Abwasserstollen im Schwarzwaldkristallin in Laufenburg (CH). Mit freundlicher Genehmigung der Stadt Laufenburg (CH). Vielen Dank.
Die Stadt Laufenburg hat in geologischer Hinsicht eine Besonderheit aufzuweisen. Hier befindet sich einer der wenigen / der größte Aufschluss des Schwarzwald-Kristallins auf der Südseite des Rheins. Die Aufschlüsse am Schlossberg (Inventar-Nr. 64626800) und am Rheinufer (Inventar-Nr. 64626700) stehen als Geotope unter besonderm Schutz.
Die Ufer beidseits des Rheins werden durch steile Wände von vor allem Gneisen gebildet. Der Schlossberg besteht aus gebankten, nach NW einfallenden metamorphen Gneisen und Schiefer, die von Pegmatitgängen (Adern von grobkristallinen Erstarrungsgesteinen) durchschlagen werden.
Bis zur letzten Eiszeit floss der Rhein noch südlich des Schlossberges, etwa in Höhe der Bahnlinie. Das Flussbett wurde jedoch durch Ablagerungen großer Sedimentmassen verriegelt, so dass sich der Rhein nördlich des Schlossbergs im harten Kristallingestein ein neues Bett suchen musste. Es entstand eine Stromschnelle, der Laufen, der der Stadt ihren Namen gab. Die Stromschnelle ist seit dem Bau des Rheinkraftwerks durch den Wasseraufstau nicht mehr ausgebildet.
Exkursion
Die Stadt Laufenburg bietet eine geologische Exkursion durch die Stadt an. Die Tour gliedert sich in vier Haltepunkte und führt durch einen ca. 270 m langen Stollen (Durchmesser: 2,27 Meter) unter der unteren Altstadt über die Rheinbrücke auf den Schlosshügel. Der Stollen wurde 1980 zum Bau einer Abwasserleitung in das Kristallingestein gefräst. Ein besonderer Ort im „Schwarzwald“.
Eine Führung für Gruppen ist bei der Stadt Laufenburg auf Anfrage jederzeit buchbar. Dauer ca. 1.5 Std.
Die außergewöhnliche Exkursion gibt einen phantastischen Einblick in die Gesteine des Kristallins, auf denen Laufenburg aufgebaut ist.
Überzeugen Sie sich selbst …
Virtueller Rundgang im Stollen
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