Ausgangspunkt der Wanderung ist der Parkplatz an der Donauversinkung in Immendingen.
Donauversinkung
Gleich zwei außergewöhnliche Naturphänomene lassen sich auf dieser Runde bestaunen. Die Donauversickerung und der nördlichste Hegauvulkan.
Weltweit einzigartig: ein Fluss der in zwei Meere fließt, ins Schwarze Meer und in die Nordsee! Und im Sommer kann man trockenen Fußes durch das Flussbett wandern.
Höwenegg
Beeindruckend auch der Hegauvulkan Höwenegg mit seinem See in faszinierender Farbgebung.
Wegbeschreibung
Vom Startpunkt aus geht es zunächst am Ufer der Donau entlang, donauabwärts. Dabei passiert man die Hauptversickerungsstellen und kann, je nach Wasserstand, einzelne Schlucklöcher sehen oder auch das komplett ausgetrocknete Flussbett.
Am Einödviadukt geht es rechts durch den Wald und bald darauf kommt man zum Gasthof Hauser an der ehemaligen Bahnstation in Hattingen. Dort die Straße überqueren und durch das Kirchtal, bis der Weg nach ca. 800 m vom Kirchtal nach links abzweigt.
Aus dem Wald kommend gelangt am bald darauf zu einem Aussichtspunkt mit Rastplatz. Wieder geht es ein Stück durch den Wald. Nach kurzer Zeit tut sich ein großes Loch am Weg auf: die Doline Michelsloch, eine typische Karsterscheinung die durch Lösungsprozesse im Untergrund entsteht. Wasser löst das Gestein auf, so dass es zu Einstürzen kommt.
In einem Bogen am Waldrand entlang weitergehen, dann wieder in den Wald. Am Aussichtspunkt bietet sich ein schöner Blick in das angrenzende Hegau mit seinen charakteristischen Vulkankegeln.
Es folgt ein Abstieg und eine Straßenquerung. Leicht aufwärts bis zum Grill- und Rastplatz und hier nach links weiter.
Ein kleine Stück leicht bergauf und plötzlich steht man vor dem grün-blau schimmernden „See“ am Vulkankrater Höwenegg. Dieser wird ein Stück umrundet und der Rückweg führt über den Parkplatz Höwenegg und durch den Wald zum Ausgangspunkt der Tour.
Der Weg ist durchgängig mit grünen Wegweisern beschildert und dem Donauwellen-Zeichen markiert (grün-blaue Wellen).
Donauversinkung
Die Donauversinkung (auch Donauversickerung) ist eine unterirdische unvollständige Flussanzapfung der Oberen Donau. Auf den Versickerungsstrecken zwischen Immendingen und Möhringen und bei Fridingen (Landkreis Tuttlingen) verschwindet Wasser der Donau an verschiedenen Stellen im Flussbett, wobei die Hauptversinkungsstelle am Gewann Brühl zwischen Immendingen und Möhringen liegt, etwa bei Flusskilometer 2755. Der Bereich ist Teil des Naturparks Obere Donau.
Der Ausdruck Versinkung wird bevorzugt, weil das Wasser sich nicht flächig im Erdreich verteilt, sondern in unterirdischen Hohlräumen als gerichteter Strom abfließt. Es handelt sich um eine unterirdische Bifurkation, da das verschwundene Wasser als Schwarze Donau die Europäische Hauptwasserscheide durchquert, im Aachtopf als Quelle der Radolfzeller Aach wieder zu Tage tritt und über den Bodensee und den Rhein in die Nordsee fließt.
Hydrographie
Das von der Versinkung abgezapfte Donauwasser verschwindet in einem Karstwassersystem der Wohlgeschichteten Kalk-Formation des Weißen Jura (ox2) und tritt in verschwammten, liegenden Bankkalken des Weißen Jura (ki 4) im rund zwölf Kilometer entfernten Aachtopf wieder aus. Es fließt sodann als Radolfzeller Aach bei Radolfzell in den Bodensee. Somit fließt ein Teil des Donauwassers auch in den Rhein. Diese geografische Situation ist eine markante Besonderheit der großen Europäischen Wasserscheide, die die Einzugsgebiete der Nordsee und des Schwarzen Meeres trennt.
Da das Wasser durch eine Vielzahl von kleinen bis sehr kleinen Rissen und Klüften abfließt, befindet sich die Verkarstung an diesen Stellen noch in einem frühen Entwicklungsstadium. Das anschließende Höhlensystem bis zum Aachtopf, also der unterirdische Donau-Abzweig, ist dagegen vermutlich schon weit entwickelt. Das ergibt sich aus der engen zeitlichen Korrelation der Wassertemperaturen von Donau und Aachquelle, die eher auf einen unterirdischen Fluss als auf ein verästeltes Kluftsystem schließen lässt.
