Oberbergen: Vulkanerlebnispfad – Mit Ritter Hugo auf den Spuren des Vulkans

Eine Tour (auch) für Kinder.

Heute ist auf den ersten Blick kaum noch zu erkennen, dass der Kaiserstuhl ursprünglich durch einen Vulkanausbruch vor 21 bis 15 Millionen Jahren entstanden ist. Der Kaiserstuhl ist ein rund 16 x 12 km großes Mittelgebirge in der Rheinebene und erhebt sich bis 557 m ü.d.M. Mitten im Kaiserstuhl liegt der 3,2 Kilometer lange Vulkanerlebnispfad und führt entlang des Naturschutzgebietes Badberg und durch die Weinberge mit ihren artenreichen Böschungen.

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Vulkanerlebnispfad

Faltblatt „Mit Ritter Hugo auf den Spuren des Vulkans“

Ottenhöfen: Genießerpfad Karlsruher Grat

Eine Wanderung durch die Schlucht des Gottschlägbachs über den Karlsruher Grat, auch Eichenhaldenfirst genannt, gehört wohl zu den eindruckvollsten Touren im Nordschwarzwald.

Das Gebiet um die Edelfrauengrabwasserfälle Gottschlägtal und Karlsruher Grat wurde 1975 vom Regierungspräsidium Freiburg als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Die Ausweisung des 154 ha großen Schutzgebietes erfolgte hauptsächlich wegen seiner geologischen Besonderheit.

Geologie

Der zerklüftete Felsrücken des Gottschläggebiets besteht aus Quarzporphyr (Rhyolith), entstanden vor ca. 280 Millionen Jahren im Zeitalter des Perm, als im Rotliegend saure vulkanische Gesteine gefördert wurden. Die Quarzporphyre in ihrer heutigen Erscheinungsform stellen aber lediglich Erosionsreste größerer Vulkangebäude und weit ausgedehnter, zusammenhängender Decken dar. Der Karlsruher Grat ist der Rest einer gewaltigen Spaltenintrusion, die den umgebenden Seebach-Granit auf 4,3 km Länge und 700 m Breite durchschlägt.

Quarzporphyre sind im gesamten  Zentralschwarzwald als Decken, Schlote und Spaltenintrusionen verbreitet. Weitere Beispiele in der Umgebung von Ottenhöfen sind Rhyolithvorkommen bei Baden-Baden und Lierbach (bekannt wegen zahlreicher Achatfunde), Durbach und Mooswald sowie Ignimbritdecken südlich von Baden-Baden (Steinbruch Peter) und Tuffe im Bachbett des Buhlbachs in Baiersbronn-Obertal.

Die Quarzporphyr-Decken werden heute als sogenannte “Ignimbrite” interpretiert, entstanden aus Ablagerungen von Glutwolken und pyroklastischen Strömen. Solche Feststoff-Gas-Gemische aus vulkanischen Gasen und Magmapartikeln können bei explosiven vulkanischen Ereignissen entstehen. Sie bewegen sich mit hoher Geschwindigkeit bis 1.000 km/h über den Boden und transportieren große Mengen glasiger Schmelzpartikel und Fremdgesteinskomponenten, die sich aus dem Gasstrom ablagern und aufgrund ihrer hohen Temperaturen miteinander verschweißen. Typisch für Ignimbrite ist eine “geflammte” Textur mit eingeregelten, langgezogenen Komponenten, die gegeneinander nur unklar begrenzt sind. Die Deckenporphyre besitzen Mächtigkeiten bis etwa 200 m, die Schlote und Spaltenintrusionen erreichen Durchmesser bzw. Gangweiten von über 600 m.

In der Frühphase des permischen Vulkanismus wurden zuerst Tuffe (Aschen) gefördert, die über größere Entfernungen abgelagert wurden. Später nahm die Heftigkeit der vulkanischen Tätigkeit zu, und die Tuffe wurden nahe der Förderspalte von Schmelztuffen und Ignimbriten überlagert. Diese Abfolge von Pyroklastika ist mit einer Decke von Quarzporphyr im aufgelassenen Steinbruch am Bosensteiner Eck am östlichen Ende des Karlsruher Grates aufgeschlossen.

Gestein

Der Quarzporphyr des Karlsruher Grates ist ein dichtes braunes, graugrünes bis graublaues, festes splittriges Gestein mit feinlaminarer Fließstruktur (sehr dünne Gleitlamellen in einer zähflüssigen Schmelze), die auf dem Grat besonders nach einem Regen gut zu erkennen ist. Der Quarzporphyr ist im allgemeinen frei von Einsprenglingen, auf Kluftflächen lassen sich bis 1 cm große blauschwarze Turmaline, teilweise als Turmalinsonnen finden. Aufgrund einer engständigen Klüftung in drei Hauptkluftrichtungen zerbricht der Quarzporphyr kleinstückig.

Rohstoffgewinnung

Der Quarzporphyr wird heute im Steinbruch Wilhelm Bohnert GmbH & Co. KG (WIBO Schotter- und Edelsplitwerke) wegen seiner hohen Druckfestigkeit (4.000 -5.000 kp/cm²) für Straßen- und Bahnschotter abgebaut. Im Steinbruch erkennt man charkteristische, senkrecht zur Abkühlungsrichtung stehende säulenförmige Absonderungen. Der Quarzporphyr darf im Steinbruch Bohnert in einer genehmigten Mächtigkeit von 140 m abgebaut werden (nutzbares Gesamtvolumen von über 80 Mio. m³).

Porphyr (altgr. ,purpurfarben’) ist ein weit verbreiteter Sammelbegriff für verschiedene vulkanische Gesteine, die große, gut ausgebildete einzelne Kristalle in einer feinkörnigen Grundmasse besitzen. Sie haben für gewöhnlich eine saure (quarzreiche) bis intermediäre Zusammensetzung und enthalten einen hohen Anteil an Feldspaten.

In der modernen geologischen Fachsprache gilt der Begriff Porphyr streng genommen nur für das Gefügebild eines Gesteins und nicht für ein bestimmtes Gestein. Darüber hinaus ist er, auch unter Geologen, noch als umgangssprachlicher Kulturbegriff und als Eigenname für Werksteine gebräuchlich. Nach den Porphyren als typprägenden Gesteinen ist das porphyrische Gefüge benannt.

Rhyolith ist ein felsisches und daher in seiner chemischen und mineralogischen Zusammensetzung dem Granit ähnliches vulkanisches Gestein. Es ist das SiO2-reichste unter den felsischen Vulkaniten (Gesamt-SiO2-Gehalt: 65-75 Gew.-%). Die veraltete Bezeichnung für geologisch ältere (Paläozoikum und älter) Rhyolithe ist Quarzporphyr. Ein ebenfalls veralteter Begriff für Rhyolith ist Liparit.

Tuffe sind verfestigte vulkanische Aschen (feste Auswurfmassen = Pyroklastika), Ignimbrite sind Ablagerungen pyroklastischer Dichteströme (fließfähige Gemische aus festen, flüssigen und gasförmigen Komponenten) – beides Anzeiger explosiver Vulkantätigkeit.

Quelle: Wikipedia

Landschaft

Es ist eine urtürmliche und bizarre Landschaft, die nach Norden ca. 90 m und nach Süden ca. 180 m tief abfällt (Hangneigung bis über 40°). Der riffartige Kamm des Karlsruher Grates mit seinen schroffen Steilabfällen hebt sich deutlich von den abgerundeten Berghängen, Rücken und Kuppen des benachbarten Granitgebiets ab.

