Oberrhein Römer-Radweg

Teile Südwestdeutschlands gehörten zwischen dem ersten und fünften Jahrhundert nach Christus zum römischen Weltreich. Von der Zugehörigkeit des Oberrhein-Gebietes zum Imperium Romanum zeugen noch heute zahlreiche Hinterlassenschaften.

Die bedeutendsten Plätze römischer Vergangenheit zwischen Grenzach-Wyhlen und Offenburg sind jetzt durch einen 200 km langen Radweg miteinander verbunden, der in beide Richtungen befahrbar ist.

Entlang des Radweges sind zahlreiche spannende Museen mit Originalfunden des römischen Alltaglebens sowie noch heute sichtbare Ruinen aus der römischen Vergangenheit zu entdecken.

Beschilderung

Von Badenweiler bis Heitersheim ist die Route als Wander- und Radweg „Markgräfler Römerweg“ ausgeschildert und an den Wegkreuzungen durch entsprechende Beschilderungen ausgewiesen.

Von Grenzach-Wyhlen bis Müllheim und von Heitersheim bis Offenburg ist die Route als „Oberrhein Römer-Radweg“ mit dem eingeschobenen Routensignet in den Hauptwegweisern des Radwegenetzes ausgewiesen.

Hinweis:

Der GPX-Track wurde unverändert von der Webseite des Römer-Radweges übernommen und nicht an das Wegenetz der OpenStreetMap-Karte angepasst.

Zur römischen Geschichte der Region

Das südliche Oberrheingebiet stellt ein altes römisches Kulturland dar. Der Rhein wurde unter Gaius Julius Caesar römische Reichsgrenze. Schon im frühen 1. Jahrhundert erfolgte die Sicherung der Gebiete östlich des Rheins durch das römische Militär.

Frührömische Kastelle lagen in Riegel, auf dem Limberg bei Sasbach (Kaiserstuhl) und bei Offenburg. An der Fernstraße von Augst nach Mainz wurden römische Straßenstationen bei Herbolzheim, Friesenheim und Hohberg-Niederschopfheim eingerichtet.

Innerhalb des römischen Imperiums entwickelte sich im Oberrheingebiet eine dichte zivile Besiedlung. Römische Gutshöfe entstanden bei Grenzach, Auggen, Müllheim und Heitersheim, die zu großen Landgütern ausgebaut wurden. Zahlreiche Gutshöfe entlang des Oberrheins wurden ausgegraben, wie beisoielsweise bei Wyhlen, Rheinfelden-Nollingen und Kenzingen. Größere Siedlungen entstanden u.a. in Bad Krozingen, Lahr und Offenburg.

Römischer Bergbau auf Eisen wurde bei Bad Bellingen, Schliengen, Ringsheim, Ettenheim und Mahlberg nahgewiesen.

Eine Heilquelle begründete die Besiedlung Badenweilers mit der Anlage des größten Thermalbades rechts des Rheins.

Ein zentraler Verwaltungsmittelpunkt mit großer Marktbasilika entstand in Riegel.Nachdem im 3. Jahrhundert das rechtsrheinische Gebiet der Provinz Obergermanien für das Imperium verloren gegangen war, wurde die Rheingrenze erneut befestigt. Im 4. Jahrhundert entstanden spätantike Wehranlagen am Rhein, zu denen das Brückenkastell bei Wyhlen, das Kastell auf dem Münsterberg von Breisach und das Kleinkastell bei Jechtingen zählen.

Dieser spätantike Donau-Iller-Rhein Limes bildete die letzte römische Grenzziehung in dieser Region und bestand bis in das 5. Jahrhundert.

Textquelle: Begleitbroschüre zum Römer-Radweg.

Mit freundlicher Genehmigung der ArchäolgieWerkstatt, Freiburg vom 12.06.2023. VIELEN DANK.

Infomaterialien

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Oberrhein Römer-Radweg

Faltblatt

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Oberrhein Römer-Radweg

Begleitbroschüre

Reinerzau: Wasserpfad „Kleine Kinzig“

Reinerzau: Wasserpfad „Kleine Kinzig“

Der Wasserpfad befindet sich im landschaftlich sehr schönen, ruhigen Tal der Kleinen Kinzig in Reinerzau. Der Wandereg führt durch das Tal entlang der Kleinen Kinzig zum Wasserwerk des Zweckverbandes Wasserversorgung Kleine Kinzig (WKK). Die WKK ist die einzige Trinkwassertalsperre in Baden-Württemberg. Versteckt im Reinerzauer Tal wird der Stausee von den Bächen und Quellen des Schwarzwaldes gespeist.

