Dachsberg: Bergbaurundweg

Der Weg ist beschildert mit dem Premiumweg-Wanderschildern sowie dem Bergbau-Symbol „Schlägel und Eisen“. Er verläuft in Abschnitten parallel zum Naturlehrpfad „Rund um das Horbacher Moor“.

Er führt vorbei an mittelalterlichen Verhauen und Pingen, Stellen früheren Silber-Erzabbaus entlang des Ruprechtgangzuges. Zahlreiche Infotafeln erläutern den mittelalterlichen Bergbau und die interessante Fauna.

Neben den Entdeckungen zum Bergbau geniessen Sie eine vielfältige Landschaft und wunderbare Fernblicke, in Horbach mit Alpenpanorama.

Der Kreuzfelsen mit seiner Schutzhütte und Bänken bietet einen wunderbaren Ausblick auf Wittenschwand und mit etwas Glück in die Alpen.

Bei der Friedrich-August-Grube wird die Bergbau-Vergangenheit der Gemeinde Dachsberg gegenwärtig, und gleichzeitig ist hier eines der Naturschutzgebiete am Wegesrand. Der Naturerlebnisplatz mit seinen Klang-Spielgeräten wird Kinder begeistern.

Bei der Hoheck-Schutzhütte bietet sich ein Abstecher nach Urberg an.

Dazu überqueren Sie die Straße und folgen der Beschilderung Richtung Inner-Urberg. Auf einem Rundweg führt Sie der Abstecher wieder zur Hoheck-Schutzhütte zurück. Die Gesamtstrecke beträgt knapp zwei km.

In Urberg bietet sich Donnerstag und Sonntag von 14 bis 16 Uhr das Mineralienmuseum für einen Besuch an. Ebenso Samstag und Sonntag eine Einkehr im Café zum Alten Engel (Reservierung auch an anderen Tagen möglich).

Interessantes zu den Orten am Weg

Die zu Urberg gehörenden Weiler sind aus Rodungssiedlungen entstanden, die unter dem Einfluss des Klosters St. Blasien angelegt wurden. Zum ersten Mal werden „die Urberge“ 1237 genannt. Bergbau auf Silber und Blei ist in Urberg schon 1328 nachweisbar und wurde bis 1835 betrieben. In der Grube „Gottesehre“ in Oberbildstein wurde bis 1987 nach Fluss- und Schwerspat geschürft. Heute erinnert das 2002 eingeweihte „Mineralienmuseum Gottesehre“ in Inner-Urberg sowie der Bergbaupfad bei Rüttewies an die traditionsreiche Bergwerksgeschichte des Ortes.

Wittenschwand ist der Hauptort der Gemeine Dachsberg. Die einzelnen Ortsteile sind aus Rodungssiedlungen entstanden, die unter dem Einfluss des Klosters St. Blasien angelegt wurden. Zum ersten Mal wird Wittenschwand 1266 erwähnt.

Bereits um 1100 blühte zwischen Wittenschwand und Urberg der Bergbau.

Die Friedrich-August-Grube ist seit 2005 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Im Bergwerk wurde Nickelerz und Magnetkies gefördert. Das Bergwerk wurde benannt nach Friedrich August Walchner, der 1847 erstmals den Nickelgehalt der anstehenden Erze erkannte.
Das Gebiet ist Teil des Fauna-Flora-Habitats „Oberer Hotzenwald“. Es ist Lebensraum für hochspezialisierte und seltene Flechtengemeinschaften auf schwermetallreichen Standorten Ebenso gibt es eine an seltenen Pflanzenarten reichen Felsvegetation, besonders an den Silikatfelsen mit ihrer Felsspaltenvegetation.

Am Klosterweiher findet sich ein arten- und strukturreiches Mosaik aus Röhricht, Großseggenried, Kleinseggenried, Zwischenmoor und Magerrasen.