Der Gottschlägbach hat in den Quarzporphyr eine tiefe Schlucht gegraben, die in knapp 2 km von den Quellbächen unter dem Vogelskopf (ca. 920 m ü. NN) bis zum großen Porphyrsteinbruch im Ortsteil Ottenhöfen-Edelfrauengrab (ca. 390 m ü. NN) einen Höhenunterschied von über 500 m überwindet. Im unteren Teil der Schlucht fällt der Gottschlägbach in zahlreichen, bis zu 8 m hohen Wasserfällen über eine rund 100 m hohe Gefällsstrecke kaskadenartig ab. Einer dieser Wasserfälle befindet sich beim “Deglerbad”, wo der Gottschlägbach über eine Gefällstufe mit steil stehender, plattiger Absonderung der Quarzporphyre in einen breiten Kessel fällt. Eine weitere bekannte Gefällstufe befindet sich beim “Edelfrauengrab” mit seiner ausgekolkten Höhle.

Edelfrauengrab

Die Wasserfälle des Gottschlägbaches verdanken ihren Namen einer uralten Sage, die im Zusammenhang mit dem Rittergeschlecht derer zu Bosenstein stehen soll. Diese mittelalterliche Erzählung lautet wie folgt:

Ritter Wolf von Bosenstein war während der Zeit der Kreuzzüge zusammen mit dem kaiserlichen Heer ins Heilige Land gezogen, um diese aus der Hand der Saraszenen zu befreien. Seine Frau, die er zurücklassen musste, nahm es allerdings mit der ehelichen Treue nicht so genau und lebte mit ihrem Liebhaber in „Saus und Braus“.

Eines Tages klopfte eine Bettlerin mit sieben halbverhungerten Kindern am Schloss Bosenstein an und bat um eine mildtätige Gabe. Angesichts ihrer sieben Kinder wurde sie von der hochmütigen Schlossherrin verspottet und schroff vertrieben, so dass sie die Frau von Bosenstein mit folgendem Fluch bedachte: „Sieben Kinder sollst du auf einmal zur Welt bringen, alle so elend, wie die, welche du verhöhnst“.

Die Schlossherrin hatte allerdings nicht bedacht, dass der Fluch in Erfüllung gehen könnte, denn eines Tages brachte sie sieben Kinder zur Welt. In ihrer Not sah sie keinen anderen Ausweg, als ihre Dienerin zu beauftragen, die Kinder in einen Sack zu stecken und im Schlossweiher zu ertränken. Gerade zu diesem Zeitpunkt traf die Dienerin den vom Kreuzzug zurückkehrenden Schlossherr. Wolf von Bosenstein stellte sie zur Rede und nachdem ihm die Dienerin zuerst glaubhaft machen wollte, kleine Hunde ertränken zu wollen, nahm der Schlossherr den Inhalt des Sackes in Augenschein. Die Dienerin gab schließlich zu, dass es sich um die sieben Kinder ihrer Herrin handelt.

Wutentbrannt befahl der Ritter Wolf die Dienerin zurück ins Schloss und trug ihr auf, der Herrin die ordnungsgemäße Ausführung ihres Befehls zu berichten. Wolf selber brachte die Kinder zu Verwandten auf die Burg Hohenfels im Elsass und ließ sie dort standesgemäß, u.a. auch im Harfenspiel, erziehen.

Sieben Jahre später ließ Wolf die sieben Kinder zu einem großen Fest heimlich auf die Burg Bosenstein bringen. In ärmlicher Kleidung spielten sie auf ihren Harfen und sangen von ihrem traurigen Schicksal. Auf die Frage aus den Reihen der Gäste, was solch eine unmenschliche Mutter wohl verdiene, antwortete die Schlossherrin: „Diese sollte bei einem Laib Brot und einem Krug Wasser lebendig eingemauert werden.“ Daraufhin erwiderte ihr von Zorn erfüllter Gatte:“ So sei`s, du hast dein eigenes Urteil gesprochen. Es soll an dir vollzogen werden!“

Und so geschah es. Wolf ließ seine Gattin bei Wasser und Brot in eine von Wasser bespülten Höhle im Gottschlägtal lebendig einmauern. Letztendlich befahl er, den Bach in die Höhle hineinzuleiten, um seine Frau von ihren Qualen zu erlösen. Seit dieser Zeit heißt diese Felsenhöhle das „Edelfrauengrab“.

Der Steig durch das Tal wurde erstmals 1856-1858 durch die Bezirksforsterei Ottenhöfen zugänglich gemacht. Nach mehreren Unwettern wurde die Schlucht 1966 durch  Wegebauarbeiten des Schwarzwaldvereins wieder begehbar, an diesen Wegebau erinnert die Vespertanne am Deglerbad.

Achtung

Der Felsgrat ist nur für trittsichere und schwindelfreie Personen geeignet, bei Nässe wird von einer Begehung abgeraten. Der Grat („Klettersteig zum Bodensteiner Eck“)  kann auf einem gut begehbaren Parallelweg umgangen werden (die Umgehung  ist mit der Wegmarkierung Genießerpfad ausgeschildert).

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Ottenhöfen

Faltblatt “Naturschutzgebiet Gottschlägtal und Karlsruher Grat”

Ottenhöfen: Geologischer Lehrpfad Felsenweg

Ottenhöfen: Geologischer Lehrpfad Felsenweg

Felsenweg

Der Felsenweg verbindet auf einer Rundwanderung zahlreiche Felsgruppen und Schrofen um Ottenhöfen und Kappelrodeck. Neben herrlichen Ausblicken auf den Schwarzwald und das Rheintal erhält man Einblicke in die Verwitterunsgvorgänge und das vulkanische Geschehen. Vorherrschend ist der Oberkirchgranit, ein Gestein, das unter hohem Druck und hoher Temperatur aufgeschmolzen wurde und unter Gebirgsbedeckung langsam erkaltet ist. Der Granit verwittert charakteristsich in kissenförmigen Blöcken, der so genannten Wollsackverwitterung. Porphyr, die zweite Gesteinsart, die auf dem Felsenweg immer wieder angetroffen wird, ist durch die kantige Verwitterung zu erkennen. Der Felsenweg beginnt in Ottenhöfen beim Gasthaus „Schwarzwaldstube“.

Geologischer Lehrpfad

Text: Maus, H.: Geologische Wanderung auf dem Felsenweg, Geologisches Landesamt Baden-Württemberg, Freiburg, 1980. Herausgeber: Gemeinden Ottenhöfen und Kappelrodeck.

Bitte beachten: Die folgende Wegbeschreibung stammt aus dem Jahr 1980.

Wir beginnen mit unserer Wanderung in Ottenhöfen an der Einmündung des Simmersbachtales in das Achertal. Hier steht links neben dem Gasthaus „Schwarzwaldstube“ eine Orientierungstafel, auf der der Verlauf des Wanderweges und markante Punkte eingetragen sind. Von hier aus steigen wir das Simmersbachtal hinauf.

In den Straßenanschnitten rechter Hand erkennen wir gelegentlich den grobkörnigen, rötlichen Oberkirch-Granit.  Nach etwas mehr als einem Kilometer zweigt der Wanderweg hinter einer Häusergruppe in ein Seitentälchen ab, das nach kurzem Anstieg durchquert wird.

