Todtnau: Bergbaulehrpfad Mausboden

Der Bergbaulehrpfad Mausboden ist ein bergbaugeschichtlicher Wanderweg. An wichtigen Stellen des Grubengeländes sind Informationstafeln aufgestellt. Die Dauer einer Wanderung beträgt 2 bis 3 Stunden, je nach Laufgeschwindigkeit.

Todtnau war im Mittelalter eines der Zentren des Südschwarzwälder Silberbergbaus. Die „Grube Maus“ nahm eine Sonderstellung in der Region ein: Sie war die einzige Grube, die über eine eigene Erzaufbereitung und Schmelzhütte verfügte, in der das Erz geschmolzen und das Silber vom Blei getrennt wurde.

Der Bergbaupfad beginnt mit einer Seilbahnfahrt auf den Hausberg Hasenhorn, natürlich kann man den Berg auf zu Fuß erklimmen. Nach einem Blick auf Feldberg und Belchen führt der Weg zum Gisiboden. Bald kreuzt man den Blei-Zink-Gang zum ersten Mal. Vorbei an Stollen, einer angeschnittenen Halde, auf der noch Flussspat gefunden werden kann, gelangt man zum alten St. Barbara-Stollen. Er dient heute als Brunnenstube der Todtnauer Wasserversorgung.

Bis zum Ausgangspunkt der Tour an der Talstation braucht man rund 2 bis 3 Stunden. Die Wegstrecke beläuft sich auf rund 6 Kilometer, sofern man das Hasenhorn mit der Seilbahn erklimmt. An wichtigen Stellen des Grubengeländes sind Informationstafeln aufgestellt.

Der Lehrpfad wurde in den 1980er und 90ern angelegt und hatte nach der 2000er Wende kaum noch Interesse bei der Bevölkerung. Nach und nach wurde dann leider die Wegpflege vernachlässigt, so dass heute nur noch sehr wenig von dem Weg vorhanden ist.

Jedoch gibt es mit dem St. Barbarastollen und dem St. Mariastollen noch zwei Stolleneingänge im Todtnauer Mauswald, die man besuchen kann.

Wegbeschreibung:

Mit der Hasenhorn-Seilbahn kann man bequem auf das Hasenhorn hinauf und dann quasi nach Todtnau hinunter wandern. Die Stolleneingänge sind nicht ausgeschildert. Der untere St. Barbarastollen ist direkt neben dem Hochbehälter der Trinkwasseranlage. Um an den Stolleneingang zu gelangen muss man dem Bach auf der rechten Seite bergauf folgen.

Infomaterialien

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Todtnau

Bergbaulehrpfad Mausboden – keine Infomaterialien vorhanden!

Textquellen

Tourist-Information Bergwelt Todtnau

St. Peter: Spurensuche nach dem Urgraben

Der Urgraben am Kandel ist der Rest eines nach 1284 gebauten Wassergrabens, welcher das Wasser vom Plattenhof an der Ostseite des Kandels zu den auf seiner Westseite gelegenen Bergwerken in Suggental und Glottertal brachte.

Er stellt eines der bedeutendsten technikgeschichtlichen Denkmäler Deutschlands dar.

Die folgende Geschichte spielt im Spätmittelalter, Ende des 13. Jahrhunderts.

Im Glottertal floriert der Bergbau im großen Stil und auch im Suggental scheint man auf reiche Silbervorkommen gestoßen zu sein.

Die Aussicht auf diese reichen Silberschätze hat drei wohlhabende Freiburger Bürger – Turner, Enderlin und Wolleb – zu einem tollkühnen Plan angeregt: Sie lassen einen Wasserkanal um viele Kilometer verlängern, so dass die Bergwerke im Glotter- und im Suggental mit größeren Mengen Wasser versorgt werden können.

Ein für damalige Verhältnisse waghalsiges und auch kostspieliges Unterfangen, denn das Gelände ist gebirgig und über eine Strecke von 15 km sind drei Wasserscheiden zu überwinden.

Das Vorhaben wurde, urkundlich belegt, 1284 durch Graf Egino II. genehmigt.

Doch warum betreibt man einen derart großen Aufwand, und wofür benötigt man so viel Wasser im Bergbau?

Kommen Sie mit auf den täglichen Gang entlang des Urgrabens (von Wuhrgraben aus dem alemannischen = Wassergraben bzw. Kanal) mit Jacob, dem Wuhrknecht. Sie werden Antworten auf diese Fragen finden und noch viel mehr erfahren…

Entlang der Wegstrecke informieren drei Infostelen und 11 in der Begleitbroschüre beschriebene Themenpunkte über den Bergbau im Mittelalter.

Hinweise:

Der Startpunkt der Tour entspricht nicht dem Beginn des Urgrabens. Die Wuhr beginnt weiter östlich am Plattenhof, wo das Wasser aus dem Zweribach abgeleitet wurde.

Der Streckenverlauf der Tour entspricht nur teilweise dem exakten Verlauf der Wuhr. Im Gelände sind heute nur noch vereinzelte Spuren des Urgrabens zu entdecken.

Wegstationen
Station 1: Ein Wasserkanal - täglich pflegen und hegen?
Station 2: Genau vermessen – nie vergessen
Station 3: Ein Kanal im Bach?
Station 4: Kluger Plan – ausgeklügeltes System
Station 5: Damm gebaut – und gebrochen
Station 6: Kein Felsen versperrt den Weg!
Station 7: Kein Bergbau ohne Wasser und Feuer
Station 8: Ein Tunnel aus einer anderen Zeit
Station 9: Geballte Naturgewalt
Station 10: Eine Kirche mal zu klein, mal zu groß
Station 11: Vom Unglück zur Sage

Infomaterialien

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Auf Spurensuche nach dem mittelalterlichen Urgraben

Begleitbroschüre zur Wanderung

Textquellen

Begleitbroschüre

Bollschweil: Bergbauhistorischer Lehrpfad Birkenberg

Bollschweil: Bergbauhistorischer Lehrpfad Birkenberg

Infotafel am Parkplatz an der Straße Bollschweil-St. Ulrich (November 2024)

Der Birkenberg westlich von Bollschweil-St.Ulrich im Südschwarzwald ist ein mittelalterliches Bergbaugebiet, in dem vom 11. bis 14. Jh. Silber, Kupfer und Blei abgebaut wurde.

