Dieffenthal: Sentier des Roches (Vogesen, Frankreich)

Der ca. 2,7 km lange Rundweg beginnt am öffentlichen Parkplatz in der Rue des Châteaux. Nach kurzer Strecke erreicht man die „Rocher des Celtes“, eine kleine, geologisch interessante Felseninsel inmitten der Weinberge, die durch eine tief eingeschnittenes Tal vom Gebirge getrennt ist. Bei den Felsen handelt es sich um Blöcke aus Dambachgranit, einem Zweiglimmergranit. Die Besonderheit der Felseninsel ist die Schalenstruktur der Oberfläche. Dabei handelt es sich um schüssel- oder napfartige, runde bis ovale Vertiefungen.

Wie entstehen Schalensteine (Pierres aux écuelles)?

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Entstehung durch Menschen

Schalen können durch Menschen entstanden sein, z.B. durch frühere Kulturen wie die Kelten. Solche Schalen weisen oft auch unverkennbar Bearbeitungs- oder Wetzspuren auf.

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Natürliche Entstehung

Schalen können auch auf natürlichem Weg entstehen, im Zuge der Verwitterung durch Vergrusung, Auswittern von inhomogenen Bereichen wie Einschlüssen oder Konkretionen, oder löslich als Napfkarren (Kamenitza) oder Tafoni.

Im weiteren Wegverlauf führt der Pfad vorbei an weiteren Schalensteinen bis zur Felsengruppe „Wolfskirche“.  Einige der Gesteinsblöcke weisen Abbruchspuren auf, weshalb das Areal als mittelalterlicher Steinbruch interpretiert wird.

Infomaterialien

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Dieffenthal

Faltblatt „Naturerbe – Der Felsenpfad Dieffenthal“

Textquellen

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Osenbach: Sentier des sols (Hochvogesen, Frankreich)

Bodenkundlicher Lehrpfad

Osenbach zeichnet sich durch die Vielfalt und Komplexität seiner Böden aus, die mit der Vielfalt des geologischen Substrats (Granit, Kalkstein, Sandstein, Hangbildung, Alluvium usw.) und der Pflanzendecke (Wälder, Wiesen, Reben, Felder usw.) verbunden sind.

Der bodenkundliche Pfad führt den Wanderer auf einer 5,5 km langen Route in die Bodenkunde ein. Gehzeit: ca. 3 Stunden.

Der Weg ist mit 42 ausführlichen Infotafeln ausgestattet, welche die verschiedenen Bodentypen und die damit verbundenen Probleme (physikalisch, chemisch, Fruchtbarkeit, Beruf usw.) des Geländes erläutern. Der Erbauer des Weges, Dominique Schwartz, ist Professor für physikalische Geographie an der Universität Straßburg, ausgebildeter Agronom und Spezialist für Bodenkunde.

Dieser in Frankreich beispiellose Weg ermöglicht die direkte Beobachtung von 13 verschiedenen Böden in Form von Monolithen. Acht davon sind lokale Böden, die anderen fünf charakterisieren sinnbildlich Gebiete des Elsass. Ergänzend dazu informieren mehrere Schautafeln die Grundlagen der Pedologie.

Die Realisierung dieses Projekts wurde 2008 vom französischen UNESCO-Nationalkomitee ausgezeichnet. Das Label „Jahr des Planeten Erde“ würdigt ein Projekt im Bereich Bildung, nachhaltige Entwicklung und ökologisches Erbe.

Der Pfad richtet sich an ein sehr breites Publikum. Für Schüler eine innovative Möglichkeit des Lernens, für Bürger und Touristen eine willkommene Möglichkeit, Kenntnisse in Bodenkunde zu erlernen oder diese zu vertiefen.

Infomaterialien

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Osenbach

„Le sentier des sols de la Vallée Noble – Dix ans au service de la découverte des sols“

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Osenbach

Kurzbeschreibung „Le sentier des sols“

Ronchamp: Randonée Les Cités Ouvrières (Mines de Charbon), Hochvogesen, Frankreich

Auf diesem Rundweg erfahren Sie alles über die Bergbautätigkeit, die im 18. Jahrhundert in Ronchamp herrschte. Auf dem Höhepunkt der industriellen Aktivität arbeiteten 1.500 Bergleute in den Minen in der Region.

Vergessene Stollen des alten Bergbaus wurden durch den Vereins der Freunde des Minenmuseums freigelegt.

Start und Ziel ist das Bergbaudenkmal (Mémorial de la Mine). Mit einer Taschenlampe ausgestattet, können Sie bei einigen Stollen (vergittert) die damals so begehrten Kohleschichten sehen. Eine Begehung der Stollen ist nicht möglich.

