Geologische Wanderungen durch die Alpen
Das Projekt „Via GeoAlpina“
Via GeoAlpina ist ein internationales Projekt, das im Rahmen des „Internationalen Jahres des Planeten Erde“ (IYPE) der Vereinten Nationen 2007 von der Internationalen Union für geologische Wissenschaften (IUGS) und der UNESCO ins Leben gerufen wurde.
Beteiligt sind die Alpenländer Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, Schweiz und Slowenien. Offizieller deutscher Projekt-Partner ist das Bayerische Landesamt für Umwelt. Koordiniert wird das Projekt durch „EuroGeoSurveys„, die Dachorganisation der Geologischen Dienste in Europa.
Das Projekt Via GeoAlpina wird in Zusammenarbeit mit der Via Alpina entwickelt. Dabei handelt es sich um eine Route, die auf Wanderwegen durch alle Länder der Gebirgskette der Alpen von Trieste bis nach Monaco führt, und welche entlang einiger der herausragendsten Naturschönheiten und Kulturdenkmäler verläuft.
Die Via Alpina wird dadurch erstmals auch aus wissenschaftlicher Sicht erschlossen, um die breit gefächerten Erkenntnisse der Geowissenschaften über die Alpen unter geologischen, geomorphologischen und hydrologischen Aspekten sowie im Hinblick auf die Naturgefahren und der Nutzung von Gesteinen zur Geltung zu bringen und zu verbreiten.
Auf einer markierten Route sollen Touristen und Wanderer aller Altersgruppen und aller Alpenländer für die Geschichte der Alpenkette und die Geheimnisse der Erde sensibilisiert werden.
Entdeckungsreisen auf der Via Alpina
Die Via Alpina führt entlang des Alpenbogens durch alle acht Alpenländer. Auf fünf farblich differenzierten, ansonsten aber einheitlich markierten Wegen führen 342 offizielle Etappen mit einer Länge von insgesamt mehr als 5.000 Kilometer durch alle Regionen der Alpen. In Bayern verlaufen kleinere Abschnitte des Roten und des Gelben Wegs im Wetterstein und Allgäu, sowie der Violette Weg, der die bayerischen Alpen von Ost nach West durchquert.
Die offiziellen Beschreibungen der Etappen können Sie hier nachlesen:
Auf Kollisionskurs
Die Alpen entstanden als jüngstes Gebirge in Europa durch die Kollision zweier Kontinente und kleinerer Erdkrustenplatten. Doch sie enthalten auch Relikte viel älterer Gebirge, die ebenfalls durch Kontinent-Kollisionen gebildet wurden. Die mannigfachen Verschiebungen und Verfaltungen im Zuge der Gebirgsbildungen haben zu äußerst komplexen geologischen Verhältnissen geführt. Durch den Hochgebirgscharakter liegen die Gesteine an vielen Stellen offen zu Tage, so dass hier der geologische Aufbau des Untergrundes besonders gut studiert werden kann.
Geologische Prozesse beeinflussen unser tägliches Leben, so haben beispielsweise im Alpenraum Gesteinsart, Hebung, Erosion und Klima Auswirkungen auf Flora und Fauna sowie die Besiedelung und Landnutzung durch den Menschen. Das Vorhandensein von Wasser, Boden, Rohstoffen und Naturgefahren wird von geologischen Faktoren gesteuert. Via GeoAlpina hat es sich zum Ziel gesetzt, all diese komplexen Zusammenhänge auf verständliche Art möglichst vielen Interessenten zu vermitteln und Aufmerksamkeit für unser geologisches Erbe zu wecken. Hierzu dienen geologische Erläuterungen zu Wanderwegen, die entweder direkt auf den Routen des Weitwanderwegesystems der Via Alpina liegen oder in deren Nähe.
Sicherheitshinweis
Die hier beschriebenen Wege verlaufen teilweise in hochalpinem Gelände. Sie sind an manchen Stellen absturzgefährlich und ab und zu sind einfache Kletterstellen (mit Drahtseilsicherungen) zu meistern. Daher ist für bestimmte Abschnitte Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und alpine Bergerfahrung Voraussetzung. Etappenweise sind viele Höhenmeter sowie lange Strecken zu bewältigen. Eine gute Kondition ist deswegen genauso unerlässlich wie die richtige Bergausrüstung.
Die meisten Wegabschnitte können nicht ganzjährig gegangen werden.
Bitte informieren Sie sich über Schwierigkeiten, etwaige Gefahren und den aktuellen Zustand der Route, zum Beispiel auf den Internet-Seiten der Via Alpina oder beim Deutschen Alpenverein.
Die Begehung der Touren erfolgt auf eigene Gefahr.
Via GeoAlpina – Die Touren in Bayern