Die am Talhang der Möhlin anstehenden Gneise werden von dünnen steilstehenden Quarzgängen durchzogen.

Die enthaltenen Erze hatten im Mittel einen Silbergehalt von 1 %, was im Vergleich zu anderen Revieren im Schwarzwald damals außergewöhnlich viel war. Vermutlich deshalb, und wegen der guten Zugänglichkeit vom Rheintal her, wurde in dem Gebiet eine kleine Schutzburg, die Birchiburg, errichtet.

Bereits 1377 wurde die Burg wieder zerstört. Um 1400 hatte man auf dem Gelände ein neues Wohngebäude errichtet, der Abbau wurde aber bald darauf aufgegeben. Vermutlich hatten die Schächte den Grundwasserspiegel erreicht, wodurch der Weiterbetrieb unrentabel wurde.

Textquelle: LGRBwissen

Im Auftrag der Gemeinden Bollschweil und Bad Krozingen wurde in den Jahren 2003/04 der bergbaugeschichtliche Lehrpfad am Birkenberg angelegt und am 28. Sept. 2004 eingeweiht.

Der bergbauhistorische Lehrpfad erschließt mit einer Gesamtlänge von etwa 1,6 km das Bergbaurevier am Birkenberg. Hier wird dem Besucher auf 23 Schautafeln ein Eindruck von der Lebens- und Schaffenswelt der mittelalterlichen Bergleute vermittelt, die hier silber-, kupfer- und bleihaltigen Erzen abbauten.

Start- und Endpunkt der Tour ist die Snewlin-Hütte, eine offene Schutzhütte, in der man an robusten Holztischen sein Rucksackvesper einnehmen oder sich einfach auch nur ausruhen kann.

Der Fußpfad windet sich durch einen lichten Hochwald, vorbei an sehr eindrucksvollen Bergbauspuren, die die Jahrhunderte überdauert haben.

Der Rundgang führt zunächst durch einen tiefen, schluchtartigen Verhau und dann den steilen Birkenberg-Nordhang hinauf, vorbei an verfallenen Stollen und Schächten.

Im höher gelegenen Abschnitt quert der Pfad das Zentrum einer ehemaligen Bergleutesiedlung mit noch erkennbaren Arbeits- und Wohnterrassen. Schließlich erreicht der Weg beim Wiederabstieg ins Tal die Ruine der Birchiburg, die man von einer Aussichtsplattform gut überblicken kann.

Hier geht’s zum Lehrpfad: Brücke (Snewlin-Steg) über die Möhlin beim Parkplatz an der Straße Bollschweil-St. Ulrich (November 2024)

Übersichtsplan zum mittelalterlichen Bergbaurevier am Birkenberg mit Lehrpfadtrasse und Stationen (nach Gert Goldenberg und Matthias Fröhlich).

Wegstationen
Station 1: Standort, Plan des Bergbaureviers
Station 2: Erzaufbereitung

Bevor das aus den Gruben geförderte Erz zum Hüttenwerk transportiert werden konnte, musste es aufbereitet werden.

Ein großer Teil des Erzes lag fein verteilt im Gestein vor und konnte nur durch Brechen und anschließendes Mahlen von der Gangart (am Birkenberg vor allem Quarz) abgetrennt werden.

Bereits im 13/14. Jahrhundert kamen hierbei Pochwerke und Erzmühlen zum Einsatz, die im Talgrund am Fuß des Birkenberges standen und mit Wasserkraft betrieben wurden.

Aus dem zerkleinerten erzhaltigen Material wurde schließlich durch Auswaschen und Anreichern ein verhüttbares Erzkonzentrat gewonnen.

Die ehemaligen Aufbereitungsanlagen im engen Talgrund sind durch die Erosionsionswirkung der Möhlin weitgehend abgetragen.

Bei den archäologischen Ausgrabungen auf der Birchiburg fanden sich zahlreiche ausgediente Erzmahlsteine aus Granit oder Gneis, die beim Bau der Burgmauern Verwendung fanden.

Station 3: Schmelzhütte

Im Hüttenwerk wurden die Erze geschmolzen, um die Wertmetalle Silber, Kupfer und Blei zu gewinnen.

Hierzu füllte der Schmelzer das Erz mit Zuschlagstoffen und Holzkohle in einen Schachtofen. Bei Temperaturen von über 1200 Grad wurde zunächst silberhaltiges Blei gewonnen. Dabei fielen große Mengen an Schlacken an.

In einem besonderen Ofen – dem Treibofen – konnte anschließend das Silber vom Blei getrennt werden.

Die Silberbarren fanden ihre Abnehmer in den Münzstätten im Breisgau und am Oberrhein. Die Hüttenwerke des Mittelalters (13./14. Jahrhundert) standen in der Nähe
von Wasserläufen und nutzten die Wasserkraft zum Betreiben der Blasebälge.

Die Erze vom Birkenberg wurden etwa einen Kilometer von hier talabwärts an der Möhlin verhüttet. Eine Schmelzhütte ist dort über Schlackenfunde archäologisch nachgewiesen und aus dem Jahre 1317 auch historisch überliefert.