Infomaterialien

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Ronchamp (Hochvogesen)

Faltblatt „Les cités ouvrières“

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Ronchamp (Hochvogesen)

Kurzbeschreibung „Randonnée Les Cites Ouvrieres Mines de Charbon“

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Ronchamp (Hochvogesen)

Kurzbeschreibung „Le sentier des affleurements de l’étancon-mines de charbon“

Textquellen

Wittelsheim: Route de la Potasse (Hochvogesen, Frankreich)

Vom Traum der Amélie bis zur Sanierung der Zechen

Es ist etwas mehr als ein Jahrhundert her, als Amélie Zürcher, die einen Bauernhof in Cernay besaß, davon träumte, dass etwas unter ihrem Land versteckt sei, dass ihr ein Vermögen einbringen würde.

1904 wurde der Boden untersucht. Doch statt der Steinkohle, die Amélie erwartet hatte, fand man ein Sylvinit-Vorkommen, ein Kalisalz. Man begann im Jahr 1910 mit dem Abbau für die Industrie, um daraus größtenteils Dünger zu machen.

Das war der Beginn des Goldenen Zeitalters der Kali-Minen im Elsass, das bis 2002 dauerte, als die letzten Minen Amélie I und Amélie II geschlossen wurden.

Es wurden Vereine gegründet, um die Zechen Joseph Else, Rodolphe und Théodore zu erhalten. Mithilfe öffentlicher Mittel wurde die Route de la Potasse (Straße der Pottasche) 2017 ins Leben gerufen.

Während der Hochzeit des Kali-Abbaus zwischen 1948 und 1950 waren in den Zechen annähernd 14.000 Menschen in 24 Förderschächten beschäftigt.

Die Zechen, Zeugnisse des Alltags der Bergleute

Die Route de la Potasse, die Straße des Kalis, ist ein Rundweg mit einer Länge von 18 km, der über vier Gemeinden und symbolträchtige Stätten verläuft: Vier bemerkenswerte Halden und fünf Sehenswürdigkeiten.

Die Zeche Joseph-Else in Wittelsheim ist denkmalgeschützt und präsentiert ein komplettes Ensemble mit zwei Schächten und Fördertürmen, einer Fördermaschine sowie benachbarter Gebäude. Die Besichtigung in Begleitung eines ehemaligen Bergarbeiters ist sehr emotionsgeladen, besonders in der Waschkaue, dem ehemaligen Umkleideraum der Bergleute.

In Staffelfelden wurde die Zeche Marie-Louise in ein Gewerbegebiet umgewandelt und in der Cité Rossalmend stehen noch annähernd 700 Häuser, die von der MDPA (Mines de Potasse d’Alsace) erbaut worden sind.

In der Zeche Rodolphe in Pulversheim ist die älteste Fördermaschine des Kalibeckens immer noch funktionstüchtig, während in der Halde Théodore in Wittenheim ein Memorial für die Opfer der Mine steht.

Ein außergewöhnliches Kulturerbe

Der älteste Förderschacht ist Amélie I, als Hommage an Amélie Zürcher: er wurde 1910 gegründet.

Der tiefste Förderschacht ist Ensisheim II, der 1.033 m unter die Erde geht, das ist dreimal der Eiffelturm! In den Tiefen dieses Schachts betrug die Durchschnittstemperatur über 50°C, man kann sich mühelos vorstellen, wie hart das Arbeiten dort war.

In Staffelfelden erhebt sich der höchste Förderturm Frankreichs: 74 Meter. Das ist ¾ der Höhe des Tour de l’Europe in Mulhouse.

In Wittenheim erinnert ein Denkmal an die über 800 Arbeiter, die bei Arbeitsunfällen in den Minen ums Leben gekommen sind, ihre Namen sind aufgelistet.

Auf dem Gelände von Carreau Rodolphe in Pulversheim kann unter anderem eine vollständige und in Frankreich einzigartige Sammlung von Bergbaumaschinen aus den Jahren 1950 bis 2004 besichtigt werden.

Eine Landschaft, die durch den Kali-Abbau geprägt wurde

Im Kalibecken zeugen zahlreiche Abraumhalden von der intensiven Bergbautätigkeit, die hier herrschte. Sie bestehen aus Aufschüttungen, die sich hoch auftürmen und eine Hügellandschaft bilden.

Die Fördertürme sind von weitem sichtbar: einige stehen noch aufrecht, besonders die der Zeche Théodore aus Metall.

Architektonische Besonderheiten sind die charakteristischen Bergbausiedlungen der Dörfer im Kalibecken.

Infomaterialien

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Wittelsheim (Vogesen)

Kurzbeschreibung „Route de la Potasse“