Kemnath: Geo-Erlebnisweg Kemnather Land

GEOPARK Bayern-Böhmen

Cesko-Bavorský GEOPARK

Aufbruch ins Erdinnere

Tajemstvi zemského nitra

Land der Teiche und Vulkane

Der geologisch-naturkundliche Lehrpfad führt Sie aus dem Deckgebirge des Kemnather Hügellandes im Naturpark Steinwald mit Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper hinauf zum unterschiedlich alten Grundgebirge des Zwergauer Höhenrückens und den 731 m hohen Basaltkegel des Armesbergs.

Auf dem Bergkamm mit Rundumsicht führt der Weg an der 160 m hohen Steilkante der Fränkischen Linie hinunter nach Waldeck mit der mächtigen Burgruine auf dem Basaltkegel des Schlossbergs 641 m und hinüber zum kahlen Kegel des Kuschbergs und zurück nach Kemnath.

Der „GEO-Erlebnisweg Kemnather Land“ ist ein gemeinsames Projekt der Arbeitsgruppe „Geologischer Lehrpfad“ des Heimatkundlichen Arbeits- und Förderkreises Kemnath und Umgebung e.V. (HAK) mit dem Geopark Bayern-Böhmen sowie der Stadt Kemnath und der Gemeinde Kulmain. Er ist hervorgegangen aus dem „Geologischen Lehrpfad Kemnather Land“. Die Wegemarkierungen haben gemeinsam mit dem HAK durchgeführt die Wegewarte der Ortsgruppen von Fichtelgebirgsverein und Oberpfälzer Waldverein.

Wegstationen
Station 1: Deißental (Lebensraum Teich)

Die Teiche rund um Kemnath sind Lebensraum vieler gefährdeter Tiere und Pfl anzen.

Station 2: Ziegelhütte (Sand soweit das Auge reicht)

Der aufgelassene Steinbruch gibt Einblicke in die Ablagerungen eines Keuper-Flusses.

Station 3: Letten (Auf weiter Flur)

Flurnamen geben oft Aufschluss über den geologischen Untergrund.

Station 4: Neusteinreuth (Am Matheri - die zerbrochene Erde)

Der Blick in die Landschaft zeigt die Fränkische Linie.

Station 5: Armesberg Staatswald (Wald im Wandel)

Um die Zukunft zu meistern, muss sich der Baumbestand unserer Wälder wandeln.

Station 6: Gregerhaus (Land der Vulkane)

Mehr als 20 Vulkane gibt es im Vulkanland rund um Kemnath. Wir zeigen welche und erklären warum.

Station 7: Armesberg Michaelskapelle (Die verschwundene Kapelle)

1841 wurden die Michaeliskapelle und das Priesterhaus am Fuße des Basaltberges ein Raub der Flammen.

Station 8: Armesberg Steingarten (Erdgeschichte in Stein)

Entdecken Sie neun charakteristische Gesteine des Kemnather Landes.

Station 9: Armesberg Ausblick (Ein Kleid aus Steinen)

Blockhalden haben ihr eigenes Mikroklima und Ökosystem.

Station 10: Godas (Aufgelesen)

Seit Generationen lesen die Landwirte die Steine aus den Ackerböden. Woher kommen die vielen neuen Steine?

Station 11: Zislarhut (Blick zum nachbarn)

Der Standort ermöglicht einen weiten Blick bis hinüber ins Hohe Fichtelgebirge.

Station 12: Zisslerhaus (Wo man einst wohnte)

Vermutlich bereits 1541 erbaut, ist der Zisslerhof schon lange eine Ruine, jedoch mit besonderer Atmosphäre.

Station 13: Bergholz (Das tiefe Tal)

Eindrucksvoll tieft sich die Fichtelnaab zwischen Steinwald und dem „Zwergauer Schieferrücken“ ein. Wie ist das mächtige Tal entstanden?

Station 14: Zwergau (Der große Wald)

Der Hessenreuther Wald ist das größte geschlossene Waldgebiet Nordbayerns und eine geologische Besonderheit.

Station 15: Kührangen (Dreigespann)

Das Landschaftsbild prägen die drei markantesten Vulkane der Region: Waldecker Schlossberg, Anzenstein und Rauher Kulm.