 

Station 4: Verhau

Im Bereich des Birkenberges queren mehrere parallel streichende Erzgänge das Möhlintal.

Diese führen Silber-, Kupfer- und Bleierze.

Die wichtigsten Erzminerale sind hier silberhaltiges Antimonfahlerz, Kupferkies und Bleiglanz. Gelegentlich kommen auch edlere Silbererze hinzu.

Quarz bildet die Gangart, lokal kommt auch Schwerspat vor.

Der mittelalterliche Erzabbau auf diesen Gängen hat markante Spuren im Gelände hinterlassen. Zu den eindrucksvollsten Überresten des Bergbaus am Birkenberg gehört dieser Tiefe, schluchtartige „Verhau“.

Er folgt dem Verlauf eines ehemals ergiebigen und mächtigen Erzganges.

Im oberflächennahen Bereich erfolgte die Erzgewinnung teilweise im Tagebau, während der Abbau in der Tiefe vermutlich bis unter das Talsohlenniveau hinabreichte.

Als der Bergbau an dieser Stelle eingestellt wurde, setzte der langsame Verfall des Grubengebäudes ein, der bis heute andauert. Gestein stürzt von den Seiten in die ausgeräumte Gangspalte und verfüllt diese nach und nach.

Station 5: Schacht und Radstube

In den Gruben stellte das im Gestein auftretende Kluftwasser ein besonderes Problem dar. Dort, wo keine Entwässerung über einen Erbstollen erfolgte, musste das Wasser mit Pumpen gefördert und aus der Grube geleitet werden.

Hierbei kamen Wasserräder oder auch Treträder zum Einsatz. An der südlichen Felswand ist hier ein ehemaliger Schacht im Anschnitt zu erkennen: Auf beiden Seiten des Schachtes sind, etwa auf Höhe der begehbaren Plattform, zwei größere Bühnlöcher erhalten. Diese weisen auf einen ehemals soliden Holzeinbau hin.

Vermutlich war an dieser Stelle eine Radstube mit einer Wasserhebemaschine untergebracht.

Station 6: Bergbaulandschaft

Zur Blütezeit des Silberbergbaus am Birkenberg im 13. und 14. Jahrhundert war der heute dicht bewaldete Hang kahl geschlagen.

Unmittelbar neben den Grubeneingängen, auf den Abraumhalden oder auf in den Hang gegrabenen Terrassenstufen, hatten sich zahlreiche Bergleute angesiedelt
und ihre Werkstätten und Wohnhütten errichtet.

Bei archäologischen Ausgrabungen auf solchen Terrassen konnten Überreste von Aufbereitungs- und Schmiedeplätzen sowie von Wohnplätzen der Bergleute nachgewiesen werden.

Die einfachen Hütten waren meist aus Holz gebaut, aber auch Steinfundamente und Mauerwerk sind dokumentiert.

Station 7: Schlackenhalde

In den mittelalterlichen Bergbaurevieren finden sich häufig kleinere Schlacken- halden, die nicht von einer Erzverhüttung stammen.

Es handelt sich um Rückstände, die bei einem Schmiedeprozess als Abfallprodukte angefallen sind. Charakteristisch sind schwere, bis zu handtellergroße Schlackenkalotten von dunkler Farbe, die stellenweise magnetisch sind.

Erst unter dem Mikroskop – im polierten Anschliff – lässt sich die Herkunft dieser Schlacken erkennen: Reste von metallischem Eisen, mehr oder weniger stark in Rost umgewandelt, sowie kleine Plättchen von Eisenoxiden (Hammerschlag) belegen die Schmiedetätigkeit. Außerdem finden sich in diesen Halden auch verschlackte Lehmfragmente, die von der Auskleidung der einstigen Schmiedeesse stammen.

Am Birkenberg sind bislang sieben Schlackenhalden bekannt, die jeweils einer mittelalterlichen Bergschmiede zugeordnet werden können.

Station 8: Stollenmundloch

Um einen Erzgang auch in größerer Tiefe abbauen zu können, legten die Bergleute Stollen an, die zunächst durch taubes Gestein führten.

Sobald der Erzgang bzw. der Abbauort erreicht war, konnte die so erschlossene Grube über den Stollen entwässert und bewettert werden.

Der hier mit Schlägel & Eisen vorgetriebene Stollen ist heute noch auf einer Länge von 145 m befahrbar. Die durchschnittliche Firsthöhe beträgt nur 90 bis 100 cm.

Je nach Härte des Gesteins schaffte der Bergmann zwischen 10 und 50 m Vortrieb im Jahr. Die Arbeit an diesem Stollen dauerte demnach viele Jahre.

Station 9: Bergschmiede

Bei den bergmännischen Arbeiten über und unter Tage war der Verschleiß an Eisenwerkzeugen groß.

So verbrauchte ein Bergmann beim Vortrieb im Stollen an einem Arbeitstag ein ganzes Bündel von Bergeisen. Ein Schmied musste die stumpf geschlagenen Eisen wieder in Form bringen und schärfen. Er setzte das abgenutzte Werkzeug instand und fertigte nach Bedarf auch neues an. Eine Bergschmiede ist an dieser Stelle durch archäologische Ausgrabungen nachgewiesen.

Die Schmiedewerkstatt wurde in unmittelbarer Nähe des Stollenmundlochs errichtet. Am steilen Hang bot sich die durch Anschüttung von Haldenmaterial entstandene Terrasse als Standort an. In einer einfachen Holzhütte waren Schmiedeesse und Amboss untergebracht. Ein Blasebalg heizte die Holzkohleglut des Schmiedefeuers an und sorgte für die zum Schmieden benötigten hohen Temperaturen.