Der Stausee ist ca. 3 km lang, 450 m breit und hat eine maximale Tiefe von 60 m. Die Talsperre dient neben der Trinkwasserverorgung auch der Niedrigwasseraufhöhung, dem Hochwasserschutz sowie der Stromerzeugung durch Elektroturbinen.

Der Weg führt ab dem Wasserwerk der WKK nach rechts hoch auf den Staudamm, diesen überquerend, nach dem Staudamm nach links abbiegend auf den „Burgstaller Weg“, zurück zum Wanderparkplatz.

Auf dem Rundweg informieren 34 Tafeln über alles, was mit Wasser zusammenhängt. Dazu Einrichtungen wie Info-Pavillon, Flößerei und Ries, Spannstatt und Floß, Quellmessung, Wasserrad, Wasserwerk und Biotop und überhaupt Wasser, Wasser, Wasser.

Dieser See dient der Trinkwasserversorgung: es gibt keine Bademöglichkeit, kein Wassersport etc.!

Infomaterialien

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Reinerzau

Broschüre „Wasserversorgung Kleine Kinzig“

Sand: Rundweg Herrenwieser See-Badener Höhe

Ein Rundweg um Herrenwies, einem alten Glashüttenstandort, vorbei an der Schwallung der Murgschifferschaft über das Kar des „Herrenwieser See“ bis zum höchsten Punkt auf der Gemarkung Baden-Baden, der Badener Höhe (1.002,5 m ü. NN) mit dem weithin sichtbaren Friedrichsturm.

Start der Tour ist am ehem. Kurhaus Sand, das, wie die meisten einst prunkvollen  Höhenhotels an der Schwarzwaldhochstraße, seit vielen Jahren im Dornröschenschlaf verweilt und dem Verfall preisgegeben ist.

Schon bald erreicht man den Sandsee, der im 18. Jahrhundert als sogenannter „Schwallsee“ für die Flößerei angelegt wurde. Das aufgestaute Wasser des Schwarzenbachs wurde genutzt, um dem Unterlauf des Sees bei Bedarf ausreichend Wasser für den Holztransport zur Verfügung zu stellen.

Ein schmaler Pfad am Schwarzenbach führt weiter, vorbei an der Jugendherberge und dem Campingplatz, nach Herrenwies. Der Ort geht auf die Gründung einer Glashütte zurück, die 1732 bis 1778 von dem Hauptbeständer Franz Anton Dürr, dem Wirt des Gasthofes Anker zu Rastatt, und den aus der Glashütte Äule (Schluchsee) stammenden Hüttenmeister Johannes Siegwarth 1732 mit 10 Schmelztiegeln (Werkstätten) betrieben wurde.

Besonders sehenswert im Ort ist die 1896 bis 1898 errichtete Sankt Antonius Kirche, welche die 1774 gebaute, „alte“ Sankt Antoniuskirche ersetzte. Die alte Kirche ist inzwischen säkularisiert und wurde 2014 an den Verein „Kulturerbe Schwarzwaldhochstraße e.V. verkauft, der die kleine Kirche zu einem Kulturzentrum ausgebaut hat.

Der weitere Streckenverlauf führt über die am Waldrand liegende Hütte des Schwarzwaldvereins Forbach in den Friedwald „Badener Höhe“ bis zur Herrenwieser Schwallung. Die Schwallung wurde von der Murgschifferschaft für die Flößerei errichtet, um die geschlagenen Baumstämme, die sogenannten „Holländertannen“, aus den Wäldern um Herrenwies in das Murgtal zu transportieren. Das heutige Staubauwerk wurde 1844 bis 1847 aus Buntsandsteinblöcken gebaut und ersetzt seither die zuvor an gleicher Stelle vorhandenen hölzerne Schwallung. Die letzte Trift der Herrenwieser Schwallung war im Jahr 1856.

Ab jetzt geht’s bergauf zum Herrenwieser See, einem von über 100 Karen im Nordschwarzwald. Der See entstand in der letzten Eiszeit (Würm-Eiszeit, die vor ca. 11.000 Jahren endete) durch das Aushobeln eines kleinen Kargletschers im Mittleren Buntsandstein. Der See wird von Moorflächen umgeben. Der See steht als Geotop-Nr. 6773/2958 unter Schutz.