Station 16: Waldeck Fränkische Linie (In einem Schritt durch die Jahrmillionen)

Bayernweit einmalig: die freigelegte Fränkische Linie.

Station 17: Waldeck galgenberg (Blick in den Vulkan)

Einst eine Richtstätte bietet der Galgenberg heute Einblicke in die Eruptionsgeschichte eines Vulkans.

Station 18: Schlossberg (Blick in den Untergrund)

Am Gipfel des Schlossberges gibt es Informationen zu seiner steinernen Unterwelt.

Station 19: Alt-Waldeck (Was blüht, kreucht und fleucht denn da?)

Die Wiesenflächen auf den längst überwachsenen Ruinen des alten Marktes Waldeck sind Lebensraum vieler Pflanzen.

Station 20: Schönreuth (Schloss zwischen den Vulkanen)

Zu den bekanntesten Bewohnern von Schloss Schönreuth gehörte der Opern- und Rocksänger Peter Hofmann.

Station 21: Anzenstein (Flatternde Vulkanbesucher)

Zu den besonderen Besuchern des Anzensteins gehört Europas größter
Tagfalter, der Schwalbenschwanz.

Station 22: Ulme (Vosicht Störung!)

Das Orientierungsbaum-Kreuz-Ensemble markiert eine Störung.

Station 23: Herrenholz (Häuslebauer aufgepasst!)

Im alten Steinbruch finden wir einen wichtigen Kemnather Baustein.

Station 24: Steigholz (Auf alter Straße)

Am Steigholz entlang führte einst eine Altstraße nach Erbendorf. Sogar das alte Pflaster ist noch erkennbar.

Station 25: Luderweiher (Überflieger!)

Zahlreiche Libellenarten gehören zu den Besuchern des Luderweihers.

Station 26: Steinberg (Auf den Spuren der Steinzeitmenschen)

Rund um Kemnath gibt es zahlreiche prähistorische Fundpunkte.

Infomaterialien

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Geopark Bayern-Böhmen

Faltblatt „GEO-Erlebnisweg Kemnather Land – Land der Teiche und Vulkane“

Steinsfeld: Landschaftspfad am Endseer Berg

Der Endseer Berg (Zeugenberg) liegt am nordwestlichen Steilanstieg der Frankenhöhe und umfasst ein 126 ha großes Schutzgebiet, das durch einen beschilderten Landschaftspfad erschlossen ist. Erleben Sie an insgesamt 24 Thementafeln z. B. unterschiedlichste Baumarten, ein unterhaltsames Baumtelefon, die Entstehung von Dolinen, einen Fjord in Mittelfranken oder die prächtigen Streuobstwiesen bei Endsee.

Durch Gipsabbau entstanden und entstehen hier Kalktockenrasen-Standorte und auf unverfüllten Abbauflächen neue Lebensräume für Amphibien, Insekten und weitere Kleintiere.

Die mineralkräftigen Böden prägen auch den Lebensraum Wald. So wachsen hier Eichen und Hainbuchen mit Elsbeere, Speierling und Ulme. Im Frühjahr weist der Boden einen reichen Blütenfloor auf

Gipsbruch Endsee

Der „Gipsbruch Endsee“ ist ein ehemaliger Steinbruch, in dem ein 7 m mächtiges Gips Flöz abgebaut wurde. Es entstand vor ca. 230 Millionen Jahren zur Zeit des Mittleren Keuper bei trockenem Klima durch Eindampfung in einer vom Meer abgeschnürten Lagune.

Die Zeit des Gipskeuper

Das Muschelkalkmeer zog sich vor etwa 235 Millionen Jahren langsam aus unserem Raum zurück. Es entstand die flache, küstennahe Landschaft der Keuperzeit, in der Einflüsse von Meer und Land häufig wechselten. Lagunen, Seen, Sümpfe und weite Flußebenen prägten das Bild. Anfangs kam es noch zu einzelnen kurzen Meeres–Überflutungen; erst im Verlauf des Mittleren Keuper zog sich das Meer weitgehend zurück. Das Klima war wechselhaft, aber überwiegend trocken. In den weitgehend vom Meer abgeschnürten Lagunen bildete sich durch Eindampfung Gips. Deshalb bezeichnet man diese Zeit und ihre Ablagerungen auch als „Gipskeuper“.

