Der ca. 8,5 km lange Rundweg führt vom Happurger Stausee über den Doggerstollen, auch Doggerwerk genannt und das Geoptop „Hohler Fels“ wieder zurück zum Ausgangspunkt der Tour am Stausee.
Stausee
Der See wird von den Bächen Rohrbach und vom Kainsbach gespeist. Das 1958 in Betrieb gegangene Pumpspeicherkraftwerk Happurg des Fränkischen Überlandwerks (heute Uniper) erzeugt mit dem Wasser des Sees sowie dem dazugehörigen Oberbecken auf dem Deckersberg elektrische Energie. Die Größe des Sees beträgt im Mittel etwa 43,21 Hektar.
Den Namen hat der See von der angrenzenden Ortschaft Happurg. Erbaut wurde er von dem Nürnberger Architekten und Kulturpreisträger der Stadt Nürnberg Franz Reichel.
Durch Wassereinbrüche im Oberbecken des Pumpspeicherkraftwerkes ist die Kraftwerksfunktion seit Januar 2011 außer Betrieb.
Das Gelände um den See ist als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen.
Textquelle: Webseite „Gemeinde Happurg“
Geotop „Hohler Fels“
Am „Hohlen Fels“ wurden steinzeitliche Höhlenfunde gemacht. An den Felshängen sind über dem Malm Gamma dickbankige Kalke des Malm Delta (mit Mergelplatte) aufgeschlossen. Oberhalb der Höhle liegt dickbankiger Dolomit mit Hornsteinen. Die Höhlen stehen als Bodendenkmäler unter besonderem Schutz (Denkmal Nr. D-5-6534-0014).
Textquelle: Bayerisches Landesamt für Umwelt (Lfu Bayern)
Gedenkstätte KZ-Außenlager Flossenbürg
In Hersbruck befand sich von Juli 1944 bis April 1945 das zweitgrößte Außenlager des Konzentrationslagers Flossenbürg. Der Dokumentationsort Hersbruck/Happurg, der an dieses Lager erinnert, besteht aus zwei Installationen. Die eine befindet sich am ehemaligen Ort der Unterbringung der KZ-Häftlinge in Hersbruck; die andere am ehemaligen Ort der Zwangsarbeit in Happurg.
KZ-Außenlager Hersbruck
Ab Juli 1944 mussten Häftlinge am Rand der Kleinstadt Hersbruck ein Lager auf dem Gelände einer Reichsarbeitsdienst-Kaserne errichten. Bis zur Räumung des Lagers im April 1945 waren hier rund 9.000 Menschen gefangen, die im fünf Kilometer entfernten Happurg eine unterirdische Stollenanlage für die Rüstungsindustrie errichten mussten. Nach Kriegsende wurden auf dem Gelände SS-Angehörige interniert, später war dort ein Flüchtlingslager. Anfang der 1950er Jahre ließ die Stadt Hersbruck die Baracken abreißen. Heute befinden sich auf dem Gelände ein Finanzamt, Parkplätze, sportliche Einrichtungen und eine Wohnsiedlung.
Rüstungsprojekt Doggerstollen Happurg
Ab 1944 wollte die nationalsozialistische Führung die Rüstungsindustrie zum Schutz vor Luftangriffen unter Tage verlagern. Eines von vielen Großprojekten entstand in Happurg. Im Doggerstein der Houbirg sollten auf einer Fläche von 200.000 qm Stollen zur Aufnahme der BMW-Flugzeugmotorenfabrik Allach errichtet werden. Der Einsatz von KZ-Häftlingen war fester Bestandteil der Planungen. Die in Hersbruck untergebrachten Gefangenen mussten ab Juli 1944 ein Stollensystem in den Berg Houbirg graben. Bis zu 2.500 KZ-Häftlinge pro Schicht verrichteten schwerste körperliche Arbeiten im Berg und beim Bau von Bahnlinien. Unfälle, Entkräftung und die Gewalt von SS-Männern und Kapos forderten jeden Tag Dutzende Todesopfer. Das Bauprojekt wurde nicht vollendet. Heute ist die Stollenanlage stark einsturzgefährdet und nicht zugänglich.
Dokumentationsort Happurg
Der Dokumentationsort Happurg ist eine Aussichtsplattform mit Informationselementen. Diese Plattform stellt einen Sichtbezug nach Hersbruck her und macht den langen Weg anschaulich, den die Häftlinge täglich zweimal zwischen Lager und Arbeitseinsatz zurücklegen mussten. Der Dokumentationsort informiert über die Zwangsarbeit und die Funktionen der historischen Orte im räumlich weit ausgreifenden Außenlager-Komplex Hersbruck. In einer Vitrine wird ein Bohrhammer präsentiert, der beim Stollenbau benutzt wurde. Audiostationen mit Aussagen ehemaliger Häftlinge verdeutlichen den Vernichtungscharakter der Zwangsarbeit auf der Großbaustelle und in den Stollen.
Weitere Informationen erhalten Sie aus der Seite der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg sowie über den Verein Dokumentationsstätte KZ Hersbruck e. V.
Textquelle: Webseite „Gemeinde Happurg“
Infomaterialien
Doggerstollen Happurg
Eine Bestandsaufnahme 1944-2018 (Ulrich Lang).
Textquellen