Von der Witticher Talstraße aus führt der Geologische Lehrpfad auf der Höhe zu beiden Seiten des Tals zu einigen markanten Punkten der geologischen Vielfalt dieses Raums. Er verläuft auf weiten Strecken identisch mit dem ausgeschilderten Nordic-Walking-Weg und lässt sich somit auch von der Witticher Kirche aus erreichen.
Da seine Erklärungen allerdings für Laien in der Landschaft nicht immer nachvollziehbar sind und der in Schenkenzell erhältliche Führer auch keine für Anfänger brauchbaren Informationen enthält, beschränkt sich der Genuss auf einzelne Aha-Erlebnisse. Am interessantesten ist noch ein Besuch bei den Mineraliensuchern auf der Halde des Alten Schmiede-Stollens, die evtl. auch gerne Auskunft geben. Hier liegen ca 10.000 m³ Abraum aus dem zwischen 1720 und 1845 betriebenen Bergbau.
Für Laien ist der Weg eine Gelegenheit wunderbarer Ausblicke ins Witticher Tal.
Der geologische Lehrpfad rings um Wittichen bei Schenkenzell beginnt unterhalb des ehemaligen Klosters. Der Rundweg quert einen mächtigen Schwerspatgang und kommt am Zundelgraben, wo 1882 eine Mure zu Tal ging, vorbei. Mit dem Kinzigitgneis ist ein sehr altes Gestein des Schwarzwalds erreicht. Die beiden ersten Stationen des Lehrpfades (Sophienhalde und Halde am alten Schmiedestollen) lassen Sammlerherzen höher schlagen. Auf zwei alten Bergbauhalden sind uranhaltige Silber- und Kobalterze sowie Pechblende zu finden. Vorsicht, es handelt sich um leicht strahlendes Material. Wegstrecke ca. 8,4 km.
Eigene Wanderung am 21.08.2020
Offizieller Start- und Zielpunkt der Rundwanderung ist an der Klosterkapelle. Los geht’s leicht bergauf am Beckelsbächle entlang in Richtung Sophienhalde. Der Lehrpfad ist leider als solcher nicht separat ausgeschildert. Mit Ausnahme des letzten Teilstücks südlich der Verbindungsstraße von Vordertal nach Wittichen („Talstraße“) und einem kurzen Abstecher am Zundelgraben entspricht die Wegstrecke der ausgeschilderten Nordic Walking Strecke Nr. 5.
Auf meiner Tour heute habe ich nur zwei der ursprünglich insgesamt 8 Infotafeln gefunden (Aufschluß Nr. 7: Störungszone im Triberger Granit und Überschtstafel am nördlichen Abzweig der Talstraße in der SE Ecke der Tour, bei ca. km 6,9).
Aktuell wird der Lehrpfad seinem eigenen Anspruch nicht gerecht. Infos: Fehlanzeige. Unglaublich schade. Die Enttäuschung bei mir war sehr groß.
Infomaterialien
Wittichen
Faltblatt „Geologischer Lehrpfad“
Textquellen
Regierungspräsidium Freiburg, Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (Hrsg.) (2020): LGRB-Kartenviewer – Layer Geotouristische Übersichtskarten – Unterlayer Lehrpfade.