Wegstationen
Station 1: Aufgelassener Steinbruch im Simmersbachtal (E Sesselfelsen)

Der Weg führt jetzt über die Talflanke hinaus direkt in einen alten auflässigen Steinbruch, der bis etwa 1928 noch Schotter lieferte. Die Steinbruchsohle ist inzwischen aufgeforstet, so dass ein Blick auf die Steilwand des Bruches verwehrt ist. Der Aufenthalt unterhalb dieser Steilwand ist wegen der Felssturzgefahr zu vermeiden. Wir begnügen uns daher mit den zahlreichen herumliegenden Blöcken, in denen wir den einsprenglingsreichen Porphyr erkennen. Insbesondere auf der rechten Bruchseite sind die Einsprenglinge so groß, dass man ohne Schwierigkeiten die verschiedenen Mineralien erkennen kann. Die linke Bruchseite zeigt dagegen weniger Einsprenglinge, hier befinden wir uns nahe dem Kontakt zum Granit.

Station 2: Sesselfelsen

Wir gehen ein kurzes Stück zurück und steigen auf dem rechter Hand abzweigenden Zickzack-Weg bergauf. Unmittelbar vor Erreichen der Höhe verlassen wir den Wald und wenden uns nach rechts, wo wir dem Waldrand etwa 100 m folgen bis zum Sesselfelsen. Der Felsen besteht aus dichtem Porphyr mit deutlicher Fließtextur, Einsprenglinge sind nur in sehr geringer Menge vorhanden.

Vom Sesselfelsen haben wir einen guten Blick auf Ottenhöfen mit der sich dahinter erhebenden Waldkuppe des Zieselberges. Links vom Zieselberg sehen wir die Steinige Höhe mit dem nach Westen zum Brigittenschloss abfallenden Rücken, davor liegt der Buchwaldkopf. Weiter nach Westen öffnet sich der Ausblick durch das Achertal ins Rheintal, nach links schließt sich hinter Blaubronn die bewaldete Kuppe mit dem Karschrofen an. Vom Zieselberg nach rechts sehen wir die Hornisgrinde und den Melkereikopf, rechts davon erhebt sich der Waldkegel des Kriesbaumkopfes, auf der Waldung davor das Blöchereck. Daran schließt sich das Hintere Unterwasser mit dem Kriesenhof (früher zu Allerheiligen gehörig) an. Die letzte Höhe am Horizont ist der Schliffkopf, dem noch weiter nach rechts die flache Höhe des Sohlberges folgt.

Wir kehren zurück zur Forststraße und folgen ihr in südwestlicher Richtung.

Station 3: Spitzfelsen

Nach Durchqueren der Talmulde erhebt sich linker Hand der Spitzfelsen. Dieser Felsen besteht ebenfalls aus Porphyr, doch stellt er insgesamt eine Schlotbrekzie dar, bei der Brocken von dichtem Porphyr und einsprenglingsreichem Porphyr vermischt in einer „Kittmasse“ aus dichtem Porphyr liegen. Die gleiche Erscheinung beobachten wir auch bei den Gesteinsbrocken links und rechts des Weges.

Vom Spitzfelsen reicht der Blick über das Simmersbachtal bis zum Melkereikopf, zu dessen Füssen ein großer Steinbruch zu erkennen ist. Hier wird der dichte Porphyr abgebaut und u.a. zu Straßenbau- und Betonstein-Material verarbeitet (Steinbruch Wilhelm Bohnert GmbH & Co. KG).

Station 4: Breitfelsen

Wir verlassen die Forststraße und erreichen über einen steilen Pfad nach kurzer Zeit den Breitfelsen, der sich nur wenig über die Wipfel der Bäume am Hang erhebt. Das Gestein ist auch hier eine Schlotbrekzie, doch bestehen die Bruchstück fast nur aus dichtem, einsprenglingsfreien Porphyr mit schönen Fließtexturen. Die geringe Humusdecke auf dem nur langsam verwitternden Porphyr ist ein recht trockener Standort. Wir finden hier unter Kiefern neben Heidelbeeren und Erika auch Preiselbeeren.

Der Blick nach Süden zeigt von rechts nach links den Rappenschrofen, dahinter die Waldkuppe des Bärtlekopfes, daneben den Sattel des Simmersbacher Kreuzes, von wo sich Wiesen ins Simmersbachtal hinunter ziehen. Jenseits des Tales liegt das Langeck, dahinter erheben sich Sohlberg und Schliffkopf.

Station 5: Rappenschrofen

Auf dem Weg zum Rappenschrofen sehen wir im Böschungsanschnitt der Forststraße wieder Porphyr aufgeschlossen. Die Fließtextur, die ja die Richtung der fließenden Schmelze angibt, lässt ohne weiteres erkennen, dass in dem aufgeschlossenen Bereich die Schmelze horizontal geflossen ist. Allerdings deuten die in nächster Nachbarschaft auftretenden Schlotbrekzien darauf hin, dass es sich nicht um ein Fließen an der Oberfläche, sondern in tieferen Teilen des Schlotbereiches gehandelt hat. Der Rappenschrofen besteht aus dichtem Porphyr mit deutlicher Fließtextur. Zum Teil stellt der Felsen eine kompakte Schlotbrekzie dar, d.h. wir stehen hier auf dem versteinerten Pfropfen eines Vulkanschlots. Auch die Felssturzmasse, die sich vor Jahren vom Rappenschrofen gelöst hat und ins Simmersbachtal abgestürzt ist, besteht aus dieser Schlotbrekzie. An diesen Felsentrümmern ist allenthalben zu sehen, dass ein bereits verfestigter Porphyr durch eine nachfolgende Eruption in viele kleine Bruchstücke zersprengt wurde, die dann anschließend von der nachfließenden Lava wieder verkittet wurden. Zu diesem späteren Erguss gehören die Teile des Rappenschrofens, die an der ungestörten Fließtextur zu erkennen sind.

Vom Rappenschrofen aus haben wir einen ungehinderten Ausblick über das Simmersbachtal auf die gesamte Kulisse der benachbarten Schwarzwaldhöhen von der Hornisgrinde über den Schwarzkopf, den Altsteigerskopf, den Melkereikopf bis zum Sohlberg. Über das Simmersbacher Kreuz hinaus sieht man nach Südosten die runde, bewaldete Kuppe des Großen Hundskopfes jenseits des Renchtales (Entfernung ca. 17 km). Rechts vom Bärtleskopf sieht man ein kleines Stück der Moos, die sich westlich von Oppenau erhebt.

Wir folgen nun der Straße noch etwa 200 m und wenden uns dann rechts. Der Weg führt unterhalb des Kleinen Schrofen vorbei, der ebenfalls eine schöne Aussicht auf das Simmersbacher Kreuz, die Passhöhe zwischen Rench- und Achertal bietet.

