Gerolstein: Vulkaneifel-Pfad „Gerolsteiner Dolomiten Acht“

12.11.2021 | Eifel, Lehrpfad, Vulkanismus

Natur- und Geopark Vulkaneifel

© Natur- und Geopark Vulkaneifel / Eifel Tourismus GmbH

Mit freundlicher Genehmigung.

Vielen Dank.

Zwei auf einen Streich, lautet das Motto der Gerolsteiner Dolomiten-Acht, sind doch in die etwa sechszehn Kilometer lange Wanderung gleich zwei Premiumwanderrouten eingebunden.

Der „Gerolsteiner Felsenpfad“ und der „Gerolsteiner Keltenpfad“ bilden gemeinsam die „Gerolsteiner Dolomiten Acht“. Beide Pfade sind Partnerwege des Eifelsteigs.

Während die Keltenpfadrunde südlich von Gerolstein über den Vulkan Dietzenley und durch das Naturschutzgebiet Heiligenstein verläuft, führt die nördliche Schleife des Felsenpfades durch die Dolomiten und zur Kasselburg.

 

Felsenpfad (Nordschleife)

Bei dem Felsenpfad handelt es sich um den nördlichen Teil der Gerolsteiner Dolomiten Acht. Der Pfad bietet faszinierende Naturerfahrungen und herrliche Weitblicke auf Schritt und Tritt.

Schon der steile Anstieg auf die Munsterley über schlängelnde Wald-Pfade, entlang trutziger Felsen ist pures Wandererlebnis.  Der Ausblick auf Gerolstein  vom Munsterley-Plateau bietet unvergessliche Weitblicke. Die Buchenlochhöhle, der gigantische Kessel der Papenkaule , der Geoacker und der Juddekirchhof vervollständigen  das unvergessliche Wanderabenteuer.

Dort, wo vor rund 380 Mio. Jahren ein subtropisches Flachmeer mit einem mächtigen Korallenriff lag, befindet sich das bekannte Naturschutzgebiet der „Gerolsteiner Dolomiten“. Die Wanderung über das fossile Riff offenbart spannende landschaftliche und erdgeschichtliche Besonderheiten.

Wegemarkierung

Der Wanderweg ist durchgehend mit dem Logo Vulkanpfad “ Felsenpfad“ gekennzeichnet.

 

Keltenpfad (Südschleife)

Die abwechlsungsreiche Wanderung über den Keltenpfad besticht durch herrliche Fernsichten, besonders spektakulär ist der fasziniernde Panoramablick vom Turm auf der Dietzenley.

Ab der Helenenquelle/Kurpark geht es durch die verkehrsberuhigte Hauptstraße bis zum Altstadtparktplatz: über rund 100 Steinstufen erreicht der Keltenpfad die Löwenburg (Ruine) mit einem ersten imposanten Ausblick auf Gerolstein und das Kylltal. Weiter geht es über den Waldlehrpfad , vorbei an der Büschkapelle, zur Dietzenley. Mit 618 m ist sie die mächtigste Erhebung im Gerolsteiner Land, hier gewährt der gut 8 m hohe Aussichtsturm einen grandiosen Panoramablick über die Eifellandschaft.

Wegemarkierung

Der Rundkurs ist durchgängig gut markiert.

Wegstationen
Felsenpfad
Station 1: Kurpark / Helenenquelle

Der Kurpark an der idyllischen Kyll lädt mit einem großen Wasser-/Abenteuerspielplatz, gemütlichen Sitzgelegenheiten am Fluss und frischem Wasser aus der Helenenquelle ein. Das wohlschmeckende Mineralwasser der Helenenquelle ist mit Calcium und Magnesium aus den Kalken des Devons angereichert und mit vulkanischem CO2 versetzt. Es wird aus 90 m Tiefe gefördert und kann von April bis Oktober im Gerolsteiner Kurpark Natur belassen kostenlos vom Hahn getrunken werden. Am Fuße der Zapfstelle sind Ablagerungen zu sehen, Kalk – reines Calciumkarbonat – wird direkt aus dem ablaufenden Mineralwasser ausgeschieden und setzt sich auf dem Untergrund ab.

Die Helenenquelle am Kyll Radweg beim Gerolsteiner Rathaus ist ein beliebter Rastplatz für Radfahrer und Wanderer. Das frische Mineralwasser kommt aus einer Tiefe von rd. 90 m und kann kostenlos vom Messinghahn getrunken werden.

