Start der Tour ist am ehem. Kurhaus Sand, das, wie die meisten einst prunkvollen Höhenhotels an der Schwarzwaldhochstraße, seit vielen Jahren im Dornröschenschlaf verweilt und dem Verfall preisgegeben ist.
Schon bald erreicht man den Sandsee, der im 18. Jahrhundert als sogenannter „Schwallsee“ für die Flößerei angelegt wurde. Das aufgestaute Wasser des Schwarzenbachs wurde genutzt, um dem Unterlauf des Sees bei Bedarf ausreichend Wasser für den Holztransport zur Verfügung zu stellen.
Ein schmaler Pfad am Schwarzenbach führt weiter, vorbei an der Jugendherberge und dem Campingplatz, nach Herrenwies. Der Ort geht auf die Gründung einer Glashütte zurück, die 1732 bis 1778 von dem Hauptbeständer Franz Anton Dürr, dem Wirt des Gasthofes Anker zu Rastatt, und den aus der Glashütte Äule (Schluchsee) stammenden Hüttenmeister Johannes Siegwarth 1732 mit 10 Schmelztiegeln (Werkstätten) betrieben wurde.
Besonders sehenswert im Ort ist die 1896 bis 1898 errichtete Sankt Antonius Kirche, welche die 1774 gebaute, „alte“ Sankt Antoniuskirche ersetzte. Die alte Kirche ist inzwischen säkularisiert und wurde 2014 an den Verein „Kulturerbe Schwarzwaldhochstraße e.V. verkauft, der die kleine Kirche zu einem Kulturzentrum ausgebaut hat.
Der weitere Streckenverlauf führt über die am Waldrand liegende Hütte des Schwarzwaldvereins Forbach in den Friedwald „Badener Höhe“ bis zur Herrenwieser Schwallung. Die Schwallung wurde von der Murgschifferschaft für die Flößerei errichtet, um die geschlagenen Baumstämme, die sogenannten „Holländertannen“, aus den Wäldern um Herrenwies in das Murgtal zu transportieren. Das heutige Staubauwerk wurde 1844 bis 1847 aus Buntsandsteinblöcken gebaut und ersetzt seither die zuvor an gleicher Stelle vorhandenen hölzerne Schwallung. Die letzte Trift der Herrenwieser Schwallung war im Jahr 1856.
Ab jetzt geht’s bergauf zum Herrenwieser See, einem von über 100 Karen im Nordschwarzwald. Der See entstand in der letzten Eiszeit (Würm-Eiszeit, die vor ca. 11.000 Jahren endete) durch das Aushobeln eines kleinen Kargletschers im Mittleren Buntsandstein. Der See wird von Moorflächen umgeben. Der See steht als Geotop-Nr. 6773/2958 unter Schutz.
Ein schmaler Pfad führt vom See im Zickzack, vorbei am „Zweiseenblick“, hinauf zum Seekopf (1.002 m ü. NN) und, in gleicher Höhenlage, schließlich bis zur Badener Höhe mit dem weit sichtbaren Friedrichsturm am höchsten Ort der Gemarkung Baden-Baden. Der Friedrichsturm wurde 1890 von Anton Klein aus Buntsandstein erbaut und am 5. Oktober 1891 von Großherzog Friedrich I. von Baden eingeweiht. Über eine Wendeltreppe im Turm gelangt man nach 35 Stufen zur unteren Aussichtsplattform, die oberhalb der schrägen Stützpfeiler in etwa 6,5 m Höhe liegt. Weitere 133 Stufen führen zur oberen Plattform, auf der der Treppenaustritt durch einen verschließbaren Metallüberbau geschützt ist.
Über das Mittelfeldkar am Herrenwieser Sattel verläuft die weitere Wegstrecke, vorbei am Naturfreundehaus Badener Höhe, wieder zurück zum Ausgangspunkt der Tour beim Kurhaus Sand, wo bei der Bergwaldhütte eine Möglichkeit zur Einkehr besteht.
Zum Wohl und Prost.
Infomaterialien
Rundweg um Herrenwies
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