Haslach: Der große Hansjakobweg

Haslach: Der große Hansjakobweg

Heinrich Hansjakob

Pseudonym: Hans am See

Heinrich Hansjakob (* 19. August 1837 in Haslach; † 23. Juni 1916 ebenda) war ein katholischer Geistlicher, badischer Heimatschriftsteller, Historiker und Politiker.

Bekannt wurde Hansjakob vor allem als Schriftsteller.

Neben wissenschaftlichen Werken, politischen Schriften und Reiseberichten verfasste er Erzählungen und Romane, die sich hauptsächlich mit der Lokalgeschichte des Mittleren Schwarzwalds und der Mentalität der Menschen in dieser Gegend befassen.

Haslacher Zeit

Heinrich Hansjakob wurde als Sohn des Bäckers und Wirts Philipp Hansjakob und seiner Gattin Cäcilie geborene Kaltenbach in Haslach im Kinzigtal geboren.

Seine Mutter stammte aus dem Furtwanger Ortsteil Rohrbach. Väterlicherseits war die Familie der Hansjakob seit nach dem Dreißigjährigen Krieg an der Kinzig ansässig. Von 1852 bis 1859 besuchte er das Lyzeum in Rastatt.

Anschließend studierte er Theologie, Philosophie und Klassische Philologie an der Universität Freiburg. 1863 wurde er zum Priester geweiht.

1865 wurde er in Tübingen mit einer historischen Abhandlung über die Grafen von Freiburg promoviert.

Textquelle: Wikipedia „Heinrich Hansjakob“ (Stand: Oktober 2024)

Donaueschinger und Waldshuter Zeit

Nach dem Studium war er vom 20. Januar 1864 zunächst für ein Jahr Lehramtspraktikant (Studienreferendar) am Gymnasium Donaueschingen, hier befreundete er sich mit dem Fürstenbergischen Archivardirektor Karl Roth von Schreckenstein und dem Bibliothekar Karl August Barack, unter ihrer Anregung entstand seine Dissertation Die Grafen von Freiburg im Breisgau im Kampfe mit ihrer Stadt.

Im Jahr 1865 wurde er nach Waldshut als Vorstand der Höheren Bürgerschule befördert.

Ab Waldshut führte er mit seiner Schwester Philippine einen eigenen Haushalt.

In seiner Waldshuter Zeit veröffentlichte er im Advent 1866 die Schrift Die Salpeterer, eine politisch-religiöse Sekte und die Biographie Hermann von Vicari, Erzbischof von Freiburg. Beide Schriften riefen die Behörden auf den Plan.

Die letztere wurde beschlagnahmt und verboten. 1869 legte er daher sein Amt als Vorstand der Bürgerschule nieder.

Da er sich nun ungebundener fühlte, äußerte er sich in einer Rede in Engen kritisch zur Regierung unter Minister Jolly, worauf er wegen Beleidigung einen Monat Haft in der Festung Rastatt verbüßte.

Hier verfasste er das Buch Auf der Festung. Ebenfalls in seiner Waldshuter Zeit entstand das Büchlein Der Waldshuter Krieg von 1468; es erschien 1868.

Textquelle: Wikipedia „Heinrich Hansjakob“ (Stand: Oktober 2024)

Pfarrer in Hagnau am Bodensee

Am 1. Dezember 1869 versetzte ihn der Weihbischof Lothar von Kübel auf eigenen Wunsch nach Hagnau am Bodensee.

Von 1869 bis 1883 war er katholischer Pfarrer in Hagnau am Bodensee.

Er riet als „Wasserdoktor am See“ Patienten zur Mäßigung in der Lebensführung, mäßigen Wasseranwendungen und Kompressen.

Der Weinbau in Hagnau war durch Nebenerwerbslandwirtschaft, den Schädlingsbefall durch Mehltau und den harten Winter 1879/1880 bedroht.

Darum gründete Hansjakob am 20. Oktober 1881 den Hagnauer Winzerverein und trug damit zur Rettung des traditionsreichen Weinbaus am Bodensee bei.

Der Winzerverein war die erste Winzergenossenschaft in Baden. Noch heute führt er das Bild Hansjakobs in seinem Logo. Von 1871 bis 1881 war er außerdem Abgeordneter der Katholischen Volkspartei im badischen Landtag.

1873 wurde er wegen Beleidigung eines Staatsbeamten für sechs Wochen in Radolfzell inhaftiert. Im selben Jahr wurde sein erster Sohn geboren, worauf Hansjakob einen Nervenarzt aufsuchte, – man weiß von insgesamt vier unehelichen Kindern.