Station 2: Altstadtparkplatz / Eifelsteig Etappenziel
Station 3: Brücke über die Kyll
Station 4: Kletterfelsen Hustley

Für Klettersportler ist der Kletterfelsen Hustley im Naturschutzgebiet der „Gerolsteiner Dolomiten“ eine faszinierende Herausforderung in einer atemberaubenden Felsenlandschaft. Zum Schutz der Natur ist für das Klettervergnügen eine Erlaubnis erforderlich.

Station 5: Keltisch-römische Tempelanlage Juddekirchhof

Seit der Jungsteinzeit ist das Munterley-Plateau wegen seiner strategisch herausragenden Lage ein vielgesuchter Ort. Der Römer Marcus Victorius Polentinus stiftete hier im Jahr 124 n. Chr. der Göttin Caiva einen Weihetempel, vermutlich als Dank für eine siegreiche Schlacht.

Station 6: Dolomitsteinbruch Pelm
Station 7: Kasselburg mit Adler- und Wolfspark

Die Kasselburg stammt aus dem 12. Jahrhundert. Heute ist in den Mauern der ehemaligen Stauferburg ein ca. 20 ha großer Adler- und Wolfspark mit einer Vielfalt an Greifvögeln und dem größten Wolfsrudel Westeuropas beheimatet.

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Station 8: Geo Acker

Im Vulkan „Kasselburger Hahn“ befindet sich der Geo Acker. Hier können die vier Hauptgesteinsarten Kalk, Dolomit, Basalt und Sandstein, aus denen die Berge und Täler der Vulkaneifel aufgebaut sind, mit Hammer und Lupe untersucht werden. Hier können besonders Familien mit Kindern Gesteine spielerisch mit allen Sinnen kennenlernen und auch einen schönen Blick auf das Gerolsteiner Maar genießen.

Hinweis: Geo Acker Forscherrucksäcke sind in der Tourist-Info erhältlich.

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Station 9: Besucherzentrum Gerolsteiner Brunnen

Das Besucherzentrum des Gerolsteiner Brunnen ermöglicht einen Blick hinter die Kulissen von Deutschlands größtem Mineralbrunnen. Von einer Tribüne schaut der Besucher direkt auf Flaschenreinigung, Abfüllung, Etikettierung u.v.m.Die Werksbesichtigung beinhaltet außerdem einen informativen Kurzfilm im firmeneigenen Kino sowie Gratisproben Gerolsteiner Produkte.

Station 10: Vulkankrater Papenkaule

Die vulkanische Tätigkeit auf der Munterley hatte mehrere Eruptionsstellen, die Markanteste ist der Krater der Papenkaule. Der Vulkankrater ist ca. 80 m breit und 20 m tief. Heute ist die Papenkaule ein Geo- und Biotop ersten Ranges.

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Station 11: Buchenlochhöhle

Diese Karsthöhle verdankt ihren Ursprung der kalklösenden Kraft des fossilen Regen- und Grundwassers. Seit der letzten Eiszeit suchten hier Mensch und Tier Schutz – vom Höhlenbären über den Neandertaler bis hin zum heutigen Menschen.

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Station 12: Panoramablick "Munterley-Plateau"

Der Panoramablick erschließt das Kylltal und Gerolstein.

Die Felsformationen der Munterley bildeten sich vor 380–320 Millionen Jahren als Kalkriff in einem tropischen devonischen Flachmeer. Dieses entstand aus Korallen und Stromatoporen. Deutlich erkennbar sind an den Gerolsteiner Dolomiten die Riffoberkante, der Steilabfall und die darunter liegende Blockhalde, ähnlich wie es bei den Korallenriffen tropischer Meere der Fall ist. Infolge der Auswaschung des Calciumcarbonats und Anreicherung des Magnesiumcarbonats aus den Skeletten der Meeresorganismen, die das Riff bildeten, ist es in den Gerolsteiner Riffen durch Kristallisation zur Bildung von Dolomit gekommen. Die Fossilien-Formen gingen bei diesem chemischen Prozess verloren. In den mächtigen Felswänden sind deshalb keine Fossilien mehr zu finden.

