Bad Reichenhall: Auf dem Soleleitungsweg zum Thumsee und Nesselgraben

Der etwa 1 Kilometer lange Thumsee ist das Naherholungsgebiet der Alpenstadt Bad Reichenhall. Im Osten des Sees liegt das Seemösl: Diese Seerosenfram wurde bereits 1936 angelegt und ist somit ist älteste Seerosenfram Deutschlands. Im Südwesten des Sees erstreckt sich der Nesselgraben, der Hauptzufluss des Thumsees. Hier befindet sich auch eine Schieß-Übungsanlage der Gebirgsjäger.

Wegbeschreibung

Vom Wegezentrum 6 in die Alte Thumseestraße und gleich rechts ab („Salinenweg, Kugelbachbauer“) zur Straße zum Almgasthof Kugelbachbauer. Steil ansteigend bis zur Amalienkapelle (Aussichtspunkt), dort rechts auf den ehemaligen Soleleitungsweg, der zum Thumsee Ostufer führt.

Vom Parkplatz am Seemösl über Treppen etwas aufsteigen hinauf zum Weg, der über dem See zum Nesselgraben verläuft. Weiter geht es abseits der Straße ansteigend zum Antoniberg, wo man den Soleleitungsweg wieder verlässt.

Am Wendepunkt der Tour bei einem Straßentunnel wechselt man die Talseite. In nordöstlicher Richtung führt der Weg oberhalb der Straße hinab zum Thumsee Westufer. Weiter auf dem Spazierweg entlang des Sees zum Ostufer und auf asphaltiertem Fuß-/Radweg entlang der Straße hinab zum Ausgangspunkt.

Infomaterialien

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Berchtesgadener Land

Broschüre „Auf den Spuren des Alpensalzes“

Bad Nauheim: Salzwanderweg

Wegeschreibung

Seine Bedeutung verdankt Bad Nauheim den unermüdlich sprudelnden Solequellen: Deren warmes, salz- und kohlensäurehaltiges Wasser prägt die gesamte Historie der Stadt von ihren Ursprüngen bis heute.

Bereits die Kelten nutzten die Quellen und betrieben vom 4. bis 1. Jahrhundert v. Chr. die größte frühindustrielle keltische Saline Europas. Erst mit dem wirtschaftlichen Niedergang der Saline begann ab 1835 die Nutzung der Sole zu Heilzwecken.

Erwandern Sie auf diesem Weg die Stationen der Salzgewinnung von der Quelle bis zur Salzfabrik. Beginnend an den stattlichen Schwarzdornwänden von Gradierbau I  – Relikt dr Salinenzeit, das heute wie die vier weiteren noch erhaltenen Gradierbauten als Freiluftinhalatorium dient  – erreichen Sie in wenigen Minuten den Sprudelhof, dessen durch Arkaden verbundene Badehäuser und Schmuckhöfe als Juwel der Jugendstilkunst gelten. Über die Salinengebäude der Jugendstilzeit, das Hofgut Löwenthal, einst Verwaltungssitz der Wisselsheimer Saline, und die Salzwiesen gelangen Sie ins Wettertal. Saftige Grünflächen und ein Vogelschutzgebiet flankieren den dem Flüsschen nach Südenfolgenden Weg. Über den Ortsteil Schwalheim mit seinem imposanten Wasserrad – mit seinem 886 m langen Kunstgestänge gilt es als technisches Meisterwerk der Nuheimer Saline – führt der Weg zurück nach Bad Nauheim. Letzte Station auf dem knapp 11 km langen Salzwanderweg sind Solebecken und Solegraben.

(Auszug aus der Wanderbroschüre, die bei der Stadt Bad Nauheim erworben werden kann.)

Mit freundlicher Genehmigung am 20.05.2022. VIELEN DANK.