Ein schmaler Pfad führt vom See im Zickzack, vorbei am „Zweiseenblick“, hinauf zum Seekopf (1.002 m ü. NN) und, in gleicher Höhenlage, schließlich bis zur Badener Höhe mit dem weit sichtbaren Friedrichsturm am höchsten Ort der Gemarkung Baden-Baden. Der Friedrichsturm wurde 1890 von Anton Klein aus Buntsandstein erbaut und am 5. Oktober 1891 von Großherzog Friedrich I. von Baden eingeweiht. Über eine Wendeltreppe im Turm gelangt man nach 35 Stufen zur unteren Aussichtsplattform, die oberhalb der schrägen Stützpfeiler in etwa 6,5 m Höhe liegt. Weitere 133 Stufen führen zur oberen Plattform, auf der der Treppenaustritt durch einen verschließbaren Metallüberbau geschützt ist.

Über das Mittelfeldkar am Herrenwieser Sattel verläuft die weitere Wegstrecke, vorbei am Naturfreundehaus Badener Höhe, wieder zurück zum Ausgangspunkt der Tour beim Kurhaus Sand, wo bei der Bergwaldhütte eine Möglichkeit zur Einkehr besteht.

Zum Wohl und Prost.

Infomaterialien

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Rundweg um Herrenwies

Keine Infomaterialien vorhanden.

Textquellen

Schonach: Naturerlebnispfad

Auf dem Naturerlebnispfad werden Baumarten und Naturphänomene erklärt. Es gibt auch einen Barfußpfad. Für Kinder ist bei der Tourist- Information ein Aufgabenheft erhältlich.

Gemeinsam kann man mit Hansi Holzknecht den Wald erforschen. Sind alle Aufgaben richtig gelöst, gibt es ein Junior-Försterdiplom.

Der Naturerlebnispfad ist ab Ortsmitte ausgeschildert.

Infomaterialien

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Schonach

Naturerlebnispfad – keine Infomaterialien vorhanden!

Seelbach: Naturlehrpfad Litschental

Diese leichte Wanderung führt über den Omersbach und den Naturlehrpfad ins Litschental bis zur Geroldsecker Waffenschmiede.

Der Naturlehrpfad informiert über die heimische Flora und Fauna im Naturschutzgebiet Litschental. Auf insgesamt 11 Tafeln erklärt Opa Quirin seinen Enkeln Kunigunde und Sigurd alles über die Themen Vögel, Leben im Schilf, Totholz, Insekten, Sturm Lothar, Gewässer, Bäume und Sträucher, Blütenpflanzen und Streuobst.

Derselbe Weg oder die Straße entlang führt wieder zurück zum Ausgangspunkt.

(leichte, für Kinderwagen geeignete Tour)

Infomaterialien

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Seelbach

Naturlehrpfad Litschental – keine Infomaterialien vorhanden!

Textquellen

Webseite „Schwarzwald Tourismus“

Steinsfeld: Landschaftspfad am Endseer Berg

Der Endseer Berg (Zeugenberg) liegt am nordwestlichen Steilanstieg der Frankenhöhe und umfasst ein 126 ha großes Schutzgebiet, das durch einen beschilderten Landschaftspfad erschlossen ist. Erleben Sie an insgesamt 24 Thementafeln z. B. unterschiedlichste Baumarten, ein unterhaltsames Baumtelefon, die Entstehung von Dolinen, einen Fjord in Mittelfranken oder die prächtigen Streuobstwiesen bei Endsee.

Durch Gipsabbau entstanden und entstehen hier Kalktockenrasen-Standorte und auf unverfüllten Abbauflächen neue Lebensräume für Amphibien, Insekten und weitere Kleintiere.

Die mineralkräftigen Böden prägen auch den Lebensraum Wald. So wachsen hier Eichen und Hainbuchen mit Elsbeere, Speierling und Ulme. Im Frühjahr weist der Boden einen reichen Blütenfloor auf

Gipsbruch Endsee

Der „Gipsbruch Endsee“ ist ein ehemaliger Steinbruch, in dem ein 7 m mächtiges Gips Flöz abgebaut wurde. Es entstand vor ca. 230 Millionen Jahren zur Zeit des Mittleren Keuper bei trockenem Klima durch Eindampfung in einer vom Meer abgeschnürten Lagune.

