Schwalbach: Entdeckertour Schwalbach-Ensdorf

16.07.2021 | Bergbau, Lehrpfad, Saarregion

Entdeckertouren

"Auf den Spuren der Berg- und Hüttenleute in der Saarregion"

Die Entdeckertouren sind Wanderrouten in der Saarregion, die als Tages- oder Halbtagestouren flexibel gestaltet sind. Wegbetreiber ist der Saarländische Museumsverband e.V.

Mit den „Entdeckertouren“ begibt sich der Wanderer auf Spurensuche und verbindet diese mit Einblicken in die Vielfalt der Landschaft, Sehenswürdigkeiten, Freizeiteinrichtungen und Gastronomie. Damit werden nicht nur Relikte aus der Ära der Berg- und Hüttenleute präsentiert, sondern viele ehemalige Berg- und Hüttenleute kommen auf diesen Touren selbst zu Wort und erzählen die Geschichten und Erlebnisse, die ehemals von Generation zu Generation weiter geben wurden, damit diese nicht in Vergessenheit geraten.

TIPP:

Als digitaler Wegbegleiter steht eine App zur Verfügung, die man auf der eigens erstellten Webseite "Entdeckertouren Saarland" herunterladen kann. Der installierte Routenplaner führt den Wanderer GPS-gestützt zu und durch die Touren oder zu einzelnen Punkten der Strecke.

© Saarländischer Museumsverband e.V.

Mit freundlicher Genehmigung.

VIELEN DANK.

Entdeckertour „Schwalbach-Ensdorf“

Die Tour ist in Form einer Acht angelegt und besteht aus zwei einzelnen Schleifen, die jeweils separat gegangen werden können. Eine Schleife führt Richtung Ensdorf, die andere entdeckt Sehenswertes in und um Schwalbach. Gestartet werden kann die Tour entweder am Schützenhaus in Schwalbach oder in Ensdorf am Freibad oder an der Campingstubb am Polygon.

Über die Campingstubb am Polygon führt sie über den Schwarzen Weg vorbei an der Hasenbergkapelle zu Stollenmundlöchern. Über Bergmannsheim und Kaffeküch bringt sie uns zum weithin sichtbaren Polygon an der Bergehalde. Anschließend führt die Tour vorbei an vielen Relikten der Bergbauära wie den bekannten Bergmannsprämienhäusern oder dem Maison Gatterwang zur Grube Knausholz und dem Schmiedehammer. Nachdem wir gelernt haben, was ein „Muttaklutz“ ist, führt die Tour über den Neyschacht zum Waldsee Hülzweiler.

Wegstationen
Station 1: Restaurant Schützenhaus

Das Bistro-Restaurant Schützenhaus bietet kreative Mittelmeerküche, Spezialitäten vom Grill, Fischgerichte und gutbürgerliche Küche. In den Sommermonaten kann man den Blick von der Terrasse genießen.

Station 2: Campingstubb am Polygon

Die Campingstubb´ bietet eine kleine, aber feine Karte mit gutbürgerlicher Küche. In den Sommermonaten ist die Außenterrasse geöffnet.

Station 3: Der schwarze Weg
Dieser Weg war Ende des 19. Anfang des 20 Jahrhunderts für viele Ensdorfer die kürzeste Verbindung zwischen Wohnung und ihrem Arbeitsplatz, dem Schacht in Griesborn. Damals war es üblich, dass die Männer den Weg von und zur Arbeit gemeinsam gingen.
Station 4: Grube Griesborn - Ensdorfer Schacht

Der Ensdorfer Schacht der früheren Grube Griesborn (Kronprinz Friedrich Wilhelm) liegt linksseitig am Ortsausgang Griesborn in Richtung der Gemeinde Ensdorf. Angehauen und abgeteuft wurde er 1866. Der Schacht diente von 1875-1930 als Förderschacht, ab 1930 wurde er als ausziehender Wetterschacht der Grube Duhamel in Ensdorf genutzt. Die Baufelder gehörten ab 1920 auch der neuen Grube Duhamel. Von 1925 bis 1957 wurde das gesamte Baufeld unter der Grube Ensdorf und der Grube Griesborn aufgeteilt. Danach gehörte das komplette Baufeld wieder zur Grube Duhamel in Ensdorf.

1969 wurde der Ensdorfer Schacht verfüllt. Nach der Demontage des Fördergerüstes wurde der Schachtkopf, das ist der obere Abschluss des Schachtes direkt am Boden, mit einer Betonplatte abgedeckt. Das Areal des Ensdorfer Schachtes wurde später als Lagerstätte für die nationale Kohlenreserve vorgehalten.