Historie

Von der Salzgewinnung zum Solebad

Die salz- und kohlensäurehaltigen Thermal-/Mineralquellen prägen schon immer die Geschichte von Bad Nauheim. Salz wurde in Bad Nauheim schon vor 2.000 Jahren gewonnen.

Zwischen 500 und 100 v. Chr. errichten die Kelten entlang der Usa eine der größten späteisenzeitlichen Siedlungen, die der Salzgewinnung dient. Zwei große Salzsiedeanlagen, im Bereich der heutigen Neuen Kolonnaden sowie zwischen Dankeskirche und Trinkkuranlage entstehen. Die Sole wurde zunächst in großen Becken vorgradiert, in Tontöpfe gefüllt und anschließend in Öfen gekocht, bis man einen festen Salzkuchen erhielt. Im ersten Jahrhundert v. Chr. werden die Siedeanlagen aufgegeben.

Erst um 700 n. Chr. nehmen fränkische Siedler die Salzgewinnung wieder auf. Aus dieser fränkischen Siedlung entsteht ein mittelalterliches Söderdorf, dass 900 in einem Zinsregister des Klosters Seligenstadt unter dem Namen „Niwiheim“ erstmals urkundlich erwähnt wird.

Während des Mittelalters werden die Salzsiedereien von Södern betrieben, die sich in einer Zunft zusammengeschlossen haben. 1489 besitzt das Dörfchen Nauheim 13 Soden. Im 16. Jahrhundert bringen steigende Brennholzpreise die Söderfamilien in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Der Hanauer Landesherr bringt die Siedeanlagen 1585 in seinen Besitz und lässt die Salzgewinnung modernisieren.

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts führt der Leiter des Salzwerkes Joseph Todesco die Schwarzdorngradierung ein, vorher hatte man Strohgeflechte benutzt. Bad Nauheim gehört zu den ersten mitteleuropäischen Salinen, die über diese Gradiermethode verfügen. Die Gewinne aus der Salzproduktion steigen beträchtlich.

1733 fällt Nauheim an die Landgrafen von Hessen-Kassel. Der General-Salinendirektor Jakob Sigismund Waitz von Eschen baut die Nauheimer Saline mit einem Kostenaufwand von 800.000 Gulden zu einer der größten Salinen Deutschlands aus. Er verbessert die Wasserkraftanlagen und errichtet zwei Windmühlen, deren Türme heute noch erhalten sind. Einer der beiden, heute „Waitzscher Turm“ genannt, befindet sich im Kurpark nahe der Usa.

1823 erlaubt man den Södern die Einrichtung eines Knappschaftsbades. Schnell entdeckt man die heilende Wirkung der Sole und 1835 wird das erste Badehaus mit 9 Wannen auf dem Gelände der heutigen Dankeskirche errichtet. Der Aufstieg Nauheims zum Kurbad beginnt. 1837 wird Dr. Friedrich Bode erster Nauheimer Badearzt.

1846 scheinen Quellenbohrungen keine Ergebnisse zu bringen. Bis in der stürmischen Nacht vom 21. auf 22. Dezember 1846 aus einem aufgegeben Bohrloch ein mächtiger Solestrom die Erde durchbricht und schäumend und dampfend zutage tritt. Dies ist die Geburt des Großen Sprudels („Nauheimer Weihnachtswunder“).

1855 wird die erste Quellendankfeier abgehalten, nachdem der Große Sprudel für sechs Wochen versiegt war. Im Mai desselben Jahres enspringt die neu erbohrte Friedrich-Wilhelm-Quelle ebenfalls im Sprudelhof. Auf der heutigen Sprudelfassungen ist zu lesen: „AUF GOTTES GEHEISS AUS DER TIEFE GEBOREN / DER LEBENDEN LEIDEN ZU LINDERN ERKOREN“

Ab 1857 wird Dr. Friedrich Wilhelm Beneke zum ersten Brunnenarzt Bad Nauheims. Er veröffentlicht die erste Schrift über die Behandlung Herzkranker mit kohlensäurehaltigen Solbädern. Dank seiner Heilerfolge steigt Bad Nauheim zum Weltbad für Herz- und Kreislauferkrankungen auf. Die Salzproduktion geht in den kommenden Jahren aufgrund des billigeren Steinsalzes immer mehr zurück. 1959 wird die Saline endgültig geschlossen. Die heute zum Teil noch erhaltenen Gradierbauten dienen der Freiluftinhalation.