Die beiden Fledermausarten Großes Mausohr und Bechsteinfledermaus sind hier beheimatet.

Bergbauzeugen in Dachsberg

In früheren Jahren spielte der Bergbau in den nördlichen Dörfern des Dachsbergs eine bedeutende Rolle. Daran wird heute mit Mineralienmuseum, Themenspielplatz und Bergbauwanderweg erinnert.

In den nördlichen Ortsteilen Urberg und Wittenschwand lebten die Menschen lange Zeit vom Bergbau. Als typisches Bergmannsdorf gilt jedoch nur Urberg.

Bereits im Mittelalter wurden Erze im Tagebau abgebaut. Der Bergbaupfad bei Rüttewies erinnert an die mühselige Arbeit. Pinge und Verhaue entlang des Ruprechtsgangzuges sind heute beschildert und vermitteln lebhafte Eindrücke von früheren Zeiten.

Eine mehrteilige Infotafel im Außenbereich des Mineralienmuseums Gottesehre in Urberg geht auf die Verarbeitung der Erze, darunter auch Silber, ein.

In Wittenschwand wurde oberhalb des Klosterweihers einige Jahrhunderte lang ein Bergwerk betrieben, in welchem zuerst vor allem Silber, später Nickel abgebaut wurden und in den 1930er Jahren sogar, wenn auch erfolglos, nach Uran geschürft wurde. Das Bergbaudorf, das dort entstanden war, ist völlig verschwunden, nur noch die Abraumhalden erinnern an das Vergangene.

Vor einigen Jahren wurde im Rahmen eines Projekts zur Förderung des naturverträglichen Tourismus ein viel besuchter Naturerlebnis-Platz mit Spielgeräten zum Thema Stein angelegt.

Das Mineralienmuseum Gottesehre in Dachsberg-Urbeg, einer ehemaligen Bergmannssiedlung, wurde im Jahr 2001 im Untergeschoss des ehemaligen Schulhauses eingerichtet. Es birgt eine große Sammlung von Mineralien, die in der früheren, im Jahr 1987 still gelegten Grube Gottesehre in Oberbildstein, gefunden und vor allem von Hans Gulich, dem letzten Obersteiger der Grube, gesammelt worden sind. Hans Gulich hat diese Sammlung an die Gemeinde Dachsberg abgetreten, die sie nun in dem kleinen Museum zeigt. Ausgestellt werden auch alte Gerätschaften und Karten. Eine Serie von Infotafeln im äußeren Eingangsbereich des Museums zeigt die Mühseligkeit des Bergbaus im Mittelalter. Zu sehen ist auch ein Film über Dachsberg und die frühere Arbeit im Bergwerk.

Das Museum ist von von Ende Mai bis Anfang November und in den Weihnachts-, Fasnachts- und Osterferien in Baden-Württemberg sonntags und donnerstags von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei, um eine Spende für den Museumsunterhalt wird freundlichst gebeten.

Infomaterialien

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Bergbaurundweg Dachsberg

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Sulzbach-Rosenberg: Südlicher Bergbaupfad

Sulzbach-Rosenberg blickt eine jahrhundertelange Bergbautradition und ein ebenso reiches montange­schichtliches Erbe zurück.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Bergbau im Jahr 1341 in der sogenannten „Kleinen Hammereinung“. Ein weiterer urkundlicher Beleg für den Sulzbacher Berg­bau ist im gleichen Jahrhundert die „Große Hammerei­nung“ aus dem Jahr 1387. Dennoch verlor der Abbau von Eisenerz in der Folgezeit immer mehr an Bedeutung.

Mit der Ansiedlung der Maxhütte und dem Bau der er­sten Hochöfen im Jahr 1863/64 in Rosenberg erfuhr der Eisenerzbergbau in unserer Region eine Renaissance be­ziehungsweise seine größte Blüte.