Station 10: Stollen und Schächte

Die Erzgänge am Birkenberg wurden von den mittelalterlichen Bergleuten über ein System von Schächten und Stollen erschlossen.

Wo es erforderlich war, sorgte eine fachmännische Grubenverzimmerung für Stabilität und Sicherheit unter Tage.

Nach dem Auflassen einer Grube verfiel der Holzausbau rasch und die Hohlräume begannen zu verstürzen.

An der heutigen Oberfläche finden sich deshalb im Bereich der ehemals abgebauten Erzgänge zahlreiche trichter- und grabenförmige Pingen, die ehemalige Schachtöffnungen und Stolleneingänge sowie Abbaubereiche anzeigen.

Vor den verschütteten Mundlöchern erkennt man Halden, die über den Umfang der Arbeiten unter Tage Auskunft geben.

Station 11: Köhlerplatz

Für die Verhüttung der Erze in den Schmelzöfen wurden große Mengen Holzkohle benötigt.

In den Wäldern errichteten Köhler ihre Kohlenmeiler und belieferten die Hüttenwerke mit dem wertvollen Brennstoff. Auch andere Waldgewerbe wie Glashütten gehörten zu den Abnehmern.

Ehemalige Köhlerplätze lassen sich noch heute an schwarzen, holzkohlereichen Waldböden leicht erkennen.

Station 12: Alte Wegspur

Der Lehrpfad folgt an dieser Stelle einer alten Wegspur.

Auf der Talseite erkennt man noch die Überreste einer aus Gneisblöcken aufgesetzten Trockenmauer, die einst den Weg zum Abhang hin stützte. Die noch erhaltene Breite von bis zu drei Metern und der befestigte Ausbau des ehemaligen Weges zeigen, dass es sich um eine auch für Fuhrwerke befahrbare Trasse gehandelt haben muss.

Der Weg führt zum Zentrum der mittelalterlichen Bergbausiedlung am Birkenberg. Es kann vermutet werden, dass er bereits im Mittelalter angelegt wurde und zur Infrastruktur des Bergbaureviers gehörte.

Möglicherweise handelt es sich auch um einen ehemaligen Zufahrtsweg zu den weiter oberhalb gelegenen Bauernhöfen (Bittersthof, Kohlerhof). Dort wurde schon vor Jahrhunderten neben Viehzucht auch Ackerbau betrieben. Es ist denkbar, dass die Hofstellen bereits im Mittelalter existierten und dass von dort aus die Bergleute mit Nahrungsmitteln versorgt wurden.

Station 13: Wohn- und Arbeitsplatz

Die mittelalterlichen Bergleute errichteten ihre Werkstätten und Wohnhütten in unmittelbarer Nähe der Gruben.

Hierzu legten sie künstliche Terrassenstufen am steilen Hang an oder nutzten vorhandene Abraumhalden.

Die archäologischen Funde belegen, dass viele der einfach gebauten Hütten mit einer Kochstelle ausgestattet waren.

Auch eine Heizungsanlage in Form eines Kachelofens gehörte zur Einrichtung. So konnten die Betgleute auch in den Wintermonaten ihrer Arbeit nachgehen.

Station 14: Das Scheiden der Erze

Nachdem das erzhaltige Gestein abgebaut und zu Tage gefördert war, wurde es zunächst so gut es ging vom tauben Gestein getrennt.

Diese von Hand ausgeführte Scheidearbeit fand in unmittelbarer Nähe der Gruben statt.

Als Unterlage zum Zerkleinern der Erze mit dem Scheidhammer dienten größere Steinplatten (Scheidklötze). Das ausgelesene Erz wurde zur weiteren Verarbeitung ins Tal gebracht, das wertlose Gestein auf die Halde gekippt.

Die einstigen Scheidklötze weisen charakteristische Mulden auf, an denen sie noch heute zu erkennen sind.

Station 15: Mittelalterliche Müllhalde

Auch die mittelalterlichen Bergleute produzierten Müll. Speisereste, zerbrochenes Geschirr, Glasscherben und Schrott wurden vor Ort entsorgt und auf die Halden gekippt.

Während organische Reste die Jahrhunderte meist nicht überdauert haben, finden sich heute noch zahlreiche Scherben von Tongefäßen in den Halden.

Mit Hilfe dieser Abfälle kann der Archäologe Gebrauchs- gegenstände aus dem mittelalterlichen Hausrat rekonstruieren und damit einen Einblick in die Lebensweise der Bergleute am Birkenberg gewinnen. Das Fundmaterial entspricht weitgehend dem eines städtischen Haushaltes.

Station 16: Unter Tage

An dieser Stelle konnte 1997 ein mittelalterlicher Stollen aufgewältigt werden. Dieser ist 23 Meter lang und erschließt einen teilweise noch offenen Abbaubereich.

Der Stollen ist mit Feuersetztechnik aufgefahren und zeigt die hierfür charakteristischen, rundlichen Querschnitte.

Beim Feuersetzen wird das Gestein durch ein Holzfeuer mürbe gemacht und kann so leichter hereingewonnen werden. Zwei Luftschächte im Verlauf des Stollens mit Verbindung zur Erdoberfläche sorgten für die notwendige Bewetterung der Grube.

Der Stollen mündet in einen mittelalterlichen Abbau. Dort führt ein auf dem Erzgang angelegter Förderschacht senkrecht in die Tiefe.

Erhalten sind unter Tage die Umrisse einer Haspelstube über dem Schacht sowie zahlreiche Bühnlöcher im Fels, die vom einstigen Holzausbau zeugen.

Der ursprünglich bis an die Erdoberfläche reichende Erzgang wurde von den Bergleuten vollständig abgebaut.

Die offene Gangspalte ist im tagnahen Bereich mit Abraum versetzt.

