Eine Heuhütte bei Obertsrot im Oktober 2021
Die Heuhüttentäler
Nordöstlich von Forbach erstreckt sich der Ortsteil Gausbach mit seinen herrlichen Heuhüttentälern wie z. B. dem Kauersbachtal und dem Grundbachtal.
Im 17. und 18. Jahrhundert benötigten die Einwohner des Murgtals mehr Raum für ihre Landwirtschaft. Entlang der Bachläufe der Murgseitentäler rodeten sie den Wald und legten Wiesengrundstücke an. Sie trugen die vielen Steine des kargen Waldbodens zusammen zu „Leseriegeln“ oder sie bauten damit terrassenartig angelegte Trockenmauern.
Das Vieh wurde im Sommer auf die Waldweiden getrieben. Die Wiesen wurden als Heuwiesen genutzt, da sie für die Beweidung zu steil und zu feucht waren. Die Bewässerung erfolgte über ein speziell angelegtes Kanalnetz mit kleinen Bächen und genau aufgeteilten Wasserrechten.
Einwanderer aus Tirol brachten nach dem Dreißigjährigen Krieg die Bauweise der hölzernen Heuhütten mit. In den Heuhütten wurde das Heu gelagert und im Winter mit Schlitten ins Tal gebracht oder auch auf dem Rücken nach Hause getragen und zur Viehfütterung verwendet. Heute werden die Heuhüttentäler nicht mehr wirtschaftlich genutzt. Viele Täler sind im Laufe der vergangenen 30 Jahre zugewachsen.
Die noch verbliebenen offenen Täler zählen zu den wertvollsten Kulturlandschaften unserer Region. Sie bestimmen unser angenehmes Klima und sorgen für die Durchlüftung im Ort, da die Fallwinde die kühle Luft aus dem Wald durch die Täler wehen.
Die Gemeinde Forbach und zahlreiche ehrenamtliche Helfer bemühen sich seit einigen Jahren, in allen Ortsteilen die schönsten Täler offen zu halten.
Grosser Heuhüttenweg
Der Weg bietet Einblicke in eine bereits seit Jahrhunderten bestehende Kulturlandschaft, die im außeralpinen Raum nur im Murgtal zwischen Gernsbach und Forbach existiert.
Besonders schön:
das Kauersbachtal, Grundbachtal, Eberslohtal und Sasbachtal sowie das Felsmassiv Lachenfelsen und der Eckkopf.
Textquelle: Gemeinde Forbach
Mit freundlicher Genehmigung. Vielen Dank.
Infomaterialien
Tourist-Info Forbach
Faltblatt „Wanderparadies Gausbach“