Seit 1869 trägt die Stadt den Beinamen Bad. Bis heute wird die Sole zu Heilzwecken genutzt.

© Stadt Bad Nauheim

Mit freundlicher Genehmigung am 20.05.2022. VIELEN DANK.

Gradierbauten

Die Gradierbauten wurden einst zur Salzgewinnung eingesetzt. Sie stammen aus dem 18. Jahrhundert, einer Zeit, in der die Nauheimer Saline eine der modernsten Salzfabriken Europas war. Damals wie heute ist der Vorgang gleich: Das salzhaltige Wasser (Sole) aus der Quelle wird nach ganz oben auf die Gradierbauten gepumpt. Dort fließt es langsam die bis zu zehn Meter hohen Wände aus Schwarzdornbündeln herab. Durch Wind und Sonne verdunstet dabei ein Teil des Wassers und der Salzgehalt steigt. Die feinen salzhaltigen Tröpfchen, die im Verdunstungsprozess entstehen und durch den Wind verweht werden, nimmt man dann als frische Meeresbrise wahr.

Durch die Erkenntnis, dass die Salzkristalle in der Luft (Aerosole) einen positiven Effekt auf unsere Gesundheit haben, erhielten die fünf verbliebenen Gradierbauten in Bad Nauheim ihre jetzige Bestimmung als Freiluftinhalatorien.

Zahlen & Fakten

  • Fünf Gradierbauten sind bis heute im Stadtgebiet erhalten geblieben. Im 18. Jahrhundert waren hier noch 23 Gradierbauten mit sieben Wasserrädern und zwei Windmühlen im Einsatz.
  • Die fünf Gradierbauten sind insgesamt 650 m lang. Sie sind die ältesten und zweitlängsten Anlagen in Deutschland.
  • Der natürliche Salzgehalt des Quellwassers (3 Prozent) wurde in den Gradieranlagen auf 22 Prozent erhöht.

 

© Stadt Bad Nauheim

Mit freundlicher Genehmigung am 20.05.2022. VIELEN DANK.

Schwalheimer Rad

Es ist mit einem Durchmesser von 9,80 m eines der größten Wasserräder Europas. Seit seinem Bau durch den Salinendirektor Sigismund Waitz von Eschen von 1745 bis 1748 hat es vier Erneuerungen erfahren. Die letzte erfolgte im Jahr 2014.

Das am Flusslauf der Wetter erbaute Wasserrad fasziniert noch heute seinen Betrachter. Die Größe ist imposant und fast kann man sich vorstellen, wie es früher unaufhörlich als Teil der Salzproduktionsanlagen gearbeitet hat. Das Wasserrad trieb ehemals mit einem 1,3 km langen Holzgestänge ein Pumpwerk an, welches Sole auf die Gradierwerke der Bad Nauheimer Saline beförderte. Dabei ist die Energie bei jeder Radumdrehung noch heute zu spüren. Es besitzt noch 84 Schaufeln, die 1,25 m breit sind.

Das Wasserrad mit der Nummer „Sieben“ war das größte von ursprünglich sieben Wasserrädern der Nauheimer Saline – und wird lokal liebevoll „Großes Rad“ genannt. Die Wasserkunst, so der Fachausdruck, diente ehemals zum Antrieb von sieben Wasserpumpen und sechs Druckwerken. Dabei war das Wasserrad seiner Zeit voraus, denn es lieferte 100 Prozent erneuerbare Energie und verursachte keinerlei Schadstoffausstoß.