In den Jahren von 1874 bis 1879 unternahm er Reisen nach Frankreich, Italien, Österreich, Belgien und die Niederlande. 1878 kam es zum Zerwürfnis mit seiner Partei.

Textquelle: Wikipedia „Heinrich Hansjakob“ (Stand: Oktober 2024)

Pfarrer in Freiburg in Breisgau

1884 trat er eine Stelle als Pfarrer der St.-Martins-Kirche in Freiburg an, die er trotz Auseinandersetzungen mit den Kirchenbehörden bis 1913 innehatte.

Hansjakob hatte eine Anlage zu Nervenleiden und litt an Gemütsschwankungen. Zur Behandlung hielt er sich 1894 mehrere Monate lang in der Heil- und Pflegeanstalt Illenau bei Achern auf. Seine Symptome („Nerventeufel“) bekämpfte er mit Opiaten. Beck/Froneberg (2015) zufolge blieb er schwer medikamentenabhängig und kaum noch arbeitsfähig.

Ab 1897 lebte er in der ehemaligen Kartause Freiburg, die zu dem Zeitpunkt schon zu einem Pfrundhaus umgewidmet worden war, einem Wohn- und Ruhesitz für 200 Pfründner, d. h. Pensionäre, die durch ein Vermächtnis das Recht erworben hatten, dort im Alter einzuziehen und gepflegt zu werden.

Textquelle: Wikipedia „Heinrich Hansjakob“ (Stand: Oktober 2024)

Freihof in Haslach

Den Freihof in seiner Heimatstadt Haslach ließ er nach seiner Pensionierung in Form eines Bauernhauses erbauen.

Er lebte dort vom 22. Oktober 1913 bis zu seinem Tode am 23. Juni 1916. der Freihof wurde als Museum erhalten.

Heinrich Hansjakob starb am 23. Juni 1916 im Alter von 78 Jahren in seinem Geburtsort.

Beigesetzt wurde er in der Gruft seiner zu Lebzeiten vom guten Freund und Architekten Max Meckel und dem Bildhauer Joseph Dettlinger erbauten Grabkapelle im nahen Hofstetten.

Textquelle: Wikipedia „Heinrich Hansjakob“ (Stand: Oktober 2024)

Der Weg führt durch schattenreiche Wälder und über aussichtsreiche Höhen mit malerischen Ausblicken.

Auf den Erzählspuren Heinrich Hansjakobs führt der „Große Hansjakobweg“ durch eine der schönsten Mittelgebirgslandschaften Deutschlands.

Erleben Sie, wie einst Heinrich Hansjakob selbst, Land und Leute auf dem Rundwanderweg. Wer den weißen Rauten mit dem schwarzen Hut in der Mitte folgt, orientiert sich an den richtigen Wegezeichen und wandelt auf den Spuren des badischen Pfarrers, Schriftstellers und Politikers Heinrich Hansjakob, der von 1837 – 1916 lebte.

Der große Hansjakobweg besucht einige Schauplätze seiner Geschichte und ist die gesamte Strecke entlang mit Erklärungstafeln versehen.

Sehenswürdigkeiten: Brandenkopf, Hansjakobmuseum Haslach, Dorfkirche Hausach, Flößermuseum Wolfach.

Streckenlänge: ca. 93 km

Höhenmeter: ca. 3.582 Höhenmeter

Schwierigkeitsgrad: mittel

ACHTUNG: Streckenänderung seit 2017 gegenüber vorliegender Flyer bzw. Wanderkarten. Nach Überquerung der Bundesstraße (Ampelanlage) in Gutach Turm führt der Weg nun direkt auf’s Schänzle, einen wunderschönen Aussichtspunkt und von dort wieder auf die alte Wegeführung. Die ursprüngliche Wegeführung durch das Anwesen an der Bundesstraße ist deshalb gesperrt.

Etappen
Etappe 1: Haslach-Wolfach (18,6 km)

Die Tour beginnt in der historischen Fachwerkaltstadt Haslach.

Vom ehemaligen Kapuzinerkloster (Tourist Info) geht es nach Hausach. Auf dem Weg lädt das Ausflugsziel Heiliger Brunnen zur Rast ein. In Hausach lohnt sich ein Blick auf die Dorfkirche.

Von dort geht es über Kirnbach nach Wolfach.

Textquelle: Schwarzwald Tourismus GmbH (Stand: Oktober 2024)

Etappe 2: Wolfach-Oberharmersbach (18,9 km)

In Wolfach sind vor allem die historische Altstadt und die Glashütte „Dorotheenhütte“ sehenswert.