Der Gipsbruch Endsee

An der Basis des Profils im Steinbruch Endsee ist ein etwa 7 m mächtiges Schichtpaket aufgeschlossen, der sogenannte ‚Grundgips‘. Er besteht aus massiven Bänken von grauem und weißem Gips – einem sehr weichen und wasserlöslichen Gestein, das man mit dem Fingernagel ritzen kann. Durch Regen und fließendes Wasser entstehen oft Rillen unterschiedlicher Größe (mm bis mehrere dm) auf der Gesteinsoberfläche, die durch mitunter sehr scharfkantige Rippen voneinander getrennt sind.

Diese als „Karren“ bezeichnete Erosionsform ist auch im Steinbruch Endsee zu beobachten. Über dem Grundgips liegen plattige Schichten, in denen dünne Bänke von Gips mit bunten Mergellagen oder grauen und roten Ton– und Schluffgesteinen wechseln. Hier kann eine leichte Fältelung beobachtet werden. In der untersten Mergellage kommen Abdrücke der Muschel „Myophoria“ vor, die dem gesamten darüberliegenden Schichtpaket den Namen „Myophorienschichten“ gab. Auch die grauen Ton– und Mergelsteine (Mergel = kalkiger Ton) im obersten Teil des Profils gehören hierzu.

Wie entstand der Gips von Endsee?

Gips ist chemisch gesehen ein Salz, das in gelöster Form ebenso wie Kalk im Wasser der Meere vorkommt. Wenn Meerwasser einer flachen Lagune bei trocken–heißem Klima verdunstet, werden die Salze im Restwasser abgesetzt.
Hält die Verdunstung über einen längeren Zeitraum an, so können sich mächtige Schichten verschiedener Salzgesteine bilden. Solche Gesteine, die durch Eindampfung entstehen, nennt der Geologe „Evaporite„.

Die Reihenfolge der Ausfällung der Salze ist immer gleich: Zunächst werden die schwer löslichen Karbonate ausgeschieden (Kalk und Dolomit), bei stärkerer Eindampfung folgt Gips.

Zum Schluß, bei höherer Salzkonzentration im Wasser, werden auch Kali– und Steinsalze (= Kochsalz) ausgeschieden. Hier in Endsee ist die Salzbildung auf die Ausfällung von Gips beschränkt, da die Salzkonzentration durch nachfließendes Meerwasser für die Ausfällung von Meersalz nicht ausreichte. (Abb. Ochsenius: Barrentheorie). Der Druck der im Verlauf von Jahrmillionen darüber abgelagerten Sedimente, wandelte den Gips (CaSO4 * H2O) durch ‚Auspressen‘ des Wassers (H2O) zu Anhydrit (CaSO4) um.

Wenn der Anhydrit heute in der Nähe der Erdoberfläche mit Grundwasser in Berührung kommt, nimmt er erneut Wasser auf und wandelt sich zurück in Gips zurück. Die damit verbundene Volumenvergrößerung führt zu der beobachteten Fältelung.

Wirtschaftliche Bedeutung und Bergbau

Gips ist ein wichtiger Rohstoff für die Bauindustrie. Der Grundgips des Mittleren Keuper ist das wirtschaftlich bedeutendste Gipsflöz in Bayern und wird daher an verschiedenen Stellen, teilweise in großem Stil, abgebaut. Auch im Südteil des Endseer Berges wird heute noch Gips gewonnen. Um die Grenze zum „tauben“ Anhydrit rechtzeitig einplanen zu können, wurden Untersuchungsstollen in den Berg getrieben. Das „Mundloch“ eines solchen Stollens sieht man im Steinbruch Endsee.

Textquelle: Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU Bayern)

Infomaterialien

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Steinsfeld

Broschüre „Landschaftspfad am Endseer Berg“

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Bayerns schönste Geotope

Schautafel „Gipsbruch Endsee“

Schwarzenbach am Wald: Geopfad Döbraberg-Eisenbachtal

Am Fuß des eindrucksvollen Döbraberges und unweit der Stadt Schwarzenbach am Wald liegt eine der erdgeschichtlich interessantesten Regionen des Frankenwaldes.

