Mücke: Vulkanregion Vogelsberg – Erzweg Nord

14.09.2022 | Bergbau, Lehrpfad, Vogelsberg

Fast hundert Jahre lang war die Landschaft im vorderen Vogelsberg, rund um Freienseen, Weickartshain, Lardenbach, Stockhausen, Ilsdorf, Merlau, Flensungen, Nieder-Ohmen, Atzenhain bis hin nach Burg-Gemünden, geprägt durch große Eisenerztagebaue.

Kilometerlange Seilbahnen und Schlammleitungen durchzogen die Landschaft, große Erzaufbereitungsanlagen und Verladestationen an den Bahnhöfen verdeutlichten die Bedeutung dieses Industriebereichs für unsere Region. Bis in die späten 60er Jahre des 20. Jahrhunderts war, neben Land- und Forstwirtschaft, der Bergbau eine der wichtigsten Erwerbsquellen der Bevölkerung.

Heute erinnern nur noch wenige Relikte, wie z.B. die eindrucksvolle Weickartshainer Eisenkaute, die Reste der Aufbereitungsanlage zwischen Merlau und Nieder-Ohmen (heute der Kunstturm Mücke) und meist bewaldete Schlammteiche, an diese Zeit.

Nahezu ein Jahrhundert intensiven Bergbaus auf Eisenerz war der Anlass für eine Gruppe interessierter Bürger, diese geschichtlich so bedeutende Epoche mit informativen Wanderwegen zu dokumentieren. Nach intensiven Recherchen, Klärung rechtlicher Aspekte und zahlreichen Gesprächen konnte die Projektgruppe Erzweg Ende Juli 2011 den ersten Rundweg südlich der Gemeinde Mücke vorstellen (Erzweg Süd). Begleitet von großer und anhaltender Resonanz auf den ersten Weg entstand mit dem Erzweg Mitte der zweite Abschnitt, der ausschließlich durch Ortsteile der Gemeinde Mücke führt und im September 2014 eröffnet wurde. Mit Verbindungswegen ist ein Anschluss an die Südroute gegeben. Mit der Fertigstellung des Erzweg-Mitte im Sommer 2014 werden die heute noch existierenden Zeugnisse des Bergbaus rund um Flensungen, Merlau und Ilsdorf miteinander verbunden.

Auf zahlreichen Informationstafeln werden die Ausdehnung und Lage der Bergwerke, die Abbau- und Aufbereitungstechniken, die Arbeitssituation und die gesellschaftlichen Bedingungen dieser Zeit beschrieben und somit für die Wanderer wieder nachvollziehbar.

Detaillierte Informationen über die Wege findet man auf der Webseite der Projektgruppe Erzweg.

Erzweg Nord

Der Erzweg Nord verbindet Natur und Geschichte. Auf tollen Infotafel werden die Geschichte des Erzabbau in Mittelhessen bildlich und in Textform prässentiert. Der Weg für durch viel Wald und an vielen Teichen vorbei. Er ist gut begehbar, teils Waldweg, teils Wiesenweg und teils geteert.

Station 1: Der Erzwanderweg Nord
Station 2: Grube Atzenhain: Die Erzwäsche
Station 3: Grube Atzenhain: Transport
Station 4: Grube Atzenhain: Ausdehnung, Krisen, Widerstand, Personal
Station 5: Bauxit
Station 6: Grube Ferdinand, Bauxitgrube im Lichten Wald, Winkelstation
Station 7: Grube Eichholz alt, Grube Stückfeld
Station 7a: Der Erzwanderweg Nord
Station 8: Bernsfeld – die soziale Situation der Bergleute
Station 9: Grube Eichholz neu
Station 10: Wasserreicher Vogelsberg und der Brauneisenstein
Station 11: Pumpanlage für Frischwasser
Station 12: Aufbereitung Hedwig/Albert-1
Station 13: Aufbereitung Hedwig/Albert-2
Station 14: Windhainer Teich
Station 15: Grube Eisenkaute, Sturzrampe Bernsfelder Straße, Transportmittel
Station 16: Pumpstation für Schlammableitung
Station 17: Schlammteich, Grubenketten, Bauxitgrube im Lichten Wald

© Mit freundlicher Genehmigung der Projektgruppe Erzweg am 07.10.2021. VIELEN DANK.

Infomaterialien

agsdi-file-pdf

Mücke

Faltblatt „Erzweg Nord“

Allgemeine Hinweise

Streckenkilometrierung

Auf der Karte zeigen die Zahlenwerte an dem Track die Kilometrierung der Tour an und sollten nicht mit den Stationsnummern von Infotafeln an Lehrpfaden verwechselt werden (Standorte von Infotafeln werden auf den Karten nicht angezeigt).

Vor Tourenbeginn

Vor Antritt einer Tour wird generell empfohlen, sich über die Begehbarkeit der Strecke direkt bei den zuständigen Stellen vor Ort bzw. bei den Wegebetreibern zu informieren, insbesondere nach Unwettern oder während des Holzeinschlags.

Nebenwege

Manche Touren verlaufen teilweise auf "off-grid"-Abschnitten (wenig genutzte Nebenwege außerhalb der bekannten Hauptwege). Solche Wegabschnitte sind teilweise durch stärkeren Bewuchs oder querliegende Baumstämme weniger gut begehbar und können durch einen Blick auf die Karte meist auch umgangen werden.