Heute befindet sich auf dem Gelände des Ensdorfer Schachtes ein Neubaugebiet ein Fachmarktzentrum, ein Metallbauunternehmen und der Bauhof der Gemeinde Schwalbach. Der 2015 komplett sanierte Schachtkopf liegt auf dem Gelände des Gemeindebauhofes.

Station 5: Ortsansicht Hülzweiler
Vom Sportzentrum Schachen genießt man einen herrlichen Blick auf Hülzweiler. Von hier aus blickt man über das ganze Dorf mit all seinen kleinen, verwinkelten Straßen und Gassen. Auch die schöne Dorfkirche ist gut zu erkennen. Die Tradition des „Tuppens“ hat hier noch einen hohen Stellenwert. So wird auch auf der alljährlich stattfindenden Helzwella Kirw, einer der größten Kirmesveranstaltungen im südwest-deutschen Raum, immer noch fleißig getuppt. Die Kirw startet jedes Jahr am 2. Samstag im August und zieht sich über fünf Tage durch ganz Hülzweiler. Viele bekannte Bands, ein Frühschoppen samt Konzert, bunte Fahrgeschäfte und dutzende Vereinsstände locken so jedes Jahr Besucher aus nah und fern nach Hülzweiler.
Station 6: Freilichtbühne Hülzweiler

Vier führende Mitglieder des Theatervereins „Veritas“ hatten die Idee im Hülzweiler Wald eine Freilichtbühne zu errichten.

1927 wurde sie mit dem Drama Andreas Hofer zum ersten mal bespielt.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde 1952 der Spielbetrieb mit dem Schauspiel Die Räuber wieder aufgenommen.

Heute zählt die Freilichtbühne Hülzweiler zu den größten und vielleicht schönsten Freilichtbühnen Süd-West Deutschlands.

Seit 1982 wird jedes Jahr von der Volksbühne Hülzweiler anspruchsvolles Freilichttheater geboten.
1000 Theaterfreunde finden auf den Zuschauerrängen Platz und die Spielfläche hat auf drei Ebenen eine Gesamtgröße von 750 qm.

Station 7: Waldsee Hülzweiler

Im idyllischen Tal des Naherholungsgebietes Hülzweiler mit Waldsee und Naturfreilichtbühne befindet sich der Start- und Zielpunkt für den Internationalen Weitwanderweg Hülzweiler. Ab hier lassen sich 9 Rundwege mit insgesamt 160 km erwandern.

Der idyllisch gelegene Waldsee ist zu jeder Jahreszeit ein wahres Refugium für Wanderer und Spaziergänger. Zum Ausruhen laden zahlreiche Ruhebänke sowie mehrere Schutzhütten ein. Die Seehütte liegt direkt am Waldsee und lädt zur Beobachtung von Enten und Schwänen ein. In der näheren Umgebung des Waldsees finden sie auch die Schutzhütte „Auf Schwarscht“ die über eine Grillanlage verfügt. Nicht weit davon befindet eine hervorragende Kneippanlage, die im Sommer zur Erfrischung einlädt.

Station 8: Neyschacht

Der Neyschacht diente ursprünglich als Wetterschacht für die Grube Griesborn. Später wurde er als Seilfahrts- und Materialförderungsschacht genutzt. Angehauen und abgeteuft wurde der Schacht 1867, später bis ins Flöz Schwalbach und ins Flöz Wahlschied.

Im März 2013 wurde die Bewetterung eingestellt und der Schacht wurde mit einem etwa 70 Meter starken Betonpfropfen über dem kompletten Schachtquerschnitt verschlossen.

Zu sehen ist noch das zweitälteste Fördergerüst des Saarbergbaus, 1899 von der Saarbrücker Firma Arnoth und Bäcker erbaut, sowie das ehemalige Funktionsgebäude. Auf dem Gelände steht noch eine besondere Rarität: der stählerne Wasserturm mit seinen 300 m³ fassenden, genieteten Hängebodenbehälter. Es ist eine Bauart, die sich auf dem saarländischen Steinkohlebergwerken kein zweites Mal wiederfinden lässt. Der im Jahr 1900 erbaute Wasserturm wurde 1938 vom Ensdorfer Schacht in Griesborn zum Neyschacht umgesetzt.

