Amöneburg: Vulkanregion Vogelsberg – Geotour „Kreuz & Quer“

08.10.2021 | Lehrpfad, Vogelsberg, Vulkanismus

Der Rundwanderweg führt zu den geologischen und biologischen Highlights der Stadt Amöneburg.

Der gut ausgeschilderte Rundwanderweg führt von Amöneburg  zum Schweinsbergre Moor und entlang der Ohm zu den geologischen und biologischen Besonderheiten rund um Amöneburg.

Wegstationen
Station 1: Ziegelhütte

In der näheren Umgebung gab es früher vier Ziegelhütten, in denen Ziegel und Dachsteine aus Ton gebrannt wurden. Das Töpfer- und Ziegelhandwerk kam erstmals 1588 nach Amöneburg. 1663 ließ die Stadt östlich des Ohmübergangs an der Brücker Mühle eine stadteigene Ziegelhütte errichten, die jeweils für drei oder sechs Jahre an sogenannte Ziegler verpachtet wurde.

Station 2: Mainzer Rad

Auf den denkmalgeschützten Grenzsteinen aus Bundsandstein findet man auf der einen Seite das Mainzer Rad und auf der anderen Seite den hessischen Löwen. Der Erzbischof Willigis von Mainz war Sohn eines Wagenbauers und im Jahr 975 wurden
ihm aus Neid große Wagenräder an seine Tore und Wände gemalt. Daraufhin hat er sich um seine einfache Herkunft zu betonen weiße Räder an die Wände seines Saales malen lassen. Da Amöneburg lange Zeit zu Mainz gehörte, findet man auch im Amöneburger Stadtwappen das Mainzer Rad.

Station 3: Quarzitabbau

Quarzite (Gestein des Jahres 2012) sind Sedimentgesteine. Das Mineral Quarz ist sehr hart und verwitterungsresistent. Durch das feuchtwarme Klima im Tertiär, vor etwa
40 Millionen Jahren, entstand hier ein besonderer Quarzit. Im Brücker Wald wurde der Tertiärquarzit bis in die 50 er Jahre abgebaut.

Station 4: Grenzsteine

Sie sehen mit Flechten überzogene historische Grenzsteine, die unter Denkmalschutz stehen. Die Steine sind aus Quarzit und wurden im nahegelegenen Brücker Wald gebrochen.

Station 5: Brücker Wald

Das über 400 Hektar große Gebiet ist als FFH-Gebiet (Fauna-Flora-Habitat) unter anderem aufgrund seines alten Eichen- und Buchenbestandes geschützt. Es gehört damit zum europaweiten Schutzgebietsnetz Natura 2000. Der überaus viel vorkommende sandige Untergrund in dieser Gemarkung und der hohen Population von Feldhasen brachte vermutlich Niederklein den Dorfnamen „Sandhasen“ ein. Vielleicht hören Sie auch den Kuckuck rufen, dem Rüdigheim seinen Dorfnamen „Kuckucker“ verdankt.

Station 6: Naturdenkmal

Sie kommen vorbei an einer 20 m hohen seltenen Schwarzpappel, die ein Naturdenkmal ist. Der Stammumfang hat 4,7 m und sie ist heute ca. 250 Jahre alt.

Infomaterialien

agsdi-file-pdf

Amöneburg

Faltblatt Geotour „Kreuz & Quer“

Textquellen

Faltblatt Geotour „Kreuz & Quer“

Allgemeine Hinweise

Streckenkilometrierung

Auf der Karte zeigen die Zahlenwerte an dem Track die Kilometrierung der Tour an und sollten nicht mit den Stationsnummern von Infotafeln an Lehrpfaden verwechselt werden (Standorte von Infotafeln werden auf den Karten nicht angezeigt).

Vor Tourenbeginn

Vor Antritt einer Tour wird generell empfohlen, sich über die Begehbarkeit der Strecke direkt bei den zuständigen Stellen vor Ort bzw. bei den Wegebetreibern zu informieren, insbesondere nach Unwettern oder während des Holzeinschlags.

Nebenwege

Manche Touren verlaufen teilweise auf "off-grid"-Abschnitten (wenig genutzte Nebenwege außerhalb der bekannten Hauptwege). Solche Wegabschnitte sind teilweise durch stärkeren Bewuchs oder querliegende Baumstämme weniger gut begehbar und können durch einen Blick auf die Karte meist auch umgangen werden.