Auf dem Weg nach Oberharmersbach gelangt man auf den Brandenkopf (947 m), den höchsten Punkt des Hansjakobswegs.

Hier bieten sich auf dem 22 Meter hohen Aussichtsturm beeindruckende Fernblicke.

Textquelle: Schwarzwald Tourismus GmbH (Stand: Oktober 2024)

Etappe 3: Oberharmersbach-Zell a.H. (12,7 km)

Auf dem Weg nach Zell am Harmersbach werden zahlreiche alte Schwarzwaldhöfe und Bildstöckchen, die Geschichten erzählen, passiert.

Am urigen Höhenwirtshaus „Vogt auf Mühlstein“, die Residenz der einstigen Vögte, kommt man dabei auch vorbei.

Über Heugraben und Rebberg geht es weiter in Richtung Zell a. H.-Neuhausen bis zum Storchenturm.

Textquelle: Schwarzwald Tourismus GmbH (Stand: Oktober 2024)

Etappe 4: Zell a.H.-Steinach (14,1 km)

In Zell a.H. sind besonders die historische Altstadt, der Storchenturm und das Heimatmuseum „Fürstenberger Hof“ sehenswert.

Kurz nach dem Städtle erreicht man die Wallfahrtskirche „Maria zu den Ketten“ mit angeschlossenem Kapuzinerkloster.

In Steinach wird man von einer der schönsten barocken Pfarrkirchen des Kinzigtals begrüßt.

Textquelle: Schwarzwald Tourismus GmbH (Stand: Oktober 2024)

Etappe 5: Steinach-Biereck (15,9 km)

Die Tagesetappe bietet eindrucksvolle Aussichten übers Kinzigtal.

Unterwegs stößt man auf Felsengebilde, welche heidnische Stätten gewesen sein sollen.

Tagesziel ist die „Biereck“ mit Gasthaus und Unterkunft, wo früher ein Schellenmarkt zum Tausch und Kauf von Kuhglocken stattfand.

Textquelle: Schwarzwald Tourismus GmbH (Stand: Oktober 2024)

Etappe 6: Biereck-Haslach (12,0 km)

Mit Start beim Gasthaus Biereck, Hotel Munde, führt der Weg unterhalb der ehemalige Heidburg zum Flachenberg.

Dort bietet sich ein einmaliger Panoramablick zum Rohardsberg und sogar zum Kandelmassiv.

Vor Hofstetten trifft man auf die Hansjakobkapelle mit der Grabstätte Heinrich Hansjakobs.

Textquelle: Schwarzwald Tourismus Kinzigtal (Stand: Oktober 2024)

Infomaterialien

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Kurt Klein: Der große Hansjakob Weg II

Wanderführer Kinzigtal, Wolf- und Harmersbachtal (Morstadt Verlag)

Renchen: Grimmelshausenrundweg

Renchen: Grimmelshausenrundweg

Die Stadt Renchen verdankt den Beinamen „Grimmelshausenstadt“ ihrem ehemaligen Schultheißen und größten deutschen Barockdichter Johann Jacob Christoph von Grimmelshausen (ca. 1621 bis 1676).

Während der Zeit des Dreißigjährigen Krieges kam er auf mehreren Stationen ins Badische. Im Jahre 1648 heiratete er in Offenburg. Dort arbeitete er als Schaffner bei dem Adelsgeschlecht der von Schauenburg sowie an der Ullenburg bei Tiergarten. Nach seiner Tätigkeit als Gastwirt im „Silbernen Stern“ zu Gaisbach wurde er 1667 Schultheiß in Renchen. Seine Amtszeit war von mancherlei Schwierigkeiten durchzogen. Gleichzeitig war es der Höhepunkt seines literarischen Schaffens. Die Erstausgabe seines bedeutendsten Werkes „Der Abentheuerliche Simplicissimus Teutsch“ erschien 1668 nach seinem ersten Amtsjahr in Renchen. Im Folgenden verfasste er die Schriften „Courasche“,  „Springinsfeld“ und „ Wunderbarliches Vogelnest“. Grimmelshausen starb 1676 während des Kriegsdienstes und geriet zunächst in Vergessenheit. Erst 200 Jahre später wurden seine Werke wieder bekannt.

An Johann Jacob von Grimmelshausen wird in Renchen an vielen Stellen erinnert: das im Jahr 1998 eingeweihte Simplicissimus-Haus, die 1977 von Giacomo Manzù geschaffene Grimmelshausenstatue aus Bronze auf dem Rathausplatz, der blaue Mummelseebrunnen und die bronzene Fabeltierskulptur. Das vielfältige Erbe wird durch die Stiftung Grimmelshausenarchiv und dem Verein  Grimmelshausenfreunde e.V., der Träger des Simplicissimus-Hauses ist, bewahrt und gepflegt.

