Seebach: Bergbaupfad rund um den Silberberg

Freiwillige Erzknappen vom Silbergründle

Es bleibt bis heute ein Rätsel, warum kein Gemeinde-, kein Bergbau- und kein Generallandesarchiv das Vorhandensein des Erzbergwerks erwähnt. Besonders erstaunlich ist dabei die Tatsache, dass in diesen Archiven wesentlich kleinere Bergwerke zum Teil ausführlich beschrieben sind.

Es gab nur eine in der Bevölkerung weit verbreitete mündliche Überlieferung und verschiedene Flurstücksnamen, die auf das Vorhandensein eines Stollens hindeuteten.

Aufgrund von Hinweisen älterer Mitbürger konnten vor einigen Jahren interessierte Seebacher Bürger tatsächlich den Erzstollen aufspüren. In tausenden von Arbeitsstunden vieler freiwilliger Helfer wurde der Stollen wieder zugänglich gemacht.

Bergbauliche Aktivitäten sind bis ca. 1770 nachgewiesen. Indizien von gefundenen Beleuchtungsspuren werden in die Zeit zwischen 9. und 11. Jahrhundert eingeordnet. Reste der ehemaligen Bergwerksanlage werden derzeit den Besuchern wieder zugänglich gemacht. Ein rund 167 m langen Stollen zeigt gut erhaltene Spuren der mittelalterlichen Vortriebstechnik. Er diente vermutlich als Wasserlösungsstollen für die oberhalb liegenden Silbererzabbaubereiche.

Führungen

Unter Führung eines fachkundigen Erzknappen kann der Stollen im fahlen Licht der Grubenlampen „erforscht“ werden – bergwerksgerecht ausgestattet mit Regenmantel, Gummistiefeln und Schutzhelm.

Besichtigungstermine:

Pfingstmontag

Das Besucherbergwerk ist jedes Jahr an Pfingstmontag (Deutscher Mühlentag) ganztägig geöffnet. Zeitgleich kann dann auch die nahegelegene Vollmers Mühle besichtigt werden.

Nach Vereinbarung

Ansonsten ist eine Besichtigung nur nach vorheriger Vereinbarung bei der Tourist-Information Seebach möglich (ganzjährig, nur für Gruppen). Telefon: 07842 / 9483-20

Von der Mummelseehalle führt die leichte Wanderung vom Kurpark zum Friedhof und weiter bergauf der schmalen  Straße folgend, an deren Ende der Weg nach links abzweigt.

Ab dort stößt der Wanderer auf Schächte und Spuren des schon lange zurückliegenden Silberbergbaus. Die ehrenamtlichen Helfer der Arbeitsgruppe der „Erzknappen vom Silbergründle“ wältigen das, durch landwirtschaftliche Nutzungen lange Zeit verschüttete und in Vergessenheit geratene Bergwerk, seit 1978 in mühevoller Arbeit sukzessive auf. Die Erzknappen leisten dadurch einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der kulturhistorisch wertvollen Bergwerksanlage.

Nach dem ersten Bergwerksschacht („Großes Höllenloch“) führt der Weg zum Brandweiher mit Silberbrunnen des Steinmetz Alois Karcher. Vom Weiher geht´s wenige Meter zurück zum abwärts führenden Weg. Vorbei an einer alten Köhlerstätte führt die Wanderung zum derzeit bekannten Zentrum des alten Silberbergbaues.

Hier geht`s zur Webseite des Besucherbergwerks Silbergründle.

Neben den Schachtanlagen der „Kleinen Höllenlöcher“ kann man auch zwei Versuchsstollen bestaunen. Von hier ist es nicht weit zu den beiden Oberen Stollen mit Rastplatz. Das Mundloch des Untere Stollen wurde mit dem hier anstehenden Seebachgranit gestaltet.

Der Weg führt nun weiter zur Besucherblockhütte am „Erzknappenloch“ (Mundloch eines mutmaßlich alten Entwässerungsstollens), direkt an der Grimmerswaldstraße.

Nach Überqueren der Straße führt der Pfad durch die Großmatt abwärts zum Mühlenweg und rechts in Richtung  Lorenzenhof. Entlang dem Grimmerswaldbach kann man im ursprünglich belassenen Bachbett verschiedene Gerölle unterschiedlichster Gesteinsarten der Umgebung entdecken.