Station 6: Pfennigfelsen

Unser Weg führt uns nach einer Kehre in nordöstlicher Richtung zum Pfennigfelsen. Diese Felsengruppe macht vom Weg aus einen recht unscheinbaren Eindruck, und doch geht von ihr ein beachtliches Blockmeer aus, das sich in nördlicher Richtung hangabwärts zieht. Wir begegnen hier zum ersten Mal der Wollsack-Verwitterung, die den Granit zu großen, gerundeten Quadern erodiert hat. An Kernsprüngen, die diese Blöcke schon weiter zerteilt haben, ist der Fortschritt der Verwitterung zu erkennen. Auch hier werden Kanten und Ecken bevorzugt zerstört, neue gerundete Oberflächen entstehen. Wegen dieser gerundeten Oberflächen verliert eine Felsengruppe aus Wollsäcken bald ihre Standfestigkeit, es kommt zu Felsstürzen und Blockmeer-Bildungen, wie auch hier unterhalb des Pfennigfelsen, wo der Vorgang allerdings schon zum Stillstand gekommen ist, da keine Blöcke mehr nachstürzen. Infolgedessen hat sich schon wieder Wald auf dem Blockmeer verbreitet, so dass es nur noch andeutungsweise erkennbar ist.

Station 7: Katzenschrofen

Vom Pfennigfelsen gehen wir zunächst zurück, dann weiter in nördlicher Richtung bis links neben der Straße der Felsenturm des Katzenschrofen aufragt. Hier erkennen wir auf der Oberfläche der Granitblöcke die durch Absanden herauspräparierten Feldspat-Einsprenglinge, die der Granit stellenweise in großer Anzahl führt. Es handelt sich bei diesen Feldspäten um Alkalifeldspäte mit der charakteristischen Verzwillingung.

Station 8: Aufgelassener Steinbruch

Vom Katzenschrofen führt ein kurzer Fußpfad bergab zum Parkplatz an der Straße von Ottenhöfen nach Waldulm. An der ersten Spitzkehre dieser Straße (Richtung Ottenhöfen) liegt ein auflässiger Steinbruch, in dem der Oberkircher Granit ansteht. Hier wurden während des 2. Weltkrieges große Werksteine gewonnen, von denen einige, die für das reichsparteitagsgebäude in Nürnberg vorgesehen waren, noch am Rande der Straße liegen. Auch das Bismarck-Denkmal in Hamburg besteht aus Oberkircher Granit, der sich durch seine Grobkörnigkeit und die zahlreichen Feldspat-Großkristalle auszeichnet.

Der Geologe Sandberger schreib 1861 über diesen Granit: „Die grob porphyrartigen Varietäten gehören sicher zu den schönsten, die überhaupt bekannt sind“.

Station 9: Palmfelsen

Unser Weg führt uns durch die Felsendes Katzenschrofen über den Rücken des Buchwaldes zum Palmfelsen, auf dem man sich unmittelbar nach Verlassen des Waldes befindet. Der Granit ist hier auf breiter Front in mehr oder weniger deutlich herauspräparierte Wollsäcke aufgelöst. Durch Absanden werden auch hier die großen Feldspäte sichtbar. Den abgerieselten Granitgrus finden wir beim Abstieg am Fuß der Felsengruppe in den Spalten zwischen den Blöcken.

Vom Palmfelsen genießen wir den großartigen Blick über das Fautenbachtal und die vorgelagerten Hügel mit den Weinbergen über das Rheintal bis hin zu den Vogesen. Der Blick nach Süden zeigt jenseits des Renchtals als beherrschende Kulisse die Moos, im Rheintal erkennen wir Offenburg, Appenweier und Renchen. Genau im Westen liegt Straßburg mit der charakteristischen Silhouette seines Münsters, davor auf der deutschen Rheinseite Kehl. In nordwestlicher Richtung blicken wir auf den Ausgang des Achertals mit Achern. Die im Vordergrund jenseits des Waldulmer Tales liegenden Hügel tragen auf ihren rebbestandenen Hängen den Waldulmer Spätburgunder, einen unter Kennern sehr beliebten, ausgezeichneten Rotwein.

Station 10: Stierfelsen

Wir steigen vom Palmfelsen ab und erreichen nach Durchqueren der Blaubronner Senke den im Wald gelegenen Stierfelsen, einen besonders von der Talseite her imponierenden Turm aus gewaltigen Wollsäcken. Der Granit führt hier die Feldspat-Einsprenglinge nur vereinzelt oder angehäuft zu Schlieren. Großkristalle bis zu 10 cm Kantenlänge, die durch Absanden deutlich aus dem sonst homogenen Granit hervortreten, sind keine Seltenheit. Übrigens geben sich die auf dem Hang unterhalb des Stierfelsens stehenden Nadelbäume wegen ihres gemeinsamen Auftretens leicht zu erkennen: die graustämmigen Tannen unterscheiden sich deutlich von den Fichten mit dem rötlichbraunen Stamm.

Station 11: Karschrofen

Nur wenige Schritte entfernt erhebt sich auf der nach Süden gerichteten Hangseite der Karschrofen, durch die Stämme des lichten Buchenwaldes schon vom Stierfelsen her sichtbar. Auch diese etwas unzugängliche Felsengruppe besteht aus mächtigen Wollsäcken. An einer Stelle ist durch Verrutschen der Blöcke ein Spalt entstanden, durch den man auf die Blaubronner Senke hinabschauen kann. Der Granit zeigt hier eine recht gleichmäßige Verteilung der großen Feldspäte in der grauen Gesteinsmasse.

Station 12: Bürstenstein

Wir kehren zurück zum Stierfelsen und erreichen von hier aus nach wenigen Minuten den Bürstensein, einen hervorragenden Aussichtspunkt hoch über Waldulm. Auch der am Bürstenstein zu mächtigen Wollsäcken verwitterte Granit zeigt zahlreiche Feldspat-Einsprenglinge, die durch Absanden der Gesteinsoberfläche plastisch aus dem Gestein heraustreten.

Bei guter Fernsicht haben wir von hier einen phantastischen Blick auf die Rheinebene mit ihren zahlreichen Ortschaften und auf das im Vordergrund liegende Waldulmer Tal mit seinen Weinbergen. Die Hügelkette jenseits dieses Tales wird beherrscht vom Kreuzeichkopf, hinter dem der Katzenkopf und der Rebenkopf liegen.

Station 13: Steinbruch Bobenholz

Wir wenden uns nun nach Osten und erreichen nach kurzer Zeit den Steinbruch Bobenholz. Hier wurde der Oberkircher Granit bis 1978 abgebaut. Im Dezember 1979 stürzte ein großer Teil der Südwand des Bruches ab, die Blöcke liegen heute auf der Steinbruchsohle verstreut. An diesen Blöcken können wir sehr gut den Granit studieren. Zunächst fallen uns die großen, weißen Kalifeldspat-Einsprenglinge auf, die in großer Anzahl das Gestein durchsetzen. In der großkörnigen Grundmasse erkennen wir die ebenfalls weißen Feldspäte, den rauchgrauen Quarz und die schwarzen Biotitplättchen. Als nächstes beobachten wir eine große Anzahl von größeren und kleineren grauen bis schwarzen Flecken im Granit. Diese gelegentlich als „grauen Mäuse“ bezeichneten Einschlüsse stammen noch aus der Frühzeit des Granits, als eine dioritische Schmelze in das Granitmagma eindrang und sich hier in einzelne „Tropfen“ auflöste. Der Mineralbestand dieser dunklen Einschlüsse unterscheidet sich von dem des umgebenden Granits nur in den Mengenverhältnissen, indem die Einschlüsse wesentlich mehr Biotit enthalten, dafür aber arm an Kalifeldspat sind.