Von Beginn an wurden Rad und Kunstgestänge von einem sogenannten Kunstwärter betreut, für den auch das Haus am Wasserrad gebaut wurde. Es steht heute noch dort und versetzt den Besucher in eine andere Zeit. Mittlerweile erfolgt diese Betreuung ehrenamtlich.

Textquelle: Stadt Bad Nauheim

Mit freundlicher Genehmigung am 20.05.2022. VIELEN DANK.

Infomaterialien

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Bad Nauheim

Faltblatt „Das weiße Gold – Keltische Saline Bad Nauheim“

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Bad Nauheim

Faltblatt „Historische Rundgänge Bad Nauheim“

Bad Friedrichshall: Salzwanderweg

Der Salzwanderweg begibt sich auf die Spuren des Salzes und führt weit zurück in die Geschichte der Stadt Bad Friedrichshall. König Friedrich von Württemberg ließ im frühen 19. Jahrhundert nach Salz bohren und wurde so zum Namenspatron der Stadt.

Der Weg führt durch die Geschichte der Salzgewinnung und des Salzabbaus, die Orte dieser Geschichte erleben Sie bei dieser Wanderung.

Salz, das weiße Gold, hat Bad Friedrichshall geprägt. 

Bereits 1816 wies König Friedrich von Württemberg an, eine Saline in Jagstfeld zu errichten. 1818 wurde bereits das erste Siedwerk angebrannt, 1821 wurde die ausgedehnte Anlage der neuen Saline und 1859 gelang der zweite Versuch zum Abteufen eines Schachtes in Jagstfeld. Die Salzförderung brach dort nach einem Stolleneinbruch 1895 jäh ab.

Heute erinnern noch der idyllische Schachtsee und ein historisches Tretrad an dieses frühere Bergwerk.

Der Salzwanderweg führt durch die Geschichte der Salzgewinnung und an die historischen Orte des Salzbergbaus. Insgesamt 11 Infotafeln erläutern die spannende Geschichte zur ehemaligen Saline und dem früheren Bergwerk in Jagstfeld.

Nach der Wandertour bietet sich ein Besuch im Salzbergwerk Bad Friedrichshall an.

Wegstationen
Station 1: Salinenkanal

Die im Jahr 1817 errichtete Saline Friedrichshall benötigte eine Antriebskraft für die Solepumpen sowie auch einen günstigen Transportweg für das Holz zum Beheizen der Siedepfannen. Dafür wurde ab dem 12. Juni 1819 der Salinenkanal nach Plänen von Oberwasserbaudirektor Karl August Friedrich Duttenhofer gebaut. Bis zu 110 durch Militär bewachte Sträflinge aus der Strafanstalt Ludwigsburg verrichteten die Arbeiten. Der 3,7 Kilometer lange Kanal war 1825 fertiggestellt. Sein Gefälle beträgt 1,9 Meter, seine Wasserkraft erbringt 150 PS. Unterhalb von Hagenbach wurde ein Wehr errichtet, um den Kanal mit Wasser zu versorgen.

Station 2: Eisenbahnbrücke

Die 11,2 Kilometer lange Eisenbahnlinie Heilbronn-Jagstfeld wurde im September 1866 eröffnet. Zur Überquerung von Kocher und Salinenkanal war der Bau von zwei Eisenbahnbrücken notwendig geworden.

Gleichzeitig mit dem Bau des Kochendorfer Salzbergwerks (1896 bis 1899) wurde eine werkseigene Schmalspurbahn zum Transport des Salzes vom Werk Kochendorf zur Salzmühle in der Saline Jagstfeld mit eigener, parallel zur Eisenbahnbrücke stehender Brücke errichtet.

Kurz vor Kriegsende am 24. März 1945 griffen 41 amerikanische Mittelstreckenbomber des Typs Martin B 26 Marauder die Eisenbahnbrücke an und warfen dabei 325 5-Zentner-Sprengbomben ab. Während die Salzbahnbrücke einen Totalschaden erlitt, trug die Eisenbahnbrücke nur leichte Schäden davon. Sie wurde nur kurze Zeit später von deutschen Truppen gesprengt, als sich die US-Armee annäherte. 