Station 9: Restaurant Rhodos
Griechische Küche mit tollen Ambiente bietet das Restaurant Rhodos am Rande von Schwalbach. Lassen Sie sich dabei von wechselnden Tagesgerichten und vielen verschiedenen Kreationen begeistern.
Station 10: Elmer Schacht, Aussichtsturm Krickelsberg
In der Schachtstraße befinden sich die Reste des Elmer Schachtes. Der Elmer Schacht wurde 1936 als Ersatz für die stillgelegte Knausholzer Grube errichtet und ging 1941 in Betrieb. Die Belegschaft betrug zuletzt etwa 1.100 Arbeiter Untertage und 100 Übertage. Die Elmer Grube war eine der rentabelsten in der ganzen Montanunion. Im saarländischen Kohlerevier nahm die Elmer Grube in der Pro-Kopf-Leistung die erste Stelle ein. Außer der Schachtförderungsanlage befanden sich in Elm auch die Verwaltung der Grube Griesborn und die entsprechenden Betriebsanlagen. Nachdem die Kohleabbaufelder erschöpft waren, wurde die Grube stillgelegt. Bis auf das ehemalige Pförtnerhäuschen wurde die Anlage komplett demontiert. Mit der Stilllegung der Grube Elm ging 1972 eine über 200-jährige Bergbaugeschichte in den Bachgemeinden zu Ende.
Station 11: Der Schmiedehammer

Vom Aussichtsturm „Zum Krickelsberg“ hat man einen sehr schönen Blick auf das Naherholungsgebiet Mühlenthal. Dort gibt es mehr als nur einen Geheimtipp:
Zunächst kann man hier den tollen Schmiedehammer besichtigen. Anfang der 50er baute die französische Verwaltung eine der größten und modernsten Produktionsanlagen in Völklingen. Hierbei wurde auch eine Schmiede gebaut. Der Schmiedehammer war Teil dieser Anlage. Schäden, die durch Störungen auf den Walzenstraßen entstanden, wurden durch ihn beseitigt. Nach einem Modernisierungsprogramm 1992 wurde der Schmiedehammer nicht mehr benötigt und sollte verschrottet werden. Die Idee, ihn aufzustellen, nahm der Ortsrat Elm gerne auf und so fand der Schmiedehammer bis heute seinen Platz.

Ebenfalls sehr zu empfehlen ist das bis über die Grenzen von Schwalbach hinaus bekannte Elmer Mühlenfest, das alle zwei Jahre im Mühlenthal stattfindet.

Station 12: Kurstenberg
Vom Kurstenberg hat man einen Blick auf das obere Areal der ehemaligen herrschaftlichen Grube Schwalbach. 1785 wurde sie im Flöz Schwalbach als Stollengrube eröffnet und auch während der französischen Revolution betrieben, kartographiert wurde sie im Auftrag Napoleons von Beaunier et Calmelet im Duhamel-Atlas, Blatt 41. 1827 erhielt die Grube Schwalbach den Namen den Namen Kronprinz Friedrich Wilhelm. Der Abbau erfolgte schließlich ab Ende 1828, Anfang 1829, im Tiefbauverfahren über die Anlage Kronprinz Friedrich Wilhelm in der Bierstraße. Vorhanden ist heute noch das Bethaus der Bergleute in der Elmer Straße, das heute als Wohnhaus genutzt wird, sowie die Schachtabdeckung des Wetterschachtes 2 (ehemals 9) mit einer Teufe von 27,5 m.
Station 13: Grube Knausholz
Die Grube Knausholz wurde 1924 durch die französische Verwaltung angehauen und bis zum Flöz Wahlschied geteuft. Die Stilllegung erfolgte bereits1936. Im Jahr 1972 wurde der Schacht verfüllt und 1973 mit einer Betonplatte abgedeckt. Leider sind keine Gebäude mehr vorhanden. In früheren Jahren, um 1774, gab es unterhalb des Schachtes nassauische Kohlengräbereien, der Knausholzer Stollen wurde bereits 1898 durch die preußische Bergverwaltung angehauen und als Stollengrube betrieben.
Station 14: Wilhelmschacht

Der Wilhelmschacht beim Schwalbacher Schützenhaus wurde 1873 angehauen und bis zu einer Tiefe von 66,1 m abgeteuft. Anscheinend hatten sich die Erwartungen in den Schacht nicht erfüllt, so dass er nach 14 Jahren 1887 wieder verfüllt wurde.

