Oberried: Auf den Spuren der Flößer im Zastlertal

17.06.2023 | Waldberufe

Wir folgen den Spuren der Flößer im Zastlertal. Von der Kluse, unterhalb Feldberg, entlang dem Zastlerbach, an den Zastler Eislöchern vorbei zur Adamssäge und der Gassenbnauernhof Mühle.

Ab Oberried/Winterhalterhof wird der Bach zum Osterbach und führt uns vorbei am Hofgut Bickenreute zur historischen Hammerschmiede in Kirchzarten.

Wegbeschreibung

Der Zastlerbach und der Osterbach waren bis zum Beginn des 19. Jahrhundert wichtige Transportwege für die Versorgung Freiburgs mit Holz aus dem Zastlertal. Benötigt wurde viel Bauholz und Brennmatrial u.a.für die Karlskaserne.

Der Zastlerbach,der ab Oberried / Winterhalter Hof zum Osterbach wird und ab Kirchzarten / Talvogtei Krumbach genannt wird, entspringt unterhalb des Feldberges auf 1450m ü NN. Im Zastlertal wird er durch 36 kleine Quellbäche gespeist und mündet nach 15 km bei Freiburg-Kappel in die Dreisam.

Erstes Etappenziel ist die „Kluse“. Hier war der  Beginn der Flößerei mit einem Holzsammelplatz und einem Schwallbecken im Bach, das im Unterholz noch erkennbar ist. Eine Schautafel erklärt umfassend und anschaulich mit welchen Methoden und Hilfsmitteln damals die Flößerei betrieben wurde.

Ein wild romantische, nicht leicht zu begehbarer Wanderpfad führt zum nächsten interessanten Punkt der Wanderung. Es sind die Zastler Eislöcher.

Es handelt sich um eine Felsschüttung mit vielen Löchern und Nischen, in denen sich aufgrung der Nordhanglage Schnee und Eis teilweise bis in den Juli / August hält.Nähert man sich den „Eislöchern“ (wird empfohlen) ist deutlich die Kälte zu spüren, die von den Löchern ausgeht. Von den Waldarbeitern wurden sie als natürliche „Kühlschränke“ genutzt.

Eine ganze Anzahl von Sägen und Mühlen wurden vom Zastler- und Osterbach angetrieben. Einige davon sind in mehr oder weniger guten Zusatnd erhalten und wecken unsere Aufmerksamkeit.

Zunächst erreichen wir den Mederlehof, ein typisches Schwarzwal-Waldarbeiterhaus aus  1762. Wie viele Höfe entlang des Bachlaufs mit eigener Sägemühle.

Die Adamssäge, erbaut um 1800 ist leider vom Zustand etwas vernachlässigt, die Funktion der Säge aber gut erkennbar. Sie diente der Weiterbearbeitung von Stammholz. Neben der Säge, die 1982 einmal renoviert wurde, wurde mit der Wasserkraft des Zastlerbachs auch im Nebengebäude eine kleine Turbine / E-Werk betrieben.

Ein Highlight vom Zustand her auf ist weiter talwärts die Gassenbauernhof Mühle . Eine Oberschlächtige Getreidemühle aus dem 18.Jahrhundert. Führungen können unter Tel.: 07661-989230 vereinbart werden. Feste Führungstermine unter Tourist-Info Akuell/Veranstaltungen.

Unterhalb des Hannissenhofs am Osterbach erreichen wir eine weitere Mühle mit der jetzt Strom erzeugt wird. Eine Tafel am Weg informiert uns über Einzelheiten.

Wir folgen weiter dem Flußlauf des Osterbachs und kommen auf das Hofgut, ehemals Wasserschloss Bickenreute und Rittergut „Bickenreute“ zu. Erbaut von den „Herren von Bickenreute“ im 14.Jahrhundert, dem Neubau Anfang des 18.Jahrhunderts war es in der Zeit von 1749 bis 1993 im Besitz der Stadt Freiburg. Jetzt ist es in privater Hand.

Zum Ende der Wanderung erreichen wir die historische Hammerschmiede aus dem 18. Jahrhundert, die Kienzlerschmiede. Sie wurde von der Schmiededynastie der Kienzlers bis 1961 mit der Wasserkraft des Osterbachs betrieben und dann von der Gemeinde Kirchzarten gekauft. Sie wird heute vom Schwarzwalverein Dreisamtal-Kirchzarten betreut. In den Sommermonaten wird sie geöffnet. Im Rahmen von Führungen wird dabei auch der Betrieb der Schmiede mit seinem enormen Hammerwerk demonstriert.

Hier endet die Wanderung nach wenigen 100m Bach abwärts an der Tourist -Info.

Autorentipp

Führungen Gassenbauernhof Mühle können unter Tel.: 07661-989230 vereinbart werden. Feste Führungstermine unter Tourist-Info Akuell/Veranstaltungen.

Wegbeschreibung

Vom Wanderparplatz „Herderhäusle“ an den Zastler Eislöchern vorbei. Nach ca. 300m rechts auf der Rinkenstrasse bergwärts. Nach weitern 700m Abzweig Schotterweg nach rechts zur Kluse. Von dort zurück zu Forststrasse, bis zum Abzweig und Wanderweg nach links (gelbe Raute am Felsentor) Mit dem Wanderweg abwärts am Bach entlang bis „Zastler Eislöcher“. Von hier auf der Forst-/Fahrstrasse über Mederlehof , Adamssäge, Gassenbauernhof Mühle bis zur Brücke über den Bach. Dort auf der linken Strassenseite über den Platz, nach rechts auf das Schattenwegle. Am Bach entlang bis „Sägeplatz“. Von dort weiter mit gelber Raute auf der Fahrstrasse ca. 500m bis „Winterhalter Hof“. Weiter mit gelber Raute über „Unter Kasteleck“,“ Weilersbach“, vorbei am Gasthaus zum Schützen, Standort „op den Rainmatten“ Richtung Hofgut Bickenreute. Gelbe Raute Weg nach links zum Bach hin verlassen und dem Bachlauf weiter folgen. Am Schulzentrum zurück auf den Wanderweg mit gelber Raute und am Bach entlang zum „Kurgebiet“ und dort rechts zur Kienzlerschmiede.

Ausrüstung

Festes Schuhwerg, Wetterkleidung. Wanderstöcke empfohlen für den Abstieg von Kluse zu den Zastler Eislöchern.

Sicherheitshinweise

Für den Abstieg von Kluse / Felsentor bis Zastler Eislöcher ist Trittsicherheit erforderlich, gerölliger Pfad.

Textquelle: Tourist-Info Kirchzarten e.V.

Infomaterialien

agsdi-file-pdf

Auf den Spuren der Flößer im Zastlertal

Keine Infomaterialien vorhanden.

Allgemeine Hinweise

Streckenkilometrierung

Auf der Karte zeigen die Zahlenwerte an dem Track die Kilometrierung der Tour an.

Vor Tourenbeginn

Vor Antritt einer Tour wird generell empfohlen, sich über die Begehbarkeit der Strecke direkt bei den zuständigen Stellen vor Ort bzw. bei den Wegebetreibern zu informieren, insbesondere nach Unwettern oder während des Holzeinschlags.

Nebenwege

Manche Touren verlaufen teilweise auf "off-grid"-Abschnitten (wenig genutzte Nebenwege außerhalb der bekannten Hauptwege). Solche Wegabschnitte sind teilweise durch stärkeren Bewuchs oder querliegende Baumstämme weniger gut begehbar und können durch einen Blick auf die Karte meist auch umgangen werden.