Bollschweil: Bergbauhistorischer Lehrpfad Birkenberg

Bollschweil: Bergbauhistorischer Lehrpfad Birkenberg

Infotafel am Parkplatz an der Straße Bollschweil-St. Ulrich (November 2024)

Der Birkenberg westlich von Bollschweil-St.Ulrich im Südschwarzwald ist ein mittelalterliches Bergbaugebiet, in dem vom 11. bis 14. Jh. Silber, Kupfer und Blei abgebaut wurde.

Die am Talhang der Möhlin anstehenden Gneise werden von dünnen steilstehenden Quarzgängen durchzogen.

Die enthaltenen Erze hatten im Mittel einen Silbergehalt von 1 %, was im Vergleich zu anderen Revieren im Schwarzwald damals außergewöhnlich viel war. Vermutlich deshalb, und wegen der guten Zugänglichkeit vom Rheintal her, wurde in dem Gebiet eine kleine Schutzburg, die Birchiburg, errichtet.

Bereits 1377 wurde die Burg wieder zerstört. Um 1400 hatte man auf dem Gelände ein neues Wohngebäude errichtet, der Abbau wurde aber bald darauf aufgegeben. Vermutlich hatten die Schächte den Grundwasserspiegel erreicht, wodurch der Weiterbetrieb unrentabel wurde.

Textquelle: LGRBwissen

Im Auftrag der Gemeinden Bollschweil und Bad Krozingen wurde in den Jahren 2003/04 der bergbaugeschichtliche Lehrpfad am Birkenberg angelegt und am 28. Sept. 2004 eingeweiht.

Der bergbauhistorische Lehrpfad erschließt mit einer Gesamtlänge von etwa 1,6 km das Bergbaurevier am Birkenberg. Hier wird dem Besucher auf 23 Schautafeln ein Eindruck von der Lebens- und Schaffenswelt der mittelalterlichen Bergleute vermittelt, die hier silber-, kupfer- und bleihaltigen Erzen abbauten.

Start- und Endpunkt der Tour ist die Snewlin-Hütte, eine offene Schutzhütte, in der man an robusten Holztischen sein Rucksackvesper einnehmen oder sich einfach auch nur ausruhen kann.

Der Fußpfad windet sich durch einen lichten Hochwald, vorbei an sehr eindrucksvollen Bergbauspuren, die die Jahrhunderte überdauert haben.

Der Rundgang führt zunächst durch einen tiefen, schluchtartigen Verhau und dann den steilen Birkenberg-Nordhang hinauf, vorbei an verfallenen Stollen und Schächten.

Im höher gelegenen Abschnitt quert der Pfad das Zentrum einer ehemaligen Bergleutesiedlung mit noch erkennbaren Arbeits- und Wohnterrassen. Schließlich erreicht der Weg beim Wiederabstieg ins Tal die Ruine der Birchiburg, die man von einer Aussichtsplattform gut überblicken kann.

Hier geht’s zum Lehrpfad: Brücke (Snewlin-Steg) über die Möhlin beim Parkplatz an der Straße Bollschweil-St. Ulrich (November 2024)

Übersichtsplan zum mittelalterlichen Bergbaurevier am Birkenberg mit Lehrpfadtrasse und Stationen (nach Gert Goldenberg und Matthias Fröhlich).

Wegstationen
Station 1: Standort, Plan des Bergbaureviers
Station 2: Erzaufbereitung

Bevor das aus den Gruben geförderte Erz zum Hüttenwerk transportiert werden konnte, musste es aufbereitet werden.

Ein großer Teil des Erzes lag fein verteilt im Gestein vor und konnte nur durch Brechen und anschließendes Mahlen von der Gangart (am Birkenberg vor allem Quarz) abgetrennt werden.

Bereits im 13/14. Jahrhundert kamen hierbei Pochwerke und Erzmühlen zum Einsatz, die im Talgrund am Fuß des Birkenberges standen und mit Wasserkraft betrieben wurden.

Aus dem zerkleinerten erzhaltigen Material wurde schließlich durch Auswaschen und Anreichern ein verhüttbares Erzkonzentrat gewonnen.

Die ehemaligen Aufbereitungsanlagen im engen Talgrund sind durch die Erosionsionswirkung der Möhlin weitgehend abgetragen.

Bei den archäologischen Ausgrabungen auf der Birchiburg fanden sich zahlreiche ausgediente Erzmahlsteine aus Granit oder Gneis, die beim Bau der Burgmauern Verwendung fanden.

Station 3: Schmelzhütte

Im Hüttenwerk wurden die Erze geschmolzen, um die Wertmetalle Silber, Kupfer und Blei zu gewinnen.

Hierzu füllte der Schmelzer das Erz mit Zuschlagstoffen und Holzkohle in einen Schachtofen. Bei Temperaturen von über 1200 Grad wurde zunächst silberhaltiges Blei gewonnen. Dabei fielen große Mengen an Schlacken an.

In einem besonderen Ofen – dem Treibofen – konnte anschließend das Silber vom Blei getrennt werden.

Die Silberbarren fanden ihre Abnehmer in den Münzstätten im Breisgau und am Oberrhein. Die Hüttenwerke des Mittelalters (13./14. Jahrhundert) standen in der Nähe
von Wasserläufen und nutzten die Wasserkraft zum Betreiben der Blasebälge.

Die Erze vom Birkenberg wurden etwa einen Kilometer von hier talabwärts an der Möhlin verhüttet. Eine Schmelzhütte ist dort über Schlackenfunde archäologisch nachgewiesen und aus dem Jahre 1317 auch historisch überliefert.

 

Station 4: Verhau

Im Bereich des Birkenberges queren mehrere parallel streichende Erzgänge das Möhlintal.

Diese führen Silber-, Kupfer- und Bleierze.

Die wichtigsten Erzminerale sind hier silberhaltiges Antimonfahlerz, Kupferkies und Bleiglanz. Gelegentlich kommen auch edlere Silbererze hinzu.

Quarz bildet die Gangart, lokal kommt auch Schwerspat vor.

Der mittelalterliche Erzabbau auf diesen Gängen hat markante Spuren im Gelände hinterlassen. Zu den eindrucksvollsten Überresten des Bergbaus am Birkenberg gehört dieser Tiefe, schluchtartige „Verhau“.

Er folgt dem Verlauf eines ehemals ergiebigen und mächtigen Erzganges.

Im oberflächennahen Bereich erfolgte die Erzgewinnung teilweise im Tagebau, während der Abbau in der Tiefe vermutlich bis unter das Talsohlenniveau hinabreichte.

Als der Bergbau an dieser Stelle eingestellt wurde, setzte der langsame Verfall des Grubengebäudes ein, der bis heute andauert. Gestein stürzt von den Seiten in die ausgeräumte Gangspalte und verfüllt diese nach und nach.

Station 5: Schacht und Radstube

In den Gruben stellte das im Gestein auftretende Kluftwasser ein besonderes Problem dar. Dort, wo keine Entwässerung über einen Erbstollen erfolgte, musste das Wasser mit Pumpen gefördert und aus der Grube geleitet werden.

Hierbei kamen Wasserräder oder auch Treträder zum Einsatz. An der südlichen Felswand ist hier ein ehemaliger Schacht im Anschnitt zu erkennen: Auf beiden Seiten des Schachtes sind, etwa auf Höhe der begehbaren Plattform, zwei größere Bühnlöcher erhalten. Diese weisen auf einen ehemals soliden Holzeinbau hin.

Vermutlich war an dieser Stelle eine Radstube mit einer Wasserhebemaschine untergebracht.

Station 6: Bergbaulandschaft

Zur Blütezeit des Silberbergbaus am Birkenberg im 13. und 14. Jahrhundert war der heute dicht bewaldete Hang kahl geschlagen.

Unmittelbar neben den Grubeneingängen, auf den Abraumhalden oder auf in den Hang gegrabenen Terrassenstufen, hatten sich zahlreiche Bergleute angesiedelt
und ihre Werkstätten und Wohnhütten errichtet.

Bei archäologischen Ausgrabungen auf solchen Terrassen konnten Überreste von Aufbereitungs- und Schmiedeplätzen sowie von Wohnplätzen der Bergleute nachgewiesen werden.

Die einfachen Hütten waren meist aus Holz gebaut, aber auch Steinfundamente und Mauerwerk sind dokumentiert.

Station 7: Schlackenhalde

In den mittelalterlichen Bergbaurevieren finden sich häufig kleinere Schlacken- halden, die nicht von einer Erzverhüttung stammen.

