Der Kaiserstuhl mit seinen günstigen Klima- und Bodenverhältnissen wird schon sehr früh vom Menschen besiedelt. Allerdings fehlen bis heute die Spuren alt- und mittelsteinzeitlicher Jäger und Sammler. Dafür sind die frühesten ackerbautreibenden Gruppen reichhaltig vertreten. In Bischoffingen, Jechtingen, Königschaffhausen und andernorts kamen Wohnplätze dieser ältesten sesshaften Bewohner des Gebirgsrandes zu Tage.
Ein Gräberfeld der „Rössener Kultur“ aus Jechtingen gehört mit über 100 Bestattungen zu den bedeutendsten Fundplätzen dieser Zeit: hier fanden sich verzierte Tongefäße, Waffen, Feuersteingeräte und reichhaltiger Kettenschmuck aus Kalksteinperlen, Muscheln und Zierzähnen. Auf dem Limberg hat die „Michelsberger Kultur“ ein großes befestigtes Dorf hinterlassen. Ähnliches ist für den Humberg bei Jechtingen zu vermuten. Funde der bäuerlichen „Bandkeramik“ lieferten Endingen, Königschaffhausen und Bischoffingen, wenige Gräber der „Glockenbecherkultur“, mit der das erste Auftreten des Metalls verbunden ist, stammen aus Sasbach.
Wie in den folgenden vorgeschichtlichen Perioden, der Bronze-, Urnenfelder-, Hallstatt- und Latènezeit liegen diese Siedlungen in möglichst günstiger und geschützter Lage, oft an kleinen Wasserläufen, die heute, nach der Rheinkorrektion, nicht mehr vorhanden sind.
Als wichtigste Plätze sind bronzezeitliche Siedlungen und Bestattungen im Tal zwischen Jechtingen und Leiselheim, urnenfelderzeitliche Besiedlung in Bischoffingen und Sasbach und eine keltische Stadtanlage auf dem Limberg zu nennen.
An manchen Stellen sind solche frühen Funde innerhalb heutiger Ortschaften zum Vorschein gekommen, mit denen aber kein Zusammenhang besteht. Vielmehr gehen unsere Dörfer, soweit sie nicht noch jüngeren Ursprungs sind, auf Gründungen der Merowingerzeit zurück. Möglich erscheint eine ältere Wurzel bei Riegel, das über einer römischen Ortschaft liegt. Vielleicht auch bei Sasbach. Das ursprünglich dichtere Siedlungsbild der Frühzeit hat sich im Mittelalter aufgelockert, zahlreiche Orte sind verschwunden und nur die ehemals zugehörigen Gräberfelder vermitteln noch ein genaueres Bild. Auf manchen Gemarkungen, wie in Sasbach oder Endingen, sind zwei oder mehr solcher „Alemannenfriedhöfe“ festgestellt. Leitlinie für die Besiedlung am Nordrand des Kaiserstuhls aber war seit den Tagen der römischen Eroberung die Straße von Riegel nach Sasbach (Rheinübergang), an der zunächst Kastelle und Siedlungen der Römer, dann Jahrhunderte später militärische Stützpunkte der Franken entstanden sind (Limberg, St. Michaelsberg bei Riegel).