Im Jahr 1965 wurde mit ca. 1.100 Beschäftigten in den Eisenerzgruben ein Höchststand erreicht. Doch nur ein knappes Jahrzehnt später am 31.07.1974 wird der St. Anna-Schacht und im Jahr 1977 der Eichel­bergschacht stillgelegt.

Der Eisenerzbergbau war darauffolgend in Sulzbach-Ro­senberg beendet und 1987 mit der Stilllegung der Grube Leoni in Auerbach, in der ganzen Region.

Bergbaupfad

Auf dem Bergbaupfad erfahren Sie Wissenswertes über das reichhaltige Montan-Erbe der Stadt. Der Rundwanderweg besteht aus drei jeweils ca. 6 km langen Abschnitten, dem nördlichen, dem mittleren und dem südlichen Bergbaupfad.

Wegstationen
Station 14: Schlossberg, Aussichtspunkt Maxhütte
Station 15: Schlössl, ehem. Werkskasino Maxhütte
Station 16: Eichelberg
Station 17: Eichelberg Erzhülle
Station 18: Schacht Eichelberg
Station 19: Villa Max mit Schaustollen

Infomaterialien

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Bergbaupfad Sulzbach-Rosenberg

Broschüre Bergbaupfad (Hrsg.: Kulturwerkstatt Sulzbach-Rosenberg)

Sulzbach-Rosenberg: Mittlerer Bergbaupfad

Sulzbach-Rosenberg blickt eine jahrhundertelange Bergbautradition und ein ebenso reiches montange­schichtliches Erbe zurück.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Bergbau im Jahr 1341 in der sogenannten „Kleinen Hammereinung“. Ein weiterer urkundlicher Beleg für den Sulzbacher Berg­bau ist im gleichen Jahrhundert die „Große Hammerei­nung“ aus dem Jahr 1387. Dennoch verlor der Abbau von Eisenerz in der Folgezeit immer mehr an Bedeutung.

Mit der Ansiedlung der Maxhütte und dem Bau der er­sten Hochöfen im Jahr 1863/64 in Rosenberg erfuhr der Eisenerzbergbau in unserer Region eine Renaissance be­ziehungsweise seine größte Blüte.

Im Jahr 1965 wurde mit ca. 1.100 Beschäftigten in den Eisenerzgruben ein Höchststand erreicht. Doch nur ein knappes Jahrzehnt später am 31.07.1974 wird der St. Anna-Schacht und im Jahr 1977 der Eichel­bergschacht stillgelegt.

Der Eisenerzbergbau war darauffolgend in Sulzbach-Ro­senberg beendet und 1987 mit der Stilllegung der Grube Leoni in Auerbach, in der ganzen Region.

Bergbaupfad

Auf dem Bergbaupfad erfahren Sie Wissenswertes über das reichhaltige Montan-Erbe der Stadt. Der Rundwanderweg besteht aus drei jeweils ca. 6 km langen Abschnitten, dem nördlichen, dem mittleren und dem südlichen Bergbaupfad.

Wegstationen
Station 10: Wetterschacht Galgenberg
Station 11: Bruchfelder Galgenberg
Station 12: Aussicht Grube St. Anna u. Förderturm
Station 13: Bruchfeld u. Wetterschacht St. Georg

Infomaterialien

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Bergbaupfad Sulzbach-Rosenberg

Broschüre Bergbaupfad (Hrsg.: Kulturwerkstatt Sulzbach-Rosenberg)

Sulzbach-Rosenberg: Nördlicher Bergbaupfad

Sulzbach-Rosenberg blickt eine jahrhundertelange Bergbautradition und ein ebenso reiches montange­schichtliches Erbe zurück.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Bergbau im Jahr 1341 in der sogenannten „Kleinen Hammereinung“. Ein weiterer urkundlicher Beleg für den Sulzbacher Berg­bau ist im gleichen Jahrhundert die „Große Hammerei­nung“ aus dem Jahr 1387. Dennoch verlor der Abbau von Eisenerz in der Folgezeit immer mehr an Bedeutung.