Textquelle: Webseite „Stadt Renchen“

Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen

Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen (* um 1622 in Gelnhausen; † 17. August 1676 in Renchen, Hochstift Straßburg) war ein deutscher Schriftsteller. Sein Hauptwerk „Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch“ erschien 1668/69.

Herkunft

Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen stammte aus einer verarmten Uradelsfamilie, die aus dem thüringischen Dorf Grimmelshausen an der Werra kam und sich im 16. Jahrhundert in Gelnhausen angesiedelt hatte. Gelnhausen war damals eine protestantische Freie Reichsstadt (im Kinzigtal im heutigen Bundesland Hessen), war vom Reich aber je zur ideellen Hälfte an die Kurpfalz und die Grafschaft Hanau-Münzenberg verpfändet. Grimmelshausens Großvater, ein Bäcker und Gastwirt, legte seinen Adelstitel 1592 ab, da ein bürgerlicher Erwerbsberuf (wie Handwerker oder Kaufmann) für Adlige den Standesverlust nach sich zog.

Textquelle: Wikipedia „Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen“ (Stand: Oktober 2024)

Jugend

Für Christoffels erste zwanzig Lebensjahre gibt es keine eindeutigen dokumentarischen Belege. Sein Vater Johann Christoph starb, als Christoffel vier oder fünf Jahre alt war. Die Witwe heiratete bald darauf nochmals und zog zu ihrem zweiten Ehemann nach Frankfurt am Main. Ihr Sohn blieb in Gelnhausen zurück, wuchs bei seinem Großvater auf und besuchte die örtliche Lateinschule. Im September 1634 erreichte der Dreißigjährige Krieg (1618–1648) die Stadt. Sie wurde von den kaiserlichen Truppen der römisch-katholischen Partei eingenommen und verwüstet, das Gleiche wiederholte sich im Januar 1635. Ein Großteil der Einwohner, darunter sehr wahrscheinlich auch Grimmelshausen, floh in die nahe gelegene Festung Hanau, die von General Jakob von Ramsay und schwedisch-lutherischem Militär gehalten wurde.

Textquelle: Wikipedia „Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen“ (Stand: Oktober 2024)

Militärzeit

Es gibt Anhaltspunkte dafür, dass Grimmelshausen im Sommer 1631 als Trossjunge an der Belagerung Magdeburgs beteiligt war und 1637 in Westfalen einem kaiserlichen Dragonerregiment angehörte, wegen seiner Jugend aber noch nicht als regulärer Soldat. 1639, nun 17 oder 18 Jahre alt, war er aktiver Kämpfer im Regiment des kaiserlichen Obristen Hans Reinhard von Schauenburg. Dort stieg er zum Schreiber in der Regimentskanzlei auf, seit 1644 gibt es Schriftstücke von seiner Hand. 1648 diente er als Kanzleisekretär im Regiment des Obristen Johann Burkard von Elter in Wasserburg am Inn. Im Juli 1649 beendete er in Vilshofen in der Oberpfalz seinen Kriegsdienst.

Textquelle: Wikipedia „Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen“ (Stand: Oktober 2024)

Zivilleben

Offenbar um diese Zeit trat Grimmelshausen zum katholischen Glauben über, jedenfalls wurde seine Heirat am 30. August 1649 in Offenburg nach katholischem Ritus vollzogen. Die Braut hieß Catharina Henninger und war die Tochter eines Regimentswachtmeisters. In der Heiratsurkunde fand das vom Großvater abgelegte Adelsprädikat „von“ in Verbindung mit „Grimmelshausen“ wieder Verwendung. Nach der Hochzeit zogen beide nach Gaisbach im Renchtal – heute ein Ortsteil von Oberkirch in Baden-Württemberg –, wo Grimmelshausen von 1649 bis 1661 als Guts- und Burgverwalter („Schaffner“) der Grafen von Schauenburg arbeitete. In seine Zeit dort fällt der Ausbau von Schloss Gaisbach, für den Steine der Burg Schauenburg genutzt wurden. Zusätzlich betrieb er von 1656 bis 1658 im Schaffnerhaus in Gaisbach die Gastwirtschaft „Zum Silbernen Stern“. Von 1662 bis 1665 war er Burgvogt auf der benachbarten Ullenburg, die sich im Besitz des Straßburger Arztes Johannes Küffer d. J. (1614–1675) befand. Nach einem weiteren Versuch als Gastwirt trat er 1667 als Schultheiß von Renchen in den Dienst des Fürstbischofs von Straßburg, Franz Egon von Fürstenberg, zu dessen Territorium diese Gemeinde gehörte. Damit war er für die Niedere Gerichtsbarkeit vor Ort zuständig, für das Eintreiben von Steuern und Abgaben und für das Einhalten der öffentlichen Ordnung.