Wir wandern der Beschilderung folgend vom Grimmerswald an der Brücke hoch zum uralten Lorenzenhof. Der Hof war einst Eigentum eines weit bekannten Geistheilers dem „Lorenzbur Andreas Huber“. Dessen Nachkommen, die heutige Besitzerfamilie Doll, hat diesen wunderschönen alten Bauernhof liebevoll restauriert.

Am Hof vorbei führt uns der Weg durch die Mischwälder des Zieselberges zum Lorenzenhof-Steinbruch. Hier wurde bis 1945 der Oberkirchgranit abgebaut und von Steinmetzen zu Mauersteinen, Pflaster und Randsteinen verarbeitet. Schon gewusst? Wegen der großen Feldspat-Einsprenglinge wird der Oberkirchgranit im Volksmund auch „Schwartemagen-Granit“ genannt 

Der weitere Weg führt nun bis zur Wegkreuzung „Beim Hilsenhof“/“Hintere Muttert“. Von dort folgen wir dem Weg in Richtung „Hintere Muttert“ und „Dohleneck“. Hier verläuft der Weg streckenweise fast auf dem Kamm des Zieselberg, der Gemarkungsgrenze zwischen den Gemeinden Seebach und Ottenhöfen/Furschenbach. Auf dieser Wegstrecke können wir am Wegesrand und im Wald mehrere bizarre Felsgruppen bewundern. Man nennt diese fast künstlich aufgesetzt erscheinenden Granitsteinblöcke auch „Wollsäcke„, eine sehr typische Verwitterungsform des orthogonal geklüfteten Granitgebirges im Nordschwarzwald.

Am Weiler „Am Schroffen“ überqueren wir wieder den Grimmerswaldbach und kommen dann auch zur namensgebenden Felsgruppe „Am Schroffen“. Sie besteht aus Gangporphyr und ist mit einer Weinrebe bewachsen.

Weiter führt uns der Weg auf der Anliegerstraße am Schroffen entlang am Sägewerk Bürk und vorbei an den namensgebenden schönen Fachwerkbauernhöfen in die Bohnertshöfe und wenige Meter über die Grimmerswaldstraße zum Kurpark. Hier lädt der schöne Platz am See oder der Abenteuerspielplatz noch zum Verweilen ein.

Der Start- und Endpunkt der Tour liegt unmittelbar oberhalb der Parkanlage an der Mummelseehalle.

Originaltext: Tourist-Info Seebach

Lagerstättengeologische Kurzbeschreibung

Aufgeschlossen sind in der Grube zwei, bis 1,5 m mächtige, steilstehende Quarzgänge, die den Seebachgranit nahe seines Kontakts zum Oberkirchgranit in NW-SE-Richtung durchsetzen. Von diesen beiden Hauptgängen zweigen E–W streichende und (schmale) NNW–SSE verlaufende Quarzgänge ab. Sie enthalten lokal Bleiglanz, untergeordnet auch Fahlerz und Kupferkies und weisen Spuren von Argentit auf. Durch das Eindringen oxidierender Oberflächenwässer haben sich Eisen-Mangan- und Kupferoxide bzw. -hydroxide gebildet. Hämatitquarz ist an tektonische Brekzienzonen im Granit gebunden, die als Vorläufer der reinen Quarzgänge zu sehen sind. Wahrscheinlich sind die Quarzgänge im Zusammenhang mit dem Rotliegend-zeitlichen Porphyrvulkanismus entstanden.

Nebengestein ist der klein- bis mittelkörnige, hellrosa bis hellgraue Seebachgranit, ein Zweiglimmergranit, der im Bereich Silbergründle eine deutliche Mineralregelung aufweist. In der Grube verläuft diese Regelung etwa N–S und fällt mittelsteil nach W ein (10 / 44° W), im Erzknappenloch NW–SE (140 / 65° SW). Eine gleichmäßige Regelung der Minerale Feldspat, Quarz, Biotit und Muskovit entsteht bei tektonischer Beanspruchung während der Kristallisation der Minerale aus dem Magma.

 

Ziel des Bergbaus

Blei- und Silbererzgewinnung, eventuell auch Suche nach Eisenerzen.