Es handelt sich um Rückstände, die bei einem Schmiedeprozess als Abfallprodukte angefallen sind. Charakteristisch sind schwere, bis zu handtellergroße Schlackenkalotten von dunkler Farbe, die stellenweise magnetisch sind.

Erst unter dem Mikroskop – im polierten Anschliff – lässt sich die Herkunft dieser Schlacken erkennen: Reste von metallischem Eisen, mehr oder weniger stark in Rost umgewandelt, sowie kleine Plättchen von Eisenoxiden (Hammerschlag) belegen die Schmiedetätigkeit. Außerdem finden sich in diesen Halden auch verschlackte Lehmfragmente, die von der Auskleidung der einstigen Schmiedeesse stammen.

Am Birkenberg sind bislang sieben Schlackenhalden bekannt, die jeweils einer mittelalterlichen Bergschmiede zugeordnet werden können.

Station 8: Stollenmundloch

Um einen Erzgang auch in größerer Tiefe abbauen zu können, legten die Bergleute Stollen an, die zunächst durch taubes Gestein führten.

Sobald der Erzgang bzw. der Abbauort erreicht war, konnte die so erschlossene Grube über den Stollen entwässert und bewettert werden.

Der hier mit Schlägel & Eisen vorgetriebene Stollen ist heute noch auf einer Länge von 145 m befahrbar. Die durchschnittliche Firsthöhe beträgt nur 90 bis 100 cm.

Je nach Härte des Gesteins schaffte der Bergmann zwischen 10 und 50 m Vortrieb im Jahr. Die Arbeit an diesem Stollen dauerte demnach viele Jahre.

Station 9: Bergschmiede

Bei den bergmännischen Arbeiten über und unter Tage war der Verschleiß an Eisenwerkzeugen groß.

So verbrauchte ein Bergmann beim Vortrieb im Stollen an einem Arbeitstag ein ganzes Bündel von Bergeisen. Ein Schmied musste die stumpf geschlagenen Eisen wieder in Form bringen und schärfen. Er setzte das abgenutzte Werkzeug instand und fertigte nach Bedarf auch neues an. Eine Bergschmiede ist an dieser Stelle durch archäologische Ausgrabungen nachgewiesen.

Die Schmiedewerkstatt wurde in unmittelbarer Nähe des Stollenmundlochs errichtet. Am steilen Hang bot sich die durch Anschüttung von Haldenmaterial entstandene Terrasse als Standort an. In einer einfachen Holzhütte waren Schmiedeesse und Amboss untergebracht. Ein Blasebalg heizte die Holzkohleglut des Schmiedefeuers an und sorgte für die zum Schmieden benötigten hohen Temperaturen.

Station 10: Stollen und Schächte

Die Erzgänge am Birkenberg wurden von den mittelalterlichen Bergleuten über ein System von Schächten und Stollen erschlossen.

Wo es erforderlich war, sorgte eine fachmännische Grubenverzimmerung für Stabilität und Sicherheit unter Tage.

Nach dem Auflassen einer Grube verfiel der Holzausbau rasch und die Hohlräume begannen zu verstürzen.

An der heutigen Oberfläche finden sich deshalb im Bereich der ehemals abgebauten Erzgänge zahlreiche trichter- und grabenförmige Pingen, die ehemalige Schachtöffnungen und Stolleneingänge sowie Abbaubereiche anzeigen.

Vor den verschütteten Mundlöchern erkennt man Halden, die über den Umfang der Arbeiten unter Tage Auskunft geben.

Station 11: Köhlerplatz

Für die Verhüttung der Erze in den Schmelzöfen wurden große Mengen Holzkohle benötigt.

In den Wäldern errichteten Köhler ihre Kohlenmeiler und belieferten die Hüttenwerke mit dem wertvollen Brennstoff. Auch andere Waldgewerbe wie Glashütten gehörten zu den Abnehmern.

Ehemalige Köhlerplätze lassen sich noch heute an schwarzen, holzkohlereichen Waldböden leicht erkennen.

Station 12: Alte Wegspur

Der Lehrpfad folgt an dieser Stelle einer alten Wegspur.

Auf der Talseite erkennt man noch die Überreste einer aus Gneisblöcken aufgesetzten Trockenmauer, die einst den Weg zum Abhang hin stützte. Die noch erhaltene Breite von bis zu drei Metern und der befestigte Ausbau des ehemaligen Weges zeigen, dass es sich um eine auch für Fuhrwerke befahrbare Trasse gehandelt haben muss.

Der Weg führt zum Zentrum der mittelalterlichen Bergbausiedlung am Birkenberg. Es kann vermutet werden, dass er bereits im Mittelalter angelegt wurde und zur Infrastruktur des Bergbaureviers gehörte.

Möglicherweise handelt es sich auch um einen ehemaligen Zufahrtsweg zu den weiter oberhalb gelegenen Bauernhöfen (Bittersthof, Kohlerhof). Dort wurde schon vor Jahrhunderten neben Viehzucht auch Ackerbau betrieben. Es ist denkbar, dass die Hofstellen bereits im Mittelalter existierten und dass von dort aus die Bergleute mit Nahrungsmitteln versorgt wurden.

Station 13: Wohn- und Arbeitsplatz

Die mittelalterlichen Bergleute errichteten ihre Werkstätten und Wohnhütten in unmittelbarer Nähe der Gruben.

Hierzu legten sie künstliche Terrassenstufen am steilen Hang an oder nutzten vorhandene Abraumhalden.

Die archäologischen Funde belegen, dass viele der einfach gebauten Hütten mit einer Kochstelle ausgestattet waren.

Auch eine Heizungsanlage in Form eines Kachelofens gehörte zur Einrichtung. So konnten die Betgleute auch in den Wintermonaten ihrer Arbeit nachgehen.

Station 14: Das Scheiden der Erze

Nachdem das erzhaltige Gestein abgebaut und zu Tage gefördert war, wurde es zunächst so gut es ging vom tauben Gestein getrennt.

Diese von Hand ausgeführte Scheidearbeit fand in unmittelbarer Nähe der Gruben statt.

Als Unterlage zum Zerkleinern der Erze mit dem Scheidhammer dienten größere Steinplatten (Scheidklötze). Das ausgelesene Erz wurde zur weiteren Verarbeitung ins Tal gebracht, das wertlose Gestein auf die Halde gekippt.

Die einstigen Scheidklötze weisen charakteristische Mulden auf, an denen sie noch heute zu erkennen sind.

Station 15: Mittelalterliche Müllhalde

Auch die mittelalterlichen Bergleute produzierten Müll. Speisereste, zerbrochenes Geschirr, Glasscherben und Schrott wurden vor Ort entsorgt und auf die Halden gekippt.

Während organische Reste die Jahrhunderte meist nicht überdauert haben, finden sich heute noch zahlreiche Scherben von Tongefäßen in den Halden.

Mit Hilfe dieser Abfälle kann der Archäologe Gebrauchs- gegenstände aus dem mittelalterlichen Hausrat rekonstruieren und damit einen Einblick in die Lebensweise der Bergleute am Birkenberg gewinnen. Das Fundmaterial entspricht weitgehend dem eines städtischen Haushaltes.

Station 16: Unter Tage

An dieser Stelle konnte 1997 ein mittelalterlicher Stollen aufgewältigt werden. Dieser ist 23 Meter lang und erschließt einen teilweise noch offenen Abbaubereich.

Der Stollen ist mit Feuersetztechnik aufgefahren und zeigt die hierfür charakteristischen, rundlichen Querschnitte.

Beim Feuersetzen wird das Gestein durch ein Holzfeuer mürbe gemacht und kann so leichter hereingewonnen werden. Zwei Luftschächte im Verlauf des Stollens mit Verbindung zur Erdoberfläche sorgten für die notwendige Bewetterung der Grube.

Der Stollen mündet in einen mittelalterlichen Abbau. Dort führt ein auf dem Erzgang angelegter Förderschacht senkrecht in die Tiefe.

Erhalten sind unter Tage die Umrisse einer Haspelstube über dem Schacht sowie zahlreiche Bühnlöcher im Fels, die vom einstigen Holzausbau zeugen.

Der ursprünglich bis an die Erdoberfläche reichende Erzgang wurde von den Bergleuten vollständig abgebaut.

Die offene Gangspalte ist im tagnahen Bereich mit Abraum versetzt.

Station 17: Silber - Kupfer - Blei

Ausgangspunkt für den mittelalterlichen Bergbau am Birkenberg waren die Silbergehalte in den Erzen.

Um heute noch eine Aussage über die Qualität der ehemals abgebauten Erze treffen zu können, wurden zahlreiche Halden beprobt.