Von der Schachtanlage sind keine Gebäude mehr vorhanden. 1966 ist das letzte Mauerwerk am Schacht abgebrochen und wurde mit einer Betonplatte abgedeckt. Eine noch vorhandene Einzäunung deutet aber auf den ehemaligen Ansatzpunkt des Schachtes hin.

Gegenüber des Wilhelmschachtes steht heute das Schießsportzentrum des Schützenvereins Tell Schwalbach. Der alte Kirchenpfad von Knausholz zur kath. Kirche St. Martin in Schwalbach verläuft zwischen der Schießsportanlage und dem Schacht. Dieser Pfad führt zur höhergelegenen Römerstraße.

Station 15: Muttaklutz

Von dieser Stelle hat man einen schönen Ausblick auf die Bergehalde des ehemaligen Bergwerks Duhamel in Ensdorf. Ab 1913 wurden hier die Wasch- und Flotationsberge, die Nebengesteine der Kohleförderung abgelagert.

Das Foto zeigt die Bergehalde im Dezember 2010, also 1 ½ Jahre bevor am 30. Juni 2012 in Ensdorf die letzte Saarkohle gefördert wurde. Heute steht auf der Halde das Saarpolygon, ein Symbol für über 250 Jahre Bergbau.

Generationen von Bergleuten haben über Jahrhunderte ihr Brot im Bergbau schwer verdient, aber auch so manches, was nicht niet- und nagelfest war, mit nach Hause genommen.

Im Sprachgebrauch nannte man die Häuser der Bergleute „Glück Auf – Häuser“, da Bergleute alles was sie, insbesondere zum Hausbau, benötigten, gerne von der Grube mit nach Hause nahmen.
So nahm praktisch jeder Bergmann den Muttaklutz, ein Stück Holz, mit nach Hause.

Der Schwalbacher Mundartdichter Berthold Philippi hat hierüber, als wahre Begebenheit, ein Gedicht verfasst.

Station 16: Ehrenmahl Hohberg, ehem. Standort Kasholzschacht

Der Kasholzschacht wurde 1873 angehauen und bis auf rund 150 Meter in das Flöz Wahlschied abgeteuft und bis 1927 als Wetter- und Wasserhaltungsschacht der Gruben Kronprinz Friedrich Wilhelm genutzt. Er versorgte ab 1878 über eine rund 3 km lange Leitung einen Teil von Schwalbach mit Trinkwasser. 1958 wurde der ehemalige Schacht schließlich verfüllt, um darauf ein Ehrenmal für die Gefallenen und Vermissten beider Weltkriege und des Deutsch-Französischen Krieges von 1871 zu errichten. Artefakte sind nicht mehr sichtbar, da alle Gebäude abgerissen und der ehemalige Schachtbereich überdeckt wurden.

Unterhalb des Schachtstandortes Hohberg lag die erste administrierte herrschaftliche Schwalbacher Grube die auf Erlass des Fürsten Wilhelm Heinrich zu Nassau und Graf von Saarbrücken 1754 eingerichtet wurde. Diese lag im Distrikt „Pfaffenacker“. Um 1760 bestand diese aus 2 Stollen und sechs Kohlengräbern.

Station 17: Quatre Vents: Maison Gatterwang

Das Maison Gatterwang wurde ehemals als Zoll- und auch als Wirtshaus genutzt. Es wurde vor 1750 vom Nassauer Fürsten aus Saarbrücken erbaut, um die Kohlenausfuhren aus Lothringen zu kontrollieren, seine jetzige Form erhielt es jedoch erst Jahre später bei einem Umbau. Erbaut wurde das Maison Gatterwang hinter der damaligen Staatsgrenze zu Lothringen/Frankreich. Diese Grenze bestand über 200 Jahre und trennte die beiden Gemeinden Schwalbach und Griesborn. Sie verlief, von unterhalb des Hohberges kommend, entlang der heutigen Vier-Winde-Straße bis zur Hauptstraße. Von dort weiter in Richtung Ensdorf bis zur Hochmark, wo die heutigen Ortsteile Schwalbach-Griesborn, Hülzweiler und die Gemeinde Ensdorf zusammentreffen.