Die Zeit des Gipskeuper

Das Muschelkalkmeer zog sich vor etwa 235 Millionen Jahren langsam aus unserem Raum zurück. Es entstand die flache, küstennahe Landschaft der Keuperzeit, in der Einflüsse von Meer und Land häufig wechselten. Lagunen, Seen, Sümpfe und weite Flußebenen prägten das Bild. Anfangs kam es noch zu einzelnen kurzen Meeres–Überflutungen; erst im Verlauf des Mittleren Keuper zog sich das Meer weitgehend zurück. Das Klima war wechselhaft, aber überwiegend trocken. In den weitgehend vom Meer abgeschnürten Lagunen bildete sich durch Eindampfung Gips. Deshalb bezeichnet man diese Zeit und ihre Ablagerungen auch als „Gipskeuper“.

Der Gipsbruch Endsee

An der Basis des Profils im Steinbruch Endsee ist ein etwa 7 m mächtiges Schichtpaket aufgeschlossen, der sogenannte ‚Grundgips‘. Er besteht aus massiven Bänken von grauem und weißem Gips – einem sehr weichen und wasserlöslichen Gestein, das man mit dem Fingernagel ritzen kann. Durch Regen und fließendes Wasser entstehen oft Rillen unterschiedlicher Größe (mm bis mehrere dm) auf der Gesteinsoberfläche, die durch mitunter sehr scharfkantige Rippen voneinander getrennt sind.

Diese als „Karren“ bezeichnete Erosionsform ist auch im Steinbruch Endsee zu beobachten. Über dem Grundgips liegen plattige Schichten, in denen dünne Bänke von Gips mit bunten Mergellagen oder grauen und roten Ton– und Schluffgesteinen wechseln. Hier kann eine leichte Fältelung beobachtet werden. In der untersten Mergellage kommen Abdrücke der Muschel „Myophoria“ vor, die dem gesamten darüberliegenden Schichtpaket den Namen „Myophorienschichten“ gab. Auch die grauen Ton– und Mergelsteine (Mergel = kalkiger Ton) im obersten Teil des Profils gehören hierzu.

Wie entstand der Gips von Endsee?

Gips ist chemisch gesehen ein Salz, das in gelöster Form ebenso wie Kalk im Wasser der Meere vorkommt. Wenn Meerwasser einer flachen Lagune bei trocken–heißem Klima verdunstet, werden die Salze im Restwasser abgesetzt.
Hält die Verdunstung über einen längeren Zeitraum an, so können sich mächtige Schichten verschiedener Salzgesteine bilden. Solche Gesteine, die durch Eindampfung entstehen, nennt der Geologe „Evaporite„.

Die Reihenfolge der Ausfällung der Salze ist immer gleich: Zunächst werden die schwer löslichen Karbonate ausgeschieden (Kalk und Dolomit), bei stärkerer Eindampfung folgt Gips.

Zum Schluß, bei höherer Salzkonzentration im Wasser, werden auch Kali– und Steinsalze (= Kochsalz) ausgeschieden. Hier in Endsee ist die Salzbildung auf die Ausfällung von Gips beschränkt, da die Salzkonzentration durch nachfließendes Meerwasser für die Ausfällung von Meersalz nicht ausreichte. (Abb. Ochsenius: Barrentheorie). Der Druck der im Verlauf von Jahrmillionen darüber abgelagerten Sedimente, wandelte den Gips (CaSO4 * H2O) durch ‚Auspressen‘ des Wassers (H2O) zu Anhydrit (CaSO4) um.

Wenn der Anhydrit heute in der Nähe der Erdoberfläche mit Grundwasser in Berührung kommt, nimmt er erneut Wasser auf und wandelt sich zurück in Gips zurück. Die damit verbundene Volumenvergrößerung führt zu der beobachteten Fältelung.

Wirtschaftliche Bedeutung und Bergbau

Gips ist ein wichtiger Rohstoff für die Bauindustrie. Der Grundgips des Mittleren Keuper ist das wirtschaftlich bedeutendste Gipsflöz in Bayern und wird daher an verschiedenen Stellen, teilweise in großem Stil, abgebaut. Auch im Südteil des Endseer Berges wird heute noch Gips gewonnen. Um die Grenze zum „tauben“ Anhydrit rechtzeitig einplanen zu können, wurden Untersuchungsstollen in den Berg getrieben. Das „Mundloch“ eines solchen Stollens sieht man im Steinbruch Endsee.

Textquelle: Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU Bayern)

Infomaterialien

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Steinsfeld

Broschüre „Landschaftspfad am Endseer Berg“

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Bayerns schönste Geotope

Schautafel „Gipsbruch Endsee“