Station 17: Silber - Kupfer - Blei

Ausgangspunkt für den mittelalterlichen Bergbau am Birkenberg waren die Silbergehalte in den Erzen.

Um heute noch eine Aussage über die Qualität der ehemals abgebauten Erze treffen zu können, wurden zahlreiche Halden beprobt.

Die nur noch spärlich vorhandenen Erzreste konnten, nach einer mechanischen Anreicherung im Labor, mineralogisch und geochemisch untersucht werden. Die Erzproben vom Birkenberg weisen beachtliche Silbergehalte in einer Größenordnung von einem Gewichtsprozent auf. Das Silber ist dabei vorwiegend an Minerale der Fahlerz-Gruppe gebunden. Aber auch edlere Silbererze wie Rotgültigerz, Silberglanz und Allargentum kommen vor.

Neben dem Silber ließen sich aus den Erzen auch andere Wertmetalle wie Kupfer (aus Fahlerzen und Kupferkies) und Blei (aus Bleiglanz) mit wirtschaftlichem Nutzen gewinnen. Eher unerwünscht waren dagegen Begleitelemente wie Schwefel, Zink, Eisen, Arsen und Antimon.

Station 18: Archäologie
Station 19: Holzriese

Nachdem Mitte des 15. Jahrhunderts der Silbererzbergbau am Birkenberg eingestellt worden war, übernahm die Holzwirtschaft in den darauf folgenden Jahrhunderten eine führende Rolle bei der Nutzung der natürlichen Ressourcen im Waldgebiet.

Zum Abtransport des geschlagenen Holzes im steilen Gelände wurden „Riesen“ angelegt.

Auf diesen Gleitbahnen konnten die Stämme zu Tal befördert werden.

Eine hier noch erhaltene, in den Boden eingetiefte „Erdriese“ endet im Tal bei einem ehemaligen Stauweiher. Von dort aus erfolgte der Weitertransport des Holzes durch Flößen.

Station 20: Pingen

Die Abbauwürdigkeit eines Erzganges in der Tiefe wurde mit senkrechten Schächten erkundet. Über diese Schächte erfolgte, mit Hilfe einer Haspel, auch die Förderung des unter Tage abgebauten Gesteins. Nach Einstellung der Abbautätigkeit in einem Grubenabschnitt setzte dessen langsamer Zerfall ein. Felsmassen und Haldenmaterial lösten sich und rutschten nach und nach in die verbleibenden Hohlräume ab. An der Oberfläche bildeten sich Pingen.

Die beachtlich Größe und Tiefe der Pingen sowie eine mächtige Halde lassen an dieser Stelle einen ehemals bedeutenden Abbau in der Tiefe vermuten. Über die Zeitstellung dieser Gruben kann aufgrund fehlender Funde derzeit keine Aussage gemacht werden. Die Setzungserscheinungen im Zentrum der Pingen dauern bis heute an.

Station 21: Erzminerale

Das im Birkenberg unter Tage abgebaute erzhaltige Gestein wurde in den Scheidestuben über Tage sehr sorgfältig aufgearbeitet.

Von den dabei ausgelesenen Silber-, Kupfer- und Bleierzen finden sich deshalb heute nur noch äußerst geringe Spuren in den Halden.

Lediglich unter dem Mikroskop lassen sich mitunter an Handstücken kleinste Kristallrasen erblicken.

Der überwiegende Teil des geförderten Erzes bestand zudem aus den nicht weiter verwertbaren Mineralen Pyrit, Arsenkies und Zinkblende. Diese waren, zusammen mit den silberhaltigen Mineralen, meist mit der Gangart Quarz verwachsen.

Der Bergmann suchte vor allem nach silberhaltigem Fahlerz, Rotgültigerz, Silberglanz und Allargentum.

Aufgrund der einzigartigen Erhaltung archäologischer Strukturen im Boden ist es am Birkenberg generell nicht gestattet, nach Mineralien zu graben! Der Birkenberg ist von der Denkmalbehörde als Grabungsschutzgebiet ausgewiesen.

Station 22: Birchiburg

Im Zentrum des Bergbaureviers am Birkenberg stand im 14. Jahrhundert die „festi ze Birchiberg“.

Von hier aus übte die Patrizierfamilie Snewelin das Bergregal aus. Nach der Zerstörung der Burg 1377/78 durch die Freiburger geriet diese in Vergessenheit.

Bei archäologischen Ausgrabungen (1998-2002) wurde der Grundriss der Burg dokumentiert. Zur Burganlage gehörten ein Turm, Wohngebäude und ein Hof. Talwärts war die Burg mit einer Ringmauer, gegen den Hang zu mit einer Schildmauer geschützt.

Station 23: Staudamm

Im Jahr 1716 ließ der Krozinger Unternehmer Johannes Litschgi eine Holzfloßkanal von St. Ulrich nach Breisach bauen, um der kaiserlichen Besatzung in Breisach Bau- und Brennholz zu liefern. Sein Sohn Johann Franz Litschgi übernahm später die Geschäfte und ließ 1734 bei St. Ulrich einen (neuen?) Stauweiher anlegen. Mit dem aufgestauten Wasser konnte das Holz in der teilweise kanalisierten Möhlin bis nach Breisach transportiert werden.

Am 19. Juli 1744 ereignete sich ein heftiges Unwetter. Der Staudamm hielt den Wassermassen nicht stand und brach. Die Flutwelle zerstörte große Teile des Floßkanals sowie Mühlen und Wohnhäuser. Daraufhin wurde die Flößerei auf der Möhlin eingestellt. Teile der Staumauer sind bis heute erhalten geblieben.