Station 18: Quatre Vents: Bergmannsprämienhaus

Das saarländische Prämienhaus ist ein besonderer Typ Haus, welcher durch seinen besonderen Aufbau viele Ortsansichten im Saarland beeinflusste und teilweise heute noch bestimmt. Dabei handelt es sich um ein Arbeiterhaus vor allem für Bergarbeiter, welches in dieser Form nur im Saargebiet zu finden war. Es gab eine Ausführung mit nur zwei Achsen und ab 1850 auch eine dreiachsige Version, die aufgrund des geringen Platzangebotes und der hohen Kinderzahl entstanden ist. Die Idee und Umsetzung des Systems „Prämienhaus“ kam von Bergamtsdirektor Leopold Sello, um neue Arbeiter für die Steinkohlegruben anzuwerben und sie und ihre Familien an die Region zu binden. Zwischen 1842 und 1918 entstanden so etwa 9000 Prämienhäuser im Saarland. Mit dem Ende der preußischen Herrschaft über den Großteil des saarländischen Industriegebietes endete auch die Ära der Prämienhäuser abrupt.

Station 19: Quatre Vents: Der Ensdorfer Stollen

Der Stollen wurde 1833 zwecks schnellerem, leichterem Transport der Kohle zur Schiffsverladung an die Saar in Ensdorf angeschlagen. Die Förderung begann schließlich 1842. Der Kohletransport erfolgte mit schienengebundenen Transportwagen, sogenannten Grubenhunten, die von Pferden zum Zielort nach Ensdorf gezogen wurden. Diese Art des Transportes wurde aus England übernommen. Ende des 19. Jahrhunderts kam es dann zum Einsatz einer Seil- und Kettenbahn, um die Förderung zu vereinfachen. Die Strecke zieht sich über 2350 Meter, beginnt am Stollenmundloch im Ensdorfer Park, hinter dem Rathaus, und endete in Schwalbach an der Ensdorfer Stollensohle. 1876 wurde ein Tagstollen auf Quatre Vents zum Ensdorfer Stollen angelegt. 1910 wurde die Stollenförderung zur Schiffsverladung schließlich eingestellt. Die Strecke wurde dann zur Fahrung und zum Materialtransport zur Grube Ensdorf weiter genutzt. Im Krieg diente der Stollen der Zivilbevölkerung als Luftschutzstollen.

Station 20: Hallen-Freibad Schwalbach

Fitness & Badespaß für die ganze Familie Im Sommer ins Freibad!

Gerade für Familien mit Kindern bietet die Anlage viele Möglichkeiten zum Spielen und Planschen. Ob im Nichtschwimmerbecken mit tollen Attraktionen wie einem Delphin oder Wasserpilz und einer Rutsche oder auch außerhalb des Beckens mit eigenem Spielplatz mit Klettergerüst, einem überdachten Sandkasten sowie einem Beachvolleyballfeld. Auch Jugendliche kommen im großen Schwimmerbecken mit Sprungturm (1m, 3m & 5m) voll auf ihre Kosten!

Zu den kalten Jahreszeiten steht das Hallenbad mit seinem höhenverstellbaren Beckenboden sowohl kleinen als auch großen Schwimmern zur Verfügung.

Station 21: Turnerheim Griesborn

Das Turnerheim Griesborn ist ein Geheimtipp: gutbürgerliche Küche und ein schönes Ambiente laden zum Verweilen ein. Jeden Dienstag finden besondere Events statt.

Station 22: Alabama - American Café

…bietet amerikanische Küche in einem ganz besonderen Flair. Ob Burger oder Nudeln, hier ist für jeden etwas Leckeres dabei.

Station 23: Restaurant Saalbau

Das Restaurant im Saalbau Schwalbach entführt in eine außerordentliche Welt der kulinarischen Erlebnisse.

Station 24: Grube Kronprinz Friedrich Wilhelm

Der Bergbau hat von jeher für die Einwohner der Gemeinde Schwalbach eine besondere Bedeutung. In den Ortsteilen Elm, Hülzweiler und Schwalbach trug er maßgeblich dazu bei, dass aus einst kleinen Bauerndörfern im Laufe der Zeit eine blühende Gemeinde mit knapp 18000 Einwohnern wurde.

Die Kenntnisse über den Kohleabbau gehen bis ins 14. Jahrhundert zurück, allerdings erfolgte der Abbau zunächst nur für den privaten Gebrauch. Ab dem frühen 18. Jahrhundert ist dann der gewerbsmäßige und technisch anspruchsvolle Abbau in Schwalbach nachgewiesen. Der Bergbau hat also in der Gemeinde eine über 250-jährige Tradition und so finden sich die Symbole „Schlägel und Eisen“ im Gemeindewappen wieder. Am Standort des heutigen Rathauses befanden sich früher die Betriebsgebäude der ehemaligen Grube Kronprinz Friedrich Wilhelm. Der heutige Festplatz liegt auf der damaligen Bergehalde.