Vom Wanderparkplatz an der Schützenstraße führt der Weg talwärts zum Dachsloch. Im dortigen, zwischenzeitlich wildromatisch verwachstenen Steinbruch, wurde über 200 Jahre lang der Kohlenkalk gebrochen, ein begehrter, mehr als 300 Millionen Jahre alter und vielfach als „Schwarzer Marmor“ bezeichneter Zierstein.

Im Steinbruch „Glockenklang“, der wenig später erreicht wird, wurde ein sehr ähnliches Gestein gewonnen, aus dem überwiegend Kalk gebrannt wurde. Der Überlieferung nach ist der Bruch nach dem glockenhellen Klang des in der Hitze zerspringenden Kalksteins benannt. An der Oberfläche des eisenhaltigen Kalkes reicherte sich durch Verwitterungsprozesse Eisenerz an, das über Jahrhunderte hinweg in den Zechen „Alter und Neuer Glockenklang“ abgebaut wurde.

Ein ganz besonderer Ort ist die Mündung des Eisenbaches in die Wilde Rodach. Hier stand bereits im 14. Jahrhundert eine Schmelze, deren Relikte in Gestalt einer schweren, metallisch glänzenden und stark eisenhaltigen Schlacke erhalten sind. Gerne darf hier auch ein Stück des dekorativen Materials von der umfangreichen Halde aufgesammelt werden.

Der Rückweg nach Schwarzenbach ist ganz den gewaltigen geologischen Prozessen der Gebirgsbildung gewidmet. So erschließt sich am Rollenbrunnen und am Schöpfenbrunnen oberhalb Schwarzenstein auch dem Laien mustergültig, wie eine geologische Verwerfung im Gelände zu erkennen ist. Beides sind Quellaustritte, die von tiefen Gräben gesäumt werden.

Textquelle: Webseite „FRANKENWALD TOURISMUS Service Center“

Die Umgebung des Geopfades Döbraberg-Eisenbachtal zählt zum Gebiet der geologisch vielfältigen “Bayerischen Fazies” im Frankenwald. Gesteine aus drei Erdzeitaltern und zahlreiche Phänomene der Gebirgsbildung, sichtbar z. B. an Gleitmassen als Abtragungsschutt der “Variskischen Gebirgsbildung” im Karbon, und markanten Verwerfungslinien, werden hier erschlossen.

Für die “Schwarzenbacher Serie” des Ordoviziums ist der Ort namengebend. Aus der wissenschaftlich kaum erforschten Abfolge stechen die markant ziegelroten Schiefer östlich von Schwarzenstein hervor. Die “Schwarzenbacher Serie” ist eine der ältesten Gesteinsformationen unserer Region, die vor mehr als 450 Millionen Jahren nahe des damaligen Südpols entstanden ist.

Das Silur ist durch ein weitläufiges Vorkommen von ausgesprochen harten schwarzen Kieselschiefern (Lydite) östlich von Schwarzenstein vertreten. Das Gestein gab der Gemarkung “Steinigte Hügel” ihren sehr bezeichnenden Namen. Dort wurde in alter Zeit aus dem stark schwefelhaltigen Gestein Alaun gewonnen, ein unentbehrlicher Werkstoff für das Gerberhandwerk.

Als typische Gesteine eines tiefen Meeresbeckens der Unterkarbon-Zeit treten Tonschiefer, Grauwacken und Konglomerate auf. Als Vorboten der gewaltigen Gebirgsbildung gelangten die Kohlenkalke des Eisenbachtales durch untermeerische Rutschungen aus flachen Meeresbereichen in die Abfolge.

Geologie und Stadtbild

“Döbrasandstein”, “Dürrenwaider Dachschiefer” und “Wallenfelser Marmor” säumen den Abschluss des Geopfades. Verbaut in zahlreichen Gebäuden im Stadtgebiet von Schwarzenbach, bereichert die vielfältige regionale Geologie auch das Stadtbild von Schwarzenbach ganz erheblich. Der etwa 7 km westlich von Schwarzenbach gelegene Kalkbruch am Köstenhof lieferte den in der gesamten Region häufig verbauten und als “Wallenfelser Marmor” bekannten Flaserkalk. Eines der schönsten Beispiele für die dekorative Wirkung dieses Gesteines ist die eindrucksvolle Stützmauer am Hofbauernberg am südöstlichen Stadtrand von Schwarzenbach. Das hier über Jahrzehnte hinweg dekorativ angewitterte Material erschließt an einigen Stellen den Fossilreichtum dieses Gesteines.

