Bärschwil: Geologische Wanderung

22.08.2021 | Geologie, Lehrpfad, Schweiz

Wer die Geologische Wanderung Bärschwil macht, macht sich auf eine Reise in die Vergangenheit. In schönster Landschaft lernt man hier die Entstehung des Faltenjuras kennen, wandelt über einstigen Meeresgrund, erhält Einblick in die Geologie der Umgebung, ihre Zusammensetzung aus Gestein, Kalk und Ton und erfährt Spannendes über die Bedeutung der Quellen ebenso wie über den Gipsabbau und das Kalkbrennen in früheren Zeiten.

Die Geologische Wanderung führt, gut ausgeschildert und fern von befahrenen Strassen, rund um Bärschwil, wo sich die Vorbourg-Falte vor Millionen von Jahren bei der Bildung des Juras über die Bueberg-Falte schob.

Die Wegweiser sind blau und tragen das Logo des Lehrpfades.

Der Lehrpfad beginnt bei der Postauto-Haltestelle Hölzlirank (beim Dorfteil Wiler) und führt im grossen Bogen über Wasserberg, Vögeli und Fringeli zum Dorf und von dort zur Station Bärschwil. Zum Teil benutzt er das wiederhergestellte Trassee der ehemaligen Gipsbahn.

An fünfzehn Stationen wird auf farbig gestalteten Informationstafeln auf geologische Besonderheiten am jeweiligen Standort hingewiesen.

Bärschwil eignet sich hervorragen für einen erdwissenschaftlichen Lehrpfad. Die hiesige Jurafalte, das sogenannte Vorbourg-Gewölbe, ist im halbklusartigen Talkessel von einer Bärschwil exemplarisch angeschnitten. Es tritt eine breite Palette verschiedenartigster Gesteine der Trias- und Jurazeit zutage.

Vom Hölzlirank steigt ein Mergelweg durch den Wald steil auf. Nach der Bürgergemeindehütte, bei Station 2, kann man alternativ zum Planetenweg Liesberg weiterwandern. Die Geologische Wanderung führt weiter bis zum Hof Wasserberg, wo man sich verpflegen und die wunderschöne Aussicht geniessen kann. Nach dem Hof Wasserberg gibt es entweder die Möglichkeit rechts die Kretenwanderung Retenberg abzulaufen oder dem geologischen Wanderweg bis zum Vögeli zu folgen, wo man Versteinerungen findet. Beim Oberfringeli vorbei beginnt der Abstieg Richtung Bärschwil. Dorf führt der Weg zurück zum Hölzlirank oder zum Bahnhof Bärschwil (ausser Betrieb, nur Postautohaltestelle).

Kalköfen Stritteren

Entlang der Wanderung lohnt sich ein Abstecher zu den Kalköfen Stritteren.

Die Infotafeln
Station 1: Hölzlirank
Einführung, Untergrund, Gesteinsarten
Station 2: Roti Flue
Varians-Schichten, Landschaft, Kalk und Wasser
Station 3: Wasserberg
Oberer Malm, Jurafaltung, Quellwasser
Station 4: Misteli
Kreislauf der Steine, Entwässerung, Panorama
Station 5: Vögeli
Versteinerungen, Facies, Gesteine im Hang
Station 6: Fringeli
Ton, Rutschungen, Oxford-Tone
Station 7: Falchriedberg
Gebirgsbau, Hauptrogenstein
Station 8: Hasel
Land und Meer, Leitversteinerungen, Entstehung des Lebens
Station 9: Chriechbaumen
Gipskeuper, Gipsentstehung, Wasserversorgung
Station 10: Mettlen
Rhät und Lias, Panorama, Boden
Station 11: Schulhaus
Amanz Gressly (1814-1865)
Station 12: Rote Brücke
Gipsbahn, Bohnerzformation, Eisengewinnung
Station 13: Buechloch
Halbfenster von Bärschwil, Sinter, Eiszeiten
Station 14: Schmelzi
Steine- und Erdenindustrie, Glasherstellung
Station 15: Birs
Gebirgsbildung, Tongrube, Talgrundwasser

Infomaterialien

agsdi-file-pdf

Bärschwil

Geologische Wanderung: Die Informationstafeln entlang des Weges

agsdi-file-pdf

Bärschwil

Faltblatt „Geologische Wanderung Bärschgwil“

Allgemeine Hinweise

Streckenkilometrierung

Auf der Karte zeigen die Zahlenwerte an dem Track die Kilometrierung der Tour an und sollten nicht mit den Stationsnummern von Infotafeln an Lehrpfaden verwechselt werden (Standorte von Infotafeln werden auf den Karten nicht angezeigt).

Vor Tourenbeginn

Vor Antritt einer Tour wird generell empfohlen, sich über die Begehbarkeit der Strecke direkt bei den zuständigen Stellen vor Ort bzw. bei den Wegebetreibern zu informieren, insbesondere nach Unwettern oder während des Holzeinschlags.

Nebenwege

Manche Touren verlaufen teilweise auf "off-grid"-Abschnitten (wenig genutzte Nebenwege außerhalb der bekannten Hauptwege). Solche Wegabschnitte sind teilweise durch stärkeren Bewuchs oder querliegende Baumstämme weniger gut begehbar und können durch einen Blick auf die Karte meist auch umgangen werden.