 

Besonderheiten

Erzknappenloch und Silbergründle weisen besonders schöne Schlägel- und Eisenarbeiten auf, die mindestens aus zwei Abbauperioden (Mittelalter und früher ?) stammen. Es handelt sich im Schwarzwald um die einzige für die Öffentlichkeit zugängliche Gangmineralisation im Granit und um ein besonders schönes Beispiel für eine mehrfach aufgelebte Störungstektonik.

 

Textquelle: Werner, W. & Dennert, V. (2004). Lagerstätten und Bergbau im Schwarzwald – Ein Führer unter besonderer Berücksichtigung der für die Öffentlichkeit zugänglichen Bergwerke. 334 S., Freiburg i. Br. (Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg, Hrsg.). Das Buch wird im LGRB Shop als Printprodukt bzw. Download angeboten.

Infomaterialien

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Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord

Broschüre „Historisches Bergwerk Silbergründle“

Textquellen

Werner, W. & Dennert, V. (2004). Lagerstätten und Bergbau im Schwarzwald – Ein Führer unter besonderer Berücksichtigung der für die Öffentlichkeit zugänglichen Bergwerke. 334 S., Freiburg i. Br. (Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Baden-Württemberg, Hrsg.). Das Buch wird im LGRB Shop als Printprodukt bzw. Download angeboten.

Kamsdorf: Montanlehrpfad Kamsdorfer Reviere

Start- und Zielpunkt der ca. 6 km langen Rundtour befinden sich nahe der Straße am Ortsausgang von Kamsdorf Richtung Könitz unterhalb vom Revierhaus. Hier wurden auch Parkmöglichkeiten geschaffen und ein kleiner Rastplatz eingerichtet.

An wichtigen Stationen des Lehrpfades sind Informationstafeln aufgestellt, die Erläuterungen zur Geologie, zum Bergbau und zur Montangeschichte geben. Der Montanlehrpfad ist mit dem Wegweiser „Bergbaurundweg“ und dem traditionellen Bergbausymbol „Schlägel und Eisen“ beschildert.

Stationen des Pfades

Unmittelbar auf dem Rastplatz ist die erste Schautafel zu sehen, die eine Übersicht zum Bergbaugebiet und zu seiner Geschichte vermitteln soll.

Wird nun bergan dem alten Grubensteig gefolgt, so trifft man schon nach wenigen Metern auf das ehemalige Revierhaus mit seinem schiefergedeckten Krüppelwalmdach und dem aufgesetzten Uhrtürmchen. Auf der linken Seite ist im eingezäunten Grundstück der Ersatzschacht zu erkennen.

An der Straße von Kamsdorf nach Bucha wurden am Rand des Großtagebaues Kamsdorf weitere Parkmöglichkeiten, sowie ein Aussichtshügel neu geschaffen. Von hier können große Teile des Tagebaues eingesehen werden. Bei guter Sicht sind auch die Gipsbrüche bei Krölpa und die Leuchtenburg bei Kahla zu erblicken. Auf den Schautafeln ist die historische Entwicklung der Tagebautechnik in Kamsdorf und der gegenwärtige Stand des Großtagebaues Kamsdorf erläutert. Des weiteren werden hier die Sehenswürdigkeiten des Rundblickes bezeichnet.

Der Bergbaulehrpfad führt weiter zu dem, am nordwestlichen Ortsrand von Goßwitz gelegenen ehemaligen Tagebau Sommerleite. Das vor der Verfüllung und Rekultivierung bewahrte Restloch ist vor allem als geologisch-lagerstättenkundlicher Aufschluß bedeutsam und steht unter Schutz. Die hier aufgestellte Informationstafel vermittelt insbesondere geologische Zusammenhänge und klärt über die Geschichte des Goßwitzer Bergbaues auf.

Der weitere Verlauf des Lehrpfades tangiert im Bereich des Ziegenberges bis zum Pochwerk im Wutschental das Gebiet, von dem der Kamsdorfer Bergbau einst ausging. Die zwei Stollenmundlöcher der Zechen „Erzengel“ und „Grüner Baum“ zeugen von dieser Bergbauperiode. Die Schautafel dieser Station zeigt den ältesten Grubenriß Kamsdorfs und informiert über den weitgehend in Vergessenheit geratenen Bergbau am Ziegenberg. Im Wutschental weisen die heute noch gebräuchlichen Staßennamen „Pochwerk“ und „Schmelzhütte“ auf die im 19. Jahrhundert hier betriebenen Anlagen hin.

