Uran in Oberbeuern-Müllenbach (Baden-Baden)

Sauersboschstollen
Das Mundloch des Sauersboschstollens wurde im Zuge der Stilllegung der Grube (1985) doppelt vermauert.
An dem mittig ausgesparten Einflugschlitz für Fledermäuse kann man je nach Jahreszeit eine unterschiedlich ausgerichtete Luftströmung wahrnehmen.
Ein ungehinderter Zugang ist nicht möglich, weil das Mundloch mit einem Unterstand für landwirtschaftliche Fahrzeuge verbaut ist.
Uffbasse!
Abgedeckte Halde mit Abraum aus dem Sauersboschstollen (eingezäunter Bereich).
Blick in das Harlachtal, einem nördlichen Seitental der Oos, im Baden-Badener Ortsteil Oberbeuern (Januar 2024).
Im September 1973 wurden im Osten von Baden-Baden bei Prospektionsarbeiten mittels radiometrischer Messungen mehrere Anomalien in den ausstreichenden Karbonschichten des Oostroges festgestellt.
Die größte Anomalie wurde am Hummelsacker ermittelt, einem NE-SW streichenden Höhenrücken an der Nordseite des Oostales im Ortsteil Oberbeuern.
Der Hummelsacker wird von zwei Tälern flankiert:
im Westen das Harlachtal
im Osten das Müllenbachtal
Beide Täler sind nach den gleichnamigen Bachläufen benannt.
In den Jahren 1974 und 1975 legte die Fa. Saarberg-Interplan Uran GmbH, später nur noch Saarberg-Interplan GmbH, an beiden Bergflanken je einen Probestollen an.

Müllenbachtal: Kirchheimerstollen (1974). Das Mundloch im Januar 2023.

Harlachtal: Sauersboschstollen (1975). Das Mundloch im Januar 2024.
Müllenbach ist nach Menzenschwand das zweitgrößte Uranvorkommen in den alten Bundesländern.
Planungen einer Erzaufbereitung im 2 km entfernten Oberen Waldbachtal (Gernsbach) wurden, nicht zuletzt wegen massiver Proteste, nie umgesetzt („Das Uran bleibt drin“).

Mahnstein im oberen Waldbachtal unterhalb Müllenbild/Nachtigall. In Erinnerung an die Protestbewegungen in den 1970er Jahren gegen den drohenden Abbau der Uranvorkommen im Waldbachtal. Foto aus dem Jahr 2022.

Die Grube Müllenbach

Wanderung zu den Stollen
Vergleich
Die größten Uranvorkommen in Deutschland befinden sich im Erzgebirge. Zwischen 1949 und 1990 wurden an über 20 Standorten durch die Wismut AG (ab 1954 SDAG Wismut) über 230.000 t Uran abgebaut.


Radioaktivität

Messverfahren