Die nur noch spärlich vorhandenen Erzreste konnten, nach einer mechanischen Anreicherung im Labor, mineralogisch und geochemisch untersucht werden. Die Erzproben vom Birkenberg weisen beachtliche Silbergehalte in einer Größenordnung von einem Gewichtsprozent auf. Das Silber ist dabei vorwiegend an Minerale der Fahlerz-Gruppe gebunden. Aber auch edlere Silbererze wie Rotgültigerz, Silberglanz und Allargentum kommen vor.

Neben dem Silber ließen sich aus den Erzen auch andere Wertmetalle wie Kupfer (aus Fahlerzen und Kupferkies) und Blei (aus Bleiglanz) mit wirtschaftlichem Nutzen gewinnen. Eher unerwünscht waren dagegen Begleitelemente wie Schwefel, Zink, Eisen, Arsen und Antimon.

Station 18: Archäologie
Station 19: Holzriese

Nachdem Mitte des 15. Jahrhunderts der Silbererzbergbau am Birkenberg eingestellt worden war, übernahm die Holzwirtschaft in den darauf folgenden Jahrhunderten eine führende Rolle bei der Nutzung der natürlichen Ressourcen im Waldgebiet.

Zum Abtransport des geschlagenen Holzes im steilen Gelände wurden „Riesen“ angelegt.

Auf diesen Gleitbahnen konnten die Stämme zu Tal befördert werden.

Eine hier noch erhaltene, in den Boden eingetiefte „Erdriese“ endet im Tal bei einem ehemaligen Stauweiher. Von dort aus erfolgte der Weitertransport des Holzes durch Flößen.

Station 20: Pingen

Die Abbauwürdigkeit eines Erzganges in der Tiefe wurde mit senkrechten Schächten erkundet. Über diese Schächte erfolgte, mit Hilfe einer Haspel, auch die Förderung des unter Tage abgebauten Gesteins. Nach Einstellung der Abbautätigkeit in einem Grubenabschnitt setzte dessen langsamer Zerfall ein. Felsmassen und Haldenmaterial lösten sich und rutschten nach und nach in die verbleibenden Hohlräume ab. An der Oberfläche bildeten sich Pingen.

Die beachtlich Größe und Tiefe der Pingen sowie eine mächtige Halde lassen an dieser Stelle einen ehemals bedeutenden Abbau in der Tiefe vermuten. Über die Zeitstellung dieser Gruben kann aufgrund fehlender Funde derzeit keine Aussage gemacht werden. Die Setzungserscheinungen im Zentrum der Pingen dauern bis heute an.

Station 21: Erzminerale

Das im Birkenberg unter Tage abgebaute erzhaltige Gestein wurde in den Scheidestuben über Tage sehr sorgfältig aufgearbeitet.

Von den dabei ausgelesenen Silber-, Kupfer- und Bleierzen finden sich deshalb heute nur noch äußerst geringe Spuren in den Halden.

Lediglich unter dem Mikroskop lassen sich mitunter an Handstücken kleinste Kristallrasen erblicken.

Der überwiegende Teil des geförderten Erzes bestand zudem aus den nicht weiter verwertbaren Mineralen Pyrit, Arsenkies und Zinkblende. Diese waren, zusammen mit den silberhaltigen Mineralen, meist mit der Gangart Quarz verwachsen.

Der Bergmann suchte vor allem nach silberhaltigem Fahlerz, Rotgültigerz, Silberglanz und Allargentum.

Aufgrund der einzigartigen Erhaltung archäologischer Strukturen im Boden ist es am Birkenberg generell nicht gestattet, nach Mineralien zu graben! Der Birkenberg ist von der Denkmalbehörde als Grabungsschutzgebiet ausgewiesen.

Station 22: Birchiburg

Im Zentrum des Bergbaureviers am Birkenberg stand im 14. Jahrhundert die „festi ze Birchiberg“.

Von hier aus übte die Patrizierfamilie Snewelin das Bergregal aus. Nach der Zerstörung der Burg 1377/78 durch die Freiburger geriet diese in Vergessenheit.

Bei archäologischen Ausgrabungen (1998-2002) wurde der Grundriss der Burg dokumentiert. Zur Burganlage gehörten ein Turm, Wohngebäude und ein Hof. Talwärts war die Burg mit einer Ringmauer, gegen den Hang zu mit einer Schildmauer geschützt.

Station 23: Staudamm

Im Jahr 1716 ließ der Krozinger Unternehmer Johannes Litschgi eine Holzfloßkanal von St. Ulrich nach Breisach bauen, um der kaiserlichen Besatzung in Breisach Bau- und Brennholz zu liefern. Sein Sohn Johann Franz Litschgi übernahm später die Geschäfte und ließ 1734 bei St. Ulrich einen (neuen?) Stauweiher anlegen. Mit dem aufgestauten Wasser konnte das Holz in der teilweise kanalisierten Möhlin bis nach Breisach transportiert werden.

Am 19. Juli 1744 ereignete sich ein heftiges Unwetter. Der Staudamm hielt den Wassermassen nicht stand und brach. Die Flutwelle zerstörte große Teile des Floßkanals sowie Mühlen und Wohnhäuser. Daraufhin wurde die Flößerei auf der Möhlin eingestellt. Teile der Staumauer sind bis heute erhalten geblieben.

Blick in den Verhau bei Station 4 (November 2024)

Stollenmundloch bei Station 8 (November 2024)

Pinge am Birkenberg, Station 20. Eine weitere, kleinere Pinge, befindet sich direkt angrenzend, links der Infotafel (November 2024)

TIPP

Ausstellung „Burg und Bergbau am Birkenberg“

Altes Rathaus Bollschweil

Öffnungszeiten: März bis November (jeden ersten Freitag und dritten Sonntag im Monat), 15 bis 17 Uhr

Infomaterialien

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Bollschweil-St. Ulrich

Faltblatt „Das mittelalterliche Bergbaurevier bei Bollschweil“

agsdi-book

Matthias Fröhlich

Burg und Bergbau im südlichen Schwarzwald

Textquellen

Mit freundlicher Genehmigung des Freundeskreis Birchiburg e.V. und der Archäologie-Werkstatt, Freiburg. VIELEN DANK.

Borken: Braunkohle-Rundweg

Mit dem Rad oder zu Fuß auf den Spuren der Bergbaugeschichte rund um Borken (Hessen). Der Rad- und Wanderweg verknüpft die Standorte des Hessischen Braunkohle Bergbaumuseums mit der Bergbaufolgelandschaft und ist

Der Borkener Braunkohle-Rundweg führt durch zehn Stadtteile und die Kernstadt sowie vorbei an den 20 früheren Bergbaubetrieben, dem Braunkohlekraftwerk und den verschiedenen Standorten des Hessischen Braunkohle Bergbaumuseums.

Es bieten sich vielfältige Möglichkeiten, die zum Radfahren, Wandern, aber auch zum kennen lernen der wunderschönen Landschaft um Borken mit ihren zahlreichen Sachzeugen aus der „Braunkohlezeit“ einladen.

Der Weg kann auch in vier Abschnitten zurückgelegt werden, so dass auch kürzere Touren zwischen 10 km und 15 km möglich sind (Rote, Blaue, Gelbe und Grüne Route). Die Routenbeschreibungen der kürzeren Routen finden Sie auf der Webseite der Stadt Borken.

Infomaterialien

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Borkener Braunkohle-Rundweg

Übersichtskarte der verschiedenen Touren

Creutzwald: Das schwarze Gold Lothringens

Eurodistrict SaarMoselle FREIZEIT & LOISIRS

© Eurodistrict SaarMoselle

Mit freundlicher Genehmigung.

Vielen Dank.

Auf dem Weg durch die Wälder des lothringischen Kohlebeckens liegt in der Umgebung von Carling eine der letzten großen Industrieanlagen der Kohlezeit: dem Kraftwerk „Emile Huchet“. Das noch junge Bergwerk Vernejoul bei Porcelette ist 2004 geschlossen worden. Neue Unternehmen haben sich im „Kohlwald“ von Creutzwald angesiedelt.

Infomaterialien

agsdi-file-pdf

Creutzwald (Lothringen)

Das schwarze Gold Lothringens – keine Infomaterialien vorhanden!

Textquellen

Webseite „Eurodistrict SaarMoselle“

Dachsberg-Wittenschwand: Bergbauwanderweg

Der Bergbauwanderweg zwischen den Ortsteilen Wittenschwand und Urberg ist ein Rundwanderweg, der die Stätten des früheren Bergbaus und das Mineralienmuseum miteinander verbindet und zwei sehenswerte Aussichtspunkte hat. Gestartet werden kann er entweder beim Rathaus Wittenschwand oder beim Mineralienmuseum in Urberg. Man folgt dem Bergbauzeichen Hammer & Schlägel. Der Bergbaupfad bei Rüttewies ist in den Wanderweg integriert.