Station 3: Holzgarten

Um bei der Salzversorgung vom Ausland unabhängiger zu werden, galt das Augenmerk König Friedrichs von Württemberg fundverdächtigen Stellen in seinem Land. Auf Empfehlung von Bergrat Hermann Bilfinger begann am 17. August 1812 das Bohrgeschäft auf den Jagstfelder Steinäckern. Bei 140,7 Meter wurde das Soleflöz erreicht. Ab Februar 1816 konnte man volllötige Sole fördern. Die Bohrung wurde im August 1816 in 149,9 Meter Tiefe eingestellt. Eine Mächtigkeit von mindestens 12,66 Meter Steinsalz war nachgewiesen, womit man erstmals in Mitteleuropa ein unversehrtes Steinsalzflöz angebohrt hatte. Das Fundbohrloch Nummer 1 befand sich neben dem heutigen E-Werk.

Zur Salzgewinnung betrieb die Saline Friedrichshall bis zu 12 Siedepfannen, für deren Beheizung viel Brennholz benötigt wurde. Das Holz stammte aus den Staatswaldungen der Forstämter Neuenstadt und Bietigheim. Es wurde teils auf dem Kocher, teils auf dem Neckar beigeflößt. Ab 1829 kamen die Flöße aus den Limpurger Waldungen. Endstation für die Flöße war der Fangrechen bei Hagenbach, wo sie aufgebunden wurden. Die Einzelstämme schwammen sodann im Salinenkanal bis zum Fangrechen am Holzgarten. Bis 1855 waren alle Herde auf Steinkohlenfeuerung umgestellt worden.

Station 4: Kraftwerk / Salzmühle

Neben dem heute noch betriebenen kleinen Wasserkraftwerk stand die Salzmühle der Saline Friedrichshall.

Nach erfolgreicher Probebohrung ließ König Wilhelm I. von Württemberg 1817 die Saline auf Jagstfelder Markung errichten. Der erste Sud wurde am 14. Januar 1818 angebrannt.  

Im April 1817 versuchte man 30 Meter vom Fundbohrloch entfernt einen Schacht für die bergmännische Förderung von Steinsalz abzuteufen. Wegen zu starkem Wassereinbruch musste dieses Vorhaben jedoch bei einer Schachttiefe von 63 Meter aufgegeben werden. 

Am 3. April 1820 besichtigte König Wilhelm I. die Salinenanlagen und genehmigte den weiteren Ausbau. In Gedenken an seinen hochseligen Vater gab er der Saline den Namen „Friedrichshall“. Die Salzproduktion stieg rasant: 1820 erzeugte man 17.000 Zentner Salz, im folgenden Jahr bereits 100.000 Zentner und 1822 konnte man 170.000 Zentner Salz gewinnen.  

Nach Fertigstellung des Bergwerks 1859 wurde das Steinsalz mit einer 1168 Meter langen Schienenbahn vom Schacht zur Salzmühle transportiert. Den Antrieb für die beladenen Wägen besorgte anfangs das Gefälle von 8,5 Meter. Es wurden jeweils 10 Wagen zusammen gekoppelt und hinabgebremst. Die leeren Züge wurden von zwei Pferden wieder emporgezogen. Später wurden die Wagen von einer kleinen Lokomotive gezogen. Der größte Teil dieses Salzes wurde mit Schiffen abgefahren. Zur Beladung wurden die Schiffe vom Neckar mit einem Seilzug zur Verladestelle in den Salinenkanal gezogen.