Textquelle: Wikipedia „Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen“ (Stand: Oktober 2024)

Lebensende

1673 eröffnete der französische König Ludwig XIV., unterstützt von Grimmelshausens Dienstherrn, dem Bischof von Straßburg, im Niederländisch-Französischen Krieg am Oberrhein einen neuen Kriegsschauplatz gegen die kaiserlichen Truppen. Von den schweren Belastungen für Land und Leute waren auch Renchen und seine Umgebung betroffen. Grimmelshausen leistete offenbar noch einmal Kriegsdienst. Über seinen Tod am 17. August 1676 ist im Renchener Kirchenbuch vermerkt: „Es verstarb im Herrn der ehrbare Johannes Christophorus von Grimmelshausen, ein Mann von großem Geist und hoher Bildung, Schultheiß dieses Ortes, und obgleich er wegen der Kriegswirren Militärdienst leistete und seine Kinder in alle Richtungen verstreut waren, kamen aus diesem Anlass doch alle hier zusammen, und so starb der Vater, vom Sakrament der Eucharistie fromm gestärkt, und wurde begraben. Möge seine Seele in heiligem Frieden ruhen.“ Grimmelshausens Frau Catharina, mit der er zehn Kinder hatte, starb am 23. März 1683.

Textquelle: Wikipedia „Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen“ (Stand: Oktober 2024)

Werke

Ungeklärt bleibt, wann genau Grimmelshausen seine Tätigkeit als Schriftsteller begann. Einen Hinweis liefert die Tatsache, dass alle Werke Grimmelshausens in seinen letzten zehn Lebensjahren erschienen, also seit 1666. Zahlreiche Schriftstücke, die er als Regimentsschreiber und als Burgverwalter anfertigte, sind erhalten, jedoch weder Manuskripte noch Tagebücher oder Briefe über seine schriftstellerischen Aktivitäten oder sein Privatleben. Mit nur drei Ausnahmen brachte er seine Bücher unter Pseudonymen heraus. Dabei verwendete er mit Vorliebe Anagramme, die er aus seinem Namen bildete, verkürzt um die Bestandteile „Hans“ und „Jakob“: „Melchior Sternfels von Fuchshaim“, „Simon Leugfrisch von Hartenfels“, „Michael Rechulin von Sehmsdorff“, „Samuel Greifnson von Hirschfeld“, „German Schleifheim von Sulsfort“, „Israel Fromschmidt von Hugenfelß“, „Erich Stainfels von Grufensholm“, „Philarchus Grossus von Trommenheim“. Erst 1837, gut 150 Jahre nach Grimmelshausens Tod, gelang es Hermann Kurz, diese anagrammatischen Pseudonyme aufzulösen und auf den realen Autor Grimmelshausen zurückzuführen. Insbesondere für die Rezeptionsgeschichte der Werke Grimmelshausens ist es daher von Bedeutung, dass sich die Werkeinheit unter dem Autornamen Grimmelshausen erst einer nachträglichen „Dechiffrierung“ verdankt. Dem zeitgenössischen Blick bietet sich demgegenüber lediglich eine heterogene Menge pseudonym veröffentlichter Schriften, die durch fiktive Autorschaftsentwürfe miteinander verbunden sind.

Textquelle: Wikipedia „Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen“ (Stand: Oktober 2024)

Auf den Spuren von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen wandern wir von der Grimmelshausenstadt Renchen auf dem Grimmelshausenrundweg durch die Vorgebirgszone des Renchtals. Unterwegs bieten sich herrliche Aussichten zur Hornisgrinde, in die Rheinebene und auf die Vogesen.

Die Stadt Renchen liegt im nördlichen Schwarzwald am Ausgang des Renchtals in die Oberrheinische Tiefebene.