Mit der Ansiedlung der Maxhütte und dem Bau der er­sten Hochöfen im Jahr 1863/64 in Rosenberg erfuhr der Eisenerzbergbau in unserer Region eine Renaissance be­ziehungsweise seine größte Blüte.

Im Jahr 1965 wurde mit ca. 1.100 Beschäftigten in den Eisenerzgruben ein Höchststand erreicht. Doch nur ein knappes Jahrzehnt später am 31.07.1974 wird der St. Anna-Schacht und im Jahr 1977 der Eichel­bergschacht stillgelegt.

Der Eisenerzbergbau war darauffolgend in Sulzbach-Ro­senberg beendet und 1987 mit der Stilllegung der Grube Leoni in Auerbach, in der ganzen Region.

Bergbaupfad

Auf dem Bergbaupfad erfahren Sie Wissenswertes über das reichhaltige Montan-Erbe der Stadt. Der Rundwanderweg besteht aus drei jeweils ca. 6 km langen Abschnitten, dem nördlichen, dem mittleren und dem südlichen Bergbaupfad.

Wegstationen
Station 1: Erzgrube Karoline und Förderschacht Klenze
Station 2: Erzgrube Etzmannsberg
Station 3: Wetterschacht Grube Etzmannsberg
Station 4: Wetterschacht Feld Großenfalz
Station 5: Bruchgebiet Feld Großenfalz
Station 6: Pulverkammer Großenfalz
Station 7: Bruchgebiet Grube Fromm
Station 8: Kalksteinbruch der Maxhütte
Station 9: Blickpunkt Galgenberg

Infomaterialien

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Bergbaupfad Sulzbach-Rosenberg

Broschüre Bergbaupfad (Hrsg.: Kulturwerkstatt Sulzbach-Rosenberg)

Glottertal: Rundwanderung auf den Spuren des Urgraben

Der Urgraben am Kandel ist der Rest eines nach 1284 gebauten Wassergrabens, welcher das Wasser von der Ostseite des Kandels zu den auf seiner Westseite gelegenen Bergwerken brachte. Er stellt eines der bedeutendsten technikgeschichtlichen Denkmäler Deutschlands dar.

Heute gilt Glottertal als Natur- und Schlemmer-Paradies. Doch im 13 Jhd. war es Standort für einen pulsierenden Bergbau. Zahlreiche (verschlossene) Stolleneingänge und ein mittelalterlicher Wassergraben zeugen davon.

Diese Wanderung führt ein Stück auf dem sog. Urgraben, der im 13. Jhd. dazu diente, Wasser vom Osthang des Kandels für die Hebeanlagen in den Bergwerken herbeizuführen. An den felsigen Stellen am Gullerbühl lässt sich noch gut erkennen, wie der Kanal in den Fels gehauen wurde.

Zu Beginn und am Ende belohnen schöne Ausblicke über das Tal. Gut zwei Drittel des Weges führen durch Wälder hinauf bis zum Luser und ab dort am Berg entlang bis in das Oberglottertal.

Infomaterialien

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Glottertal

Broschüre „Der Urgraben“
(ACHTUNG: Die Broschüre beschreibt den „Entdeckerpfad Urgraben“)

Glottertal: Entdeckerpfad Urgraben

Glottertal: Entdeckerpfad Urgraben

Ein spannend gestalteter Themenweg mit einer bequemen Kernrunde in der Talsohle und mehreren Wegvarianten. Die Tour auf dem Entdeckerpfad führt in viele aktuelle und historische Themenwelten des Glottertales.

Bitte beachten:  An der Wegstrecke finden Sie keine Text- bzw. Info-Tafeln. Die Informationen dazu gibt es in einem handlichen Booklet. Diese ist in der Tourist-Info bzw. den Infokästen am Abzweig zur Urgrabenvariante oder hier zum Download erhältlich. Bitte laden Sie die Broschüre schon am Start der Wanderung auf ihr Smartphone herunter, da die Internetverbindung auf der Urgraben-Variante streckenweise nicht ausreichend ist.