Beim Begehen des Steinbruches ist Vorsicht geboten, insbesondere muss die Steinbruchwand gemieden werden, da plötzlicher Steinschlag nicht auszuschließen ist.

Vom Bobenholz haben wir einen herrlichen Ausblick auf die Weinberge um Kappelrodeck, wo die „Hex vom Dasenstein“, ein vorzüglicher Burgunder, angebaut wird.

Von diesem letzten geologischen Aufschluss wandern wir am Hangweg entlang zum Sommereck mit seinem schönen Ausblick auf das obere Achertal und steigen dann zum Ausgangspunkt nach Ottenhöfen oder Kappelrodeck ab.

Infos zur Geologie

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Geologischer Überblick

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Entstehung Granitmagma

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Aufstieg und Platznahme Schmelze

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Granit

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Erosion

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Porphyr

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Geologischer Lehrpfad Felsenweg

Keine Infomaterialien vorhanden.

Textquellen

Maus, H.: Geologische Wanderung auf dem Felsenweg, Geologisches Landesamt Baden-Württemberg, Freiburg, 1980. Herausgeber: Gemeinden Ottenhöfen und Kappelrodeck. Mit freundlicher Genehmigung der Gemeinde Ottenhöfen. VIELEN DANK.

Regierungspräsidium Freiburg, Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (Hrsg.) (2020): LGRB-Kartenviewer – Layer Geotouristische Übersichtskarten – Unterlayer Lehrpfade.

Beitragsfoto: Katzenschrofen. Mit freundlicher Genehmigung von Helmut Hauser. VIELEN DANK.

Otzberg: Rund um die Veste Otzberg

Rundwanderung um den „Vulkan“ Otzberg und die Veste Otzberg in der Gemeinde Otzberg.

Der Otzberg

Der Otzberg ist ein 367 Meter hoher Erosionsrest eines Vulkans, der die sanfte Hügellandschaft des nördlichen Odenwaldes überragt. Bekannt ist er vor allem durch die Veste Otzberg: Die Burg aus dem 13. Jahrhundert thront weithin sichtbar auf seinem Berggipfel. Von ihrem Bergfried, auch „Weiße Rübe“ genannt, hat man einen weiten Panoramablick über die Landschaft.

Die Veste

Die Veste Otzberg wurde 1231 erstmals urkundlich erwähnt. Die Burg liegt auf einem Basaltkegel des Vorderen Odenwaldes. Der ovale Grundriss des Baus entspricht der Form des Berges. Errichtet wurde die Anlage nach 1220 durch die Reichsabtei Fulda, wechselte in den folgenden Jahrhunderten aber mehrfach den Besitzer. In der von Klein- und Kleinststaaterei geprägten Region diente sie je nach Herrschaftsverhältnissen auch dem Pfalzgrafen bei Rhein und den Grafen von Hanau als Festung zur Sicherung ihrer Macht und Besitzungen. Das Wort „Veste“ stammt von dem mittelhochdeutschen Begriff „veste“ für „fest“ ab und bedeutet nichts anderes als Festung. Im Unterschied zu Burgen, die von der Besitzerfamilie bewohnt wurden, war Otzberg von Burgmannen besetzt, die von der jeweiligen Herrschaft mit der Sicherung und Verteidigung der Burg betraut waren. Bis zum Beginn des 30-jährigen Krieges 1618 war die Veste Otzberg mehrfach erweitert und ausgebaut worden. Gegen die Belagerung durch Truppen der katholischen Liga konnte die Festung nicht standhalten, ihre Besatzung kapitulierte 1622. Ab 1803 gehörte die Burg endgültig zu Hessen-Darmstadt, ihre Gebäude dienten als Kaserne und Staatsgefängnis. 1826 wurden zahlreiche Bauten abgebrochen, die Festung verfiel.

Basaltsäulen

Am Otzberg ist ein interessantes Phänomen zu sehen: Nahezu symmetrische Basaltsäulen. Basaltsäulen entstehen wie folgt:

Bei der Abkühlung schrumpft die bereits erstarrte, aber noch sehr heiße Lava und bei Temperaturen zwischen 840°C und 890°C bilden sich Risse senkrecht zur Abkühlungsfläche. Dabei scheint es egal zu sein, mit welcher Geschwindigkeit die Lava abkühlt. Früher ging man davon aus, dass Basaltsäulen nur entstehen, wenn sich die Lava langsam abkühlt.

Typischerweise ist der Querschnitt der Basaltsäulen hexagonal (sechseckig). Sind sie dicker als einen Meter, dann bilden sich heptagonale Säulenquerschnitte heraus (siebeneckig). Je langsamer die Lava abkühlt, desto gleichmäßiger sind die Säulen. Entstehen Basaltsäulen in senkrecht aufsteigenden magmatischen Gängen (Dykes) sind sie um 90 Grad gekippt, da die Abkühlungsfläche im Falle eines senkrechten Gangs die Längsseite der Intrusion ist. Rosettenartig angeordnete Basaltsäulen entstehen hingegen in Lavahöhlen und horizontalen Gängen.

Geologische Entwicklung

Der Otzberg liegt innerhalb des Böllsteiner Gneis auf einer alten Störungszone (Otzberg-Störungszone), die sich nach Süden fortsetzt und den östlichen Böllsteiner von dem ca. 50 Mio. Jahre jüngeren westlichen Bergsträßer Odenwald (u. a. die westlich angrenzende Flasergranitoidzone) trennt.

Der Böllsteiner Gneis und der Otzberg entstanden durch große Bewegungen der Erdkruste in zwei verschiedenen Erdzeitaltern:

  • Im Erdaltertum (Paläozoikum) wanderte durch die Kontinentaldrift ein Südkontinent auf einen Nordkontinent zu. Dadurch kollidierten dazwischenliegende Zwerg-Kontinente und in der Devon und Karbon-Zeit (vor etwa 380-320 Mio. Jahren) wurde das variszische Gebirge, zu dem der Odenwald zählt, aufgeschoben. In der Vorgeschichte bildete sich bereits der Böllsteiner Gneis. Er ist aus granitischen Gesteinen hervorgegangen, die vor etwa 410 Mio. Jahren als Gesteinsschmelzen von unten in ältere sedimentäre Gesteine eingedrungen sind. Diese wurden gemeinsam – infolge der Zusammenschiebungen – in tiefere Bereiche der Erdkruste versenkt und dort bei hohem Temperatur-Druck zu Schiefern und Gneisen umgewandelt. An der Otzberg-Störungszone verschweißten sich diese Gesteine – im weiteren Verlauf der Plattenkollision – mit denen des Bergsträßer Odenwaldes.
  • Im Erdmittelalter (Mesozoikum) wurde das Gebirge variszische Gebirge weitgehend bis zu seinem Rumpf abgetragen. Mächtige sedimentäre Ablagerungen des Buntsandstein, Muschelkalk, Keuper und Jura hatten das Landschaftsbild komplett verändert.
  • In der Erdneuzeit (Känozoikum) kam es im Tertiär in Mitteleuropa wieder zu starken Bewegungen in der Erdkruste. Innerhalb einer Rift-Zone vom Mittelmeer bis an die Nordsee, die sich durch die tektonischen Vorgänge im heutigen Alpenraum (Plattenkollision mehrerer Terrane) bildete, brach – vor ca. 45 Mio. Jahren – der Oberrheingraben ein – und parallel dazu der Erbacher-Michelstädter Graben. Zu dem Senkungsgebiet im Rhein-Main-Raum gehört auch die Reinheimer-Bucht. In der Folge zerlegten viele Kreuz- und Querklüfte das Gebiet des heutigen Odenwaldes in Gebirgsblöcke und Gräben, so dass Magmamassen an die Oberfläche vordringen konnten.