Bergbauzeugen in Dachsberg

In früheren Jahren spielte der Bergbau in den nördlichen Dörfern des Dachsbergs eine bedeutende Rolle. Daran wird heute mit Mineralienmuseum, Themenspielplatz und Bergbauwanderweg erinnert.

In den nördlichen Ortsteilen Urberg und Wittenschwand lebten die Menschen lange Zeit vom Bergbau. Als typisches Bergmannsdorf gilt jedoch nur Urberg.

Bereits im Mittelalter wurden Erze im Tagebau abgebaut. Der Bergbaupfad bei Rüttewies erinnert an die mühselige Arbeit. Pinge und Verhaue entlang des Ruprechtsgangzuges sind heute beschildert und vermitteln lebhafte Eindrücke von früheren Zeiten.

Eine mehrteilige Infotafel im Außenbereich des Mineralienmuseums Gottesehre in Urberg geht auf die Verarbeitung der Erze, darunter auch Silber, ein.

In Wittenschwand wurde oberhalb des Klosterweihers einige Jahrhunderte lang ein Bergwerk betrieben, in welchem zuerst vor allem Silber, später Nickel abgebaut wurden und in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts sogar (erfolglos) nach Uran geschürft wurde. Das Bergbaudorf, das dort entstanden war, ist völlig verschwunden, nur noch die Abraumhalden erinnern an das Vergangene. Vor einigen Jahren wurde im Rahmen eines Projekts zur Förderung des naturverträglichen Tourismus ein viel besuchter Naturerlebnis-Platz mit Spielgeräten zum Thema Stein angelegt.

Der Bergbaupfad bei Rüttewies zeigt eindrucksvoll die Mühseligkeit des Bergbaus im Mittelalter. Der etwa 250 lange bergab führende Pfad beginnt bei der Infostation an der Verbindungsstraße zum Ortsteil Urberg und endet vor dem Ortsteil Laithe. Er führt entlang eines Teilbereichs des Ruprechts-Gangzuges.

Auf zahlreichen Tafeln wird auf den mittlealterlichen Bergbau und die heute noch sichtbaren Tagebauspuren hingewiesen. Wer sucht, der findet in den Pingen und Verhauen auch noch schöne Exemplare von Fluss- und Schwerspat sowie weiterer Mineralien.

Interessantes zu den Orten am Weg

Mineralienmuseum Gottesehre, Urberg

Im Museum selbst wird eine große Sammlung von Mineralien aus dem ehemaligen Fluss- und Schwerspatbergwerk „Grube Gottesehre“ gezeigt, die von Bergleuten zusammgetragen worden ist. Einige Stücke altes Gerät und Übersichtskarten setzen wichtige Akzente. Sehr interessant ist ein Film über Dachsberg und die frühere Arbeit im Bergwerk, der im Nebenraum gezeigt wird.

mehr erfahren

Wittenschwand

Wittenschwand ist der Hauptort der Gemeinde Dachsberg. Die einzelnen Ortsteile sind aus Rodungssiedlungen entstanden, die unter dem Einfluss des Klosters St. Blasien angelegt wurden. Zum ersten Mal wird Wittenschwand 1266 erwähnt. Bereits um 1100 blühte zwischen Wittenschwand und Urberg der Bergbau.

Friedrich-August-Grube

Die Friedrich-August-Grube ist seit 2005 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Im Bergwerk wurde Nickelerz und Magnetkies gefördert. Das Bergwerk wurde benannt nach Friedrich August Walchner, der 1847 erstmals den Nickelgehalt der anstehenden Erze erkannte.

Das Gebiet ist Teil des Fauna-Flora-Habitats „Oberer Hotzenwald“. Es ist Lebensraum für hochspezialisierte und seltene Flechtengemeinschaften auf schwermetallreichen Standorten Ebenso gibt es eine an seltenen Pflanzenarten reichen Felsvegetation, besonders an den Silikatfelsen mit ihrer Felsspaltenvegetation.

Am Klosterweiher findet sich ein arten- und strukturreiches Mosaik aus Röhricht, Großseggenried, Kleinseggenried, Zwischenmoor und Magerrasen.

Die beiden Fledermausarten Großes Mausohr und Bechsteinfledermaus sind hier beheimatet.

Naturerlebnisplatz Friedrich-August-Grube

Der Naturerlebnisplatz Friedrich-August-Grube oberhalb des Klosterweihers beim südlichen Ortseingang des Ortsteil Wittenschwand entstand im Rahmen des Naturprojektes „Hotzenwald-Konzeption“. Der Platz wurde auf dem ehemaligen Tagebaugelände eines zum Ende des 19. Jahrhunderts still gelegten Nickelbergwerks eingerichtet. Die Bergbauvergangenheit wird ausführlich auf großen Infotafeln dargestellt. Ein wieder begehbarer Erkundungsstollen vermittelt Eindrücke von der tiefen Dunkelheit im Berg und Spielgeräte (Sinneserfahrungsgeräte zum Thema Stein) lassen Steine tönen und klingen.

Das gleichnamige Naturschutzgebiet ist einer sehr seltenen Flechtenart gewidmet, die auf der benachbarten Abraumhalde erst vor wenigen Jahren entdeckt worden ist. Diese Flechten sind typisch für nickelhaltiges Gestein. Das Vorkommen ist fast einzigartig in Europa und wird in dieser Größe nur noch äußerst selten vorgefunden, wenn überhaupt dann in Skandinavien. Auch hierzu gibt es ausführliche Infotafeln. Außerdem findet man hier Bartflechten. Sie hängen von den Birken herab und sind ein Indikator für extrem saubere Luft. Nicht weiter verwunderlich, denn auf dem Dachsberg gibt es kaum Verkehr und keine Industrie.

Der Platz ist in der schneefreien Zeit jederzeit zugänglich.

Urberger Weiler

Die zu Urberg gehörenden Weiler sind aus Rodungssiedlungen entstanden, die unter dem Einfluss des Klosters St. Blasien angelegt wurden. Zum ersten Mal werden „die Urberge“ 1237 genannt. Bergbau auf Silber und Blei ist in Urberg schon 1328 nachweisbar und wurde bis 1835 betrieben. In der Grube „Gottesehre“ in Oberbildstein wurde bis 1987 nach Fluss- und Schwerspat geschürft. Heute erinnert das 2002 eingeweihte „Mineralienmuseum Gottesehre“ in Inner-Urberg sowie der Bergbaupfad bei Rüttewies an die traditionsreiche Bergwerksgeschichte des Ortes.

 

Infomaterialien

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Dachsberg-Wittenschwand

Bergbauwanderweg – keine Infomaterialien vorhanden!

Düppenweiler: Entdeckertour Düppenweiler

Entdeckertouren

"Auf den Spuren der Berg- und Hüttenleute in der Saarregion"

Die Entdeckertouren sind Wanderrouten in der Saarregion, die als Tages- oder Halbtagestouren flexibel gestaltet sind. Wegbetreiber ist der Saarländische Museumsverband e.V.

Mit den „Entdeckertouren“ begibt sich der Wanderer auf Spurensuche und verbindet diese mit Einblicken in die Vielfalt der Landschaft, Sehenswürdigkeiten, Freizeiteinrichtungen und Gastronomie. Damit werden nicht nur Relikte aus der Ära der Berg- und Hüttenleute präsentiert, sondern viele ehemalige Berg- und Hüttenleute kommen auf diesen Touren selbst zu Wort und erzählen die Geschichten und Erlebnisse, die ehemals von Generation zu Generation weiter geben wurden, damit diese nicht in Vergessenheit geraten.

TIPP:

Als digitaler Wegbegleiter steht eine App zur Verfügung, die man auf der eigens erstellten Webseite "Entdeckertouren Saarland" herunterladen kann. Der installierte Routenplaner führt den Wanderer GPS-gestützt zu und durch die Touren oder zu einzelnen Punkten der Strecke.

© Saarländischer Museumsverband e.V.

Mit freundlicher Genehmigung.

VIELEN DANK.