Der Weg führt dann zurück durch Kamsdorf zum Ausgangspunkt, vorbei am südlich gelegenen ehemaligen Tagebau „Walter Ulbricht“, der nördlich im Feld liegenden Halde der Zeche Glückstern und dem Zollhaus zum Park- und Rastplatz am Revierhaus.

Besucherbergwerk „Vereinigte Reviere Kamsdorf“

Entlang einer nahezu west-östlich verlaufenden Linie, die von Gehren über Königsee, Rottenbach, Bad Blankenburg, Saalfeld, Goßwitz, Ranis, Oberoppurg nach Triptis und Weida verläuft, treffen zwei geologische Hauptstrukturelemente Thüringens aufeinander: vom Norden her das Thüringer Becken und vom Süden das Thüringer Schiefergebirge. Die Saalfelder Region ist deshalb geologisch sehr vielgestaltig. Mit Ausnahme der Ablagerungen der Jura- und Kreidezeit sind Gesteine aus allen geologischen Zeitaltern anzutreffen. Im Schiefergebirge sind dies zum Beispiel Tonschiefer, Grauwacken, Alaunschiefer, Knotenkalke und Quarzite, allesamt während der variskischen Gebirgsbildung gefaltet und geschiefert. Das Thüringer Becken dagegen enthält Kalksteine, Schiefertone, Sandsteine, Dolomite und Gipse, die überwiegend flach gelagert sind.

Im Saalfelder Raum hat diese Vielfalt der anstehenden Gesteine immer Anlass für ihre Gewinnung gegeben. Hier wurde einfaches Baumaterial genauso gefördert, wie erzhaltige Rohstoffe zur Produktion von Metallen und Farbstoffen. Insbesondere trifft das auf die Gesteinsschichten des Oberperm zu, die die Basisfolge des Thüringer Beckens bilden und die wegen ihres Erzinhaltes den bezeichnenden Namen „Zechstein“ erhalten haben.

Textquelle: Kamsdorfer Verein zur Pflege der Bergbautradition e.V.

Mit freundlicher Genehmigung. Vielen Dank.

Auf den Spuren des Altbergbaus in der Orlasenke

Die Orlasenke umschließt die etwa 3-5 km breite und 32 km lange Geländesenke im Zechsteinband zwischen dem Thüringer Schiefergebirge im Süden und der Saale-Elster-Buntsandsteinplatte im Norden. Hier liegt zwischen Saalfeld und Könitz das geschichtlich bedeutendste Bergbaugebiet Ostthüringens mit einer beispiellosen Dichte und Vielfalt an historischen Bergbaurelikten.

Bis in die Bronzezeit lassen sich hier die Anfänge des Bergbaus zurückverfolgen. Nach dem 30jährigen Krieg erlangte vor allem die Eisenerzgewinnung große Bedeutung. Dank der oberflächennahen Lage konnte der Bergbau anfangs mit einfachsten Mitteln betrieben werden. Zahlreiche Pingen und Halden prägen – meist unter Buschwerk und Bäumen verborgen – noch heute die Landschaft um Könitz. Auf der das Gebiet durchziehenden „Eisenstraße“ wurde ein Großteil der Erze zu Hütten und Hammerwerken im Thüringer Wald abtransportiert.

Heute erschließt der Montanlehrpfad Kamsdorf das weiträumige historische Bergbaugelände. Neben den schon erwähnten Halden und Pingen gehören dazu Stollen und deren Mundlöcher, Tagebaue sowie bergbauliche Gebäude wie das 1822 erbaute Revierhaus, das Schachtgebäude und das Maschinenhaus des „Ersatzschachtes“ von 1904. Es steht als einziges erhalten gebliebenes Schachtensemble der letzten Epoche des Eisenerz- und Eisenkalktiefbaus unter Denkmalschutz und ist als Besucherbergwerk „Vereinigte Reviere Kamsdorf“ für die Öffentlichkeit zugänglich.