So entstanden im mittleren und nördlichen Odenwald vor ca. 35-20 Mio. Jahren Vulkane wie der Otzberg. Einige Spalten füllten sich mit erzführenden Quarz- und Schwerspatlösungen. Die vulkanischen Decken sind inzwischen – ebenso wie die Buntsandstein-, Muschelkalk-, Keuper- und Jura – Ablagerungen – durch die Erosion abgetragen worden. Übrig geblieben sind die Basaltsäulen am Burgberg – als Reste der Kraterfüllung. Der kristalline Gebirgsrumpf wurde wieder freigelegt, Flüsse schnitten Täler ein und so bildete sich das heutige Landschaftsbild.

Zeugen der geologischen Vergangenheit

Zeugen der geologischen Vergangenheit sind Relikte der Steinbrüche und Bergwerke:

  • Basaltsteinbruch zur Pflastersteingewinnung am Otzberg (sh. Basaltsäulen)
  • Feldspatabbau zur Porzellanherstellung: bei Hering (1880)
  • Schwerspatabbau (Baryt) östl. von Hering (1870)
  • Eisenerzbergbau ist seit 1472 urkundlich belegt: Abbau im Schwerspatgang bei Zipfen und Wiebelsbach (ab 1850) und in Quarz-Eisenglanzgängen südl. Hering.

Infomaterialien

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Otzberg

Rund um die Veste Otzberg – keine Infomaterialien vorhanden!

Parkstein: Der Parksteiner Geopfad

GEOPARK Bayern-Böhmen

Cesko-Bavorský GEOPARK

Aufbruch ins Erdinnere

Tajemstvi zemského nitra

Junger Vulkanismus des Tertiärs

Nicht immer verlief die geologische Geschichte Nordbayerns so ruhig wie heute. In der Tertiärzeit, vor etwa 24 Millionen Jahren, waren zahlreiche Vulkane zwischen Rhön und Oberpfälzer Wald aktiv und warfen glutflüssiges Magma aus. Ursache für diese geologische Aktivität war die Kollision der Kontinente Europa und Afrika. Die gewaltigen Kräfte, die noch heute wirken, führten zur Auffaltung der Alpen und zur Bildung von tiefgreifenden Rissen in der Erdkruste in ganz Mitteleuropa. In diesen konnte basaltisches Magma aus dem oberen Erdmantel bis zur Erdoberfläche aufsteigen. Durch Kontakt mit kaltem Grundwasser kam es zu explosionsartigen Ausbrüchen, die zur Bildung von Maar-Vulkanen (wie in der Eifel) führten.

Parkstein

Bereits Alexander von Humboldt soll den Parkstein als „schönsten Basaltkegel Europas“ bezeichnet haben. Dabei handelt es sich um den Förderschlot eines Maar-Vulkans der Tertiärzeit. Damals lag die Landoberfläche erheblich über dem heutigen Gipfel. Der frühere Vulkanaufbau ist durch die Erosion abgetragen worden. Da Basalt weniger leicht verwittert als die weichen Sand- und Tonsteine der Umgebung, wurde dabei der Parkstein als Kuppe herauspräpariert. Sie ist durch den ehemaligen Steinbruchbetrieb angeschnitten und zeigt nun beispielhaft ihren Innenbau, der eine auffällige Eigenart vieler Basaltvorkommen aufweist: Basaltsäulen. In der Schlotbrekzie, einem vulkanischen Trümmergestein am Westende der Felswand, findet man neben „Basaltfetzen“ auch Sand- und Tonsteine aus der Randzone des Förderschlotes.

© Bayerisches Landesamt für Umwelt

Entdecken Sie beim Aufstieg auf den Basaltkegel die Erdgeschichte Oberpfälzer Gesteine entlang des Geopfads.

Auf dem Joseph-Edenhofer-Weg nach oben zum Gipfel des Basaltkegels passieren Sie den Parksteiner Geopfad. Gesteinsexponate erzählen Besuchern spannende Geschichten von Gebirgen, Meeren und Flüssen, die über 500 Millionen Jahre lang die Landschaft der Oberpfalz formten. Hier wird Erdgeschichte zum Greifen nahe.

Die Stationen im Überblick:

1.    Das Variszische Gebirge
2.    Magma aus der Tiefe
3.    Minerale und Kristalle
4.    „Land unter“ in der Oberpfalz
5.    Die Fränkische Linie und die zerbrochene Oberpfalz

Der Geopfad ist ein Gemeinschaftsprojekt des Marktes Parkstein, der VFMG Bezirksgruppe Weiden und des GEOPARK Bayern-Böhmen und wurde aus Mitteln der Städtebauförderung finanziert.

Im Museum und im Infopoint ist ein Faltblatt mit näheren Erläuterungen zum Geopfad kostenlos erhältlich.

Mehr Informationen erhalten Sie auch auf den Seiten der VFMG unter der Rubrik Parkstein-Parksteiner Geopfad www.vfmg-weiden.de/ming

Station 1: "Kräfte des Erdinneren: Vom Grund des Ozeans zum Gebirge"

Der Zusammenstoß zweier Großkontinente setzte vor rund 320 Millionen Jahren unglaubliche Kräfte frei und schuf dabei das so genannte Variszische Hochgebirge. Unter enormem Druck und bei glühend heißen Temperaturen wurden die hier aufgestellten Gesteine eines alten Ozeanbodens mehr als 20 Kilometer tief ins Erdinnere gedrückt und dabei in ihrer Struktur verändert.

Tipp: Werfen Sie einen Blick in das plastisch verformte Innere der Gesteine!

 

  • Amphibolit (ursprünglich: Ozeanbasalt, ca. 500 Mio. Jahre), Muglhof
  • Gneis (ursprünglich: sandig-toniges Meeressediment, ca. 500 Mio. Jahre), Wilchenreuth
Station 2: "Glutflüssiges aus dem Erdinneren: Wenn Magma stecken bleibt"

Rund vier bis acht Kilometer könnte das Variszische Gebirge vor 320 Millionen Jahren hoch gewesen sein. Tief in seinem Inneren waren die Temperaturen so hoch, dass Gesteine aufschmolzen und glutflüssiges Magma entstand. Dieses suchte sich seinen Weg nach oben, blieb aber doch einige Kilometer unter der Erdoberfläche stecken. Über die Jahrmillionen erstarrten daraus vor allem die hellen Granite, untergeordnet auch dunkle Redwitzite.

Tipp: Entdecken Sie die einzelnen Minerale des Granits!

 

  • Granit (ca. 320 Mio. Jahre), Flossenbürg
  • Redwitzit (ca. 320 Mio. Jahre), Püchersreuth (Name nach Marktredwitz)
Station 3: "Der Zahn der Zeit: Vergänglichkeit der Gebirge"

Das Variszische Hochgebirge ist verschwunden und die viele Kilometer tief in seinem Inneren erstarrten Granite bilden heute an der Erdoberfläche markante Bergmassive. In einem Menschenleben kaum wahrnehmbar, tragen Verwitterung, Gerinne und Flüsse in dieser Zeit wenige Millimeter des Gebirges ab, in einer Million Jahre schon einige 100 Meter, in Jahrmillionen mehrere Kilometer. Beide aufgestellten Gesteine kommen ursprünglich aus dieser Tiefe.