Bekannt wurde die Kommune schon zu Zeiten des Dreißigjährigen Krieges durch ihren Schultheiß Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen. Weniger zeichnete ihn seine offizielle Tätigkeit aus. Vielmehr beschäftigte er sich als Schriftsteller und unternahm Ausflüge in die Umgebung, die in sein Hauptwerk „ Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch“, erschienen 1668/69, einflossen. In dem schon damaligen Bestseller schildert seine Romanfigur Simplicius Simplicissimus sein Leben während des Krieges auf satirische Art und Weise. Neben den Wirren des Krieges beschreibt er u.a. auch die herrliche Aussicht vom Mooskopf, der im letzten Jahrhundert zunehmends verwaldete – erst der Orkan Lothar stellte den alten Zustand wieder her. Seitdem erinnert dort ein Denkmal an den Schriftsteller. Ein weiteres wurde „Dem vortrefflichen Schilderer des Mummelsees“ zu Ehren schon 1970 am Mummelsee errichtet.

Heute trägt die Grimmelshausenstadt seinen Namen und ehrt ihn mit dem Grimmelshausen-Denkmal an seiner Grabstelle. Der Rathausbrunnen „Jäger von Soest” sowie der Fabeltierbrunnen sind seinem Helden Simplicius gewidmet. Dem Andenken des größten Dichters der Barockzeit ist das Simplicissimus-Haus verpflichtet, das erste „rezeptionsgeschichtliche Literaturmuseum Deutschlands“. Die Tradition seiner satirischen Literatur setzt heute die politisch-satirische Wochenzeitschrift „Simplicissimus“ fort.

Die Wirkungsstätten des Dichters kann man auch auf dem vom Schwarzwaldverein Renchen angelegten Grimmelshausen-Rundweg besuchen. Er ist insgesamt ca. 18 km lang und verläuft von Renchen nach Oberkirch und wieder zurück. Einziger Wermutstropfen: viel Asphalt!

Infomaterialien

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Grimmelshausenrundweg Renchen

Keine Infomaterialien vorhanden

Haslach: Der große Hansjakobweg

Schapbach: Der kleine Hansjakobweg

Heinrich Hansjakob

Pseudonym: Hans am See

Heinrich Hansjakob (* 19. August 1837 in Haslach; † 23. Juni 1916 ebenda) war ein katholischer Geistlicher, badischer Heimatschriftsteller, Historiker und Politiker.

Bekannt wurde Hansjakob vor allem als Schriftsteller.

Neben wissenschaftlichen Werken, politischen Schriften und Reiseberichten verfasste er Erzählungen und Romane, die sich hauptsächlich mit der Lokalgeschichte des Mittleren Schwarzwalds und der Mentalität der Menschen in dieser Gegend befassen.

Haslacher Zeit

Heinrich Hansjakob wurde als Sohn des Bäckers und Wirts Philipp Hansjakob und seiner Gattin Cäcilie geborene Kaltenbach in Haslach im Kinzigtal geboren.

Seine Mutter stammte aus dem Furtwanger Ortsteil Rohrbach. Väterlicherseits war die Familie der Hansjakob seit nach dem Dreißigjährigen Krieg an der Kinzig ansässig. Von 1852 bis 1859 besuchte er das Lyzeum in Rastatt.

Anschließend studierte er Theologie, Philosophie und Klassische Philologie an der Universität Freiburg. 1863 wurde er zum Priester geweiht.

1865 wurde er in Tübingen mit einer historischen Abhandlung über die Grafen von Freiburg promoviert.

Textquelle: Wikipedia „Heinrich Hansjakob“ (Stand: Oktober 2024)

Donaueschinger und Waldshuter Zeit

Nach dem Studium war er vom 20. Januar 1864 zunächst für ein Jahr Lehramtspraktikant (Studienreferendar) am Gymnasium Donaueschingen, hier befreundete er sich mit dem Fürstenbergischen Archivardirektor Karl Roth von Schreckenstein und dem Bibliothekar Karl August Barack, unter ihrer Anregung entstand seine Dissertation Die Grafen von Freiburg im Breisgau im Kampfe mit ihrer Stadt.

Im Jahr 1865 wurde er nach Waldshut als Vorstand der Höheren Bürgerschule befördert.

Ab Waldshut führte er mit seiner Schwester Philippine einen eigenen Haushalt.

In seiner Waldshuter Zeit veröffentlichte er im Advent 1866 die Schrift Die Salpeterer, eine politisch-religiöse Sekte und die Biographie Hermann von Vicari, Erzbischof von Freiburg. Beide Schriften riefen die Behörden auf den Plan.

Die letztere wurde beschlagnahmt und verboten. 1869 legte er daher sein Amt als Vorstand der Bürgerschule nieder.

Da er sich nun ungebundener fühlte, äußerte er sich in einer Rede in Engen kritisch zur Regierung unter Minister Jolly, worauf er wegen Beleidigung einen Monat Haft in der Festung Rastatt verbüßte.

