Essingen: Geologietour (Weiherwiesen Weg)

07.01.2022 | Geologie, Geowissenschaftlich interessante Tour, Schwäbische Alb

Eine Rundtour zu den Weiherwiesen, ins Wental, nach Lauterburg und zur Remsquelle.

Die Strecke führt zunächst entlang der jungen Rems, dann auf breiten Waldwegen aufwärts zur Albhochfäche. Hier verläuft der Weg Richtung Tauchenweiler durch Wälder, in denen Jahrhunderte hindurch nach Bohnerz geschürft wurde.

Beim Naturschutzgebiet Weiherwiesen überraschen zwei Teiche mitten auf der Schwäbischen Alb. Im weiteren Verlauf führt der Weg zu einem „Wasserfall“ und einer Ponordoline in Richtung Irmannsweiler.

Ab hier geht es leicht abwärts zu zwei großen Dolinen und ins Wental zum Felsenmeer. Beim Landhotel geht es über Bartholomä und den Bärenberg nach Lauterburg und bergab zum Remsursprung und vorbei an einer Fischzucht und am neuen Weinberg wieder zurück zum Ausgangspunkt der Tour.

Wegbeschreibung

Die Rundwanderung führt zu einigen erdgeschichtlichen Besonderheiten der Ostalb. Der Startpunkt der Tour ist am Parkplatz „In den Buchen“- am Ortsende von Essingen in Richtung Tauchenweiler.

Vorbei an der Ölmühle [1], in der weniger Getreide gemahlen dafür umso mehr Kalk gebrannt wurde, führt uns der Pfad durch das junge Remstal mit Blick auf das Gewann „Weinberg“ [2] (Wacholderheide gegenüber) zum neuen Weinberg und bis zur Fischzucht an der Rems.

Hier verlassen wir den Remsweg und wandern vor den Gebäuden den ersten Weg nach links bergan. Wir bleiben auf dem breiten befestigten Waldweg, bis wir die Albhochfläche mit Blick nach Lauterburg erreichen.

Auf der Albhochfläche wenden wir uns nach links und folgen der Markierung geradeaus Richtung Tauchenweiler. Gewannbezeichnungen wie: „Grubenhäule“ und „Mittlere Eisengrube“ säumen den Weg. Sie weisen auf den schon vor dem Mittelalter hier betriebenen Abbau von „Bohnerz“ hin. Überall im Wald gibt es zahlreiche Vertiefungen (Pingen) als Zeugen dieser Tätigkeit.

Wenn wir den Wald verlassen können wir links Richtung Essingen einen kleinen Abstecher zu einer solchen Eisengrube machen. Wir kehren auf den Hauptweg zurück, biegen links ab und an einem Wegweiser schwenken wir nach rechts Richtung Weiherwiesen [3]. Römer hatten in diesem Bereich ein kleines Kastell des Alblimes (ca. 80 n. Chr.) mit ca. 150 Mann Besatzung. Verschiedene Hinweistafeln informieren uns über das Naturschutzgebiet und seine Nutzung.

Vorbei am unteren kleineren Weiher, bei der Forststraße rechts, kommen wir zum „Wasserfall“ (Hinweistafel) [4]. Dort verschwindet der kleine Bach in einer Ponordoline, einem Schluckloch, um dann an der Brenzquelle wieder zutage zu treten.

Kurz danach betreten wir leicht rechts den Wiesenweg des Urwentales (Naturschutzgebiet) und folgen dem Weg rechts am Waldrand mit Blick auf zahlreiche Erdfälle (Einbrüche an der Erdoberfläche).

An einer befestigten Straße schwenken wir rechts ab, um bald darauf nach links zum nahen Ort Irmannsweiler zu kommen. Hier geht es zunächst auf einem Teersträßchen kurz Richtung Bartholomä und gleich nach Ortsende links in einen Feldweg, der uns bergab Richtung Wental führt.