Station 25: Von der Schachtanlage zum modernen Rathaus

Dort wo 1841 der Schacht der Grube Kronprinz-Friedrich-Wilhelm abgeteuft und bis 1929 ein Bergwerk betrieben wurde, erhebt sich nunmehr – sozusagen als neuer Ortsmittelpunkt das Verwaltungs- und Dienstleistungszentrums der Gemeinde Schwalbach.

Das „alte“ Rathaus beherbergte nur einen Teil der Verwaltung, weitere Dienststellen waren bisher in den ehemaligen Schulgebäuden der Albero- bzw. Lindenschule untergebracht.

Die Gemeinde Schwalbach sollte endlich eine Zentrum erhalten, dass sinen Namen verdient. Anfang Juni 2004 war es endlich soweit: der Weg zum Ausheben der Baugrube, die Gründungsmaßnahmen bis zum Gießen der Bodenplatte war frei. Schließlich wurde am 11. September 2004 der Grundstein gelegt und am 12. Februar 2005 feierten Bauherren, Bauleute mit den Bürgerinnen und Bürgern das Richtfest. Nach nur 14 Monaten Bauzeit wurde das neue Rathaus am 02. November 2005 seiner Bestimmung übergeben.

Station 26: Grube Griesborn „Haus Nr.1“

Das heutige „Haus Nr.1“ in der Straße „Am Eisenbahnschacht“ ist ebenfalls ein historisches Gebäude. Erbaut wurde es 1856 und ist heute in Privatbesitz. Nach Auskunft der heutigen Besitzer war es früher wohl ein Bürogebäude.

Die Güterstation lag etwa in der Mitte der heutigen Straße, zwischen dem Haus Nr. 1 und der Dienstwohnung des Bahnhofvorstehers, neben den damaligen Gleisen.

Station 27: Grube Griesborn - Bahnbetrieb

Der preußische König Friedrich Wilhelm IV hatte mit Kabinettsorder vom 16. August 1858 die Genehmigung zum Bau der Zweigbahn von der Station Ensdorf bis zum Eisenbahnschacht genehmigt. Der Bau der Eisenbahnlinie erfolgte 1859 mit Bahnanschluss zur Eisenbahnstrecke Saarbrücken – Trier. 1861 fuhr der erste und nur ein Jahr später schlon der letzte Kohlenzug von Griesborn nach Ensdorf. Die ehemalige Dienstwohnung des Bahnhofvorstehers, die wohl auch zur Abwicklung des Bahnbetriebes diente, befindet sich in der Straße „Am Eisenbahnschacht“. Die Dienstwohnung wurde mit den Tagesanlagen zwischen 1857 und 1861 errichtet und ist heute in Privatbesitz.

Station 28: Kettenstollen Mundloch

Der Griesborner Kettenstollen wurde in den Jahren 1889/1890 aufgefahren und 1892 fertiggestellt. Die maschinelle Kettenförderung war von Beginn an vorgesehen, die Hunten waren Schienengebunden (Flurförderung). Zur Förderung im Stollen wurde auf die Stirnseiten der Hunten eine Stange aufgesteckt, an deren Ende eine gabelförmige Klaue angebracht war. In diese wurde das Kettenglied eingelegt und der Förderwagen konnte durch Zugkraft bewegt werden. Die geladenen Kohlenhunten wurden vom Ensdorfer Schacht, da dort keine eigene Kohlenlaufbereitung existierte, zur Aufbereitung am Eisenbahnschacht gezogen. Nach dem Aufbereitungsprozess wurden die Nusskohlen entweder zum Landabsatz an den Ensdorfer Schacht zurück gebracht oder verblieben vor Ort zur Bahnverladung. Die leeren Kohlenhunten wurden wieder durch den Kettenstollen zum Ensdorfer Schacht zurückbefördert. Am Ende des Kettenstollens auf dem Betriebsgelände des Ensdorfer Schachtes war ein eigenes Fördergerüst errichtet, um die Hunten nach Übertage zu heben bzw. nach Wiederbefüllung in den Kettenstollen zu befördern. Das Stollenmundloch, auf dem Eisenbahnschacht, liegt auf dem ehemaligen Rasenbankbereich des Schachtes.

Station 29: Grube Griesborn - Eisenbahnschacht

Der Eisenbahnschacht der Grube Griesborn wurde zwischen 1857 und 1861 angehauen und abgeteuft, eine weitere Abteufung erfolgte 1879. Zu der Schachtanlage gehörten mehrere Nebenschächte. Der Eisenbahnschacht wurde 1926 komplett verfüllt und ein Jahr später auf rund 350 Meter erneut abgeteuft und war bis 1950 in Betrieb.

