Mühlen im Schwarzwald

Eine Mühle (althochdeutsch muli; aus lateinisch molina beziehungsweise lateinisch molere für mahlen) ist eine Anlage, eine Maschine oder ein Gerät, um stückiges Aufgabematerial zu einem fein- oder feinstkörnigen Endprodukt zu zerkleinern. Daher ist oft außer einer Zerkleinerungsvorrichtung auch eine Vorrichtung zur Größentrennung (Sieben, Sichten) vorhanden. Bei geringeren Anforderungen an den Feinheitsgrad des Endprodukts werden Brecher zur Zerkleinerung verwendet.

Historisch wird der Begriff Mühle im weiteren Sinn für gewerbliche Anlagen verwendet, die mit Wind- oder Wasserkraft betrieben werden (Papiermühle, Sägemühle, Steinmühle). Auf Englisch kann „Mill“ auch Fabrik bedeuten, da in der Frühzeit der Industrialisierung die ersten größeren Fabrikbetriebe (zum Beispiel Spinnereien) noch mit Wasserkraft betrieben wurden – auch in Deutschland waren zunächst Begriffe wie „Spinnmühle“ in Gebrauch.

Alle technischen Vorgänge (Annahme, Reinigung, Vermahlung, Sichtung, Transport, Lagerung, Verpackung) werden mit dem Begriff Müllereitechnologie zusammengefasst. Die Lehre und Forschung über Mühlen und das Müllereiwesen (Terminologie, Technologie, Ökologie, Ethnologie, Wirtschaft, Geschichte, Recht, Schutz, Erhaltung und Restaurierung sowie ihre ästhetischen Werte) wird als Molinologie bezeichnet.

Textquelle: Wikipedia „Mühle“, Juni 2024

Wie viele Mühlen genau es im Schwarzwald einst gab und heute noch gibt ist nicht bezifferbar. Auf jeden Fall liegt die Anzahl deutlich im vierstelligen Bereich.

Die Mühlen wurden zu verschiedensten Zwecken eingesetzt. Viele Mühlen wurden im Laufe der Zeit – durch Umbauten – auch unterschiedlichst genutzt.

Der Antrieb der Mühlen im Schwarzwald erfolgt ausschließlich durch Wasserkraft, die über ein „Wasserrad“, manchmal auch mehrere, verschiedenste Mechaniken antreibt.

Die Sammlung erfasst neben bestehenden Mühlen, soweit bekannt, auch die Standorte heute nicht mehr vorhandener Mühlen.

Im Schwarzwald (und näherer Umgebung) sind folgende Mühlentypen nachweisbar:

Getreidemühlen

Herstellung von Speisemehl

Foto: Vögeles Mühle, Steinach
(Kinzigtal)

Sägemühlen

Holzverarbeitung

Foto: Kühnerhof Sasbach
(Ortenaukreis)

Ölmühlen | Ölstampfen

Herstellung von Speiseölen

Foto: Ihringer Mühle, Oberkirch
(Renchtal, Ortenaukreis)

Hanfplaueln

Gewinnung von Hanffasern

Foto: Mühle Achern-Großweier
(Ortenaukreis)

Schleifmühlen

Schleifen von Werkzeugen oder Edelsteinen

Foto: Edelsteinschleiferei Wintermantel, Waldkirch
(Elztal, Landkreis Emmendingen)

Gipsmühlen

Mahlen von Gipsgestein

Foto: Museumsmühle im Weiler, Stühlingen-Blumegg
(Landkreis Waldshut)

Plaumühlen (Pochwerke)

Zerkleinern von Eisenerz

Foto: Pochwerk Münstertal-Mulden
(Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald)

Hammerschmieden

Bearbeitung von Kupfer und Eisen

Foto: Hammerschmiede Ottenhöfen
(Achertal, Ortenaukreis)

Sandmühlen

Herstellung von Scheuer- und Fegesand

Foto: Mahlstein Sandmühle Sternenfels
(Enzkreis)

Farbmühlen

Herstellung von Blaufarben (Smalte)

Foto: Farb- oder Kobaltmühle Wittichen
(Kinzigtal, Ortenaukreis)

Papiermühlen

Herstellung von Papier

Foto: Buhlsche Mühle, Ettlingen
(Albtal, Landkreis Karlsruhe)

Lohmühlen

Gewinnung von Rindergerbstoffen

Foto: Ehem. Standort Lohmühle, Oberkirch
(Renchtal, Ortenaukreis)

Herstellung von Wattierungen und Füllstoffen aus Baumwolle und Stoffresten

Wattmühlen

Herstellung von Spänen

Spanmühlen (Schälmühlen)

Bearbeitung von Wollstoffen oder Leder

Walkmühlen (Vollmühlen)

Stampfen von Tabak

Tabakmühlen

Herstellung von Knochenmehl (Düngemittel)

Knochenmühlen