Wegstationen
1: Schweizer Käse unter Tage

Lange Stollen und tiefe Schächte

Nach jahrzehntelangem Bergbau sind die Flanken des Kandel von zahlreichen Hohlräumen durchzogen. Die Arbeit der Bergleute fand unter Tage statt, tief im Inneren der steilen Berghänge – eine staubige und schweißtreibende Angelegenheit, vor Blicken weitgehend verborgen. Doch wer die Spuren an der Erdoberfläche zu deuten weiß, der findet auch heute noch eindrucksvolle Zeugnisse des Bergbaus. Denn immer wieder obsiegt Schwerkraft über Statik und bauliches Geschick, stürzen Stollen und Schächte in sich zusammen.

Dem Fahrer eines Unimogs bescherte dieses Phänomen einst ein Erlebnis mit Tiefgang – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Der Boden unter den Reifen seines Unimogs gab plötzlich nach und es tat sich ein Tagesbruch auf. Das an Front und Heck montierte Forstgerät verhakte sich am Rand der Grube und verhinderte zum Glück Schlimmeres. Der ausgebesserte Asphalt erinnert noch heute an diesen Bergschaden.

Gleich oberhalb dieses Standorts fällt außerdem eine große Vertiefung im Boden auf. Diese sogenannte Schachtpinge ist ebenfalls ein Gruß aus der Glottertäler Unterwelt. Entstanden ist sie durch das Einstürzen eines 100 Meter tiefen Bergbauschachts und dem anschließenden Nachsacken von großen Mengen Erdreich.

Textquelle: Booklet „Der Urgraben“, Tourist-Information Glottertal

2: Ein rustikaler Baumarkt

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts begannen die Bauarbeiten am Glottertäler Sanatorium. Die Errichtung von Alexanderbau und Carlsbau bescherte dem Glottertal gleich zwei Großbaustellen mit einem enormen Bedarf an Rohstoffen wie Holz und Stein. Eine Fahrt mit dem LKW in den nächsten Baustoffhandel war zu dieser Zeit keine Option. Und so bedienten sich die Bauherren regionaler Ressourcen und kurzer Lieferwege. Die Rohstoffe wurden möglichst nah an der Baustelle gewonnen und dort auch weiter verarbeitet. Um ökologische Aspekte ging es damals weniger. Das Vorgehen sparte vielmehr Zeit und Geld.

Einer der vielen Steinbrüche in der Umgebung ist an diesem Standort noch gut im Landschaftsbild zu erkennen.

Textquelle: Booklet „Der Urgraben“, Tourist-Information Glottertal

3: Der Fischbrunnenstollen

Ein geheimnisvoller Eingang in die Unterwelt. Im diffusen Licht ist ein Stollen auszumachen, der tief hineinführt in den Berg. Er durchquert taubes Gestein, also einen Bereich im Erdinneren, in dem keine wertvollen Bodenschätze zu erwarten sind. Trotzdem wurde dieser Stollen, genannt Fischbrunnenstollen, mit großer Mühe in den Felsen getrieben. Ein Vorhaben, das seinerzeit so aufwendig war, dass diese Art von Stollen auch als Erbstollen bezeichnet wird. Gemeint sind damit Stollen, die die Arbeit von Generationen erforderten und sich oft erst nach vielen Jahren rentierten.

Wozu also dieser immense Aufwand, die Schufterei und Gefahr beim Anlegen des Stollens? Antworten auf diese Frage finden sich weiter oben im Inneren des Berges. Um dort die wertvollen Blei- Silbererze abzubauen, galt es zunächst die Umgebung trockenzulegen. Und diese Funktion kam dem Fischbrunnenstollen zu. Er entwässerte die weiter oben liegenden mittelalterlichen Bergwerke. Ab der Sekunde des Durchschlags flossen die Bergwässer beständig ab und mussten nicht mehr aufwendig und kräftezehrend an die Erdoberfläche gehoben werden.

