Startpunkt der Tour ist die Erdölförderstelle „La 126“. Das „La“ steht für das Erdölfeld „Landau“.
Ein Dutzend Infotafeln im Dorf geben Auskunft über unterschiedliche Themen, u.a. auch über die Ölförderung in Nußdorf mit insgesamt 19 Förderstationen.
Erdölförderung im Erdölfeld „Landau“
Im Bereich um Nußdorf weisen besonders viele der in der näheren Umgebung zahlreich vorhandenen und landschaftsprägenden Pferdekopfpumpen auf den begehrten Rohstoff im Untergund. Dahingegen zeigen die vielen Reben auf den traditionellen Weinanbau im Süden der Pfalz hin. Beides wahrhaft „Edle Tropfen“.
Die Erdölförderung in der Pfalz begann im Jahr 1955. Das Erdöl wird von einem Konsortium aus der betriebsführenden Wintershall GmbH (Kassel) mit 50 % Anteilen sowie die zum US-Energiekonzern Exxon Mobil gehörende Mobil Erdgas-Erdöl GmbH (Hamburg) und die zur Arabian International Petroleum Corporation (Doha, Katar) gehördende Itag Tiefbohr GmbH (Celle), beide mit je 25 % Anteilen.
Als die Wintershall 1955 die Ölförderung in der Südpfalz startete, war das Unternehmen noch eigenständig. Der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF übernahm die Kasseler erst 1969 und sicherte sich damit den Zugang zu eigenen petrochemischen Grundstoffen.
Mit gut 30 Mitarbeitern und 65 Nickpumpen fördert das Südpfalz-Konsortium aus bis zu 1.800 Metern Tiefe im Jahr 18.000 Tonnen oder 130.000 Barrel. Das entspricht unter den oben getroffenen Annahmen einem jährlichen Produktionswert von 5,8 Millionen Euro. Einen Förderzins von 15 Prozent kassiert das Land Rheinland-Pfalz.
Die Pferdekopfpumpe
Auf und ab, auf und ab: 5000-mal pro Tag nickt eine Pferdekopfpumpe.
Diese Maschine wird so genannt, weil sie so ähnlich aussieht wie ein nickender Pferdekopf. Dort, wo diese Pumpen stehen und Tag für Tag ihre Arbeit tun, wird meist Erdöl gefördert. Das ist auch in den Weinbergen der Südpfalz so. 65 Pumpen sind dort noch im Einsatz. Manche stehen auch still. Wenn die Lagerstätten in der Tiefe leergepumpt sind, werden die Pumpen abgeschaltet und abgebaut. Das gepachtete Gelände wird renaturiert und an die Winzer zurückgegeben.
Der Amerikaner Walter Trout hat die Nickpferde vor 90 Jahren erfunden. Er arbeitete für ein Unternehmen im Ort Lufkin in Texas. Deshalb hieß die Firma auch Lufkin Company. Company ist ein englisches Wort für Unternehmen. In Texas wurde und wird viel Erdöl gefördert. Und die Lufkin Company produzierte Dinge, die Ölförderer brauchen. Pumpen zum Beispiel. Vor drei Jahren hat ein riesiger amerikanischer Konzern, General Electric, die ganze Firma Lufkin gekauft. Die Fabrik Lufkin in Lufkin wurde stillgelegt. Pferdekopfpumpen stellen heute viele Firmen her.
Infomaterialien
Wirtschaftswandern
Buch „Wirtschaftswandern – Auf den Spuren der Wirtschaft in der Pfalz“