Blick in den Verhau bei Station 4 (November 2024)

Stollenmundloch bei Station 8 (November 2024)

Pinge am Birkenberg, Station 20. Eine weitere, kleinere Pinge, befindet sich direkt angrenzend, links der Infotafel (November 2024)

TIPP

Ausstellung „Burg und Bergbau am Birkenberg“

Altes Rathaus Bollschweil

Öffnungszeiten: März bis November (jeden ersten Freitag und dritten Sonntag im Monat), 15 bis 17 Uhr

Infomaterialien

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Bollschweil-St. Ulrich

Faltblatt „Das mittelalterliche Bergbaurevier bei Bollschweil“

agsdi-book

Matthias Fröhlich

Burg und Bergbau im südlichen Schwarzwald

Textquellen

Mit freundlicher Genehmigung des Freundeskreis Birchiburg e.V. und der Archäologie-Werkstatt, Freiburg. VIELEN DANK.

Freudenstadt: Eugen-Drissler-Weg

© Roland Gänßler, Christophstal

Mit freundlicher Genehmigung vom 30.03.2020.

VIELEN DANK.

Der Eugen-Drissler-Weg verbindet Freudenstadt mit Baiersbronn. Er wurde 1985 eingerichtet – nicht von der Stadtverwaltung Freudenstadt oder der Gemeinde Baiersbronn, sondern von der Ortsgruppe Baiersbronn des Schwarzwaldvereines. Er war ihr Geschenk zum hundertjährigen Bestehen der Ortsgruppe Freudenstadt. Der Weg wurde nach Eugen Drissler benannt, der ein hiesiger Hobbygeologe war und sich mit dem Bergbau im Forbachtal beschäftigt hat.

Etappe 1 – Marktplatz Freudenstadt bis Finkenwiesle

Der Weg beginnt auf dem Freudensttädter Marktplatz; er führt die Murgtalstraße zwischen dem früheren Kaufhaus Wagner (heute Buchhandlung) und dem Schickhardtbau – heute als Polizei genutzt – herab zu der Adler-Anlage. Von hier aus haben wir einen ersten Blick ins Christophstal mit dem Bärenschlößle, dem Wahrzeichen des Christophstals. Es wurde 1627 von Peter Stein erbaut, dem damaligen Generalfaktor.

Wir wenden uns nach links und steigen die alte Straße mit dem Kopfsteinpflaster herab. An der Treppe werfen wir einen Blick unter uns das Gasthaus Zum Bad, an dessen Stelle ursprünglich die Messingfaktorei, dann die Eisenfaktorei standen. Später war hier die Forstverwaltung untergebracht, bis Jakob Wälde das Gebäude mit den Nebengebäuden kaufte und ein Bad und eine Gaststätte darin unterbrachte. Links neben dem Gasthaus steht die alte Tuchfabrik Hoyler, die heute nicht mehr genutzt wird. Sie ist aus dem Oberen Großhammer entstanden, dessen Ursprünge im späten 16. Jahrhundert liegen.

Unser Weg führt uns nicht die Treppe herab, sondern weiter die Straße herab bis zur Forbach-Brücke, auf der wir den Forbach überqueren. An dieser Stelle hat es eine Furt gegeben, von der manche den Namen des Baches ableiten. Links der Brücke steht ein älterer Brunnen aus Gußeisen, der daran erinnert, daß im Tal Jahrhunderte lang Eisen verarbeitet wurde.

Aber nicht nur Eisen wurde hier weiter verarbeitet – auch Bergbau war hier vertreten. Im Hang über dem Brunnen befand sich einer der Stollen, in denen hier nach Erz gegraben wurde, der Christophsstollen. Das Erz wurden dann auch hier im Tal verhüttet, um Silber, Kupfer und Eisen zu gewinnen.

An dieser Stelle kreuzt ein alter Weg den Forbach – er verlief etwas unterhalb der Straße, die wir herab gestiegen sind. Er verband Tübingen mit Straßburg und bestand sicher schon im 12. Jahrhundert. Links der Brücke kreuzt er die talstraße und führt er zum Kniebis hoch.

Gegenüber der Einmündung steht ein Wohnhaus, dessen moderner Anblick täuscht. Es ist das alte Wirtshaus Zum Großen Christoph, eines der ältesten Wirtshäuser Freudenstadts.

Wir überqueren die Talstraße und gehen auf das blaue Gebäude zu. Dieses war Jahrhunderte lang eine Mahlmühle, die Vordere Mühle, später eine Textilfabrik; heute ist hier die Galerie Christophstal untergebracht.

Die Straße führt weiter gerade aus über den Parkplatz. Links von uns sehen wir das Bärenschlößle, bei dem ein Wildgehege ist. Es liegt in einer Karmulde aus der letzten Eiszeit zwischen zwei Schuttmoränen. Ein kleiner See erinnert uns an einen Karsee, wie er hier einmal bestanden haben mag. Links in der hinteren Mulde war einmal die Freudenstädter Sprungschanze angelegt, die 50 Jahre lang bekannt war. Vom Parkplatz aus gehen wir weiter und haben rechts uns die Tuchfabrik Hoyler, die langsam verfällt. Einst war sie – wie erwähnt – eine Eisenschmiede, die von Heinrich Schickhardt geplant wurde. Die beiden Gebäudeteile, die mit Schindeln verkleidet sind, enthielten die Schmiede und eine Kohlscheuer. Kurz danach passieren wir das Gasthaus Bad, das einmal Verwaltungsgebäude der Christophstäler Hüttenwerke war und erreichen den Wald.

Noch einem kurzen Stück treffen wir an einer Abzweigung ein Hinweisschild, des Eugen-Drissler-Weges, das uns auf den Bergbau hinweist. Unser Weg führt rechts weiter, aber ein Abstecher zum Steinbruch mit einem vergitterten Stolleneingang ist drin. Auch hier steht ein Hinweisschild des Eugen-Drissler-Weges.