Entdeckertour „Düppenweiler“

Die Tour startet an der historischen Kupferhütte, wo man direkt mit einer Führung ins Kupferbergwerk beginnen kann. Sie führt über den Weltersberg vorbei an der Kohlegrube und dem „alten Dorf“. Nachdem der Mühlenberg eine herrliche Aussicht in die Region bietet, geht es vorbei am keltischen Hügelgrab zum hinteren Wehlenberg, über den weithin sichtbaren Litermont, an mehreren Steinbrüchen vorbei zurück zum Ausgangspunkt. Hier bietet das Huthaus Gelegenheit zur Stärkung mit Speis und Trank.
Wegstationen
Station 1: Historische Kupferhütte

2010 wurde die Historische Kupferhütte nach Vorbildern des 18. Jahrhunderts errichtet. Sie besteht aus dem Pochwerk und einer Schmelzhütte mit dazugehörigen Weiher.

Das Pochwerk ist eine Erzaufbereitungsanlage. Die im Bergwerk gewonnenen Kupfererze wurden hier über Wasserkraft angetriebene Pochstempel auf Sandkorngröße zerkleinert. Anschließend wurde in Waschherden durch Bewegung des Wassers das leichtere Gestein abgeschwemmt, während das schwere Erz sich auf dem Boden des Waschherdes absetzte.

Die Schmelzhütte besteht aus zwei Schmelzöfen und einem Garofen. Beim Schmelzvorgang müssen Temperaturen von über 1300° erreicht werden. Hierzu ist eine ausreichende Luftzufuhr der Öfen notwendig. Dies wird über vier Blasebälge bewirkt, die sich auf der Rückseite der Ofenmauern befinden und ebenfalls über Wasserkraft angetrieben werden.

Die Schmelzhütte dient heute auch als Standesamt der Gemeinde Beckingen.

Station 2: Weidenschacht

Der Weidenschacht wurde bereits in der Anfangsphase des Bergwerksbetriebes errichtet. Im Gegensatz zu anderen Schächten, die als bloße Licht- oder Wetterschächte dienten, war der Weidenschacht auch als Fahrschacht ausgebaut, d.h. er diente den Bergleuten zur Ein- und Ausfahrt.

Entgegen allen bergbaulichen Regeln sitzt der Weidenschacht direkt über dem darunter führenden Stollen. Bei der Freilegung des Stollens 1992/1993 wurde der Schacht unterfahren und der noch bestehende Sicherungsausbau aus alten, schweren Eichenbalken durch neuen Ausbau ergänzt. Der Schacht selbst wurde von der Dillinger Hütte 1828 aus Sicherheitsgründen mit Gesteinsmassen verfüllt.

Station 3: Historisches Kupferbergwerk

Wir stehen hier vor dem „Neuen Barbaraschacht“ des Historischen Kupferbergwerks Düppenweiler.
Bergbau auf Kupfererze ist in Düppenweiler gesichert ab 1723 nachgewiesen. Es gibt allerdings auch einige Anzeichen dafür, dass bereits wesentlich früher, insbesondere im 16. Jahrhundert in Düppenweiler Kupfererze abgebaut wurden.

Die erste und wohl auch ergiebigste und umfangreichste Abbauphase zwischen 1724 und etwa 1735 stand unter der Leitung des wallonischen Hüttenunternehmers Joseph Remacle Hauzeur. Da es in der Saargegend damals noch keine Bergleute gab, ließ er vorwiegend aus dem Erzgebirge rund 300 Bergleute nach Düppenweiler kommen. Unter seiner Regie wurde auch das erste Pochwerk errichtet. Die Kupfererzvorkommen in Düppenweiler waren sehr ergiebig. Der Kupfergehalt im Erz lag bei teilweise 60%.

Später waren es überwiegend französische Betreiber bis etwa 1786. In dieser Zeit sollte eine Feuermaschine – Vorläuferin der Dampfmaschine – errichtet werden. Die Fundamentanlage wurde fertiggestellt. Diese ist heute im Original noch weitgehend erhalten und teilrestauriert. Die Anlage ist von überregionaler Bedeutung, da sie die einzige dieser Art in ganz Deutschland ist. Obwohl auch Teile der in England gekauften Maschine angeliefert wurden, wurde die Maschine nie fertiggestellt, da die Betreibergesellschaft in Konkurs ging.

1987 begann der heutige Verein „Historisches Kupferbergwerk Düppenweiler – Verein für Geschichte und Kultur“ die Strecken teilweise wieder freizulegen. 1995 wurde das Bergwerk für den Besucherbetrieb zugelassen.

Station 4: Weltersberg

Der südöstliche Bereich des Düppenweiler Bannes, die Umgebung um den Litermont und den Weltersberg, auf dem wir uns hier befinden, ist geprägt von Gesteinen vulkanischen Ursprungs und magmatischen Lagerstätten.

Litermont und Weltersberg wurden im Perm-Zeitalter durch vulkanische Tätigkeit geschoben und hochgedrückt. Vor dem Einsetzen des Vulkanismus war allerdings auch dieses Gebiet mit den Konglomeraten des Unterrotliegenden, eines Unterabschnitts des Perm-Zeitalters, bedeckt. Als Konglomerate bezeichnet man in der Geologie ein Sedimentgestein aus einem feineren Bindemittel und Kies oder Geröll. Bei den in diesem Bereich vorzufindenden Konglomeraten handelt es sich um Ausläufer der sogenannten Kuseler Schichten, die sich von der Waderner Gegend bis hierhin nach Südwesten erstrecken. Während des Perm gab es dann durch den Vulkanismus ganz enorme Verschiebungen der Schichten und so treten gerade hier auf dem Weltersberg an manchen Stellen Gesteine an der Oberfläche auf, die sonst nur in viel tieferen Schichten zu finden sind. Dies ist an einigen Stellen an den Einschnitten in den Hängen deutlich zu erkennen.

Von hier hat man auch einen sehr schönen Ausblick auf den oberen Ortsteil von Düppenweiler.

Station 5: Alte Kohlengrube

Erstaunlicherweise gibt es auf dem Düppenweiler Bann auch Steinkohlevorkommen. Von der Stelle aus, an der wir uns befinden, kann nur die ungefähre Lage eingesehen werden. Diese befindet sich in dem Dickicht am Ende der hier liegenden Wiese in westlicher Richtung in der sogen. „Schäferei-Grät“. Von den Gruben ist heute kaum noch etwas erkennbar.

Die ersten schriftlichen Nachrichten über diese Kohlengruben, die nördlichsten im Saarland, stammen aus dem Jahre 1788. Es hieß damals, die Kohle sei „von sehr guter Qualität, gleich der festen Kohle aus dem Nassauischen“. Der Abbau erfolgte als Schachtabbau. Vor der Zeit Odelins wurden die Gruben offenbar als Bauerngruben betrieben.

1868 erhielt die Dillinger Hütte die Konzession auf das Kohlebergwerk „Gut Glück“. Sie ließ hier einen Schacht von etwa 70 m Tiefe errichten.

1869 erhielt Ferdinand Loesgen aus Riegelsberg die Konzession für das weiter westlich gelegene Bergwerk „Gute Hoffnung“.

Schon nach kurzer Zeit wurde keinen Abbau mehr betrieben, deswegen wurden beide Gruben über lange Jahre von den „ärmeren Leuten“ im Tagebau ausgebeutet.

Als Ende der 1970er Jahre ein Pferd in den Schacht der Grube „Gut Glück“ eingebrochen war, wurde der Schacht von der Gemeinde gesichert und eingeebnet.

Station 6: Steinbruch

An dieser Stelle sehen wir rechts der Straße einen heute noch kaum mehr erkennbaren Steinbruch.
Der hier anstehende Quarzporphyr ist Bestandteil der Metzer Störung, die bis zum Rhein verläuft. Er enthält in den Klüften und Spalten auch Malachit. Dieses Kupfervorkommen entspricht eindeutig dem des Kupferbergwerks auf der gegenüberliegenden Seite des Berges.

Dieser Steinbruch wurde insbesondere von den Einwohnern von Düppenweiler als Steinbruch für Baumaterial benutzt.

Hier gab es allerdings keine Sandsteinbrüche wie im Haustadter Tal. Aufwendige und teure Fassadenbestandteile aus Sandstein waren deshalb in Düppenweiler eher die Ausnahme.