Textquelle: Kulturlandschaftsportal Thüringen

Infomaterialien

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Kamsdorfer Erzrevier

Publikation von Michael Pfefferkorn

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Besucherbergwerk „Vereinigte Reviere Kamsdorf“

Publikation „Deutscher Kulturrat“

Weißbach: Salinen-Rundweg II

Die Salzgewinnung und der Salzverkauf spielten in der Gegend schon seit dem 15. Jahrhundert eine bedeutende Rolle.

Der hohe Energiebedarf wurde durch Holz gedeckt, das auf Grund des begrenzten lokalen Angebots schon früh über die Saalach aus den Pinzgau transportiert wurde. Der Transport von ungebundenem Holz erfolgte über den Wasserweg. Da das Wasser meist nicht ausreichte, mußten Sperrenbauwerke, sog. Klausen, angelegt werden.

Die  Beförderung der „Sole“ zur Saline Traunstein ließen im 17. Jahrhundert die „erste Pipeline der Welt“ entstehen, die durch Weißbach führt.

Die Soleleitung von Bad Reichenhall nach Traunstein ging vor 400 Jahren in Betrieb 32 Kilometer lang war die Leitung, 8300 ausgehöhlte Baumstämme, Deicheln, wie man sie nannte, lagen aneinandergereiht auf der langen Strecke über die Berge. Der höchste Punkt der Soleleitung lag oberhalb des heutigen Gletschergartens nahe Weißbach an der Alpenstraße das ist immerhin 250 Meter über den Reichenhaller Solequellen.

Es gibt zwei Rundwege entlang der alten Aufschlageswasserleitung:

 

Salinen-Rundweg I

Salinen-Rundweg II

Salinen-Rundweg II

Die Wanderung führt vorbei an der Schlüsselpassage der historischen Soleleitung.

Wenige Meter dem Wanderweg um den Falkenstein folgen und an der Weggabelung nach rechts dem Salinen-Rundweg folgen. Mit Blick auf die Weißbachfälle geht es steil hinab in den Schluchtgrund und man folgt dem Bachlauf. Nach dem Überqueren einer Straßenbrücke scharf links aufwärts zu einem Parkplatz. Kurz dem Fußweg entlang der Bundesstraße folgen und die Straße überqueren. Nun erreicht man auf einem Sandweg die Himmelsleiter – die 414 hölzernen Stufen entlang der Gussrohre können aber auch auf einem Sandweg umgangen werden. Weiter geht es zum Gletschergarten. Über den Staufenbachsteg kommt man bald wieder zum Falkenstein Rundweg und zurück zum Ausgangspunkt.

Infomaterialien

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Weißbach a. d. Alpenstraße

Salinen-Rundweg: Keine Infomaterialien vorhanden!

Weißbach: Salinen-Rundweg I

Die Salzgewinnung und der Salzverkauf spielten in der Gegend schon seit dem 15. Jahrhundert eine bedeutende Rolle.

Der hohe Energiebedarf wurde durch Holz gedeckt, das auf Grund des begrenzten lokalen Angebots schon früh über die Saalach aus den Pinzgau transportiert wurde. Der Transport von ungebundenem Holz erfolgte über den Wasserweg. Da das Wasser meist nicht ausreichte, mußten Sperrenbauwerke, sog. Klausen, angelegt werden.

Die  Beförderung der „Sole“ zur Saline Traunstein ließen im 17. Jahrhundert die „erste Pipeline der Welt“ entstehen, die durch Weißbach führt.

Die Soleleitung von Bad Reichenhall nach Traunstein ging vor 400 Jahren in Betrieb 32 Kilometer lang war die Leitung, 8300 ausgehöhlte Baumstämme, Deicheln, wie man sie nannte, lagen aneinandergereiht auf der langen Strecke über die Berge. Der höchste Punkt der Soleleitung lag oberhalb des heutigen Gletschergartens nahe Weißbach an der Alpenstraße das ist immerhin 250 Meter über den Reichenhaller Solequellen.

Es gibt zwei Rundwege entlang der alten Aufschlageswasserleitung:

 

Salinen-Rundweg I

Salinen-Rundweg II

Salinen-Rundweg I

Am Mauthäusl überquert man die Alpenstraße und anschließend führt ein kurzer Anstieg zu den alten Gusseisenrohren. Der Trasse nach links folgen und auf einer Forststraße erneut links über einen Steig in einen Steilen Graben. Anschließend durch einen renovierten Stollen hinab zum Stabachsteg und zur Jochbergstraße. Nun geht es über den Brunnweg abwärts zum ehemaligen Brunnhaus Grub und man unterquert die Alpenstraße zum Haus des Gastes. Anschließend über einen Steg den Weißbach überqueren und nach links in den Kurgarten. Bachabwärts geht es zum Ortsende und von dort aus weiter dem Triftsteig zum Ausgangspunkt folgen.