Aus heimischen Gesteinen besteht auch die Evangelische Pfarrkirche. Vorherrschendes Baumaterial ist hier ein sehr harter, brauner Quarzit aus dem Ordovizium. Das Gestein wurde in Brüchen an der Ostflanke des Döbraberges gewonnen und wird folglich als “Döbrasandstein” bezeichnet.

Geschichte der Stadt Schwarzenbach am Wald

Schwarzenbach am Wald wird 1372 in einem Vertragsbrief des Bischofs Ludwig von Bamberg für Nikolaus Wildenstein erstmals erwähnt. Die Entwicklung des Ortes wurde von den Gold-, Silber-, Kupfer- und Zinnvorkommen sowie Marmor- und Schiefervorkommen in der Region begrünstigt.

1478 übertrugen die ansässigen Freiherren von Reitzenstein ihre Besitzungen als Lehen an den Bamberger Bischof mit dem Vorbehald des halben Zehenten und des Bergrechtes auf Blei und Eisen.

1758 ging der Ort durch Verkauf an die Markgrafen von Brandenburg über und wurde 1792 preußisch.

Nach einem kurzen französischen Intermezzo kam die Region 1810 zu Bayern. 1954 wurde der Markt Schwarzenbach am Wald zur Stadt erhoben.

Sehenswerte Baudenkmäler am Ort sind die im Kern aus dem 18. Jahrhundert stammende evangelische Pfarrkirche, das Pfarrhaus aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts sowie das ehemalige Kantorat und Schulhaus (um 1850).

Textquelle: Webseite „Genussregion Oberfranken e.V.“

Infomaterialien

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Schwarzenbach am Wald

Infoblatt „Geopfad Döbraberg-Eisenbachtal“

Pottenstein: Geotopweg „Auf das Dach der Fränkischen Schweiz“

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Aufbruch ins Erdinnere

Tajemstvi zemského nitra

Der Geotopweg „Auf das Dach der Fränkischen Schweiz“ wurde vom Fränkische Schweiz-Museum Tüchersfeld in Zusammenarbeit mit dem Geopark Bayern-Böhmen konzipiert und 2009 mit Unterstützung des Naturparks Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst und Fränkische Schweiz Wanderverein umgesetzt. Er wurde finanziert mit Mitteln der Oberfrankenstiftung.

Empfohlener Startpunkt: Wanderparkplatz am Ortsausgang von Tüchersfeld in Richtung Rackersberg. Einstieg überall entlang der Strecke möglich. Folgen Sie der Wegemarkierung. Weitere Informationen über die Touristinformation Pottenstein unter Telefon (09243) 7 08 41 oder www.pottenstein.de.

Wegbeschreibung

Vom Parkplatz aus gehen wir mit dem „Blauen Kreuz“ durch das Haselbrunnbach-Tal vorbei an der Mariengrotte nach Haselbrunn und über die Trockenrasenhänge nördlich des Ortes bis nach Hohenmirsberg.

Weiter zum Aussichtsturm auf der Hohenmirsberger Platte, mit 614 m ü.NN einer der höchsten Erhebungen der Fränkischen Schweiz (herrlicher Panoramablick). Dann geht es vorbei an der Hubertuskapelle („Gelber Querbalken“) hinunter über Pullendorf nach Püttlach. Weiter Richtung Süden an der Püttlach entlang über Oberhauenstein bis zum Heiligensteg, wo der Bach eine Biegung nach Westen macht.

Von da an halten wir uns an das „Rote Kreuz“ und gelangen durch das Obere Püttlachtal zurück nach Pottenstein.

Wegstationen
Station 1: Übersichtskarte des Themen- weges „Auf das Dach der Fränkischen Schweiz”

GPS: 49.788309, 11.360205

Station 2: Wie entstehen die Höhlen?