Station 7: Altes Dorf

Wenn man sich rechts des Weges orientiert, kann man links am Waldrand vorbei im Talbereich gerade nach die frühere Lage des alten Dorfes Düppenweiler erkennen. Dieses Dorf wurde erstmals in einer Urkunde der Erzbischöfe von Trier von 1052 unter dem Namen „villaris“ erwähnt. Später wurde es dann „wilre“ genannt. Seinen Bestimmungsnamen „Düppen“ erhielt der Ort erst im 14. Jahrhundert. „Wilre“ war ein Töpferdorf. Eine alte Tongrube ist heute noch erkennbar. Ausgrabungen des früheren Kultur- und Heimatvereins Düppenweiler Anfang der 1980er Jahre erbrachten den Nachweis, dass hier bereits im 10. Jahrhundert eine Töpferei bestand. Der „Topf“ wird hier im Volksmund als „Deppen“ oder „Düppen“ bezeichnet. Düppenweiler hat also seinen Namen von dem alten Töpferdorf erhalten. Das alte Dorf, später in den Urkunden als Ober(düppen)weiler bezeichnet, wurde 1635 im 30jährigen Krieg von französischen und schwedischen Truppen zerstört.

Etwas weiter rechts und ganz im Hintergrund erkennt man den Melaphyrsteinbruch am Kahlenberg. Der Steinbruch liegt im Grenzbereich zwischen Düppenweiler und Reimsbach und ist nur von der Reimsbacher Seite erreichbar. Der Steinbruch gehört der Firma Arweiler und dort findet heute noch der einzige aktive Bergbau auf Düppenweiler Bann statt.

Station 8: Mühlenberg: Geologie

Wir befinden uns hier an einer auf den ersten Blick unscheinbaren Stelle auf dem Mühlenberg. Auf der rechten Seite des Weges, ca. 10 m im Wald, sehen wir eine kleine Mulde. Hier wurden in den 1970er Jahren geologische Bohrungen durchgeführt.

Der Mühlenberg zog bereits seit der ersten Hälfte des 19. Jh. die Aufmerksamkeit von Generationen von Geologen auf sich und gibt auch heute noch Rätsel auf. Lange wurde eine hier zutage tretende Gesteinsserie als vordevonisch bezeichnet und damit als ältestes Vorkommen des Saarlandes betrachtet. Doch geht man heutzutage davon aus, dass am Mühlenberg kein Gestein vorhanden ist, das einem vordevonischen Zeitalter zuzurechnen ist.

Vielmehr sind die Phyllite (Tonglimmerschiefer) mit ihren Quarzlinsen dem Unterdevon zuzuordnen. Auch die Grauwacke und der ebenfalls auftretende Zellendolomit sind noch devonischen Ursprungs. Beim Zellendolomit handelt es sich um ein Gestein, das in der näheren und weiteren Region ansonsten nicht mehr aufzufinden ist. Sein Vorkommen in Düppenweiler gibt deshalb Rätsel auf.

Auch wenn die vorstehend aufgeführten Gesteine also aller Wahrscheinlichkeit nach nicht, wie lange angenommen, vordevonisch sind, stellt ihr Vorkommen am Mühlenberg in Düppenweiler dennoch eine außergewöhnliche geologische Besonderheit dar, die europaweit nur noch an zwei anderen Stellen nachzuweisen ist. Bei der Tiefbohrung Saar 1 auf der Spieser Höhe konnten sie nämlich erst in 4.000 m Teufe angetroffen werden.

Station 9: Mühlenberg: Aussicht

Von hier aus hat man nun einen herrlichen Ausblick über den unteren Ortsteil von Düppenweiler, aber auch in die weitere Ferne bis zum Saarfelser und Merchinger Plateau.

Erst im 14. Jahrhundert wird das heutige Dorf urkundlich erwähnt. Man unterschied in dieser Zeit zwischen Niederweiler, dem heutigen Dorf und Oberweiler, dem alten Dorf. In nördlicher Richtung, am Ortsrand, liegt das Wohngebiet „Im Junkerath“. Hier wurden 1984/1986 beim Aushub einer Baugrube acht keltische Eisenbarren gefunden, einem der größten Hortfunde in Südwestdeutschland.
In keltischer Zeit wurde Eisen im Rennverfahren hergestellt und zu Spitzbarren zusammengeschmiedet. Eisenbarren dieser Art wurden fast ausschließlich in keltischen Siedlungsräumen aufgefunden. Das Gewicht der Barren (2460 g) entspricht fast genau dem achtfachen des keltischen Grundgewichts (= 309 g).

Die Eisenbarren dürften am Fundort entweder gelagert oder weiterverarbeitet worden sein. Ebenso denkbar ist aber auch, dass sie eventuell beim Transport über die dort in der Nähe vorbeiführende alte Heerstraße verloren gegangen sein könnten. Eine Nachbildung dieser Barren kann im Huthaus des Kupferbergwerks besichtigt werden.

Station 10: Nikolausbrunnen

Ursprünglich stand dieser „Nikolausbrunnen“ an der Hauptstraße in Düppenweiler. Er wurde in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts erbaut und trägt wohl den Namen des damaligen Bürgermeisters von Düppenweiler. Er bestand wie fast alle Brunnen aus dieser Zeit aus einer mittigen Säule mit zwei seitlichen Trögen und diente in erster Linie als Viehtränke. Eine zentrale Wasserversorgung gab es zu dieser Zeit noch nicht und die Trinkwasserversorgung geschah meist über hauseigene Brunnen (Pütze).

In den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde der Brunnen erneuert. Erst 1991 mit der Neugestaltung des Dorfplatzes verlegte man den Brunnen in den hinteren Teil des Platzes. Die Konstrukteure legten Wert darauf, den Brunnen wieder in seiner ursprünglichen Struktur (allerdings mit 4 Trögen wegen seiner zentralen Stellung) zu zeigen.

Der Nikolausbrunnen wurde so zum Erzählbrunnen seiner eigenen Geschichte und der Geschichte des Ortes Düppenweiler (auf acht gusseisernen Tafeln an den Trögen). In Sandstein gemeißelt sind außerdem die Wappen von Düppenweiler und seiner Partnerstadt Etain (Frankreich).

Station 11: Pfarrkirche St. Leodegar

Die Valentinuskapelle im „Alten Dorf“ wurde immer schon von fleißigen Bürgerinnen und Bürgern gehütet und gepflegt, die jetzige Pfarrkirche im Laufe von rund 250 Jahren mehrmals renoviert, restauriert oder erweitert.

Von der alten Kirche ist nur noch der untere Teil des Turmes erhalten (der denkmalgeschützte Teil der Kirche). Der barocke Bau wurde Ende des 19. Jahrhunderts durch einen neogotischen ersetzt.
Das heutige Kirchengebäude, wurde in den Jahren 1897 bis 1900 erbaut.

Das Glockengehäuse aus den 50er Jahren und der nachkonziliare „Bildersturm“ in den 60er Jahren veränderten St. Leodegar nicht unbedingt zum Besseren. Die Verschlimmbesserung im Inneren wurde um die Jahrtausendwende mit viel Aufwand wieder rückgängig gemacht. Die Wiedereröffnung fand im Jahr 2000 statt.

Nachdem das Dach ebenso mit enormem finanziellem Aufwand erneuert wurde bleibt dann aber noch die Orgel, die auch einer dringenden Überholung bedarf. Dafür hat sich mittlerweile die Bürgerinitiative „Orgelpatenschaft“ gebildet, um zumindest mittelfristig durch kreative Aktionen das nötige Geld zu beschaffen.

In der Kirche befindet sich auch eine größere Statue der heiligen Barbara, die stets besonders geschmückt ist, zur Erinnerung an die Bergleute und den Bergbau in Düppenweiler.

Station 12: Selige Blandine Merten

Im Eingang der Kirche befindet sich rechts die Blandinen-Kapelle.

Die am 10. Juli 1883 in Düppenweiler geborene und am 18. Mai 1918 in Trier verstorbene Maria Magdalena Merten wurde an Allerheiligen im Jahr 1987 von Papst Johannes Paul II. in Rom seliggesprochen.

Der ehemaligen Ursulinenschwester zu Ehren hat ihre Heimatpfarrei Düppenweiler im Eingangsbereich der Pfarrkirche St. Leodegar eine Kapelle gewidmet. Hier befindet sich eine Knochenreliquie von ihr.

Vor der Kirche steht ein Kunstwerk, das die selige Schwester Blandine Merten als Stütze einer Himmelsleiter zeigt. Die Skulptur stammt von der einheimischen Künstlerin Margret Lafontaine.
In der alten Schule rechts vor der Kirche, heute ein soziales Zentrum des örtlichen DRK, besuchte Blandine Merten von 1889 bis 1897 die Volksschule und machte in den zwei Jahren danach ihre ersten Unterrichtsversuche als Lehrassistentin. Nachdem sie zunächst die  Lehrerinnenbildungsanstalt besucht hatte und einige Zeit in Oberthal, Morbach und Großrosseln als Volksschullehrerin unterrichtete, trat sie 1908 zusammen mit ihrer Schwester Elise in die Ursulinenkongregation Calvarienberg in Arweiler ein. Bis zu ihrem frühen Tod aufgrund einer Tuberkuloseerkrankung gehörte sie dem Orden an.