An einer großen Doline [5] (eingezäunt) wandern wir linker Hand weiter talwärts. Nach ca. einer halben Stunde erreichen wir das vielbesuchte Felsenmeer aus Dolomit [6] (Hinweistafeln) und bald darauf das Hotel Wental. Nach einer gemütlichen Einkehr wenden wir hier und gehen zurück bis zur großen Doline.

Dort wandern wir weiter Richtung Bartholomä. Am Wegesrand befindet sich ein Gedenkstein mit Hinweis auf Pfarrer Friedrich Weng aus Bartholomä, der hier 1632 im Dreißigjährigen Krieg von Soldaten ermordet wurde, weil er das letzte Geld und die wenigen Lebensmittel der Dorfbewohner nicht herausgeben wollte.

Unser Weg führt uns Richtung Dorfmitte und dann nach rechts den roten Hinweistafeln folgend über die Dorfhülbe, mit dem Gedenkstein an 100 Jahre Albwasserversorgung (1883 – 1993), Richtung Sport- und Bildungszentrum. Dort gehen wir am Waldrand links (Wegkreuz) bis ein Waldweg von rechts kommt (Tafel: Rosenstein Parkplatz 5,5 km).

Achtung. Hier scharf rechts, wieder rechts und nach wenigen Metern dem gelben Dreieck links auf den Bärenberg (mit 755 m war er die höchste Erhebung im Altkreis Aalen) und nach Lauterburg folgen. Über weite Felder, mit Blick auf den Braunenberg rechts mit seinem Sendemasten und dem Funkmasten am Rosenstein links, erreichen wir Lauterburg. Mit schönem Tiefblick nach Lautern gehen wir im Ort steil bergab bis wir links das Tor zur Vorburg des Schlosses Lauterburg [7] sehen (das Schloss ist 1732 abgebrannt).

Jetzt wandern wir an der evangelischen Kirche vorbei immer geradeaus in der Albstraße bis zu einer scharfen Linkskurve, folgen der Reutestraße bis nach der großen Hülbe. Links sehen wir den Kletterturm der Bergwacht. An ihm vorbei nehmen wir abwärts die letzten Kilometer nach Essingen unter die Füße.

Bei der anfangs erwähnten Fischzucht lohnt sich noch ein kurzer Abstecher zur Remsquelle [8]. Wegen des kleinen Einzugsgebietes ist die Remsquelle leider nur ein Rinnsal und nicht mit der Brenzquelle bei Königsbronn zu vergleichen, durch deren Gebiet wir gewandert sind.

Über der Landesstraße befindet sich ein Steinbruch mit gebankten Weißjurakalken. Ab der Fischzucht tragen uns die müden Beine zurück ins nahe Essingen zu unserem Ausgangspunkt.

Infomaterialien

agsdi-file-pdf

Essingen

Geologietour – keine Infomaterialien vorhanden!

Allgemeine Hinweise

Streckenkilometrierung

Auf der Karte zeigen die Zahlenwerte an dem Track die Kilometrierung der Tour an und sollten nicht mit den Stationsnummern von Infotafeln an Lehrpfaden verwechselt werden (Standorte von Infotafeln werden auf den Karten nicht angezeigt).

Vor Tourenbeginn

Vor Antritt einer Tour wird generell empfohlen, sich über die Begehbarkeit der Strecke direkt bei den zuständigen Stellen vor Ort bzw. bei den Wegebetreibern zu informieren, insbesondere nach Unwettern oder während des Holzeinschlags.

Nebenwege

Manche Touren verlaufen teilweise auf "off-grid"-Abschnitten (wenig genutzte Nebenwege außerhalb der bekannten Hauptwege). Solche Wegabschnitte sind teilweise durch stärkeren Bewuchs oder querliegende Baumstämme weniger gut begehbar und können durch einen Blick auf die Karte meist auch umgangen werden.