Tipp: Der Blick durch den Granit zeigt Ihnen den größeren „Bruder“ des Parksteins, den Rauhen Kulm.

 

  • Granit (ca. 320 Mio. Jahre), Wilchenreuth
  • Gangquarz (Gang = mit Gestein oder Mineral gefüllte Spalte; ca. 280 Mio. Jahre), Gösen bei Floß
Station 4: „Land unter! Eine Decke für das Gebirge"

In der Umgebung von Parkstein wird das alte Variszische Gebirge von mehr als Tausend Metern sehr viel jüngerer Gesteine überdeckt. Grund dafür war die Absenkung großer Gebiete infolge von Bewegungen der Erdkruste. Der Senkungsraum füllte sich mit Ablagerungen von Flüssen, zeitweilig hatte das Meer Zutritt. Vor 20 Millionen Jahren rissen tiefe Spalten auf, aus denen glutflüssige Gesteinsschmelzen aus dem Erdinneren an die Erdoberfläche aufdrangen. Dies war die Geburtsstunde der Feuerberge der Oberpfalz. Der Parkstein ist einer von ihnen.

Tipp: Der Abzweig bergab führt sie in wenigen Schritten zu den historischen Felsenkellern. Wagen Sie dort einige Schritte in den Vulkan hinein!

 

  • Kalkstein (Meeresablagerung, ca. 150 Mio. Jahre), Kirchenthumbach
  • Sandstein (Flussablagerung, „Kallmünzer“; ca. 70 Mio. Jahre), Pegnitz
  • Basalt (ca. 20 Mio. Jahre), Großer Teichelberg bei Pechbrunn
Station 5: "Landschaft im Wandel: Die zweigeteilte Oberpfalz"

Wind, Regen, Frost und die Arbeit der Flüsse formen unaufhaltsam unsere Landschaft. Sie legen einst unter der Erdoberfläche verborgene Gesteinseinheiten frei und erschließen uns die Zeugnisse der Erdgeschichte. Harte Gesteinsformationen treten dabei als Höhenzüge oder markante Erhebungen hervor. Auch die Füllung des Parkstein-Vulkans wird als imposanter Basaltkegel aus ihrer einstigen Hülle herausmodelliert. Der scharfe Gesteinskontrast zwischen den Resten des Variszischen Gebirges im Osten und dessen jüngerer Gesteinsüberdeckung im Westen entlang des Bruchs der Fränkischen Linie ist im heutigen Landschaftsbild gut zu erkennen.

Tipp: Werfen Sie doch einen Blick nach Nordosten über unser Gesteinsmodell. Dort sehen Sie einen markanten Anstieg des Geländes. Er zeichnet die Fränkische Linie nach, die das Grundgebirge vom Deckgebirge trennt.

 

  • Kalkstein (Meeresablagerung, ca. 150 Mio. Jahre), Gräfenberg
  • Sandstein (Flussablagerung, ca. 200 Mio. Jahre), Grafenwöhr
  • Basalt (ca. 24 Mio. Jahre), Parkstein
  • Gneis (ca.500 Mio.Jahre),Reinhardsrieth
  • Granit (ca. 300Mi. Jahre), Wilchenreuth

Infomaterialien

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Parkstein

Schautafel Bayerns schönste Geotope (Nr. 20): Basaltkegel Hoher Parkstein

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Parkstein

Faltblatt „Kegel-Bann“ Basaltkegel Hoher Parkstein

Rieden: Geopfad Route R (Riedener Vulkankomplex)

Geopfade Vulkanregion Laacher See

© Zweckverband Ferienregion Laacher See

Mit freundlicher Genehmigung.

Vielen Dank.

Geologische Entwicklung des Riedener Vulkans

Als der Riedener Vulkan zum ersten Mal ausbrach, existierte hier die von Süd­west nach Nordost zum Laacher See und nach Ost zur schon vor­han­denen Senke der Pellenz allmählich abfallende Hochfläche der Eifel. Auf dieser saßen im Raum zwischen Kempenich und Rieden einzelne ba­sische Vulkankegel und Tuffringe auf. Am östlichsten gelegen war der Bräuning-Vulkan, der noch heute die Anhöhe zwischen Volkesfeld und dem Riedener Berg westlich der Gemeinde Rieden bildet.

Gleichzeitig hatten einzelne Täler begonnen, sich einzuschneiden. Dies zeigen uns heute z.B. Leuzitit-Lavaströme des Vulkans Sulzbusch, die das alte, damals noch nördlich des Sulzbusch und des Hochstein verlau­fen­de Tal der Nette talabwärts bis hinunter nach Thür und talaufwärts bis zu den Riedener Mühlen auffüllten.

Der zentrale Riedener Vulkan eruptierte sechs Mal mit Aschewolken, wie man sie vom Ausbruch des Mount St. Helens 1980 in den USA kennt. Diese Eruptionen führten zu einer weiten Verbreitung großer Bims- und Aschenmengen – jeweils ca. 0,5 km3 – , die jedoch während der folgenden Kalt- und Warmzeiten bis heute weitgehend erodiert wurden.

Mehrere 10er Meter mächtige Tuffe sind allein im Umkreis von ca. 6 km um die Ortschaft Rieden erhalten. Sie werden hier seit Jahrhunderten in zahlreichen Steinbrüchen abgebaut und als Riedener, Weiberner oder Ettringer Tuffstein bzw. als Beller Backofenstein zum Haus-, Kirchen- oder Backofenbau und als Betonzuschlagstoffe verwendet.

Zwei der Eruptionen waren Maar-Eruptionen, deren Erup­tions­pro­dukte zur Form eines Tephra­rings um Rieden angehäuft wurden. Der Tephra­ring entspricht weitestgehend dem heutigen Verlauf der Höhen­rü­cken vom Schmalberg im Süden über den Gänsehals im Osten, der Ho­hen Lei im Norden und dem Riedener Berg im Westen. Dieser Ring wur­de zwar im­mer wieder durch kräftige Erosion lokal zerstört, durch die Aschen und Lapilli der da­rauf folgenden Eruption jedoch wieder er­neuert.

Von diesem Tephraring umgeben, hat zwischen den Eruptionen ein See für etwa 10.000 Jahre existiert. In sei­ner größten Aus­dehnung reich­­­te er ge­­nau vom Staudamm des heutigen Waldsees bis ca. 1 km nord­­­­öst­­lich des Ortsausganges von Rieden zur Höhe 556,2, dem Esels­mor­gen, der da­mals jedoch noch nicht exis­­tier­te. Von diesem See zeu­gen unzählige Funde von Tannennadel- und Blattabdrücken, voll erhalte­nen Schne­cken­gehäusen sowie mikroskopisch kleinen Diatomeen und Algenresten in fein ge­bän­der­ten Sedi­men­ten. Man kann solches in den Anschnitten ent­­lang der Stra­ße südwest­lich und nördlich von Rieden sowie in einzel­nen Weg- und Stra­­ßenan­schnit­ten auch innerhalb Riedens finden.