Der Bau der Eisenbahnlinie erfolgte schließlich 1859 mit Anschluss an die Strecke zwischen Völklingen und Ensdorf. Zwei Jahre später am 03. April 1861 fuhr der erste Kohlenzug von Griesborn nach Ensdorf. Heute befindet sich im ehemaligen Kompressorenhaus der Sitz des Schmiede- und Schlossermuseums. In der ehemaligen Trafostation der Grube ist heute das Flachsmuseum untergebracht. Das frühere Gebäude der Fördermaschine wurde zur Turnhalle und das Magazin als Sozialgebäude der Förderschule Lernen des Landkreises Saarlouis –Schule am Eisenbahnschacht-, umgebaut.

Station 30: Hasenbergkapelle, Kapelle & Barbaraplatz

Das Gebiet, auf dem wir uns nun befinden, ist Denkmal der Dankbarkeit für die glückliche Heimkehr aus dem Krieg und Gedächtnisstätte für die Ensdorfer Gefallenen und Vermissten des 2. Weltkrieges.
Dieser Berg, der im 1. und 2. Weltkrieg wegen seiner besonders weiten Übersicht und Lage von strategischer Bedeutung war, sollte nach Ende des Krieges für friedliche Dienste in Anspruch genommen werden.

Unmittelbar verbunden mit der Hasenberganlage ist das „Haus Hasenberg“, in dem früher Besucher zu „Tagen der Einkehr und Besinnung“ zusammenkamen.

Der Barbaraplatz wurde am 20.09.1959 eingeweiht. Das Hochkreuz wurde in feierlicher Prozession von der Kirche bis zum Barbaraplatz hinaufgetragen und aufgerichtet. Zahlreiche aktive und pensionierte Bergleute pflegen die weitläufige Anlage.

Station 31: Ensdorfer Stollenmundloch

Bei dem Ensdorfer Stollenmundloch handelt es sich um eines der ältesten Zeugnisse des Kohlenbergbaus im hiesigen Raum. Der Stollen Richtung Schwalbach/Griesborn ist 2.350 m lang und wurde 1833 angehauen. Seit 1842 waren im Stollen Pferde zum Ziehen der Kohlewagen im Einsatz. Von dort wurde Kohle aus Schwalbach über einen Schienenweg entlang des Lochbachs zur Verschiffung an die Saar gebracht. 1910 wurde der Stollen, der zu Grube Kronprinz Friedrich Wilhelm gehörte, geschlossen.

In den letzten Monaten des 2. Weltkrieges diente der Stollen den Ensdorfern als Schutz vor Bomben, er wurde im Dezember 1944 durch die Wehrmacht gesprengt.

Das Eingangsportal wurde 1987 als Zeichen bergmännischer Pionierarbeit und in Erinnerung seiner Schutzfunktion restauriert.

Station 32: Bergmannsheim

An der gleichen Stelle, an der heute das Bergmannsheim steht, befand sich ab 1840 ein Stall für Pferde, welche die Kohlenloren aus dem Grubenstollen zu der Schiffsverladestelle an der Saar zogen.
Die königliche Berginspektion I Ensdorf hat in den Jahren 1900-1901 den Bau eines Bergmannsheimes betrieben. Analog zu einem Offiziersheim sollten auch für die höheren Bergbeamten geeignete Räumlichkeiten zur Verfügung stehen.

Das Haus war in all den Jahren Mittelpunkt kultureller Veranstaltungen der Bergverwaltung.
Gegen Ende des zweiten Weltkrieges wurde das Bergmannsheim fast völlig zerstört.
Der Wiederaufbau erfolgte nach Kriegsende in mehreren Etappen durch die Gemeinde, bis 1984 (Gemeindesaalbau), allerdings nicht mehr in dem alten Stil.

In einem Festakt wurde die Eröffnung am 25. Januar 1985 feierlich vollzogen. Entsprechend der Tradition heißt das Haus seither wieder Bergmannsheim Ensdorf.