Hier verfasste er das Buch Auf der Festung. Ebenfalls in seiner Waldshuter Zeit entstand das Büchlein Der Waldshuter Krieg von 1468; es erschien 1868.

Textquelle: Wikipedia „Heinrich Hansjakob“ (Stand: Oktober 2024)

Pfarrer in Hagnau am Bodensee

Am 1. Dezember 1869 versetzte ihn der Weihbischof Lothar von Kübel auf eigenen Wunsch nach Hagnau am Bodensee.

Von 1869 bis 1883 war er katholischer Pfarrer in Hagnau am Bodensee.

Er riet als „Wasserdoktor am See“ Patienten zur Mäßigung in der Lebensführung, mäßigen Wasseranwendungen und Kompressen.

Der Weinbau in Hagnau war durch Nebenerwerbslandwirtschaft, den Schädlingsbefall durch Mehltau und den harten Winter 1879/1880 bedroht.

Darum gründete Hansjakob am 20. Oktober 1881 den Hagnauer Winzerverein und trug damit zur Rettung des traditionsreichen Weinbaus am Bodensee bei.

Der Winzerverein war die erste Winzergenossenschaft in Baden. Noch heute führt er das Bild Hansjakobs in seinem Logo. Von 1871 bis 1881 war er außerdem Abgeordneter der Katholischen Volkspartei im badischen Landtag.

1873 wurde er wegen Beleidigung eines Staatsbeamten für sechs Wochen in Radolfzell inhaftiert. Im selben Jahr wurde sein erster Sohn geboren, worauf Hansjakob einen Nervenarzt aufsuchte, – man weiß von insgesamt vier unehelichen Kindern.

In den Jahren von 1874 bis 1879 unternahm er Reisen nach Frankreich, Italien, Österreich, Belgien und die Niederlande. 1878 kam es zum Zerwürfnis mit seiner Partei.

Textquelle: Wikipedia „Heinrich Hansjakob“ (Stand: Oktober 2024)

Pfarrer in Freiburg in Breisgau

1884 trat er eine Stelle als Pfarrer der St.-Martins-Kirche in Freiburg an, die er trotz Auseinandersetzungen mit den Kirchenbehörden bis 1913 innehatte.

Hansjakob hatte eine Anlage zu Nervenleiden und litt an Gemütsschwankungen. Zur Behandlung hielt er sich 1894 mehrere Monate lang in der Heil- und Pflegeanstalt Illenau bei Achern auf. Seine Symptome („Nerventeufel“) bekämpfte er mit Opiaten. Beck/Froneberg (2015) zufolge blieb er schwer medikamentenabhängig und kaum noch arbeitsfähig.

Ab 1897 lebte er in der ehemaligen Kartause Freiburg, die zu dem Zeitpunkt schon zu einem Pfrundhaus umgewidmet worden war, einem Wohn- und Ruhesitz für 200 Pfründner, d. h. Pensionäre, die durch ein Vermächtnis das Recht erworben hatten, dort im Alter einzuziehen und gepflegt zu werden.

Textquelle: Wikipedia „Heinrich Hansjakob“ (Stand: Oktober 2024)

Freihof in Haslach

Den Freihof in seiner Heimatstadt Haslach ließ er nach seiner Pensionierung in Form eines Bauernhauses erbauen.

Er lebte dort vom 22. Oktober 1913 bis zu seinem Tode am 23. Juni 1916. der Freihof wurde als Museum erhalten.

Heinrich Hansjakob starb am 23. Juni 1916 im Alter von 78 Jahren in seinem Geburtsort.

Beigesetzt wurde er in der Gruft seiner zu Lebzeiten vom guten Freund und Architekten Max Meckel und dem Bildhauer Joseph Dettlinger erbauten Grabkapelle im nahen Hofstetten.

Textquelle: Wikipedia „Heinrich Hansjakob“ (Stand: Oktober 2024)

Der kleine Hansjakobweg ist in drei Etappen mit einer Gesamtlänge von ca. 53 km als Rundwanderweg angelegt. Der aussichts- und erlebnisreiche Weg ist zwischen Kinzig- und Wolftal im mittleren Schwarzwald gelegen. Der Weg beginnt und endet in Schapbach, einem Teilort der Gemeinde Bad Rippoldsau-Schapbach, zwischen Freudenstadt. und Wolfach. Dieser interessante Wanderweg wurde nach dem Volksschriftsteller Heinrich Hansjakob benannt und im Jahre 1981 eingeweiht.

