Bergbau im Schwarzwald
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Wir sind’s, die ins Verborgene dringen, bis an der Erde steinern Herz, und mühevoll zum Lichte bringen, Gesteine, Kohlen, Salz und Erz. Was Menschen groß macht, Menschen zieret, der Menschheit Schmuck, der Menschheit Kraft, was wunderbar die Welt regieret, vom Bergmann wird’s gesucht, geschafft, der Menschheit dann zu Tage gebracht.

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Bergbau
Definition

Bergbau ist die Gesamtheit aller Unternehmen zur

  • Aufsuchung, Erkundung und Bewertung von Lagerstätten (Exploration)
  • Gewinnung, Förderung und Aufbereitung von Bodenschätzen wie Steinkohle, Braunkohle, Torf, Erdöl, Erdgas, Erze aller Metalle, Kali- und Steinsalz, Edelsteine sowie Steine und Erden aller Art (Gewinnungsbergbau)
  • zur Wiedernutzbarmachung und Verwahrung stillgelegter Bergbauanlagen (Sanierungsbergbau)
  • zur umweltverträglichen Verbringung (Deponie, Endlagerung) von Reststoffen und Abfällen (Entsorgungsbergbau).

Tagebau

Findet der Bergbau an der Erdoberfläche statt, spricht man vom Tagebau (auch Steinbruch, Abgrabung).

Untertagebau

Bei Gewinnung unterhalb der Erdoberfläche vom Tiefbau (Untertagebau, Bergwerk im engeren Sinne). Der Zugang zur Lagerstätte erfolgt hier über (meist senkrechte) Schächte oder (meist horizontale) Stollen.

Bodenschätze

Bergbaulich gewonnene Bodenschätze sind

  • Energierohstoffe (Kohle, Erdöl, Erdgas)
  • Metallerze (Erzlagerstätten)
  • Salze (Stein- u. Kalisalz, Salzlagerstätten)
  • Industrieminerale (z.B. Schwerspat)
  • Steine und Erden (z.B. Kalkstein, Ton, Sand)
  • Schmucksteine

Bodenschätze sind nach der Legaldefinition des § 3 Bundesberggesetz (BBergG) mit Ausnahme von Wasser alle festen, gasförmigen oder flüssigen mineralischen Rohstoffe, die in natürlichen Ablagerungen oder Ansammlungen (Lagerstätten) in oder auf der Erde, auf dem Meeresgrund, im Meeresuntergrund oder im Meerwasser vorkommen und denen ein wirtschaftlicher Wert zukommt. Textquelle: Wikipedia (März 2025).

Rohstoffe sind die aus der Natur durch die Urproduktion gewonnenen unbearbeiteten Grundstoffe, die entweder sofort verbraucht oder einer industriellen Verarbeitung zugeführt werden. Textquelle: Wikipedia (März 2025).

Systematik Bodenschätze

Der Gesetzgeber teilt Bodenschätze grundsätzlich als sog. „bergfreie“ und „grundeigene“ Bodenschätze ein.

  • Als bergfrei werden diejenigen Bodenschätze bezeichnet, die nicht zum Grundstückseigentum, wo sie belegen sind, gehören. Sie gelten als herrenlos und Rechte an ihnen werden erst mit Erteilung einer staatlichen Berechtigung an Dritte übertragen.
  • Demgegenüber sind grundeigene Bodenschätze Bestandteil des Grundstückseigentums, in dem sie belegen sind.

Eine dritte Kategorie bilden die sog. Grundeigentümerbodenschätze. Bei ihnen handelt es sich ebenfalls um zum Grundstückseigentum zählende Bodenschätze. Sie unterfallen jedoch nicht dem Anwendungsbereich des BBergG, sondern unterliegen landesrechtlichen Vorschriften.

Rechtliches

Die rechtlichen Verhältnisse regelt das Bergrecht (u.a. Bundesberggesetz). Das Nutzungsrecht an Bodenschätzen liegt in Deutschland grundsätzlich beim Grundeigentümer, außer für sog. „bergfreie“ Bodenschätze, für die ein Staatsvorbehalt besteht (Energierohstoffe, Erze u.a.).