GPS: 49.792984, 11.366211

Station 3: Wie entstand die Fränkische Schweiz? Der Zeitabschnitt Jura bis Unterkreide

GPS: 49.79768, 11.376704

Station 4: Wieso sind auf der Albäche so viele Teiche?

GPS: 49.799508, 11.402262

Station 5: Was ist ein Trockenrasen?

GPS: 49.804965, 11.397861

Station 6: Woher kommt die Bedeutung der Brunnen in der Fränkischen Schweiz?

GPS: 49.809161, 11.409341

Station 7: Warum ist das Ahorntal so rund?

GPS: 49.818618, 11.421078

Station 8: Wieso gibt es so viele „stein- reiche” Bauern auf der Albäche?

GPS: 49.814326, 11.444188

Station 9: Was steckt eigentlich hinter der Schichtung der Kalksteine?

GPS: 49.800962, 11.440068

Station 10: Woher hat die Fränkische Schweiz ihren Namen?

GPS: 49.789736, 11.424009

Station 11: Wo sind die Flüsse auf der Frankenalb?

GPS: 49.787561, 11.422775

Station 12: Was bedeutet „Land unter!” im Jura?

GPS: 49.783134, 11.420885

Station 13: Geologie hautnah erleben! Das Felsenstädtchen Pottenstein

GPS: 49.771467, 11.407582

Station 14: Was sind das nur für große Riffe in der Fränkischen Schweiz?

GPS: 49.772895, 11.401393

Station 15: Was sind Schluchtwälder?

GPS: 49.778216, 11.365902

Station 16: Warum sind die Straßen hier so kurvenreich?

GPS: 49.784804,11.366342

Station 17: Wie entstand das Relief der Fränkischen Schweiz?

GPS: 49.78409, 11.360902

Station 18: Wie entstand das Felsenmeer in der Arnleithen-Schlucht?

GPS: 49.784859, 11.366359

Station 19: Wie entstehen die Trichter auf der Hochäche?

GPS: 49.785919, 11.387381

Station 20: Was sind das für große Blöcke?

GPS: 49.779875, 11.394688

Infomaterialien

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Geotopweg Pottenstein

Faltblatt „Auf das Dach der Fränkischen Schweiz“

Happurg: Rundweg Happurger Stausee über Doggerstollen und Hohler Fels

Der ca. 8,5 km lange Rundweg führt vom Happurger Stausee über den Doggerstollen, auch Doggerwerk genannt und das Geoptop „Hohler Fels“ wieder zurück zum Ausgangspunkt der Tour am Stausee.

Stausee

Der See wird von den Bächen Rohrbach und vom Kainsbach gespeist. Das 1958 in Betrieb gegangene Pumpspeicherkraftwerk Happurg des Fränkischen Überlandwerks (heute Uniper) erzeugt mit dem Wasser des Sees sowie dem dazugehörigen Oberbecken auf dem Deckersberg elektrische Energie. Die Größe des Sees beträgt im Mittel etwa 43,21 Hektar.

Den Namen hat der See von der angrenzenden Ortschaft Happurg. Erbaut wurde er von dem Nürnberger Architekten und Kulturpreisträger der Stadt Nürnberg Franz Reichel.

Durch Wassereinbrüche im Oberbecken des Pumpspeicherkraftwerkes ist die Kraftwerksfunktion seit Januar 2011 außer Betrieb.

Das Gelände um den See ist als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen.

Textquelle: Webseite „Gemeinde Happurg“

 

Geotop „Hohler Fels“

Am „Hohlen Fels“ wurden steinzeitliche Höhlenfunde gemacht. An den Felshängen sind über dem Malm Gamma dickbankige Kalke des Malm Delta (mit Mergelplatte) aufgeschlossen. Oberhalb der Höhle liegt dickbankiger Dolomit mit Hornsteinen. Die Höhlen stehen als Bodendenkmäler unter besonderem Schutz (Denkmal Nr. D-5-6534-0014).

Textquelle: Bayerisches Landesamt für Umwelt (Lfu Bayern)


Gedenkstätte KZ-Außenlager Flossenbürg

In Hersbruck befand sich von Juli 1944 bis April 1945 das zweitgrößte Außenlager des Konzentrationslagers Flossenbürg. Der Dokumentationsort Hersbruck/Happurg, der an dieses Lager erinnert, besteht aus zwei Installationen. Die eine befindet sich am ehemaligen Ort der Unterbringung der KZ-Häftlinge in Hersbruck; die andere am ehemaligen Ort der Zwangsarbeit in Happurg.

