Reichelsheim: Geopark-Pfad „Baustein, Erz und schwerer Spat“ Runde 1

18.08.2021 | Bergbau, Bergstraße-Odenwald, Lehrpfad

Die Umgebung von Ober-Kainsbach ist reich an Rohstoffen, die der Mensch seit Jahrhunderten zu nutzen wusste. Sandstein, Gneis und Gabbro wurden in Steinbrüchen gebrochen und als Baustein verwendet.

Der Zechstein-Dolomit wurde in Kalkgruben gewonnen und zu Mörtel verarbeitet. Der Schwerspatbergbau begann Mitte des 19. Jahrhunderts und dauerte bis 1927. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Hellglimmer im Glimmerbergwerk für die Herstellung von elektrischen Isolatoren gewonnen.

Warum war Ober-Kainsbach so reich gesegnet an Bodenschätzen? Wie treten die gesuchten Mineralien in der Natur auf, und woran erkennt man ihr Vorkommen? Die Antwort auf diese Fragen finden sich in der abwechslungsreichen Geologie und den über 400 Millionen Jahren Erdgeschichte der Region, die durch den Geopark-Pfad „Bausstein, Erz und schwerer Spat“ vermittelt wird.

Dieser Geopark-Pfad führt durch das landschaftlich einzigartige Kainsbachtal. Hier trifft kristallines Grundgebirge auf Bundsandstein.

Der geologische Lehrpfad zeigt Orte, in denen früher unterschiedlichste Rohstoffe abgebaut und genutzt wurden. So kann man den Blick in das Sprengstofflager eines ehemaligen Glimmerbergwerkes werfen, alte Abraumhalden des Manganerzbergbaus entdecken oder Interessantes über die Kalkgewinnung im Odenwald erfahren. Wo kam der weiße Buntsandstein her, der im Odenwald vielerorts als Baumaterial verwendet wurde? Was ist Baustein?

Dazu gibt es immer wieder schöne Ausblicke auf die Höhenzüge des Odenwaldes. Bei klarem Wetter reicht die Fernsicht bis zum Feldberg im Taunus.

Wegbeschreibung

Vom Naturpark-Parkplatz „Totenkirche“ geht es nach links auf die rot-orange markierte Wegstrecke. Der asphaltierte Weg wendet sich an der nächsten Kreuzung nochmals nach links und gabelt sich bald darauf. Wir halten uns rechts nach Ober-Kainsbach. Nach Durchquerung der Ortsmitte bald wieder bergauf bis zum Waldrand.

Am ersten Gepunkt biegt der Weg nach links ab. Der Lehrpfad führt hinauf zur Spreng und dann durch abwechslungsreiche Landschaft zur Waldgaststätte Vierstöck. Von da aus ist der Parkplatz am Friedhof  bald schon von weitem zu sehen.

Besondere geologische Highlights sind durch Pfeilwegweiser gekennzeichnet. Es lohnt sich, den Wegweisern zu folgen und anschließend wieder zum Weg zurückzukehren.

Ausrüstung

Festes Schuhwerk ist erforderlich.

Markierungszeichen

gelbes L (mit orangefarbenem Pfeil)

Infomaterialien

agsdi-file-pdf

Reichelsheim

Tourenbeschreibung „Geopark-Pfad „Baustein, Erz und schwerer Spat“ Runde 1″

Allgemeine Hinweise

Streckenkilometrierung

Auf der Karte zeigen die Zahlenwerte an dem Track die Kilometrierung der Tour an und sollten nicht mit den Stationsnummern von Infotafeln an Lehrpfaden verwechselt werden (Standorte von Infotafeln werden auf den Karten nicht angezeigt).

Vor Tourenbeginn

Vor Antritt einer Tour wird generell empfohlen, sich über die Begehbarkeit der Strecke direkt bei den zuständigen Stellen vor Ort bzw. bei den Wegebetreibern zu informieren, insbesondere nach Unwettern oder während des Holzeinschlags.

Nebenwege

Manche Touren verlaufen teilweise auf "off-grid"-Abschnitten (wenig genutzte Nebenwege außerhalb der bekannten Hauptwege). Solche Wegabschnitte sind teilweise durch stärkeren Bewuchs oder querliegende Baumstämme weniger gut begehbar und können durch einen Blick auf die Karte meist auch umgangen werden.

GPX-Track

Die Wanderstrecke kann durch einen Klick auf das Icon oberhalb der Karte als GPX-Track heruntergeladen werden.