Infomaterialien

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Weißbach a. d. Alpenstraße

Salinen-Rundweg: Keine Infomaterialien vorhanden!

Bad Reichenhall: Auf dem Soleleitungsweg zum Thumsee und Nesselgraben

Der etwa 1 Kilometer lange Thumsee ist das Naherholungsgebiet der Alpenstadt Bad Reichenhall. Im Osten des Sees liegt das Seemösl: Diese Seerosenfram wurde bereits 1936 angelegt und ist somit ist älteste Seerosenfram Deutschlands. Im Südwesten des Sees erstreckt sich der Nesselgraben, der Hauptzufluss des Thumsees. Hier befindet sich auch eine Schieß-Übungsanlage der Gebirgsjäger.

Wegbeschreibung

Vom Wegezentrum 6 in die Alte Thumseestraße und gleich rechts ab („Salinenweg, Kugelbachbauer“) zur Straße zum Almgasthof Kugelbachbauer. Steil ansteigend bis zur Amalienkapelle (Aussichtspunkt), dort rechts auf den ehemaligen Soleleitungsweg, der zum Thumsee Ostufer führt.

Vom Parkplatz am Seemösl über Treppen etwas aufsteigen hinauf zum Weg, der über dem See zum Nesselgraben verläuft. Weiter geht es abseits der Straße ansteigend zum Antoniberg, wo man den Soleleitungsweg wieder verlässt.

Am Wendepunkt der Tour bei einem Straßentunnel wechselt man die Talseite. In nordöstlicher Richtung führt der Weg oberhalb der Straße hinab zum Thumsee Westufer. Weiter auf dem Spazierweg entlang des Sees zum Ostufer und auf asphaltiertem Fuß-/Radweg entlang der Straße hinab zum Ausgangspunkt.

Infomaterialien

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Berchtesgadener Land

Broschüre „Auf den Spuren des Alpensalzes“

Bad Nauheim: Salzwanderweg

Wegeschreibung

Seine Bedeutung verdankt Bad Nauheim den unermüdlich sprudelnden Solequellen: Deren warmes, salz- und kohlensäurehaltiges Wasser prägt die gesamte Historie der Stadt von ihren Ursprüngen bis heute.

Bereits die Kelten nutzten die Quellen und betrieben vom 4. bis 1. Jahrhundert v. Chr. die größte frühindustrielle keltische Saline Europas. Erst mit dem wirtschaftlichen Niedergang der Saline begann ab 1835 die Nutzung der Sole zu Heilzwecken.

Erwandern Sie auf diesem Weg die Stationen der Salzgewinnung von der Quelle bis zur Salzfabrik. Beginnend an den stattlichen Schwarzdornwänden von Gradierbau I  – Relikt dr Salinenzeit, das heute wie die vier weiteren noch erhaltenen Gradierbauten als Freiluftinhalatorium dient  – erreichen Sie in wenigen Minuten den Sprudelhof, dessen durch Arkaden verbundene Badehäuser und Schmuckhöfe als Juwel der Jugendstilkunst gelten. Über die Salinengebäude der Jugendstilzeit, das Hofgut Löwenthal, einst Verwaltungssitz der Wisselsheimer Saline, und die Salzwiesen gelangen Sie ins Wettertal. Saftige Grünflächen und ein Vogelschutzgebiet flankieren den dem Flüsschen nach Südenfolgenden Weg. Über den Ortsteil Schwalheim mit seinem imposanten Wasserrad – mit seinem 886 m langen Kunstgestänge gilt es als technisches Meisterwerk der Nuheimer Saline – führt der Weg zurück nach Bad Nauheim. Letzte Station auf dem knapp 11 km langen Salzwanderweg sind Solebecken und Solegraben.

(Auszug aus der Wanderbroschüre, die bei der Stadt Bad Nauheim erworben werden kann.)

Mit freundlicher Genehmigung am 20.05.2022. VIELEN DANK.