Geschichte
Die erste historisch belegte vollständige Versinkung fand 1874 statt. Seitdem ist die Anzahl der Versinkungstage pro Jahr im Schnitt stark angestiegen, wenn auch mit kleinen Ausreißern. Während Messungen von 1884 bis 1904 jährlich durchschnittlich 80 Vollversinkungstage ergaben und das Jahr 1921 mit 309 Vollversinkungstagen einen bis heute ungebrochenen Rekord hält, wurden 1922 lediglich 29 Tage gemessen, 1923 allerdings wieder 148 Tage. Von 1933 bis 1937 steigerte sich die Zahl auf 209 und von 1938 bis 1945 auf 270 Tage.
Der Zusammenhang zwischen Donauversinkung und Aachtopf wurde am 9. Oktober 1877 nachgewiesen, indem der Geologe Adolph Knop von der Technischen Hochschule Karlsruhe das Wasser in der Donauversinkung mit 10 Kilogramm Natriumfluorescein, 20 Tonnen Salz und 1200 Kilogramm Schieferöl versetzte. 60 Stunden darauf traten alle drei Substanzen als „prachtvoll grünleuchtendes“ Salzwasser mit deutlich kreosotartigem Geschmack im Aachtopf auf. Später wurde die Verbindung einzelner Versinkungsstellen erforscht. So wurde etwa 1908 in Fridingen ein Schacht angelegt, um durch Versuche herauszufinden, wohin das Wasser dieser Versinkung abfließt.
1927 wurde vor dem Staatsgerichtshof für das Deutsche Reich ein zwischen den Ländern Württemberg und Preußen als Landesherr der Hohenzollernschen Lande einerseits und dem Land Baden andererseits schwelender Streit um die quantitative Beeinträchtigung des Donauwassers ausgetragen, der als Donauversinkungsfall bekannt wurde.
Textquelle: Wikipedia
Vulkanlandschaft Höwenegg
Der Vulkankomplex des Höwenegg bei Immendingen ist mit seinem geheimnisvollen „Kratersee“ nicht nur ein Juwel unter den Naturwundern der Schwäbischen Alb, sondern auch als Naturschutzgebiet und Lebensraum seltener Pflanzen und Tiere geschützt.
Anders als andere Vulkanrelikte und Maare auf der Alb gehört der Höwenegg nicht zum „Schwäbischen Vulkan“ (Uracher Vulkangebiet), sondern ist noch Teil des südlich der Alb liegenden Hegauvulkanismus. Ursache für die vulkanische Aktivität ist die Lage des Gebietes im Kreuzungspunkt zweier tektonischer Störungszonen. Der gesamte Hegau ist als Nationaler Geotop ausgezeichnet.
Der Hauptkrater ist der größte von insgesamt sechs Ausbruchstellen, aus denen Basalt und Basalttuff gefördert wurde. Seit Beginn des 20. Jh. bis 1980 wurde hier Basalt abgebaut.
Im ehemaligen Abbaubereich entstand der heute sichtbare See, der jedoch nicht identisch mit einem Kratersee aus der Tertiärzeit ist. Die feinkörnigen dunklen Basaltgesteine die im Bereich der unteren Abbauwand erkennbar sind, werden von bis zu 30 m mächtigen Basalttuffen überlagert.
Ein Ausbruch fand vor 10 Mio Jahre im oberen Miozän (Tertiär) statt. Im Kraterbereich bildete sich ein See, der von zahlreichen Tieren besucht wurde. Fossilienfunde von dreizehigen Urpferden, Antilopen und Nashörnern belegen das damalig subtropische Klima. Im Seesediment wurden die Fossilien hervorragend konserviert. Die weltberühmten Funde können im Naturkundemuseum Karlsruhe und Stuttgart bewundert werden. Aber auch im Heimatmuseum Immendingen gibt es eine kleine aber sehenswerte Sammlung.
Achtung
Es ist es nicht möglich an die Wasserfläche des Sees zu gelangen. Der ehemalige Abbaubereich ist nicht sicher, immer wieder brechen Teile der Wand ab und stürzen herab. Es besteht erhebliche Verletzungsgefahr. Deshalb ist der gesamte Seebereich durch einen Zaun geschützt. An der östlichen Seite eröffnet sich jedoch ein wunderbarer Blick.
Textquelle: UNESCO Global Geopark Schwäbische Alb
Infomaterialien
Donaubergland
Broschüre „Erdgeschichte live – Unsere TOP 10 im Donaubergland“
Donauversickerung
Faltblatt „Der Fluss ohne Wasser“
Textquellen
UNESCO Global Geopark Schwäbische Alb