KZ-Außenlager Hersbruck

Ab Juli 1944 mussten Häftlinge am Rand der Kleinstadt Hersbruck ein Lager auf dem Gelände einer Reichsarbeitsdienst-Kaserne errichten. Bis zur Räumung des Lagers im April 1945 waren hier rund 9.000 Menschen gefangen, die im fünf Kilometer entfernten Happurg eine unterirdische Stollenanlage für die Rüstungsindustrie errichten mussten. Nach Kriegsende wurden auf dem Gelände SS-Angehörige interniert, später war dort ein Flüchtlingslager. Anfang der 1950er Jahre ließ die Stadt Hersbruck die Baracken abreißen. Heute befinden sich auf dem Gelände ein Finanzamt, Parkplätze, sportliche Einrichtungen und eine Wohnsiedlung.

Rüstungsprojekt Doggerstollen Happurg

Ab 1944 wollte die nationalsozialistische Führung die Rüstungsindustrie zum Schutz vor Luftangriffen unter Tage verlagern. Eines von vielen Großprojekten entstand in Happurg. Im Doggerstein der Houbirg sollten auf einer Fläche von 200.000 qm Stollen zur Aufnahme der BMW-Flugzeugmotorenfabrik Allach errichtet werden. Der Einsatz von KZ-Häftlingen war fester Bestandteil der Planungen. Die in Hersbruck untergebrachten Gefangenen mussten ab Juli 1944 ein Stollensystem in den Berg Houbirg graben. Bis zu 2.500 KZ-Häftlinge pro Schicht verrichteten schwerste körperliche Arbeiten im Berg und beim Bau von Bahnlinien. Unfälle, Entkräftung und die Gewalt von SS-Männern und Kapos forderten jeden Tag Dutzende Todesopfer. Das Bauprojekt wurde nicht vollendet. Heute ist die Stollenanlage stark einsturzgefährdet und nicht zugänglich.

Dokumentationsort Happurg

Der Dokumentationsort Happurg ist eine Aussichtsplattform mit Informationselementen. Diese Plattform stellt einen Sichtbezug nach Hersbruck her und macht den langen Weg anschaulich, den die Häftlinge täglich zweimal zwischen Lager und Arbeitseinsatz zurücklegen mussten. Der Dokumentationsort informiert über die Zwangsarbeit und die Funktionen der historischen Orte im räumlich weit ausgreifenden Außenlager-Komplex Hersbruck. In einer Vitrine wird ein Bohrhammer präsentiert, der beim Stollenbau benutzt wurde. Audiostationen mit Aussagen ehemaliger Häftlinge verdeutlichen den Vernichtungscharakter der Zwangsarbeit auf der Großbaustelle und in den Stollen.

Weitere Informationen erhalten Sie aus der Seite der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg sowie über den Verein Dokumentationsstätte KZ Hersbruck e. V.

Textquelle: Webseite „Gemeinde Happurg“

Infomaterialien

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Doggerstollen Happurg

Eine Bestandsaufnahme 1944-2018 (Ulrich Lang).

Happurg: Geologischer Rundweg

Der ca. 6 km lange Rundweg zeigt die geologische und kulturelle Geschichte des Gebietes um Happurg und die Houbirg.

Entlang der Wegstrecke befinden sich 11 Infotafeln zur Geologie und zwei Tafeln zur Houbirg und dem Burgstall „Hacburg“.

Der Weg ist mit einem Wegzeichen „GeO“ (gelber Untergrund) ausgeschildert.

Gleich zu beginn folgt ein längerer Anstieg aus Happurg hinaus auf den Bocksberg hinauf.
Oben angekommen, folgt der Rundweg eine Zeit lang der ehemaligen Befestigung der keltischen Höhensiedlung.

Auf dem weiteren Weg entlang des Oppidum gelangen wir zum „Brünnl“, einer Quellfassung und dem Burgstall (Stelle einer ehem. Burg) „Hacburg“.

