Hof: Geologischer Garten im Zoologischen Garten

06.11.2021 | Franken, Geologie, Lehrpfad

© Bayerisches Landesamt für Umwelt

Im Geologischen Garten sind zahlreiche Gesteine ausgestellt, Informationstafeln erläutern die Hofer Erdgeschichte und den Zusammenhang zwischen dem geologischen Untergrund und dem Boden. Interaktive Elemente laden ein, sich auch spielerisch mit den Themen Geologie und Boden auseinander zu setzen.

Der Geologische Garten bildet die Stadt Hof mit ihrer Umgebung ab. Die historische Altstadt ist aus Pflastersteinen nachgebaut, die Wasserkanäle stellen die Saale und ihre Zuflüsse dar. Die großen ummauerten Grünflächen sind die Landschaften der umliegenden Region mit ihren Gesteinen:

Die Gesteine des Fichtelgebirges

Das Fichtelgebirge im Süden von Hof ist von Phylliten, Glimmerschiefern und Graniten geprägt. Diese Granite leisten der Abtragung großen Widerstand. Es bilden sich daher kuppelartige Bergformen – Granitdome wie Ochsenkopf, Schneeberg, Kösseine oder Kornberg. Ist der Granit von Rissen durchzogen, verwittert dieser zu freistehenden Felstürmen, die wie aufeinander gestapelte Matratzen aussehen.

Die Gesteine der Münchberger Masse

Zwischen Frankenwald und Fichtelgebirge liegt eine fremdartige Gesteinsscholle – die Münchberger Masse. Sie wird von Gneisen und Amphiboliten aufgebaut sowie äußerst seltenen Gesteinen wie Eklogit. Manche dieser Gesteine entstehen nur unter besonders hohen Drücken und Temperaturen. Wie die exotische Gesteinsmasse hier her kam, ist bis heute ein Rätsel!

Die Gesteine in Frankenwald und Vogtland

Der Frankenwald mit seinem typisch grauen Schiefergestein bildet eine sanfte Hochfläche, die an der so genannten Frän­kischen Linie gegenüber der Umgebung um mehrere hundert Meter heraus gehoben wurde. Bäche, die von der Hochfläche hinunter zur Saale und zum Main fließen, haben daher tiefe Täler eingeschnitten. Neben dem Schiefer kommen immer wieder auch exotische Gesteine vor, die hier eigentlich nicht hingehören.

Die Gesteine verraten, dass die Hofer Gegend eine abenteuerliche Geschichte erlebt hat: Im Laufe der Jahrmillionen lag sie mal auf der Südhalbkugel, mal am Äquator. Es kam zu Vulkanausbrüchen, Gebirgsbildungen und Meeresüberflutungen.

Der Geologische Garten und die Ausstellung „Erlebniswelt Boden“ wurden 1994 als Beitrag zur Landesgartenschau angelegt. Die Ausstellung wurde 2011 und der Geologische Garten 2014 von der Stadt Hof und dem Bayerischen Landesamt für Umwelt neu gestaltet. Bei der Neugestaltung des Geologischen Gartens war auch der Geopark Schieferland beteiligt. Gefördert wurden beide Teile durch das Bayerische Umweltministerium.

Hof und das „Variszische Gebirge“

Die Alpen mit ihren schneebedeckten Bergen kennt jeder. Aber dass die sanften Hügel von Frankenwald und Fichtelgebirge einmal genauso hohe Gipfel aufwiesen, mag erstaunen. Denn vor 300 Millionen Jahren gab es schon einmal ein Gebirge bei uns – das Variszische Gebirge. Über die Jahrmillionen haben Wind und Wetter die einst spitzen Gipfel in eine Mittelgebirgslandschaft verwandelt. Reste dieses Gebirges findet man nicht nur bei uns, sondern weltweit.

Der österreichische Geologe Eduard Suess schrieb 1888 in seinem berühmten Werk „Das Antlitz der Erde“:

Nirgends treten die Umrisse einzelner alter Gebirgskerne so deutlich hervor als bei Hof. Es ist daher entsprechend, dass der Name des Ge­birges nach Curia Variscorum (lat. Hof im Vogtland) das Variszische Gebirge genannt wird.

So wurde Hof namensgebend für eine heute noch prägende Gebirgsbildung, bei der Fichtelgebirge, Münchberger Masse, Frankenwald und Vogtland entstanden.

„Erlebniswelt Boden“

In der Ausstellung „Erlebniswelt Boden“ gibt es verschiedene Elemente zum Schauen, Staunen und Spielen. Sie ist daher auch für Kinder bestens geeignet.

Informationstafeln vermitteln einen kleinen Überblick über das Thema Boden.

Infomaterialien

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Hof

Faltblatt „Geologischer Garten“

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Hof

Steckbrief „Geologischer Garten und Erlebniswelt Boden im Zoologischen Garten Hof“

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Hof

Infotafeln „Erlebniswelt Boden“

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Hof

Broschüre „Gesteine Geologischer Garten“

Textquellen

Bayerisches Landesamt für Umwelt

Allgemeine Hinweise

Streckenkilometrierung

Auf der Karte zeigen die Zahlenwerte an dem Track die Kilometrierung der Tour an und sollten nicht mit den Stationsnummern von Infotafeln an Lehrpfaden verwechselt werden (Standorte von Infotafeln werden auf den Karten nicht angezeigt).

Vor Tourenbeginn

Vor Antritt einer Tour wird generell empfohlen, sich über die Begehbarkeit der Strecke direkt bei den zuständigen Stellen vor Ort bzw. bei den Wegebetreibern zu informieren, insbesondere nach Unwettern oder während des Holzeinschlags.

Nebenwege

Manche Touren verlaufen teilweise auf "off-grid"-Abschnitten (wenig genutzte Nebenwege außerhalb der bekannten Hauptwege). Solche Wegabschnitte sind teilweise durch stärkeren Bewuchs oder querliegende Baumstämme weniger gut begehbar und können durch einen Blick auf die Karte meist auch umgangen werden.