Die Umgebung von Ober-Kainsbach ist reich an Rohstoffen, die der Mensch seit Jahrhunderten zu nutzen wusste. Sandstein, Gneis und Gabbro wurden in Steinbrüchen gebrochen und als Baustein verwendet.
Der Zechstein-Dolomit wurde in Kalkgruben gewonnen und zu Mörtel verarbeitet. Der Schwerspatbergbau begann Mitte des 19. Jahrhunderts und dauerte bis 1927. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Hellglimmer im Glimmerbergwerk für die Herstellung von elektrischen Isolatoren gewonnen.
Warum war Ober-Kainsbach so reich gesegnet an Bodenschätzen? Wie treten die gesuchten Mineralien in der Natur auf, und woran erkennt man ihr Vorkommen? Die Antwort auf diese Fragen finden sich in der abwechslungsreichen Geologie und den über 400 Millionen Jahren Erdgeschichte der Region, die durch den Geopark-Pfad „Bausstein, Erz und schwerer Spat“ vermittelt wird.
Dieser Geopark-Pfad führt durch das landschaftlich einzigartige Kainsbachtal. Hier trifft kristallines Grundgebirge auf Bundsandstein.
Der geologische Lehrpfad zeigt Orte, in denen früher unterschiedlichste Rohstoffe abgebaut und genutzt wurden. So kann man den Blick in das Sprengstofflager eines ehemaligen Glimmerbergwerkes werfen, alte Abraumhalden des Manganerzbergbaus entdecken oder Interessantes über die Kalkgewinnung im Odenwald erfahren. Wo kam der weiße Buntsandstein her, der im Odenwald vielerorts als Baumaterial verwendet wurde? Was ist Baustein?
Dazu gibt es immer wieder schöne Ausblicke auf die Höhenzüge des Odenwaldes. Bei klarem Wetter reicht die Fernsicht bis zum Feldberg im Taunus.
Wegbeschreibung
Vom Naturpark-Parkplatz „Totenkirche“ geht es nach links auf die rot-orange markierte Wegstrecke. Der asphaltierte Weg wendet sich an der nächsten Kreuzung nochmals nach links und gabelt sich bald darauf. Wir halten uns rechts nach Ober-Kainsbach. Nach Durchquerung der Ortsmitte bald wieder bergauf bis zum Waldrand.
Am ersten Gepunkt biegt der Weg nach links ab. Der Lehrpfad führt hinauf zur Spreng und dann durch abwechslungsreiche Landschaft zur Waldgaststätte Vierstöck. Von da aus ist der Parkplatz am Friedhof bald schon von weitem zu sehen.
Besondere geologische Highlights sind durch Pfeilwegweiser gekennzeichnet. Es lohnt sich, den Wegweisern zu folgen und anschließend wieder zum Weg zurückzukehren.
Ausrüstung
Festes Schuhwerk ist erforderlich.
Markierungszeichen
gelbes L (mit orangefarbenem Pfeil)
Infomaterialien
Reichelsheim
Tourenbeschreibung „Geopark-Pfad „Baustein, Erz und schwerer Spat“ Runde 1″
Textquellen