Acher: Vom Mummelsee nach Wintersdorf
Es ist gar nicht so einfach, auf einer Karte – geschweige denn in der Natur – den Verlauf der Acher, von der Quelle an der Schwarzwaldhochstraße, bis zur Mündung in Wintersdorf bei Rastatt, zu verfolgen.
Auf ihrem Weg zum Rhein ändert die Acher zudem oft ihren Namen: (Seebach) – Acher – Feldbach – Rheinseitengraben – Sandbach.
Streckenverlauf
Die Radtour startet am Mummelsee. Die Strecke verläuft bis Greffern entlang der „Baumallee entlang der Acher“. Ab dort heißt die Acher (zuletzt: Feldbach), ganz unromantisch, Rheinseitengraben, um kurz vor der Mündung bei Wintersdorf als Sandbach in den Rhein zu münden. Der Sandbach ist der gemeinsame Unterlauf der Oos und des Steinbachs.
Baumallee entlang der Acher
Im Jahre 2007 wurde die Idee einer „Baumallee entlang der Acher“ ins Leben gerufen. Sie verbindet als Rad- und Wanderweg die Orte, über deren Gemarkung die Acher fließt, von der Quelle bis zur Mündung: Seebach, Ottenhöfen, Kappelrodeck, Oberachern, Achern, Fautenbach, Renchen, Gamshurst, Rheinau, Lichtenau und Rheinmünster.
Die „Baumallee entlang der Acher“ wurde am 2. Mai 2009 feierlich eröffnet. Der Flusslauf sollte durch Baumpflanzungen naturnäher gestaltet und als Fuß- und Radweg direkt erlebbar gemacht werden. Es war auch geplant, die Baumallee über den Rhein ins Elsass fortzusetzen, das Vorhaben wurde aber nie realisiert.
Der Weg ist, trotz des unermüdlichen Einsatzes des Heimat- und Verschönerungsvereins Oberachern (HVO), heute nur spärlich beschildert (blaues Band auf weißem Grund und drei skizierte Bäume). Das Projekt und die Tour sind heute etwas in Vergessenheit geraten. Leider.
Acher
Die Acher ist ein rund 54 km langer, orografisch rechter Nebenfluss des Rheins im baden-württembergischen Ortenaukreis und im Landkreis Rastatt, Deutschland. Die Acher fließt aus dem Schwarzwald in nordwestlicher Richtung über die Oberrheinische Tiefebene zum Oberrhein, dem sie zwischen den in ähnlicher Richtung laufenden Rheinzuflüsse Rench zuvor und Murg danach zustrebt.
Verlauf
Das Quellgebiet der Acher liegt am von eiszeitlichen Karen gegliederten Nordosthang des Vogelskopfes (1.056,2 m ü. NHN). Die als Acherquelle bezeichnete Quelle im Ruhesteinloch liegt auf einer Höhe von 848 m ü. NN, das nach dem östlich benachbarten Ruhestein-Sattel zwischen Vogelskopf und Seekopf (1.054,9 m ü. NHN) benannt ist.
Die Acher fließt zunächst mit großem Gefälle nach Norden. Bei der Einmündung des von Norden, aus der Hirtensteinquelle / dem Mummelsee unterhalb der Hornisgrinde herabkommenden Seebachs wendet sie ihren Lauf nach Westen und durchfließt den trogtalartig geweiteten Talraum von Seebach. Hier erreicht das Tal zwischen der Hornisgrinde und dem Vogelskopf eine Tiefe von etwa 550 Metern.
In diesem Teil wird die Acher auch Seebach genannt, ein Hinweis darauf, dass früher der vom Mummelsee herabkommende Nebenbach als der Hauptquellast der Acher galt, trotz seiner etwas geringeren Wasserführung.
Wo entspringt sie nun, die Acher?