Der Bergbau untersteht staatlicher Aufsicht (Bergverwaltung). Durch die Verknüpfung des Bergbaus mit der Lagerstätte ist er absolut standortgebunden.

Bergbehörden in Baden-Württemberg sind das Ministerium für Umwelt Klima und Energiewirtschaft in Stuttgart sowie das Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) im Regierungspräsidium Freiburg.

Die Zuständigkeit der Bergbehörden umfasst den Bereich von der gewerb­lichen oder wissen­schaft­lichen Aufsuchung von Boden­schätzen über die Gewinnung und Aufbereitung bis zur Beendigung der Abschluss­arbeiten.

Hauptaufgabe ist die vorbeugende Betriebsüberwachung.

Vielfältige Geologie – Vielfältige Rohstoffe

Südwestdeutschland weist aufgrund seiner erdgeschichtlichen Entwicklung eine bunte Vielfalt an geologischen Körpern und Strukturen auf. Aufgrund seiner Geologie ist es auch reich an verschiedenartigen mineralischen Rohstoffen, die seit Jahrtausenden genutzt werden.

Salz, Eisen, Silber, Gold, Blei, Antimon, Kupfer und Kobalt waren die bis in das 19. Jahrhundert besonders begehrten Rohstoffe, dann traten Schwer- und Flussspat sowie Zink, Nickel und Wismut in den Vordergrund.

Nach dem 2. Weltkrieg galt das Interesse der Bergbaufirmen dem Energieträger Uran. Auch die in großen Mengen benötigten hochwertigen Baurohstoffe wie Kalkstein, Sandstein, Gipsstein, Granit, Quarzporphyr, Kies, Sand oder Ton sind hier zu finden.

Viele Rohstoffe finden aber auch europaweiten Absatz, wie z. B. Steinsalz, Fluss- und Schwerspat, hochreine Kalke, Gips und Anhydrit, aber auch Naturwerksteine, Vulkanitmehle oder besonders widerstandsfähige Edelsplitte.

Alter Bergbau auf Metallrohstoffe

Besonders alt ist die Nutzung der Metallrohstoffe im Schwarzwald. Die zahlreichen Vererzungen dieses Mittelgebirges waren seit Beginn der Besiedlung Ziel der Prospektoren und Bergleute. Seit über 2.600 Jahren werden hier Erze systematisch gesucht und abgebaut, zunächst an der Oberfläche, dann in zunehmendem Umfang auch unter Tage. Die meisten Lagerstätten stehen genetisch mit der Bildung des Oberrheingrabens in Zusammenhang (Hydrothermale Erz- und Mineralgänge).

Rechnet man die kleineren Gänge und die ohne nennenswerte Erzführung hinzu, so dürfte es sich um mehrere Tausend handeln; ca.  400 bis 500 Hydrothermalgänge haben bislang zumindest zeitweise wirtschaftliche Bedeutung erlangt. Selten sind hingegen die an das Kristallin gebundenen magmatischen oder metamorphen Erzanreicherungen.

Historie

Erzbildung

Besucherbergwerke

Bergbauspuren

Bergbaureviere

Steigerlied

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Lieber Gott, ich fleh zu dir,
beschütz den guten Vater mir!
Dort unten in dem tiefen Schacht,
gib auf seine Schritte acht!
Der treue Engel sei ihm gut!
Und segne alles was er tut!
Und lass‘ ihn bald zu hause sein,
den lieben guten Vater mein!
Amen!

Sankt Barbara, bei Tag und Nacht,
fahr‘ mit dem Vater in den Schacht!
Steh Du ihm bei in jeder Not,
bewahr‘ ihn vor dem jähen Tod!

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Barbara Gedicht

Textquellen

Werner, W. & Dennert, V. (2004). Lagerstätten und Bergbau im Schwarzwald – Ein Führer unter besonderer Berücksichtigung der für die Öffentlichkeit zugänglichen Bergwerke. 334 S., Freiburg i. Br. (Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg, Hrsg.). Das Buch wird im LGRB Shop als Printprodukt bzw. Download angeboten.

Mit freundlicher Genehmigung des LGRB Freiburg. VIELEN DANK.