Station 5: Prinzessinnenwäldchen

Gegenüber der Saline befindet sich das so genannte „Prinzessinnenwäldchen“. Die Herkunft dieses Namens ist unbekannt. Früher stand hier ein kleiner Pavillon. Heute befindet sich unter diesem Platz ein 1936 erbauter Wehrmachtsbunker der ehemaligen Neckar-Enz-Verteidigungslinie. 

Südlich dieser Stelle wurde 1935 ein Förderband errichtet, welches das Salz von der Salzmühle bis zum Neckar transportierte, um das Beladen der größeren Neckarschiffe zu ermöglichen. Im Wiesental sieht man noch die Fundamente dieser Anlage.

Station 6: Mündung Salinenkanal

Kurz vor der im Jahr 1869 in Betrieb genommenen Eisenbahnbrücke nach Bad Wimpfen mündet der 3,7 Kilometer lange Salinenkanal in den Neckar. 

Auf der östlichen Seite des Kanals befindet sich das Kindersolbad „Bethesda“, welches der Ludwigsburger Arzt und Pädagoge August Hermann Werner 1861 gründete.

Station 7: Saline Friedrichshall

Nach erfolgreichen Bohrungen nach Salz von 1812 bis 1816 konnte man ab Februar 1816 volllötige Sole fördern. Erstmals war man in Mitteleuropa auf ein Steinsalzflöz gestoßen. 1817 wurde die Saline errichtet und in den folgenden Jahren immer weiter ausgebaut. König Wilhelm I. hatte im Jahr 1820 den Bau genehmigt und ihn in Gedenken an seinen hochseligen Vater den Namen „Friedrichshall“ gegeben. Nach vielen erfolgreichen Jahren wurde im März 1969 die Saline Friedrichshall stillgelegt. Zahlreiche Gebäude wurden in der Zwischenzeit abgebrochen. Ihre Funktion übernahm eine moderne Schmelzanlage (Vakuum Raffinade) zur Herstellung von Kochsalz beim Kochendorfer Bergwerk.

Station 8: Bahnhof

1866 wurde die Eisenbahnstrecke Heilbronn – Jagstfeld in Betrieb genommen. Ihre Weiterführung über das badische Osterburken ins bayerische Würzburg bedurfte drei weiterer Jahre Verhandlungszeit zwischen den beteiligten Staatsregierungen sowie Bauzeit. Kurz vor ihrer Vollendung im gleichen Jahr, 1869, war auch die Strecke Heidelberg – Meckesheim – Sinsheim mit dem an der Grenze zwischen Württemberg und Baden liegenden Jagstfeld verbunden worden. 

Das Bahnhofsgebäude von Jagstfeld wurde 1866 eingeweiht. Das Gebäude lag zwischen den Gleisanlagen (Inselbahnhof) und konnte von der Poststraße erreicht werden. Als Grenzbahnhof war das Verwaltungsgebäude geteilt: auf der Ostseite befand sich die königlich württembergische und auf der Westseite die großherzoglich badische Verwaltung. In der Anfangszeit mussten auf dem Jagstfelder Bahnhof sogar die Lokomotiven der grenzüberfahrenden Züge ausgewechselt werden. 

Im März 1945 wurde das Gebäude durch Fliegerangriff völlig zerstört. Das neue Bahnhofgebäude auf der Ostseite wurde am 26. Juli 1955 eingeweiht. Heute ist der Jagstfelder Bahnhof Bad Friedrichshaller Hauptbahnhof.

Station 9: Alter Schacht Friedrichshall

Am 2. Januar 1854 begann man unter Leitung von Bergrat Friedrich von Alberti mit dem Abteufen eines runden Schachtes mit einem Durchmesser von 6,9 Meter, um nach dem missglückten Versuch von 1817 nochmals das unter der Erdoberfläche ruhende Steinsalzlager zu erschließen.  

Am 14. März 1859 fuhr man in 152,3 Meter Tiefe das Salzlager an. Es hatte eine Mächtigkeit von 13,5 Meter. Das Werk war gelungen, das Königreich Württemberg besaß nun eine zweite Steinsalzgrube.  