Die Angaben dazu gehen auseinander. Hydrographische Kriterien sprechen, siehe Publikation von Prof. Dr. Dieter Ortlam, für die Lage der Quelle am Mummelsee (Hirtensteinquelle). Landläufig wird die Acherquelle aber im Ruhesteinloch verortet.
Egal, ob Mummelsee-Kar ODER Ruhesteinloch-Kar, die Radtour führt an beiden Quellen entlang. Die Quellaustritte selbst sind mit dem Fahrrad nicht erreichbar, können aber zu Fuß erkundet werden.
Unterhalb von Vorderseebach vereinigt sich der Seebach mit dem von Norden kommenden Grimmerswaldbach. Hier verspringt das Achertal rund einen Kilometer südwärts bis etwa zur Einmündung des schroffen Gottschlägtals mit dem Karlsruher Grat und den Wasserfällen am Edelfrauengrab oberhalb von Ottenhöfen. Ab dem von Süden einmündenden Unterwasser-Tal strebt die Acher in nordwestlicher Richtung, die Gemeinde Kappelrodeck durchfließend, der Oberrheinebene zu, welche sie in Achern erreicht, der größten Stadt des nördlichen Ortenaukreises.
In der Rheinebene ist der Flusslauf durch vielfältige wasserbauliche Maßnahmen, insbesondere durch die Acher-Rench-Korrektion zwischen 1936 und 1967, kompliziert. Noch in der Schwarzwälder Vorbergzone, oberhalb von Oberachern, wird der Acherner Mühlbach an einem Wehr von der Acher, die hier eine mittlere Wasserführung von gut 2 m³/s hat, abgeschlagen. Die Acher selbst durchquert danach das Stadtgebiet von Achern. Unterhalb von Achern zweigt der Acher-Flutkanal ab, der bei Hochwasser bis zu 80 Kubikmeter pro Sekunde zum Rench-Flutkanal und damit zum Rhein führen kann. Kurz vor der Aufteilung in Acher und Flutkanal trifft von links her noch der Fautenbach auf den Fluss. Der ursprüngliche, streckenweise ebenfalls kanalisierte Flusslauf verläuft als Acher (Feldbach) nordwärts über Gamshurst, Scherzheim und Lichtenau nach Greffern. Hier mündete der Fluss bis zum Bau der Staustufe Iffezheim in den Rhein.
Ab Greffern verläuft die Acher – nun mehr auch als Rheinseitengraben bezeichnet – weitgehend parallel zum Rhein, dessen Wasserspiegel hier über dem Geländeniveau liegt. Dabei wird die Acher als Verbindung der Teilflächen des Polders Söllingen/Greffern genutzt. Um den Abfluss der Acher auch bei Flutung des Polders zu gewährleisten, ging 2005 bei Greffern ein Schöpfwerk in Betrieb. Binnenseits der Acher verläuft der Rheinniederungskanal, der die Acher südlich von Greffern unterquert. Nordöstlich von Greffern mündet der Acherabzweig Acherner Mühlbach (im Unterlauf Schwarzbach genannt) in den Rheinniederungskanal. Ab Söllingen verläuft der Rheinniederungskanal ebenfalls durch den Polder Söllingen/Greffern. Bei Söllingen mündet – den Rheinniederungskanal unterquerend und mit dem Kanal über eine Hochwasserentlastung verbunden – der Sulzbach als Unterlauf des Sasbachs in die Acher. Südlich von Hügelsheim verlässt der Rheinniederungskanal den Polder; die Acher durchfließt den Auslaufbereich des Polders. In Höhe von Iffezheim mündet der Sandbach in die Acher. Zuletzt den lokalen Namen Sandbach tragend, umfließt die Acher die Staustufe Iffezheim und mündet unweit der Rheinbrücke Wintersdorf bei Rhein-Kilometer 335,9 von rechts in den Rhein.
Textquelle: Wikipedia
Infomaterialien
Radtour entlang der Acher
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