Der Wasserspiegel des Riedener Sees lag etwa bei einer Höhe von 440 – 460 m ü. NN, d.h. ca. 80 – 100 m über der Oberfläche des heu­ti­gen Rie­de­ner Waldsees. Der See lief während der nachfolgenden Erup­ti­onen tro­cken und das Becken wurde durch vulkanische Aschen voll­stän­­dig auf eine Höhe von 550 m aufgefüllt. Nur der Bereich des jüngsten Kraters südlich des Ortes (Flur „In der Schweinskaul“) füllte sich wie­der mit Was­ser. Während starker Regenfälle wurden die lockeren Bim­se und Schiefer von den umlie­gen­den Höhen ein­gespült und der klei­ne Teich ver­­landete schließlich. Diese letzte Kraterfüllung wurde bis vor wenigen Jahren noch als „Rie­­­­dener Sand“ wirtschaftlich genutzt.

Erst im Verlauf der letzten Eiszeit (vor ca. 100.000 – 18.000 Jahren) ent­stand das heutige verzweigte Tal­­sys­tem innerhalb des Riedener Kes­­sels. Damals war der Untergrund gefroren. Anfallendes Regen­was­ser floss ober­flächlich in Rinnen ab und schuf durch Erosion diese Täler. Hätten nicht zahlreiche der verbliebenen Höhen um Rieden Kerne von kris­tal­li­sier­tem Magma, das als Dome steckenblieb, wäre die Erosion stärker ge­we­­sen. Heute versickert das gesamte Re­gen­­was­ser in dem porenreichen Rie­­de­ner Tuff und macht das Becken von Rieden zum größten Trink­­­was­­­­ser­­re­­ser­voir der Eifel. Der Tuff wirkt nämlich wie ein Schwamm. Jedes Stück Tuff, das Sie am We­ges­rand aufheben, besteht zu etwa 1/3 sei­­nes Vo­­lumens aus Hohlräumen, die unterhalb des Grund­was­­­ser­spie­gels voll­stän­­dig mit Was­ser gefüllt sind.

© Verbandsgemeinde Mendig

Der Riedener Kessel ist neben dem Wehrer Kessel und dem Laacher See einer der drei großen „Bimsvulkane“ dieser Region, die die Vulkano­lo­gen „Vulkanfeld der Osteifel“ nennen. Aus dem Becken von Kempenich erfolgten ebenfalls mindestens drei Eruptionen, überwiegend jedoch von phre­ato­magmatischer Natur. Das Magma hatte eine foiditische Zusam­men­set­zung und war in seiner Silizium-Armut dem Magma des Herchen­berg-Vulkans sehr ähnlich.

Der Laacher-See-Vulkan eruptierte einmal vor ca. 13.000 Jahren, der Wehrer Vulkan dreimal vor ca. 200.000 – 100.000 Jahren und von dem im Becken von Kempenich gelegenen Vulkan sind die jüngeren beiden von mindestens drei Eruptionen vor ca. 425.000 Jahren erfolgt (vgl. Zeittafel im Wanderführer, Seite 11).

Der Riedener Vulkan war vor ca. 440.000 – 390.000 Jahren aktiv und hat in dieser Zeit acht größere und mindestens sechs kleinere Eruptionen erlebt. Die großen Eruptionen erfolgten aus fünf verschiedenen Kratern, die in der direkten Umgebung der Ortschaft Rieden sowie am Südwest-Fuß der Hohen Lei lagen.

Bevor wir starten, müssen wir wissen, dass mit Tephra alle Partikel jeg­li­cher Größe bezeichnet werden, die wäh­rend einer Vulkaneruption aus­ge­­worfen werden. Tuff (von der Steinindustrie Tuffstein genannt) da­ge­gen ist zu Stein verfestigte Asche. Asche wiederum ist nichts Ver­brann­tes, son­­­dern mit diesem Wort wer­den alle maximal 2 mm großen Par­tikel be­zeichnet, die aus einem Vulkan ausgeworfen werden. Dabei han­­­delt es sich insbesondere um mikroskopisch kleine Glassplitter, die bei vulkani­schen Explosionen durch Zer­reißen der etwa 700-1100 °C hei­ßen Ge­steinsschmelze, des Magmas, entstehen.

Asche­par­ti­kel sind al­so über­wiegend kleine Bruchstücke von Bims, der nichts an­de­res ist als zu Glas erstarrtes hoch­­po­rö­ses Magma.

Die Gesteine der Riedener Tuffe werden als Leuzitphonolithe be­zeich­­­net, denn im Gegensatz zu den Pho­­no­lithen des Laacher Sees ent­hal­ten sie keinen Plagioklas, der als tafelig wachsendes Calcium-Na­tri­um-Alu­mi­ni­um-Silikat zur Gruppe der Feldspäte gehört.

Die Magmen waren so arm an Silizium, dass der sonst als eine Haupt­komponente auftretende Feldspat Plagioklas in dem Magma nicht wach­sen konnte. Stattdessen wuchsen sog. Feldspatvertreter wie Nephelin (Na­trium-Aluminium-Silikat) und – wegen des hohen Kalium-Reichtums des Magmas – Leuzit (Kalium-Aluminium-Silikat). Da das Riedener Mag­ma auch sehr reich an Schwefel war, wuchs häufig zusätzlich zum Ne­phe­lin das Mineral Nosean, ein schwefelhaltiges Natrium-Aluminium-Sili­kat, der Calcium-arme Bruder des am Laacher See häufigen Haüyns.

Die Gesteine der um die Riedener Tuffe liegenden Vulkankegel und die der Riedener Maareruptionen dürfen wir daher nicht als „Basalte“ be­zeich­nen – obwohl sie optisch kaum von diesen zu unterscheiden sind, denn sie enthalten keinen Plagioklas. Wegen ihrer Siliziumarmut und ihres Kalium-Reichtums werden sie als Leuzitite bezeichnet und sind Raritäten auf allen Kontinenten, so z.B. in den Leucite Hills, USA, in den Virunga Bergen Ostafrikas, am Gaussberg, Antarktis, oder in den Albaner Bergen und am Vesuv, Italien.

Auffällig ist in ihnen auch der Reichtum an einem schwarzen, häufig Zen­ti-meter großen Glimmer (Kalium-Magnesium-Eisen-Aluminium-Silikat mit Kristallwasser), den man wegen seines Magnesiumgehalts nicht als Bio­tit, sondern als Phlogopit bezeichnet.

© Zweckverband Ferienregion Laacher See

Wegstationen
Startpunkt
Station 1: Gefaltete Schiefer und Sandsteine
Station 2: Kraterfüllung
Station 3: Grube Wolf
Station 4: Vulkandom Riedener Hardt
Station 5: Altenberg und Steinberg
Station 6: Eselsmorgen und Grobesberg
Station 7: Gänsehalsturm
Station 8: Vulkandom Burgberg
Station 9: Schorenberg und "grüner Tuff"
Station 10: Riedener Sand
Station 11: Baumstamm-Hohlform im Tuff
Station 12: Bachsedimente und Lavastrom
Station 13: Lavastrom und Bimsablagerungen
Station 14: Tuffwände an der Hohen Lei

Infomaterialien

agsdi-file-pdf

Rieden

Begleitbuch „Geologische Wanderung um Rieden“