Keltenpfad
Station 13: Tourist Information / Bahnhof
Station 14: Naturkundemuseum

Seit 1987 ist das Naturkundemuseum im barocken, ehemaligen Rathaus (Baujahr 1710) untergebracht. Zusammen mit Löwenburg, Wasserturm und Burggarten bildet das 2012 rundum renovierte Museumsgebäude ein bemerkenswertes Ensemble. Auf drei Etagen werden steinerne Zeugen der Erdgeschichte der Eifel aus den Bereichen Paläontologie, Vulkanologie, Mineralien, Ur- und Frühgeschichte, Wald und Ökologie präsentiert. Die geologische Zeitreise führt durch die Epochen des Devons, der Buntsandsteinzeit und des Jung-Pleistozäns, als die Vulkane in der Eifel ausbrachen und der erste Cromagnon bis ins Gerolsteiner Land kam.

Station 15: Ruine Löwenburg / Panoramablick

1115 von den Grafen von Blankenheim erbaut, gab die Burg Gerhardstein der Stadt vermutlich ihren Namen. Die Burg war über 600 Jahre lang der Sitz bedeutender Adelsgeschlechter. Sie diente der Überwachung des Kylltals und dem Schutz der am Fuß der Burg siedelnden Bürger. Sie steht auf einem rd. 380 Mio. Jahre alten Dolomitfelsen. Heute noch hat man vom Löwenburgplateau einen herrlichen Blick auf die Brunnenstadt und das Kylltal.

Station 16: Heiligenstein
Station 17: Panoramablick Aussichtsturm Dietzenley
Bei der Vulkantätigkeit vor ca. 600.000 Jahren wurde das Gelände rund um die Dietzenley mit Vulkangestin bedeckt, aus dem durch Verwitterung ein ertragreicher Boden wurde. Das basaltische Vulkangestein wurde von den Kelten zum Bau der Ringwälle genutzt.

Auf der Dietzenley befand sich vor ca. 2500 Jahren eine keltische Wohnsiedlung mit Weideplätzen, die durch Ringwälle von bis zu 9 m Höhe und 4 m Breite gegen Angriffe geschützt war. Bei der Vulkantätigkeit vor ca. 600.000 Jahren wurde das Gelände rund um die Dietzenley mit Vulkangestein bedeckt, aus dem durch Verwitterung ein ertragreicher Boden wurde. Das basaltische Vulkangestein wurde von den Kelten zum Bau der Ringwälle genutzt.

Der Aussichtsturm auf der Dietzenley bietet einen beeindrucken Ausblick in die Landschaft der Eifel.

Station 18: Grafenkreuz und Büschkapelle

Der Sage nach fuhr der Graf von Blankenheim mit seiner Gemahlin im Jahre 1680 in einer Prunkkutsche nach einem Ausflug durch den Stadtwald zurück zur Löwenburg. In Höhe des Davitskreuzes ließ die Gräfin die Kutsche anhalten und ging mit dem Graf zu Fuß quer durch den Wald zurück zur Burg. In Höhe des Grafenkreuzes wurde die Kutsche von zwei Räubern überfallen und ausgeraubt. Die Räuber wurden später gefangen und verurteilt. Als Dank für die Rettung ließ der Graf im Stadtwald das Grafenkreuz und die Büschkapelle errichten. Der heutige Bau wurde 1904 von der Familie Ph. Daubach errichtet. Die Kapelle im idyllischen Stadtwald ist heute ganzjährig ein beliebtes Ausflugsziel für einen Waldspaziergang.

Station 19: Waldlehrpfad

Infomaterialien

agsdi-file-pdf

Vulkaneifel-Pfade

Faltlatt „Gerolsteiner Dolomiten-Acht: Erlebnisrunde Gerolsteiner Felsen- und Keltenpfad“

Textquellen

Faltblatt „Gerolsteiner Dolomiten-Acht“

Allgemeine Hinweise

Streckenkilometrierung

Auf der Karte zeigen die Zahlenwerte an dem Track die Kilometrierung der Tour an und sollten nicht mit den Stationsnummern von Infotafeln an Lehrpfaden verwechselt werden (Standorte von Infotafeln werden auf den Karten nicht angezeigt).

Vor Tourenbeginn

Vor Antritt einer Tour wird generell empfohlen, sich über die Begehbarkeit der Strecke direkt bei den zuständigen Stellen vor Ort bzw. bei den Wegebetreibern zu informieren, insbesondere nach Unwettern oder während des Holzeinschlags.

Nebenwege

Manche Touren verlaufen teilweise auf "off-grid"-Abschnitten (wenig genutzte Nebenwege außerhalb der bekannten Hauptwege). Solche Wegabschnitte sind teilweise durch stärkeren Bewuchs oder querliegende Baumstämme weniger gut begehbar und können durch einen Blick auf die Karte meist auch umgangen werden.