Station 33: Café Stormwind
Das Café Stormwind bietet in gemütlicher Atmosphäre gutbürgerlicher Küche und kann in den Sommermonaten mit einem Biergarten aufwarten. Die Speisekarte bietet ein vielfältiges Angebot.
Station 34: Bergehalde
Östlich der Anlage Duhamel wurden die Wasch- und Flotationsberge, die Nebengesteine der Kohleförderung, abgelagert. Erstes Bergematerial fiel bereits 1913 an, in größerem Umfang wurden Berge jedoch erst seit 1961 aufgehaldet, als die Fördermengen und die Mechanisierung erheblich gestiegen waren. Heute beträgt die Grundfläche der Halde allein rund 47 Hektar. Die auf den Halden abgelagerten Waschberge bestehen aus Tonschiefer, Sandschiefer und Sandstein und enthalten heute nur noch geringe Mengen an Kohle. Die Haldenschüttung wanderte stetig in östlicher Richtung, wo ein Absinkweiher vorgelagert entstanden war. Große Teile der Halde sind mittlerweile wieder kultiviert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden. Am Südhang liegt eine kleine Weinbaufläche mit 99 Rebstöcken. Der „Weinberg“ liegt im Zentrum der für die touristische Erschließung freigegebenen Fläche.
Station 35: Kaffeeküch´ am Standort Duhamel
In der Kaffeeküch´ konnten sich früher die Bergleute vor der Schicht mit Essen und Trinken versorgen oder nach der Schicht ein Feierabendbier nehmen. Heute ist sie eine Kantine und Anlaufpunkt aller RAG-Mitarbeiter am Standort Duhamel. Ihre bergmännische Atmosphäre verleiht ihr einen ganz besonderen Charme. Angeboten werden Snacks, kalte Gerichte und Getränke.
Station 36: RAG-Repräsentanz
Nach Beendigung des Steinkohlenbergbaus hat sich die RAG zum Ziel gesetzt, einen maßgeblichen Beitrag zum Strukturwandel und zur Energiewende im Saarland zu leisten. Dies gilt insbesondere für ehemalige Bergbaustandorte. Aus der denkmalgeschützten Maschinenhalle des ehemaligen Bergwerks Saar ist die RAG-Repräsentanz an der Saar entstanden: Ein Ort der Begegnung, der Bergbau und Wandel einer Region erlebbar macht. In einem spannenden architektonischen Rahmen schlägt die auch interaktive Dauerausstellung „Bergbau. Unser Erbe“ eine Brücke von der Zeit des aktiven Bergbaus zu den vielfältigen Themen des Nachbergbaus und Strukturwandels. Geschichten von Menschen, Orten und Ausstellungsstücken lassen Vergangenheit und Zukunft lebendig und erlebbar werden.
Station 37: Polygon

Das Polygon ist ein Symbol für über 250 Jahre Bergbau, gleichzeitig steht es für den Neubeginn und Strukturwandel einer ganzen Region. Es ist eine begehbare Großskulptur aus Stahl: zwei schräg stehende Pylone im 45 Grad-Winkel sind mit einem Brückenelement verbunden.

Gesamthöhe: 27,55 m
Tragsystem als räumliches Fachwerk mit Außenhülle, feuerverzinkt, Gewicht: 250 t
Fundament: Stahlbetonfundament, 50 m x 12 m
Gewicht: 1.500 t
9 Etagen mit Zwischenpodesten, 265 Stufen, davon West-Turm: 133 Stufen, Ost-Turm: 132 Stufen
Projektstart Planungsbeginn: Januar 2012: Architektur- und Tragwerksplanung
Bauzeit: November 2015 – September 2016

Infomaterialien

agsdi-file-pdf

Schwalbach

Entdeckertour Schwalbach-Ensdorf – keine Infomaterialien vorhanden!

Allgemeine Hinweise

Streckenkilometrierung

Auf der Karte zeigen die Zahlenwerte an dem Track die Kilometrierung der Tour an und sollten nicht mit den Stationsnummern von Infotafeln an Lehrpfaden verwechselt werden (Standorte von Infotafeln werden auf den Karten nicht angezeigt).

Vor Tourenbeginn

Vor Antritt einer Tour wird generell empfohlen, sich über die Begehbarkeit der Strecke direkt bei den zuständigen Stellen vor Ort bzw. bei den Wegebetreibern zu informieren, insbesondere nach Unwettern oder während des Holzeinschlags.

Nebenwege

Manche Touren verlaufen teilweise auf "off-grid"-Abschnitten (wenig genutzte Nebenwege außerhalb der bekannten Hauptwege). Solche Wegabschnitte sind teilweise durch stärkeren Bewuchs oder querliegende Baumstämme weniger gut begehbar und können durch einen Blick auf die Karte meist auch umgangen werden.