Durch den Bruch einiger Pfeiler im alten Abbaufeld erfolgte am 15. September 1895 ein starker Wassereinbruch, das Bergwerk soff ab. Die wertvollen Maschinen konnten noch gerettet werden. Menschen kamen bei dem Unglück nicht zu Schaden. Über dem eingebrochenen Abbaufeld entstand eine Senkung des Geländes. Später wurde hier der Schachtsee angelegt.

Station 10: Tretrad

Dieses mit Menschenkraft betriebene Tretrad diente beim Niederbringen einer Bohrung zum Heben und Ablassen des Bohrgestänges. Später wurde mit Hilfe des Tretrades die zusammengeschraubten Metallrohre in das Bohrloch eingelassen. Unter Verwendung einer Pumpe konnte dann die Sole gefördert werden. Bei gelegentlichen Reinigungsarbeiten wurden die Rohre ebenfalls unter Zuhilfenahme des Tretrades gehoben und dann wieder abgelassen. 

Gegenüber im Kocherwald befindet sich ein großes Grabhügelfeld aus der Urnenfelderzeit (um 1000 v. Chr.).

Station 11: Bunker im Wald

Unter dem Erdwall befindet sich ein 1936 erbauter Wehrmachtsbunker der Neckar-Enz-Verteidigungslinie. In Bad Friedrichshall wurden 58 Bunker gebaut. Auf Anordnung der amerikanischen Militär-Regierung mussten die meisten Bunker nach 1945 gesprengt werden.

Station 12: Römischer Limes in Bad Friedrichshall (beim Werk Hengstenberg)

An dieser Stelle kreuzt der Radweg den Limes, die ehemalige Grenze des Römischen Reiches. Für rund 50 Jahre trennte der Limes, der durch den Odenwald, entlang des Neckars und über die Schwäbisch Alb verlief, die Germanen von den Römern. In seiner letzten Ausbauphase bestanden hier eine Sperranlage aus Holz und Wachttürme aus Stein, von denen aus der Grenzstreifen lückenlos überwacht werden konnte. Nur unweit des Infoschildstandortes muss sich ein Wachtturm befunden haben. Er konnte noch nicht entdeckt werden.

Immer wieder sind auch kleine Kastelle angelegt worden, wie an der Jagst bei Duttenberg  und auf der Höhe südlich des Kochers beim Bergfriedhof. Die großen Militärlager dieser Grenzanlage befanden sich aber in diesem Raum am Neckar, wie in Bad Wimpfen  oder bei Heilbronn-Böckingen.

Station 13: Hagenbacher Wehr

Die im Jahr 1817 errichtete Saline Friedrichshall benötigte eine Antriebskraft für die Solepumpen sowie auch viel Holz zum Beheizen der Siedepfannen. Deshalb wurde zwischen 1819 und 1825 unterhalb von Hagenbach im Kocher ein Wehr errichtet und der Salinenkanal gebaut. Der Kanal hat vom Hagenbacher Wehr bis zur Mündung in den Neckar eine Länge von 3,7 Kilometer und ein Gefälle von 1,9 Meter. Zur Arbeit daran wurden bis zu 110 Sträflinge aus Ludwigsburg beschäftigt, die durch das Militär bewacht wurden.

Die ab 1829 aus den Limpurger Waldungen kommenden Flöße wurden hier am Fangrechen aufgebunden. Die einzelnen Stämme schwammen dann weiter bis zum Fangrechen bei der Saline.

Station 14: Römischer Limes in Bad Friedrichshall (am Kocherkanal)

An dieser Stelle kreuzt der Weg am Salinenkanal den Limes, die ehemalige Grenze des Römischen Reiches. Für rund 50 Jahre trennte der Limes, der durch den Odenwald, entlang des Neckars und über die Schwäbisch Alb verlief, die Germanen von den Römern. In seiner letzten Ausbauphase bestanden hier eine Sperranlage aus Holz und Wachttürme aus Stein, von denen aus der Grenzstreifen lückenlos überwacht werden konnte. 