Historie

Von der Salzgewinnung zum Solebad

Die salz- und kohlensäurehaltigen Thermal-/Mineralquellen prägen schon immer die Geschichte von Bad Nauheim. Salz wurde in Bad Nauheim schon vor 2.000 Jahren gewonnen.

Zwischen 500 und 100 v. Chr. errichten die Kelten entlang der Usa eine der größten späteisenzeitlichen Siedlungen, die der Salzgewinnung dient. Zwei große Salzsiedeanlagen, im Bereich der heutigen Neuen Kolonnaden sowie zwischen Dankeskirche und Trinkkuranlage entstehen. Die Sole wurde zunächst in großen Becken vorgradiert, in Tontöpfe gefüllt und anschließend in Öfen gekocht, bis man einen festen Salzkuchen erhielt. Im ersten Jahrhundert v. Chr. werden die Siedeanlagen aufgegeben.

Erst um 700 n. Chr. nehmen fränkische Siedler die Salzgewinnung wieder auf. Aus dieser fränkischen Siedlung entsteht ein mittelalterliches Söderdorf, dass 900 in einem Zinsregister des Klosters Seligenstadt unter dem Namen „Niwiheim“ erstmals urkundlich erwähnt wird.

Während des Mittelalters werden die Salzsiedereien von Södern betrieben, die sich in einer Zunft zusammengeschlossen haben. 1489 besitzt das Dörfchen Nauheim 13 Soden. Im 16. Jahrhundert bringen steigende Brennholzpreise die Söderfamilien in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Der Hanauer Landesherr bringt die Siedeanlagen 1585 in seinen Besitz und lässt die Salzgewinnung modernisieren.

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts führt der Leiter des Salzwerkes Joseph Todesco die Schwarzdorngradierung ein, vorher hatte man Strohgeflechte benutzt. Bad Nauheim gehört zu den ersten mitteleuropäischen Salinen, die über diese Gradiermethode verfügen. Die Gewinne aus der Salzproduktion steigen beträchtlich.

1733 fällt Nauheim an die Landgrafen von Hessen-Kassel. Der General-Salinendirektor Jakob Sigismund Waitz von Eschen baut die Nauheimer Saline mit einem Kostenaufwand von 800.000 Gulden zu einer der größten Salinen Deutschlands aus. Er verbessert die Wasserkraftanlagen und errichtet zwei Windmühlen, deren Türme heute noch erhalten sind. Einer der beiden, heute „Waitzscher Turm“ genannt, befindet sich im Kurpark nahe der Usa.

1823 erlaubt man den Södern die Einrichtung eines Knappschaftsbades. Schnell entdeckt man die heilende Wirkung der Sole und 1835 wird das erste Badehaus mit 9 Wannen auf dem Gelände der heutigen Dankeskirche errichtet. Der Aufstieg Nauheims zum Kurbad beginnt. 1837 wird Dr. Friedrich Bode erster Nauheimer Badearzt.

1846 scheinen Quellenbohrungen keine Ergebnisse zu bringen. Bis in der stürmischen Nacht vom 21. auf 22. Dezember 1846 aus einem aufgegeben Bohrloch ein mächtiger Solestrom die Erde durchbricht und schäumend und dampfend zutage tritt. Dies ist die Geburt des Großen Sprudels („Nauheimer Weihnachtswunder“).

1855 wird die erste Quellendankfeier abgehalten, nachdem der Große Sprudel für sechs Wochen versiegt war. Im Mai desselben Jahres enspringt die neu erbohrte Friedrich-Wilhelm-Quelle ebenfalls im Sprudelhof. Auf der heutigen Sprudelfassungen ist zu lesen: „AUF GOTTES GEHEISS AUS DER TIEFE GEBOREN / DER LEBENDEN LEIDEN ZU LINDERN ERKOREN“

Ab 1857 wird Dr. Friedrich Wilhelm Beneke zum ersten Brunnenarzt Bad Nauheims. Er veröffentlicht die erste Schrift über die Behandlung Herzkranker mit kohlensäurehaltigen Solbädern. Dank seiner Heilerfolge steigt Bad Nauheim zum Weltbad für Herz- und Kreislauferkrankungen auf. Die Salzproduktion geht in den kommenden Jahren aufgrund des billigeren Steinsalzes immer mehr zurück. 1959 wird die Saline endgültig geschlossen. Die heute zum Teil noch erhaltenen Gradierbauten dienen der Freiluftinhalation.