Später folgen noch die „Hunnenschlucht“, hier ist es teilweise rutschig, und der Dogger-Stollen „Esche 1“.

Gedenkstätte KZ-Außenlager Flossenbürg

In Hersbruck befand sich von Juli 1944 bis April 1945 das zweitgrößte Außenlager des Konzentrationslagers Flossenbürg. Der Dokumentationsort Hersbruck/Happurg, der an dieses Lager erinnert, besteht aus zwei Installationen. Die eine befindet sich am ehemaligen Ort der Unterbringung der KZ-Häftlinge in Hersbruck; die andere am ehemaligen Ort der Zwangsarbeit in Happurg.

KZ-Außenlager Hersbruck

Ab Juli 1944 mussten Häftlinge am Rand der Kleinstadt Hersbruck ein Lager auf dem Gelände einer Reichsarbeitsdienst-Kaserne errichten. Bis zur Räumung des Lagers im April 1945 waren hier rund 9.000 Menschen gefangen, die im fünf Kilometer entfernten Happurg eine unterirdische Stollenanlage für die Rüstungsindustrie errichten mussten. Nach Kriegsende wurden auf dem Gelände SS-Angehörige interniert, später war dort ein Flüchtlingslager. Anfang der 1950er Jahre ließ die Stadt Hersbruck die Baracken abreißen. Heute befinden sich auf dem Gelände ein Finanzamt, Parkplätze, sportliche Einrichtungen und eine Wohnsiedlung.

Rüstungsprojekt Doggerstollen Happurg

Ab 1944 wollte die nationalsozialistische Führung die Rüstungsindustrie zum Schutz vor Luftangriffen unter Tage verlagern. Eines von vielen Großprojekten entstand in Happurg. Im Doggerstein der Houbirg sollten auf einer Fläche von 200.000 qm Stollen zur Aufnahme der BMW-Flugzeugmotorenfabrik Allach errichtet werden. Der Einsatz von KZ-Häftlingen war fester Bestandteil der Planungen. Die in Hersbruck untergebrachten Gefangenen mussten ab Juli 1944 ein Stollensystem in den Berg Houbirg graben. Bis zu 2.500 KZ-Häftlinge pro Schicht verrichteten schwerste körperliche Arbeiten im Berg und beim Bau von Bahnlinien. Unfälle, Entkräftung und die Gewalt von SS-Männern und Kapos forderten jeden Tag Dutzende Todesopfer. Das Bauprojekt wurde nicht vollendet. Heute ist die Stollenanlage stark einsturzgefährdet und nicht zugänglich.

Dokumentationsort Happurg

Der Dokumentationsort Happurg ist eine Aussichtsplattform mit Informationselementen. Diese Plattform stellt einen Sichtbezug nach Hersbruck her und macht den langen Weg anschaulich, den die Häftlinge täglich zweimal zwischen Lager und Arbeitseinsatz zurücklegen mussten. Der Dokumentationsort informiert über die Zwangsarbeit und die Funktionen der historischen Orte im räumlich weit ausgreifenden Außenlager-Komplex Hersbruck. In einer Vitrine wird ein Bohrhammer präsentiert, der beim Stollenbau benutzt wurde. Audiostationen mit Aussagen ehemaliger Häftlinge verdeutlichen den Vernichtungscharakter der Zwangsarbeit auf der Großbaustelle und in den Stollen.

Weitere Informationen erhalten Sie aus der Seite der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg sowie über den Verein Dokumentationsstätte KZ Hersbruck e. V.

Textquelle: Webseite „Gemeinde Happurg“

Wegstationen
Station 1: Geologisch - geomorphologischer Lehrpfad
Station 2: Die Entstehung des Schichtstufenlandes
Station 3: Jurastufe
Station 4: Doggersandstein
Station 5: Keltisches Oppidum
Station 6: Ablagerungsgeschichte Trias
Station 7: Ablagerungsgeschichte Jura bis Kreide
Station 8: Karstformen
Station 9: Waldinformationen
Station 10: Hydrologie im Karst
Station 11: Doggerwerk „Esche 1" (Mai 44 / April 45)

Infomaterialien

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Doggerstollen Happurg

Eine Bestandsaufnahme 1944-2018 (Ulrich Lang).