Bereits kurz nach ihrem Tod begann ihre Verehrung, da mehrere Menschen nach Gebeten zu ihr Heilung erfuhren. Die Schar ihrer Verehrer und Verehrerinnen wuchs ständig, vor allen Dingen nachdem 1985 die Heilung einer österreichischen Missionsschwester von einem schweren Melanom erfolgte, die 1986 von der Kirche als Wunder anerkannt wurde. Am Hochfest Allerheiligen 1987 sprach Papst Johannes Paul II. Sr. Blandine selig.

Station 13: Geburtshaus Schwester Blandine

Blandine Merten wurde am 10.Juli 1883 als neuntes Kind in Düppenweiler geboren.
Das Geburtshaus steht in der heutigen Schlossbergstraße. Blandine war die Tochter von einfachen Bauersleuten. Insofern wohnte sie mit ihren Eltern und Geschwistern in einem sogenannten „Südwestdeutschen Quereinhaus“, das in einen Wohn- und in einen Scheunen- und Stallteil gegliedert war. Das Haus wechselte nach dem Krieg den Besitzer und wurde dann auch umfassend erneuert und den Erfordernissen eines Bäckereibetriebes angepasst. Das heutige Haus hat aber mit dem ursprünglichen Bauernhaus nur noch die äußeren Maße gemeinsam.

Bei der Seligsprechung überreichte der ehemalige Ortsvorsteher Papst Johannes Paul II. ein Gemälde von Blandines Geburtshaus. Der Bergmannsverein schenkte ihm eine Kupferskulptur des Bergbausymbols „Schlägel und Eisen“.

Fast ein Jahr nach der Seligsprechung besuchte schließlich der Trierer Bischof Hermann-Josef Spital anlässlich der Blandinenfeier das Geburtshaus der Seligen, um die dort angebrachte Tafel zu segnen.

Station 14: Museumsbunker

Bereits im Jahr 1992 hatte der damalige Kultur- und Heimatverein Düppenweiler die Idee, den Westwallbunker in der Dieffler Straße zu restaurieren und für Besichtigungen zu öffnen.
Dieser Bunker ist als Regelwerk 10 a Teil des mächtigen Westwalls, der von der holländischen bis zur schweizerischen Grenze reichte. Rund 4000 Bunker mit unterschiedlicher Größe und Bedeutung wurden in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg in einem aberwitzigen Arbeitsbeschaffungsprogramm von den Nazis gebaut. Bedeutung erlangte das Bollwerk zu keiner Zeit des verheerenden Krieges zwischen 1939 und 1945.

Der Bunker in der Dieffler Straße besitzt zwei Mannschaftsräume und einen Geschützraum. Seine Besonderheit hat er in der östlichen Richtung mit einer mächtig überdeckten Hangsicherung, einem Flur, der dem Museumsbunker heute dazu dient, die leidvolle Geschichte bezogen auf Düppenweiler zu dokumentieren.

Station 15: Steinbruch im Loch und Bendersche Schanz

Nach den ältesten Angaben wurde der Steinbruch schon im Jahr 1854 von einer Gehöferschaft betrieben. Gehöferschaften stellten eine Besonderheit des alten Trierischen Landes dar. Nach Auflösung dieser Wirtschaftsform ging der Steinbruch 1885 in den Besitz der Familie Schäfer aus Düppenweiler über.

Der Melaphyr wurde in mühseliger Arbeit im Sprengverfahren gewonnen, wobei die Bohrlöcher von Hand in das harte Gestein getrieben wurden. Nach der Sprengung verarbeitete man das Material in Handarbeit zu Kleinschlag und transportierte es mit Pferdefuhrwerken für den Straßenbau in die nähere und weitere Umgebung. Durch den Bau der Bunkeranlagen des Westwalls und der hierfür notwendigen Zufahrtsstraßen gewann der Steinbruch enorm an Bedeutung. Während die jährliche Ausbeute zuvor durchschnittlich etwa 1000 m³ betrug, erreichte sie im Jahr 1939 die fünfzehnfache Menge.

Aus dem Gelände des Steinbruchs stammt ein keltischer Armreif, ein Hinweis auf die schon frühe Besiedlung in dieser Gegend.

Hier befand sich auch die sogen. „Bendersche Schanz“. Es handelte sich hier um eine Stellung österreichischer Truppen unter dem Obristen Bender in den Revolutionskriegen um 1794. Diese Truppen lagen in einer ständigen Auseinandersetzung mit den französischen Revolutionstruppen im nahegelegenen Dillingen. Die Anlage wurde durch die Steinbrucharbeiten zerstört.

Station 16: Keltisches Hügelgrab

Eine keltische Besiedlung lässt sich für diese Region mit Sicherheit ab dem 6. Jh. v. Chr. nachweisen.
Auch auf dem Litermont erkennt man noch heute eine Ringwallanlage. Ob diese Anlage keltischen oder römischen Ursprungs ist konnte bis heute nicht festgestellt werden. Es ist nicht ausgeschlossen, dass dieser strategisch wichtige Punkt bereits von Römern und Kelten genutzt wurde. Die Existenz von Hügelgräbern (sog. Tumuli) ist auch für Düppenweiler bezeugt. Der von 1832 bis 1848 in Dillingen als Pfarrer wirkende Heimatforscher Philipp Schmitt berichtet in seinen Aufzeichnungen über zwei solcher Tumuli, die etwa 6 Fuß (ca. 1,88 m) hoch gewesen seien und sich von dieser Stelle aus ca. 100 m weit in südlicher Richtung befunden haben. Allerdings sind diese Grabhügel heute im Gelände nicht mehr zu erkennen. Nach einer von Pfarrer Schmitt gezeichneten Karte lag der eine Hügel jedenfalls noch auf der Gemarkung von Düppenweiler, der „andere dort, wo die Wälder von Düppenweiler und Diefflen zusammenstoßen“.

Welcher Zeit die Grabhügel zuzuordnen sind, kann nicht gesagt werden, da sie nie geöffnet wurden. Aufgrund der Beschreibung Pfarrer Schmitts und der Tatsache, dass in der Umgebung vielfach ähnliche Gräber geöffnet wurden, dürften die Düppenweiler Grabhügel in die La-Tène-Zeit einzuordnen sein.

Station 17: Hinterer Wehlenberg

Von dieser Stelle auf dem 381 m hohen Hinteren Wehlenberg hat der Wanderer einen herrlichen Ausblick auf die Merchinger Muschelkalkplatte und in den Hochwald hinein.

Neben dem Kupferbergwerk hatte die Dillinger Hütte über kurze Zeit noch ein zweites Bergwerk in der Nähe des Ortes Düppenweiler in dem Distrikt „Faule Teilung” angelegt und baute dort noch bis in die 1850er Jahre hinein Eisenerze ab. Die Lage dieser Grube ist von dieser Stelle aus nicht zu erblicken, da sie in der Tallage in der Nähe des Haustadter Weihers liegt. Das geförderte Roherz kam zunächst auf die Schmelzhütte nach Bettingen und dann als gereinigtes Erz nach Dillingen. Nachdem sich der Betrieb allerdings als unrentabel erwiesen hatte, wurde er ebenso wie das Kupferbergwerk schließlich eingestellt. Kein geringerer als der später so berühmte und unglückliche Marschall Ney, der in Saarlouis als Sohn eines Böttchers geboren und aufgewachsen war, stand vor seiner militärischen Laufbahn als junger Mann in den Diensten der Dillinger Hütte und hatte auf den beiden Gruben in Düppenweiler eine Stelle als Schreiber oder Buchhalter inne.

In der Ferne erkennt man hier auch die sogen. Merchinger Platte. Entlang der gesamten Platte befanden sich in früheren Zeiten Steinbrüche, die heute noch zu sehen sind. Während in den unteren Lagen zahlreiche Sandsteinbrüche zu finden sind, wurde in den oberen Lagen dagegen früher in mühsamer Handarbeit auch der harte Kalkstein in Steinbrüchen gewonnen und in Schachtöfen gebrannt.

Auf Saarfelser Gebiet, also ganz am westlichen Ende der Muschelkalkplatte, wurde daneben schon ab der Mitte des 19. Jahrhunderts sogar Gips abgebaut. Von 1930 an bis 1962 erfolgte der Gipsabbau dann sogar im Untertagebetrieb.

Station 18: Grauer Stein

Wir stehen hier vor einem Felsgebilde ganz besonderer Art, welches schon Ursache für viele Geschichte und Sagen war und im Volksmund teilweise als „Druiden – oder Keltenstein“ bezeichnet wird.

