschwand oder beim Mineralienmuseum in Urberg. Man folgt dem Bergbauzeichen Hammer & Schlägel. Der Bergbaupfad bei Rüttewies ist in den Wanderweg integriert.
Bergbauzeugen in Dachsberg
In früheren Jahren spielte der Bergbau in den nördlichen Dörfern des Dachsbergs eine bedeutende Rolle. Daran wird heute mit Mineralienmuseum, Themenspielplatz und Bergbauwanderweg erinnert.
In den nördlichen Ortsteilen Urberg und Wittenschwand lebten die Menschen lange Zeit vom Bergbau. Als typisches Bergmannsdorf gilt jedoch nur Urberg.
Bereits im Mittelalter wurden Erze im Tagebau abgebaut. Der Bergbaupfad bei Rüttewies erinnert an die mühselige Arbeit. Pinge und Verhaue entlang des Ruprechtsgangzuges sind heute beschildert und vermitteln lebhafte Eindrücke von früheren Zeiten.
Eine mehrteilige Infotafel im Außenbereich des Mineralienmuseums Gottesehre in Urberg geht auf die Verarbeitung der Erze, darunter auch Silber, ein.
In Wittenschwand wurde oberhalb des Klosterweihers einige Jahrhunderte lang ein Bergwerk betrieben, in welchem zuerst vor allem Silber, später Nickel abgebaut wurden und in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts sogar (erfolglos) nach Uran geschürft wurde. Das Bergbaudorf, das dort entstanden war, ist völlig verschwunden, nur noch die Abraumhalden erinnern an das Vergangene. Vor einigen Jahren wurde im Rahmen eines Projekts zur Förderung des naturverträglichen Tourismus ein viel besuchter Naturerlebnis-Platz mit Spielgeräten zum Thema Stein angelegt.
Der Bergbaupfad bei Rüttewies zeigt eindrucksvoll die Mühseligkeit des Bergbaus im Mittelalter. Der etwa 250 lange bergab führende Pfad beginnt bei der Infostation an der Verbindungsstraße zum Ortsteil Urberg und endet vor dem Ortsteil Laithe. Er führt entlang eines Teilbereichs des Ruprechts-Gangzuges.
Auf zahlreichen Tafeln wird auf den mittlealterlichen Bergbau und die heute noch sichtbaren Tagebauspuren hingewiesen. Wer sucht, der findet in den Pingen und Verhauen auch noch schöne Exemplare von Fluss- und Schwerspat sowie weiterer Mineralien.
Interessantes zu den Orten am Weg
Mineralienmuseum Gottesehre, Urberg
Im Museum selbst wird eine große Sammlung von Mineralien aus dem ehemaligen Fluss- und Schwerspatbergwerk „Grube Gottesehre“ gezeigt, die von Bergleuten zusammgetragen worden ist. Einige Stücke altes Gerät und Übersichtskarten setzen wichtige Akzente. Sehr interessant ist ein Film über Dachsberg und die frühere Arbeit im Bergwerk, der im Nebenraum gezeigt wird.
Wittenschwand
Wittenschwand ist der Hauptort der Gemeinde Dachsberg. Die einzelnen Ortsteile sind aus Rodungssiedlungen entstanden, die unter dem Einfluss des Klosters St. Blasien angelegt wurden. Zum ersten Mal wird Wittenschwand 1266 erwähnt. Bereits um 1100 blühte zwischen Wittenschwand und Urberg der Bergbau.
Friedrich-August-Grube
Die Friedrich-August-Grube ist seit 2005 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Im Bergwerk wurde Nickelerz und Magnetkies gefördert. Das Bergwerk wurde benannt nach Friedrich August Walchner, der 1847 erstmals den Nickelgehalt der anstehenden Erze erkannte.
Das Gebiet ist Teil des Fauna-Flora-Habitats „Oberer Hotzenwald“. Es ist Lebensraum für hochspezialisierte und seltene Flechtengemeinschaften auf schwermetallreichen Standorten Ebenso gibt es eine an seltenen Pflanzenarten reichen Felsvegetation, besonders an den Silikatfelsen mit ihrer Felsspaltenvegetation.
Am Klosterweiher findet sich ein arten- und strukturreiches Mosaik aus Röhricht, Großseggenried, Kleinseggenried, Zwischenmoor und Magerrasen.
Die beiden Fledermausarten Großes Mausohr und Bechsteinfledermaus sind hier beheimatet.
Naturerlebnisplatz Friedrich-August-Grube
Der Naturerlebnisplatz Friedrich-August-Grube oberhalb des Klosterweihers beim südlichen Ortseingang des Ortsteil Wittenschwand entstand im Rahmen des Naturprojektes „Hotzenwald-Konzeption“. Der Platz wurde auf dem ehemaligen Tagebaugelände eines zum Ende des 19. Jahrhunderts still gelegten Nickelbergwerks eingerichtet. Die Bergbauvergangenheit wird ausführlich auf großen Infotafeln dargestellt. Ein wieder begehbarer Erkundungsstollen vermittelt Eindrücke von der tiefen Dunkelheit im Berg und Spielgeräte (Sinneserfahrungsgeräte zum Thema Stein) lassen Steine tönen und klingen.
Das gleichnamige Naturschutzgebiet ist einer sehr seltenen Flechtenart gewidmet, die auf der benachbarten Abraumhalde erst vor wenigen Jahren entdeckt worden ist. Diese Flechten sind typisch für nickelhaltiges Gestein. Das Vorkommen ist fast einzigartig in Europa und wird in dieser Größe nur noch äußerst selten vorgefunden, wenn überhaupt dann in Skandinavien. Auch hierzu gibt es ausführliche Infotafeln. Außerdem findet man hier Bartflechten. Sie hängen von den Birken herab und sind ein Indikator für extrem saubere Luft. Nicht weiter verwunderlich, denn auf dem Dachsberg gibt es kaum Verkehr und keine Industrie.
Der Platz ist in der schneefreien Zeit jederzeit zugänglich.
Urberger Weiler
Die zu Urberg gehörenden Weiler sind aus Rodungssiedlungen entstanden, die unter dem Einfluss des Klosters St. Blasien angelegt wurden. Zum ersten Mal werden „die Urberge“ 1237 genannt. Bergbau auf Silber und Blei ist in Urberg schon 1328 nachweisbar und wurde bis 1835 betrieben. In der Grube „Gottesehre“ in Oberbildstein wurde bis 1987 nach Fluss- und Schwerspat geschürft. Heute erinnert das 2002 eingeweihte „Mineralienmuseum Gottesehre“ in Inner-Urberg sowie der Bergbaupfad bei Rüttewies an die traditionsreiche Bergwerksgeschichte des Ortes.
Infomaterialien
Dachsberg-Wittenschwand
Bergbauwanderweg – keine Infomaterialien vorhanden!