Hierbei handelt es sich um eine renaturierte Deponie, von der heute nichts mehr zu erkennen ist. Von hier haben wir einen Blick auf Freudenstadt.

Hinter der Hütte zeigt ein Lücke den Weg zu einem vergitterten Stollen an. Er gehörte wohl zur Grube Ferdinand, die hier betrieben wurde, um Silber und Kupfer abzubauen. Heute ist der Stollen gesperrt, um Fledermäusen eine Schutzmöglichkeit zu bieten.

Wir gehen den Weg zurück zum Talsträßle und folgen ihr. Hin und wieder – leider viel zu selten – können wir einen Blick auf das Tal mit seinen Gebäuden oder die Silhouette Freudenstadts erhaschen. Immer wieder zweigen alte Wege ab, die der Wald zurück erobert hat.

Bald erreichen wir eine Stelle, der Hang aus mehrere Einsturzstellen zu haben scheint. Hier ist die Pinge der Grube Dorothea, die eine der letzten war, die im Tal betrieben wurde. In den Gebäuden davor, die durch die Bäume zu sehen sind, war eine Walke untergebracht, in der die Freudenstädter Tuchabrikanten ihr Tuch walkten, damit es dichter wurde. Hier stand auch – oder steht noch – das Grubenhaus der Grube. Unterhalb der Walke befinden sich die Fischteiche der Fischzucht Lohmühle und ein Untersuchungsstollen, den die Firma Sachtleben in den Hang getrieben hat – den Dorothea-Untersuchungsstollen.

Weiter geht es das Talsträßle entlang. Nach wenigen hundert Metern lichten sich rechts die Bäume und geben den Ausblick ins Tal frei. Wir haben das untere Tal erreicht. Hier standen einst ein Pfannenhammer und ein Großhammer. Hier steht auch das Platzmeisterhaus, ein Biedermeierhaus, von dem aus die Königlichen Eisenwerke im unteren Tal und im Friedrichstal verwaltet wurden. Pfannenhammer und Großhammer sind verschwunden, nur die Häuser der Laboranten stehen noch…

Ein kurzes Stück nach der Lichtung vereingt sich am Finkenwiesle unsere Straße mit der, die aus dem Tal kommt. Wollen wir nur diese eine Etappe wandern, so biegen wir hier rechts ab und gehen die Straße hinab. An der Stelle, wo heute ein Spielplatz ist, stand 250 Jahre lang eine große Hammerschmiede – der Untere Großhammer oder auch Wilhelmshammer. Er wurde 1904 abgerissern. Geblieben ist nur der Mühlkanal.

Über die Brücke gehen wir gerade aus und können entweder links abbiegen und zur Bushaltestelle am Gasthaus Schiff gehen, um mit dem Bus zurück zu fahren, oder wir halten uns rechts und gehen die Talstraße aufwärts zur Walkensteige und dort hinauf zur Stadt.

Etappe 2 – Finkenwiesle bis Michaeliskapelle

Für diese Etappe können wir zwischen 2 Varianten wählen. Eine führt durch den Talgrund, vorbei an Fischteichen und der Grube Untere Sophia durch  Friedrischstal oder am Waldrand entlang durch das Jägerloch und das Reichenbächletal zur Michaeliskapelle.

Das Dorf Friedrichstal entstand, als 1761 für die damals noch herzoglichen Eisenwerke zuätzliche Werke eingerichtet werden müßten. Da weiter oben kein Platz mehr vorhanden war, breiteten sich die Wrke nach unten ins Tal aus. Dabei überschritt man die Gemeindegrenze nach Baiersbronn. Später wurden die „Neuen Werke“ abgetrennt und selbstständig. Nachdem die oberen Werke im Tal stillgelegt wurden, wurden die unteren Werke – der Pfannenhammer und der Großhammer – denen im Friedrichstal angeschlossen. Zeitweilig wurden sie aber vom Platzmeisterhaus im unteren Christophstal aus verwaltet.

Vom Finkenwiesle aus gehen wir auf der Straße weiter. Bereits nach 100m –  am 2. Abzweig hinter dem Rondell – gabelt sich der Weg. Rechts geht es den Weg herunter ins Tal, links weiter auf der Straße. Leider ist unser Weg schlecht bis gar nicht gekennzeichnet, so daß man hier aufpassen muß. Aber auf der linken Seite führt eine Treppe zum Sankenbachfall und zum Kniebis. Sie kann uns auch als Orientierungshilfe dienen.

Variante 1 – Durch den Talgrund

Der Weg  durch den Talgrund zweigt nach rechts ab und führt den Weg hinunter ins Tal – vorbei an den Fischteichen zur Fischerklause. Am Waldrand trifft unser Weg auf einen anderen, in den wir nach links einbiegen. Rechts von uns liegen die Fischteiche des Kreisfischereivereins Freudenstadt, bei denen auch eine Einkehrmöglichkeit ist. Am Ende des Weges biegen wir rechts ab, gleich danach wieder links und gehen die Straße entlang, den Wilhelm-Günther-Weg. Die Straße führt uns an der Grube Untere Sophia vorbei, von der man nichts wußte, als der Weg eingerichtet wurde. Erst später wurde sie wiederentdeckt.

Von der Grube gehen wir weiter zur Michaeliskirche – den Wilhelm-Günther-Weg entlang, geradeaus weiter durch die Pulvermüllerstraße und die Kniebisstraße hoch zur Kapelle. Der Straßenname „Pulvermüller“ kommt nicht daher, daß hier Pulver gemahlen worden wäre, sondern soll Friedrich August Pulvermüller ehren, der hier im Friedrichstal sein Verfahren zur Stahlherstellung erfunden hat.