Der Fischbrunnenstollen wurde aus Sicherheitsgründen mit einem Gitter versehen. Man verpasst dennoch nichts, denn der Stollen ist nach einigen Metern eingebrochen und damit unpassierbar.

Textquelle: Booklet „Der Urgraben“, Tourist-Information Glottertal

4: Hier geht`s um Kohle

Eine topfebene Fläche mitten im Berghang? Genau, hier waren Menschen am Werk. Und zwar nicht erst gestern, sondern bereits vor etwa 800 Jahren. Die Bergleute arbeiteten sich damals tief in die Flanke des Kandel vor. Kubikmeter für Kubikmeter wurde das Gestein durch Stollen ans Tageslicht befördert und schließlich zu Halden aufgetürmt.

Im Glottertal lassen sich zahlreiche dieser menschengemachten Hügel in der Landschaft beobachten. Von einer Erhebung ist an dieser Stelle jedoch nichts mehr zu sehen, denn die Bergbauhalde wurde später eingeebnet und als Standort für einen Kohlemeiler genutzt. Passiert ist das frühestens 100 Jahre nach der Entstehung der Halde, denn Holz zum Verkohlen war bis zum Beginn des 15. Jahrhunderts Mangelware. Ein radikaler Kahlschlag hatte den Wald verschwinden lassen und das Landschaftsbild im Glottertal fundamental verändert.

Textquelle: Booklet „Der Urgraben“, Tourist-Information Glottertal

5: Schicht im Schacht

Die Bergbautechnik hat sich weiterentwickelt, aber das Grundprinzip ist bis heute dasselbe geblieben. Eine Lagerstätte unter Tage wird entweder mittels eines horizontal verlaufenden Stollens oder durch einen senkrechten Schacht erschlossen. Doch kein Bauwerk ist für die Ewigkeit und so stürzen aufgelassene Bergwerke mit der Zeit ein. Fällt ein Schacht in sich zusammen, so entsteht an der Erdoberfläche eine Mulde in Form einer Schachtpinge, wie sie an diesem Standort zu sehen ist.

Mit offenen Augen lassen sich weitere Relikte einer längst vergangenen Zeit entdecken. In Richtung Tal zeigt sich eine vorgelagerte Halde, bestehend aus gefördertem Gesteinsmaterial.

Auf dem weiteren Weg bergauf fällt der Blick auf kleine weiße Steinchen. Es sind Reste der alten Bergbauhalden, bestehend aus dem abgebauten Barytgang. War der Baryt damals noch ein wertloses Abfallprodukt, so ist er heute ein begehrter Rohstoff. Ironischerweise findet der aus der Tiefe des Erdreichs geförderte Baryt ausgerechnet als Zusatzstoff für Tiefbohrtechniken Verwendung.

Textquelle: Booklet „Der Urgraben“, Tourist-Information Glottertal

6: Wasser marsch!

Lange Jahre endete der Urgraben an diesem Standort und das Wasser floss von hier aus direkt den Bergwerken zu. Als der legendäre Kanal im Jahr 1284 schließlich zum Suggental hin erweitert wurde, bedurfte es einer regelbaren Wasserverteilung.

Die Lösung war der Bau eines Verteilerbeckens genau an dieser Stelle. Mit beachtlichen 25 x 15 Metern wies die Konstruktion die Maße eines kleinen Schwimmbades aus. Eindeutig nachgewiesene Ablagerungen bestätigen dies. In Richtung Tal befindet sich der mächtige Erddamm.