Immer wieder sind auch kleine Kastelle angelegt worden, wie an der Jagst bei Duttenberg und auf der Höhe südlich des Kochers beim Bergfriedhof. Die großen Militärlager des Grenzsystems befanden sich aber in unserem Raum am Neckar, wie in Bad Wimpfen im Tal oder bei Heilbronn-Böckingen.

Infomaterialien

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Bad Friedrichshall

Faltblatt „Salzbergwerk Bad Friedrichshall“

Ramsau: Soleleitungsweg nach Engedey

Das Bergsteigerdorf Ramsau bietet nicht nur anspruchsvolle Wanderungen und Bergtouren, der Soleleitungsweg ist ideal für Genuss-Wanderer. Mann kann die Wanderung auf der Soleleitung auch noch abkürzen, indem man erst am Zipfhäusl startet und so den Ansteig aus dem Tal vermeidet.

Auf den Spuren des weißen Goldes

Ursprünglich diente die Soleleitung zum Transport von salzhaltigem Wasser, der Sole. Das Salz, auch weißes Gold genannt sicherte über Jahrhunderte den Wohlstand des Berchtesgadener Landes. Ein Infostand zeigt die originalen Holzröhren, auch „Deicheln“ genannt und Details zur Geschichte der Soleleitung.

Infomaterialien

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Berchtesgaden

Faltblatt „Salzbergwerk“

Berchtesgaden: Vom Salzbergwerk zum Haus der Berge (Soleleitungsweg)

Gemütliche Wanderung entlang der Trasse der Soleleitung von 1817. Der Weg bietet Ihnen schöne Ausblicke auf das historische Zentrum des Marktes Berchtesgaden und auf die herrliche Gebirgswelt. Die Wanderung beginnt unmittelbar am Salzbergwerk, führt über das Nonntal zum Weinfeld und weiter über den Soleleitungssteg zum Haus der Berge. Ein Abstecher zur Kapelle am Weinfeld ist sehr lohnenswert!

Infomaterialien

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Berchtesgaden

Faltblatt „Salzbergwerk“

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Berchtesgadener Land

Broschüre „Auf den Spuren des Alpensalzes“

Textquellen

Infobroschüre „Berchtesgaden. Berg und Tal“

Berchtesgaden: Stollenweg

Der Stollenweg führt aussichtsreich auf historischen Wegen des Berchtesgadener Salzbergbaues von Berchtesgaden auf den Salzberg. Diese Tour ist besonders für den Sommer geeignet, da sie viel durch schattigen Bergwald führt. Ein Teil der 10. Etappe des SalzAlpenSteiges führt auf dem Stollenweg entlang.

Wegbeschreibung

Die ersten knapp drei Kilometer wandert man entspannt entlang der Berchtesgadener Ache bis zur Unterau. Ab hier geht es im Zellergraben spürbar bergauf. Kurz vor der Kirche Oberau haben Sie den höchsten Punkt der Wanderung erreicht, folgen kurz der Straße Richtung Obersalzberg und biegen dann in den Stollenweg ein. Dieser idyllische Weg führt durch zwei historische Stollen, die Bergleute vor langer Zeit angelegt hatten. Zücken Sie Ihre Taschenlampe und ziehen Sie vor allem den Kopf ein. Das Ende der Tour ist am Salzbergwerk Berchtesgaden. Tipp: Die Tour kann individuell verkürzt werden, entweder mit dem Linienbus bis zur Unterau (840 oder 848) oder Oberau Abzweigung Obersalzberg (848).

Infomaterialien

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Berchtesgaden

Faltblatt „Salzbergwerk“

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Berchtesgadener Land

Broschüre „Auf den Spuren des Alpensalzes“

Textquellen

Infobroschüre „Berchtesgaden. Berg und Tal“