Bei der Michaeliskirche angekommen, machen wir eine kleine Rast und genießen die Landschaft.

Variante 2 – Am Waldrand entlang

An der Abzweigung zur Variante 1 biegen wir nicht links ab, sondern bleiben auf der bequemen Straße und folgen ihr ins Jägerloch. Hier befindet sich der Schießstand der Kreisjägerschaft, in dem sie ihre Schießübungen abhalten. Es darf uns also nicht wundern, wenn wir hier Schüsse hören. Wir kommen jedoch nicht direkt am Schießstand vorbei, sondern in einigem Absand.

Bald nach der Kehre stößt von links eine Straße auf unsere. Wir halten uns an der Einmündung rechts und gehen weiter auf der Straße entlang. Sie folgt dem Hang aus dem Jägerloch heraus und ins Reichenbächletal Wir folgen ihr weiter, bis nach einer Rechtskehre ein Fußpfad abzweigt. In diesen biegen wir ein und folgen ihm zum gegenüberliegenden Hang, wo er auf einen asphaltierten Weg mündet, auf den wir nach rechts einbiegen. Er führt uns nach etwa 200 m zur Michaeliskapelle.

An der Michaeliskapelle

Die Michaeliskapelle ist erst in der Mitte des 20. Jahrhunderst erbaut worden – von 1949 bis 1951. Sie fällt auch durch ihre Form – ein Achteck – auf. Ungewöhnlich ist auch der Standort der Kapelle am Rand des Dorfes.

Hinweis: Beim Parkplatz an der Michaeliskapelle führt ein anderer Weg in den Wald, den Berg hinauf. Dort finden wir einen Schleifstein und einige Gruben. Früher wurden hier Schleifsteine hergestellt, mit denen im Tal Sensen und Messer geschliffen wurden.

Neben der Kirche ist ein kleiner Park, in dem mit einem kleinen Denkmal an die Gründung Friedrichstals erinnert wird. Seine Inschriften lautet: FRIEDRICHSHAMMER MDCCCIV – DURCH FRIEDRICHS BEHARRLICHKEIT ENDLICH GEGRÜNDET – SCHAFFT DEM LANDMANN DIE SICHEL – DEM ERWERBSFLEISSE NEUEN KUNSTSTOFF – DEM KRIEGER DAS SCHWERT. Gemeint war der damalige Herzog Friedrich II und spätere König Friedrich I  von Württemberg.

Etappe 3 – Von der Michaeliskapelle zum Bahnhof

Die Etappe 3 bietet uns wieder 2 Varianten: entweder gehen wir durch das Tal entlang dem Forbach weiter Richtung Bahnhof

Variante 1 – Durch das Tal

Der Werg führt uns den Sankt Michelsweg hinab. Unten angekommen, gehen wir geradeaus über die Straße Am Sensenhammer weiter. Am bach biegen wir nach links auf den Uferweg ein, auf dem wir dem Bacg folgen. Nach ca 700m überqueren wir den Forbach auf einer kleinen Brücke und halten uns links. Nach einigen hundert Metern erreichen wir das Tor der Baiersbronner Frischfaserkarton, in der Faltschachteln produziert werden. Sie gehört zur Meyr-Melnhof-Karton Gesellschaft m.b.H und ist einer der größten Arbeitgeber Baiersbronns, das eigentlich für seine Küche(n) bekannt ist.

An der Fabrik halten wir uns links und gehen weiter den Bach entlang. Die Fabrik begleitet uns noch eine Weile. Einige hundert Meter nach der Frischfaserkartonfabrik kommt der Bahnhof von Baiersbronn in Sicht. Etwa auf der Höhe der Mitte des Bahnsteiges biegt der Weg vom Bach ab und führt zum Bahnübergang. Von dort biegen wir rechts auf die Bundesstraße und gehen zum Bahnhof.

Variante 2 – Der Panoramaweg

Wie gehen den Sankt Michaelsweg ca 100m entlang, bis links ein Weg abzweigt, in den wir einbiegen. Terilweise geht es durch lockeren Wald, teilweise an Rand entlang. Am Anfang einer Rechtskurve biegen wir links auf einen anderen Weg ab, der annähernd geradeaus führt und uns zum Reuteweg führt. Wir biegen nach links in die Straße ein, die sich wie eine Panoramastraße am Hang entlang zieht Unter uns sehen wir Friedrichstal mit dem Sensenhammer und dem Königshammer-Museum, dann den Gewerbebereich mit der Frischfaserkarton-Fabrik, danach Baiersbronn, unser Ziel.

Nach fast 1,5 km auf der kleinen Straße erreichen wir den Stöckerhof, einen alten Bauernhof, der heute als Pension genutzt wird. Hier biegen wir nach rechts in den Stöckerweg ab und gehen talabwärts. Unten biegen wir rechts in die Stöckerwiesen ein, gleich danach links auf einen Fußweg, der uns über den Forbach führt. Dort stoßen wir auf den Uferweg, in den wir nach links abbiegen und ihm zum Bahnübergang folgen. Hier biegen wir rechts in die Bundesstraße ein und gehen zum Bahnhof.

Informationen zur Wanderstrecke

Markierung:

Leider ist – vor allem im Freudenstädter Bereich kaum noch Markierung vorhanden. Ursprünglich eine weiße Raute mit den Buchstaben F und B. stellenweise grüne Infotafeln.

Wegbeschreibung: In der Stadtinformation Freudenstadt ist auf Nachfrage eine Wegbeschreibung erhältlich (kopiertes A4-Blatt).

Photos: Kitzlinger (1), Gänßler

Infomaterialien

agsdi-file-pdf

Freudenstadt

Eugen-Drissler-Weg – keine Infomaterialien vorhanden!