Zu sehen ist davon heute nicht mehr viel und es bedarf einiger Fantasie, sich ein solch gewaltiges Wasserbecken an dieser Stelle vorzustellen. Teile der ehemaligen Anlage werden mittlerweile vom Forstweg überlagert und auch die anderen Bereiche des Verteilerbeckens sind über die Jahrhunderte mehr und mehr verlandet und versandet.

Textquelle: Booklet „Der Urgraben“, Tourist-Information Glottertal

7: Durchbruch der Technik

Der Verlauf des Urgrabens war kein Wunschkonzert! Vielmehr hatten sich die Erbauer im Mittelalter an Wasserangebot und -nachfrage zu orientieren. Wo war das kostbare Nass verfügbar und wo wurde es am dringendsten benötigt? Die Antworten auf diese Fragen waren maßgeblich für den Verlauf des Urgrabens auf seinen 22 Kilometern Länge.

Aber auch die Launen der Natur galt es dabei auf der Rechnung zu haben. An diesem Standort führt der heutige Wanderweg exakt auf der Trasse des ehemaligen Wassergrabens – und dieser musste damals kunstvoll um die Felsvorsprünge herumgeführt werden. Das Gestein wurde dafür von Bergleuten fachmännisch bearbeitet um das Wasser hindurchfließen zu lassen. So ist auch heute noch eindrucksvoll zu erkennen, dass die Breite des Urgrabens maximal einen halben Meter betrug.

Textquelle: Booklet „Der Urgraben“, Tourist-Information Glottertal

Der Wassergraben, der Geschichte schrieb

Glottertal an der Grenze zum Spätmittelalter

Wir schreiben das Jahr 1250 und im Tal hat die Jagd auf Bodenschätze begonnen. Die reichen Vorkommen an Blei-Silbererzen wecken Begehrlichkeiten bei den Grafen von Freiburg. Schon bald avancieren die Bergwerke im Glottertal zu den wichtigsten Silberminen der adeligen Herrscher.

Der lieblichen Schwarzwaldlandschaft drückt der Bergbau unweigerlich seinen Stempel auf. Die steilen Hänge im Bereich des heutigen Freibades, am Eichberg und im Lauterbachtal (das Gebiet zwischen Rehaklinik Glotterbad und Luser) bis hin zum Suggental, sind mit Stollen und Schächten regelrecht durchlöchert. Enorme Mengen Erdreich und Gestein werden ans Tageslicht gefördert und zu beachtlichen Halden aufgetürmt.

An einigen Stellen dringt der Bergbau bis unter die Talsohle vor. Und das bedeutet für die sowieso schon hart schuftenden Bergleute eine zusätzliche Plackerei. Muss doch das Grundwasser eimerweise und mühsam hoch ans Tageslicht geschleppt werden. Abhilfe ist gefragt und so reift die Idee zum Bau eines ebenso kühnen wie technisch anspruchsvollen Projekts: Die Konstruktion einer kilometerlangen Wasserleitung, heute bekannt als Urgraben.

Das Zuführen weiterer Wassermengen – es war notwendig um das Problem des Grundwassers in den Bergwerkstollen in den Griff zu bekommen – mag aus heutiger Sicht paradox erscheinen. Bei genauerer Betrachtung ergab es jedoch zur damaligen Zeit absolut Sinn. Der Urgraben versorgte eine eigens konstruierte Maschine mit Energie in Form von so genanntem Aufschlagwasser. Das mühsame Wasserschöpfen unter Tage gehörte fortan der Vergangenheit an.

Entlang der Urgraben-Variante des Entdeckerpfads lässt sich das historische Technikdenkmal in Form charakteristischer Landmarken und Geländeformen hautnah nacherleben. Und auch weitere Zeugnisse des Bergbaus sind im Glottertal bis heute präsent und flankieren den Streckenverlauf.

Textquelle: Booklet „Der Urgraben“, Tourist-Information Glottertal

 

Infomaterialien

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Entdeckerpfad Urgraben

Booklet „Der Urgraben“