Auf dem Litermont befinden sich verstreut liegende große Gesteinsbrocken. Es sind Gerölle des Rotliegenden der Kuseler Schichten, die beim Aufbruch des Berges vor 220 bis 160 Millionen Jahren mit dem magmatischen Quarzporphyr fest verbacken wurden und hierhin gerollt sind.
Auch der „Graue Stein“ ist vulkanischen Ursprungs. Es handelt sich um Quarzporphyr, fast reinen Quarz mit etwas Eisenanteilen.

Die Gesteinsmassen wurden beim Ausbruch des Vulkans nicht hinausgeschleudert, sondern sind als zäh fließendes Magma an die Erdoberfläche gedrückt worden. Diese Fließstrukturen lassen sich noch heute an dem kleineren Gesteinsbrücken neben dem größeren „Grauen Stein“ besonders gut beobachten. Der „Graue Stein“ steht unter Naturschutz.

Station 19: Litermont

Wir haben hier das Gipfelkreuz des 414m hohen Litermonts erreicht.

Der Litermont ist insbesondere im Saarland als „sagenumwobener“ Berg bekannt. In Tat ranken sich viele Sagen um diesen Berg. Die bekannteste unter ihnen ist die vom Ritter Maldix, der auf der Burg Litermont wohnte, den Karfreitag missachtete und bei der Jagd auf einen weißen Hirsch hinter der Nalbacher Kirche einen Felsen hinab stürzte. Anschließend soll sich der Teufel seiner bemächtigt haben und ihn in das Innere des Litermonts verbannt haben, wo er den Schatz des Teufels bewachen muss. Nur einmal im Jahr, an Karfreitag, darf er als wilder Jäger den Litermont unsicher machen. Als 414m hoher Berg ragt der Litermont aus dem Primstal hervor.

Vom Gipfelkreuz hat man bei gutem Wetter einen herrlichen Ausblick auf das halbe Saarland und insbesondere auf die ehemaligen Saarkohlengruben. Der Litermont selbst war Gegenstand eines vielfältigen Bergbaus. So tut sich unterhalb des Gipfelkreuzes ein riesiger alter Steinbruch auf. Auf der Nord – und Nordwestseite gab es weitere zahlreiche Steinbrüche auf Melaphyr, Kalk und Feldspat sowie im Kupferbergwerk Düppenweiler auf Kupfer, Blei und Brauneisenstein.
Im 12./13. Jahrhundert hat sich wohl auf dem Litermont eine kleinere Burg befunden. Hiervon sind heute nur noch spärliche Anzeichen zu finden.

Auf dem Bergplateau wurde vor einigen Jahren der Nachbau einer napoleonischen Signalstation errichtet.

Ebenso hat die Gemeinde Nalbach hier einen sogen. „Weidendom“ errichtet, der der Gemeinde auch als Standesamt dient.

Station 20: Steinbruch im Gewann „Herchenbach“

Hier in der Gewann „Herchenbach“ hatte die Firma Villeroy & Boch in den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts damit begonnen, Feldspat abzubauen und legte zu diesem Zweck einen Steinbruch an.
Den Feldspat verwendete Villeroy & Boch hauptsächlich zur Herstellung von Mosaikplatten und Steingut; letzteres in der Steingutfabrik, der Fayencerie, von Mettlach. Den durch Sprengung in großen Massen gelösten Feldspat bereitete man an Ort und Stelle auf und verlud ihn auf große Loren. 1912 stellte Villeroy & Boch den Grubenbetrieb in Düppenweiler wegen veränderter Produktion ein und veräußerte 1914 den etwa einen Hektar großen, damals noch keineswegs erschöpften Feldspatsteinbruch an die Gemeinde Düppenweiler.

In der Folgezeit wurde der Steinbruch in kleinerem Umfang weiter genutzt. Die gesprengten Steine dienten jedoch nicht mehr der Herstellung keramischer Erzeugnisse, sondern fanden hauptsächlich als Baumaterial Verwendung. Noch heute finden sich viele Häuser in Düppenweiler, die aus diesen Herchenbacher Steinen erbaut sind.

Station 21: Steinbrüche in der Gemarkung „Steinunner“

Hier in der Gemarkung „Steinunner“ befinden sich mehrere sehr alte Steinbrüche; geologisch ähnlich den Steinbrüchen in der Herchenbach.

Die Steinbrüche in der „Steinunner“ wurden bereits im 16. Jahrhundert erwähnt und sind somit wohl die ältesten Steinbrüche in Düppenweiler.

Nachweislich diente der Steinbruch auch dem Aufbau der Fundamentanlage für die alte Feuermaschine (eine Vorläuferin der Dampfmaschine) am nahegelegenen Kupferbergwerk in den 1770er Jahren.

Station 22: Barbarakapelle und Linsenbergstollen

Der wallonische Unternehmer Joseph Remacle Hauzeur hatte 1724 den Bergwerksbetrieb übernommen und an die 300 Bergleute aus dem Erzgebirge beschäftigt. Diese wohnten in Baracken auf dem Bergwerksgelände. Für seine Bergleute ließ Hauzeur auf dem Bergwerksgelände auch eine Kapelle errichten, die auf einem alten Grubenriss eingezeichnet und auch beschrieben ist. Nach dieser Beschreibung mussten die Bergleute morgens um fünf Uhr zum Gebet in der Kapelle erscheinen, bevor sie eine Stunde später zur Arbeit einfuhren. Die Bergleute waren damals auch aufgrund ihrer gefährlichen Arbeit gottesfürchtig. Sie werden gleichwohl keine ganze Stunde gebetet haben. Vielmehr diente diese Zeit vor der Einfahrt auch dazu, die Bergleute zur Arbeit einzuteilen und sie vor der gefährlichen Einfahrt über steile Leitern auch wach zu halten.

Der ursprüngliche Standort der Kapelle lag etwa 30 m unterhalb dem heutigen Standort. Dort befinden sich auch noch die Fundamente der alten Kapelle. Die neue Kapelle wurde 1995 errichtet. Jedes Jahr am 3. Adventssamstag findet hier unter großer Beteiligung der Bevölkerung die traditionelle Mettenschicht der Bergleute statt.

Neben der Bergwerkskapelle befindet sich der Linsenbergstollen. Im 19. Jahrhundert wurde dieser als Suchstollen der Dillinger Hütte angelegt. Er wurde 2007 wieder freigelegt und ist heute Teil des Litermont-Sagenweges. Er ist daher auch für jedermann frei zugänglich und mit Bewegungsmeldern ausgestattet.

Station 23: Huthaus

Das Huthaus am Kupferbergwerk wurde 2003 als Info- und Aufenthaltsräumlichkeit zur Abwicklung des Besucherverkehrs im Besucherbergwerk errichtet. Heute befinden sich im Untergeschoss ein Infobüro, ein Raum zur Einkleidung der Besucher des Besucherbergwerkes sowie die Sanitärräume. Im Obergeschoss ist eine Gaststätte mit Restaurant eingerichtet zum Aufenthalt der Gäste, zur Rast für die vielen Wanderer, die den hier beginnenden Litermont-Sagenweg begehen, aber auch zur Durchführung vieler öffentlicher oder auch privater Festveranstaltungen.

Die Bezeichnung „Huthaus“ ist im Saarland im Zusammenhang mit Bergbau kaum oder gar nicht bekannt. Der Name rührt aber daher, dass in anderen bekannten Bergbaugebieten, wie z.B. in Tirol oder im Erzgebirge, der Leiter eines Bergwerks als „Hutmann“ bezeichnet wurde. Er hatte den gesamten Bergbaubetrieb zu leiten oder nach der alten Bezeichnung „zu behüten“. In seinem Haus, dem „Huthaus“, wurden alle Bergbaugerätschaften aufbewahrt und auch die gewonnenen Erze aufbewahrt. Das Gebäude war also nichts anderes, als das Verwaltungsgebäude eines Bergwerks. Im Hinblick darauf, dass die ersten Bergleute in Düppenweiler fast alle aus dem Erzgebirge kamen, wurde auch für unser Infogebäude der Name „Huthaus“ gewählt.

Über etwaige frühere Verwaltungsgebäude am Bergwerk ist nur wenig bekannt. Anfang des 18. Jahrhunderts befand sich ein solches wohl direkt auf dem Bergwerksgelände und am Ende des 18. Jahrhunderts im Dorf Düppenweiler.

Infomaterialien

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Düppenweiler

Entdeckertour – keine Infomaterialien vorhanden!