Die Gegend um Nußdorf
Nußdorf ist eine von insgesamt acht Teilgemeinden der Universitätsstadt Landau (ca. 48.000 Einwohner). Landau ist mit 2.000 ha Rebflächen die größte weinbaubetreibende Gemeinde in Deutschland.
In der Gegend um Nußdorf ragen aus diesen schier endlos anmutenden Rebflächen, hier der Weinbaulage „Herrenberg“, völlig isoliert vom Drumherum, immer wieder stählerne „Sonderlinge“ aus der Landschaft hervor. Teilweise in Ruhestarre, oft aber auch in Bewegung.
Auf und ab. Auf und ab. Das Ganze meist vollkommen geräuschlos. Tagaus, tagein.
Bei diesen „Sonderlingen“ handelt es sich um Pumpen, um Förderpumpen für Erdöl. Genauer, um sogenannte „Gestängetiefpumpen“. Der beruhigend wirkenden monotonen Bewegung wegen im Volksmund auch als „Nickpumpen“ oder des Aussehens wegen als „Pferdekopfpumpen“ bezeichnet.
Gestängetiefpumpe
Im Volksmund auch „Pferdekopfpumpe“ genannt.
Die Pumpe wird so genannt, weil sie so ähnlich aussieht wie ein nickender Pferdekopf. In der Weinbaugegend um Nußdorf waren 2016 noch ca. 65 Pumpen im Betrieb.
Die Pumpe wird über einen Elektromotor angetrieben. Die Drehbewegungen des Motors werden von einer Pleuelstange auf den Balancier übertragen, an dessen Ende sich der „Pferdekopf“ befindet. Der Mechanismus bewirkt eine kontinuierliche Auf- und Abbewegung, aufgrund deren dieser Pumpentyp im Volksmund teilweise auch als „Nickpumpe“ bezeichnet wird.
Ein Stahlseil über dem Pumpenkopf ist mit einem Gestänge verbunden, das eine in der Tiefenlage der Lagerstätte eingehängte Kolbenpumpe nach oben zieht. Je nach Pumpengröße variiert die Hubhöhe zwischen 1 m und 5 m. Die Abwärtsbewegung erfolgt ausschließlich durch das Eigengewicht der Pumpe. Durch das stetige Auf und Ab wird das Erdöl an die Oberfläche gefördert.
Gestängetiefpumpen können Erdöl aus Tiefen bis 2.500 m fördern.
Erdölförderung in Landau
Tourbeschreibung
Startpunkt der Tour ist am Dorfplatz beim Feuerwehrhaus.
Die Strecke führt auf befestigten Straßen und Wege nach Süden durch den Ort, über den 2007 eröffneten und kunstvoll gestalteten Weinerlebnispfad und wieder zurück zum Ausgangspunkt am Friedhof. Direkt am Weg befinden sich insgesamt elf aktive oder auch rückgebaute Bohr-/Erdölförderplätzen vorbei.
Am ersten Bohrplatz in der Pfarrer-Lehmann-Straße wird noch heute Erdöl gefördert, mitten im Wohngebiet. Von den ursprünglich drei Förderstellen dort ist heute nur noch eine in Betrieb. Eine Infotafel informiert über die Erdölförderung in Nußdorf.
Seitdem die Oneo GmbH im Jahr 2021 die Konzession zur Erdölproduktion übernommen hat werden die heute noch vorhandenen Bohr- und Förderplätze in der Gegend um Nußdorf neu überplant. Ungefähr die Hälfte der aktiven Bohrungen soll stillgelegt werden. An fünf Bohrplätzen soll eine PV-Anlage errichtet werden. Zwei Anlagen sind beriets fertiggestellt. Die erste PV-Anlage befindet sich auf dem letzten Bohrplatz der Tour, am Bohrplatz der stillgelegten Bohrung „Landau 121“ am südlichen Ortsrand beim Winzerhof Wambsganß..
(Stand: April 2024)
Infomaterialien
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