Seit 1869 trägt die Stadt den Beinamen Bad. Bis heute wird die Sole zu Heilzwecken genutzt.

© Stadt Bad Nauheim

Mit freundlicher Genehmigung am 20.05.2022. VIELEN DANK.

Gradierbauten

Die Gradierbauten wurden einst zur Salzgewinnung eingesetzt. Sie stammen aus dem 18. Jahrhundert, einer Zeit, in der die Nauheimer Saline eine der modernsten Salzfabriken Europas war. Damals wie heute ist der Vorgang gleich: Das salzhaltige Wasser (Sole) aus der Quelle wird nach ganz oben auf die Gradierbauten gepumpt. Dort fließt es langsam die bis zu zehn Meter hohen Wände aus Schwarzdornbündeln herab. Durch Wind und Sonne verdunstet dabei ein Teil des Wassers und der Salzgehalt steigt. Die feinen salzhaltigen Tröpfchen, die im Verdunstungsprozess entstehen und durch den Wind verweht werden, nimmt man dann als frische Meeresbrise wahr.

Durch die Erkenntnis, dass die Salzkristalle in der Luft (Aerosole) einen positiven Effekt auf unsere Gesundheit haben, erhielten die fünf verbliebenen Gradierbauten in Bad Nauheim ihre jetzige Bestimmung als Freiluftinhalatorien.

Zahlen & Fakten

  • Fünf Gradierbauten sind bis heute im Stadtgebiet erhalten geblieben. Im 18. Jahrhundert waren hier noch 23 Gradierbauten mit sieben Wasserrädern und zwei Windmühlen im Einsatz.
  • Die fünf Gradierbauten sind insgesamt 650 m lang. Sie sind die ältesten und zweitlängsten Anlagen in Deutschland.
  • Der natürliche Salzgehalt des Quellwassers (3 Prozent) wurde in den Gradieranlagen auf 22 Prozent erhöht.

 

© Stadt Bad Nauheim

Mit freundlicher Genehmigung am 20.05.2022. VIELEN DANK.

Schwalheimer Rad

Es ist mit einem Durchmesser von 9,80 m eines der größten Wasserräder Europas. Seit seinem Bau durch den Salinendirektor Sigismund Waitz von Eschen von 1745 bis 1748 hat es vier Erneuerungen erfahren. Die letzte erfolgte im Jahr 2014.

Das am Flusslauf der Wetter erbaute Wasserrad fasziniert noch heute seinen Betrachter. Die Größe ist imposant und fast kann man sich vorstellen, wie es früher unaufhörlich als Teil der Salzproduktionsanlagen gearbeitet hat. Das Wasserrad trieb ehemals mit einem 1,3 km langen Holzgestänge ein Pumpwerk an, welches Sole auf die Gradierwerke der Bad Nauheimer Saline beförderte. Dabei ist die Energie bei jeder Radumdrehung noch heute zu spüren. Es besitzt noch 84 Schaufeln, die 1,25 m breit sind.

Das Wasserrad mit der Nummer „Sieben“ war das größte von ursprünglich sieben Wasserrädern der Nauheimer Saline – und wird lokal liebevoll „Großes Rad“ genannt. Die Wasserkunst, so der Fachausdruck, diente ehemals zum Antrieb von sieben Wasserpumpen und sechs Druckwerken. Dabei war das Wasserrad seiner Zeit voraus, denn es lieferte 100 Prozent erneuerbare Energie und verursachte keinerlei Schadstoffausstoß.

Von Beginn an wurden Rad und Kunstgestänge von einem sogenannten Kunstwärter betreut, für den auch das Haus am Wasserrad gebaut wurde. Es steht heute noch dort und versetzt den Besucher in eine andere Zeit. Mittlerweile erfolgt diese Betreuung ehrenamtlich.

Textquelle: Stadt Bad Nauheim

Mit freundlicher Genehmigung am 20.05.2022. VIELEN DANK.

Infomaterialien

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Bad Nauheim

Faltblatt „Das weiße Gold – Keltische Saline Bad Nauheim“

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Bad Nauheim

Faltblatt „Historische Rundgänge Bad Nauheim“