Wer die Erzählungen Heinrich Hansjakobs von Waldleuten und Erzbauern kennt fühlt sich beim durchwandern der Landschaft in diese Zeit zurückversetzt. Der Weg ist mit dem typischen Hansjakobhut markiert der Kopfbedeckung mit der Heinrich Hansjakob auf vielen Bildern dargestellt ist.

Bei allen Sehenswürdigkeiten am Weg sind Erklärungstafeln angebracht, die sich auf das Leben und die Erzählungen Hansjakobs beziehen.

Etappen
Etappe 1: Schapbach-Schenkenzell (16,5 km)

Die Wanderung  führt auf den Spuren des großen Heimatdichters, Pfarrers und Politikers Heinrich Hansjakob von Bad Rippolsau-Schapbach Ortsteil  Schapbach  nach Schenkenzell.

Es lohnt sich vor Beginn der Tour die kath. Pfarrkirche St. Cyriak , ein barockes Kleinod, zu besuchen. Die Geschichte der Kirche reicht bis ins Jahr 1667 zurück.

Vom Rathaus aus  führt die aussichtsreiche Tour hinauf zum höchsten Punkt der Wanderung dem Schmidsberger Platz (778 m ü.NN).

Vom Zieflesbrunnen geht es bergab dem Laienbächle am  Schenkenzeller Ortsteil Kaltbrunn vorbei.  Unterwegs finden sich immer wieder Reste von Schwallungen aus der längst vergangenen Flößerzeit.

Vom Klosterblick aus schaut man zum ehem. Kloster Wittichen.  Bald ist das Ziel Schenkenzell erreicht.

Textquelle: Schwarzwaldverein e.V. (Stand: Oktober 2024)

Etappe 2: Schenkenzell-Schapbach Ochsenwirtshof (22,8 km)

Von Schenkenzell aus führt die Wanderung auf den Spuren von Heinrich Hansjakob entlang der kleinen Kinzig und das Klosterbachtal nach Wittichen einem kleinen Ortsteil von Schenkenzell.

Von der einst beachtlichen Klosteranlage sind nur noch der „Lange Bau“ und die barocke Kirche erhalten, die auf Anfrage auch besichtigt werden kann.

Das Kloster Museum birgt beachliche Kostbarkeiten, alte handgeschnitzte Grabkreuze, Ornamente, Fürstenberger Tracht, Mineralien, Karfreitagsratsche, altes Handwerk, Paramentenschrank und die in Vitrinen aufbewahrten farbigen Messgewänder.

Von Hinterwittichen aus gehts es bergan zum höchsten Punkt der Tour zur Salzlecke (763 m ü.NN).

Unterwegs immer wieder Hinweistafeln auf den Namensgeber unseres Wegs. Vieles erinnert auch an alte Waldgewerbe wie z.B. die Harzhütte oder auch an den Bergbau in den umliegenden Tälern.

Über den Abrahamsbühl erreicht man das Naturdenkmal Teufelsstein, ein mystischer sagenumwobener Ort. Nicht mehr weit und  St. Roman mit seiner dem heilige Romanus geweihten Wallfahrtskirche ist erreicht.

Von hier aus führt uns der Weg weiter über Holdersbach und Steig wo man den Querweg Gengenbach – Alpirsbach erreicht.

Über den Segenberg geht es dem Etappenziel Ochsenwirtshof entgegen.

Textquelle: Schwarzwaldverein e.V. (Stand: Oktober 2024)

Etappe 3: Schapbach Ochsenwirtshof-Schapbach (14,4 km)

Die Wanderung führt auf gut markiertem Weg, vorbei am Ochsenwirtshof auf den Spuren des Dichters Heinrich Hansjakob über den Schwarzenbruch.

Der Wanderer wird mit herrlichen Aussichten auf den Brandenkopf, den Staufenkopf und Farrenkopf belohnt.

Am Schwarzenbruch wurde einst Silber abgebaut.

Bedeutende Bauernhöfe prägen auf unserem Weg die Landschaft.  z.B. Hanselesbauernhof, Moosbauernhof, Hermeshof, Schrempehof, Schornehof.

Weiter geht es nis Hirschbachtal und zur ehem Bergwerkssiedlung Wildschapbach mit dem geichnamigen Flüßchen das nun ins Wolftal führt und vorbei an der Ruine Romburg wird das Ziel der 3. Etappe Schapbach erreicht.

Textquelle: Schwarzwaldverein e.V. (Stand: Oktober 2024)

Infomaterialien

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Kurt Klein: Der kleine Hansjakob Weg I

Wanderführer durch das Kinzigtal (Morstadt Verlag)