Garmisch-Partenkirchen: Geologischer Lehrpfad „Die Steine des Alpenraums“

22.07.2023 | Alpen(vorland), Geologie, Lehrpfad

Der Geologische Lehrpfad „Die Steine des Alpenraums“ ist ein Projekt des Fremdenverkehrsvereins Garmisch-Partenkirchen e.V., das ausschließlich aus Eigenmitteln des Vereins sowie Spenden und ohne offizielle Finanzierung im Oktober 2015 eröffnet wurde.

Der Lehrpfad verläuft auf 1,6 km Länge entlang der Partnach auf einer reizvollen Promenade zwischen Bahnhofstraße und Olympia-Skistadion.

Der Lehrpfad soll den Besuchern einen Einblick in die Welt der Gesteine aus dem gesamten Alpenraum (Frankreich, Italien, Schweiz, Österreich, Deutschland) aus zwölf alpinen Regionen geben. Zu jeder Jahreszeit, für Jung und Alt, vermittelt er Wissen bei gleichzeitiger Erholung in der Natur. Die Schönheit der Steine und die vielen Informationen sollen das Interesse wecken, interessante Steine rund um Garmisch-Partenkirchen selbst zu entdecken

Der Lehrpfad zeigt auch viele geologische Besonderheiten des Werdenfelser Landes und der angrenzenden Regionen. So wurde der „Mittenwalder Marmor“ Jahrhunderte lang für repräsentative Bauten in München verwendet. Dank der letzten Eiszeit findet man in Isar, Loisach und den Zulaufbächen „zugereiste“ Steine aus dem Alpenhauptkamm. Im angrenzenden Tirol hat die Gewinnung und Verarbeitung von Ölschiefer lange Tradition. Diese Gesteinsart wird zur Herstellung von Ichthyol verwendet, woraus dann die weiteren medizinischen Pflegesubstanzen gewonnen werden. Markante Fundstellen des seltenen und sehr farbigen Mesozoischen Radiolarits der Alpen gibt es am Kramer und im Ammergebirge. Und was hat es mit dem Wetzstein auf sich? Die Wetzstein-Herstellung war viele Jahre Haupterwerb in Unterammergau und Ohlstadt. Eine Schautafel zeigt die einzelnen Fertigungsstufen vom rohen Stein bis zum fertigen Wetzstein.

Aktuell sind insgesamt über 100 Exponate aufgestellt. 60 unterschiedliche Gesteinsarten geben einen genauen Überblick über die Gesteinswelt der Alpen. Alle Steine wurden von den Original-Fundstellen aus dem gesamten Alpenraum mit großem Aufwand herbeigeschafft. Schon heute ist der Geologische Lehrpfad nach Anzahl der Exponate der größte seiner Art in Deutschland.

Die ältesten Steine sind über 500 Mio. Jahre alt und unser „Schwerster“ bringt rund 3,5 Tonnen auf die Waage. Die kleineren Exponate wurden auf Säulen gesetzt, um sie ins rechte Licht zu setzen. Als Besonderheit wurde der „Edelstein-Stein“ aufgestellt – er zeigt Edelsteine aus allen fünf Kontinenten.

Aus den beiden derzeitigen Tunnelprojekten im Ost-Alpenraum – Brenner Basistunnel und Umfahrung Oberau – sind die unterschiedlichen Gesteinsarten in Gabionen ausgestellt. Polierte Steintafeln an der Ufermauer der Partnach geben einen Einblick in das „Innenleben“ der Steine und ihre herrlichen Schattierungen und Muster.

Insgesamt zwölf Informations- und Schautafeln beschäftigen sich mit der Geologie des Alpenraums sowie dem Thema „Steine“. Besondere Aufmerksamkeit verdient die Beteiligung aller BOTA-Orte der Marketing-Kooperation „Best of the Alps“ am Geologischen Lehrpfad. Eine Informationstafel gibt Auskunft über den Zusammenschluss der bekanntesten Wintersportorte in den Alpen. Jeder BOTA-Ort ist mit einem regional typischen Gestein vertreten.

Die Beschriftung der Steine umfasst folgende Informationen: Name des Steins, Herkunft, Alter, Härtegrad und individuelle Besonderheiten. Dazu der Name des Spenders, wobei bislang über 60 Institutionen und Privatpersonen als Spender gewonnen werden konnten.

Textquelle: Fremdenverkehrsverein Garmisch-Partenkirchen e.V. (Stand: Juli 2023)

Infomaterialien

agsdi-file-pdf

Die Steine des Alpenraums

Faltblatt zum Geologischen Lehrpfad in Garmisch-Partenkirchen

Allgemeine Hinweise

Streckenkilometrierung

Auf der Karte zeigen die Zahlenwerte an dem Track die Kilometrierung der Tour an und sollten nicht mit den Stationsnummern von Infotafeln an Lehrpfaden verwechselt werden (Standorte von Infotafeln werden auf den Karten nicht angezeigt).

Vor Tourenbeginn

Vor Antritt einer Tour wird generell empfohlen, sich über die Begehbarkeit der Strecke direkt bei den zuständigen Stellen vor Ort bzw. bei den Wegebetreibern zu informieren, insbesondere nach Unwettern oder während des Holzeinschlags.

Nebenwege

Manche Touren verlaufen teilweise auf "off-grid"-Abschnitten (wenig genutzte Nebenwege außerhalb der bekannten Hauptwege). Solche Wegabschnitte sind teilweise durch stärkeren Bewuchs oder querliegende Baumstämme weniger gut begehbar und können durch einen Blick auf die Karte meist auch umgangen werden.