Engen: Blütenpracht im Eiszeitpark und am Schoren

Die Naturkundliche Rundwanderung führt von Engen im Hegau zum Eiszeitpark mit tundrenartiger Vegetation. Auf dem aussichtsreichen Rückweg bewundern wir die Diptamblüte am Schoren.

Im Osten von Engen erstreckt sich mit dem Brudertal ein weites Trockental. Das Brudertal ist in der letzten Eiszeit vor ca. 22 000 Jahren entstanden. Durch dieses auf beiden Seiten von Kalkfelsen begrenzte Tal zogen damals regelmäßig im Herbst große Rentierherden auf ihrem Weg in die nördlicheren Winterquartiere.

An der Engstelle beim heutigen Petersfels wurden sie bereits von eiszeitlichen Jägern erwartet. Der Petersfels zählt zu den bedeutendsten steinzeitlichen Fundstätten in Europa. 2003 wurde hier der Eiszeitpark angelegt, um seine Besucher über das Leben der Rentierjäger vor ca. 15 500 – 13 500 Jahren zu informieren.

Archäobotaniker der Universitäten Tübingen und Hohenheim haben die Vegetation der späteiszeitlichen Landschaft (Steppentundra) rekonstruiert und ein künstliches Moor angelegt.

Auf einsamen Wegen geht es weiter über den Grillplatz Spöck zum Naturschutzgebiet Schoren mit Orchideen und Dipdampflanzen. Zurück in Engen, lohnt sich die Besichtigung der historischen Altstadt.

Wegbeschreibung

Am Bahnhof Engen weist die blaue Raute des Schwarzwaldvereins zum Eiszeitpark.

Bereits beim Standort „Breite Straße“ wechseln wir zur gelben Raute in Richtung „Brudertal“, wo wir dem Eiszeitpfad zum Petersfelsen folgen. Ein kleiner Abstecher führt zur entwaldeten Kuppe hoch mit dem dort angelegten Steinzeitgarten.

Am südlichen Waldrand des Brudertals gehen wir ohne Markierung weiter an einem kleinen Teich vorbei zur Gabelung „Weiheräcker“.

Nach Überquerung der B31 biegen wir nach rechts auf den Seeweg ab und nehmen die Nordic Walking Route 2 zum Grillplatz Spöck mit herrlicher Aussicht in den Hegau. Beim Wegweiser gibt der Mägdeberg die Richtung vor: auf dem Wiesenweg geradeaus zum Langrieder Hof, davor rechts ab in Richtung Neuhausen. Nach links verlassen wir das Strässchen auf einem Wiesenweg zum Schoren.

Beim Hochsitz führt der Weg links abwärts zu den Standorten der eingezäunten Diptampflanzen. Am Waldrand geht es weiter zu einem Kriegerdenkmal, rechts ab und nach NW den Pfaden folgend zum Waldrand mit Blick auf die Stadtkirche von Engen.

Nach Westen steigen wir auf dem Naturweg am Rotenbühl zum Hepbach hinab. Zwischen ihm und der Bahnstrecke gehen wir nach rechts auf dem idyllischen Pfad zurück nach Engen.

Infomaterialien

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Engen

Infoblatt LGRB „Eiszeitpark am Petersfelsen bei Engen“

Textquellen

Schwarzwaldverein Radolfzell

Engen: Eiszeitpark

Der Petersfels zählt zu den bedeutendsten steinzeitlichen Fundstätten in Europa. 2003 wurde der Eiszeitpark angelegt, um seine Besucher über das Leben der Rentierjäger vor ca. 15 500 – 13 500 Jahren zu informieren.

Im Osten von Engen erstreckt sich mit dem Brudertal ein weites Trockental. Das Brudertal ist in der letzten Eiszeit vor ca. 22 000 Jahren entstanden. Durch dieses auf beiden Seiten von Kalkfelsen begrenzte Tal zogen damals regelmäßig im Herbst große Rentierherden auf ihrm Weg in die nördlicheren Winterquartiere. An den Engstellen beim heutigen Petersfels und der Gnirshöhle wurden sie bereits von eiszeitlichen Jägern erwartet.

Bei der systematischen Untersuchung des Brudertals stieß der pensionierte Oberpostrat Eduard Peters 1927 auf zwei Höhlen: die Gnirshöhle und die später nach ihm selbst benannte Höhle im Petersfels. Umfangreiche Grabungen in dieser ließen schnell die Schlußfolgerung zu, daß im Brudertal ein reges steinzeitliches Leben stattgefunden haben muß. Neben Werkzeugen und 1,5 Tonnen Tierknochen förderte Peters auch künstlerische Werke zutage, wie die berühmte „Venus vom Petersfels“: die stilisierte Frauenfigur aus Gagat ist nur 3 cm groß!

Der Park ist das ganze Jahr über frei und kostenlos zugänglich. Die nahegelegene Gnirshöhle kann nur im Rahmen von Führungen besichtigt werden.

Wegbeschreibung

Vom P&R-Parkplatz aus führt der Wanderweg unterhalb der Brudertalbrücke und gleich nach links zum Wanderparkplatz. Eine Informationstafel am Beginn des 3,5 km langen Rundweges weist auf die geologische Entstehung des Brudertals hin. Weitere Informationen begleiten den ausgeschilderten Erlebnispfad „Urgeschichte“.

Nach ca. 1 km thront eine überdimensionale Nachbildung der „Venus vom Petersfels“ auf einem Felsen beim Pavillon des Eiszeitparks. Text- und Bildinformationen erläutern das Leben der Eiszeitbewohner und ihre Verbindung zur Pflanzenwelt des Brudertals: „Speisekammer Moor“, „Vitamine der Eiszeit“, „Aspirin, Alleskleber“, „Arznei und Werkstoffe der Eiszeitjäger“, etc. Die Arbeit der Archäologen dokumentieren weitere Tafeln: „Entdeckung des Petersfels und erste Ausgrabungen“, „Neue Grabungen im Brudertal“.

Neben dem Kesslerloch im Schweizerischen Thayingen wurde damit der Petersfels zum bedeutendsten Fundort des Magdalénien. Wissenschaftliche Grabungen in den 1970er-Jahren verfeinerten das Bild der Archäologen vom Leben der Steinzeitjäger. Den Archäologen der Universität Tübingen folgten Archäobotaniker aus Tübingen und Hohenheim: der Wald über dem Petersfels wurde gerodet. An seiner Stelle und in einem künstlich angelegten Moor vor dem Petersfels wurde die Vegetation der späteiszeitlichen Landschaft (Steppentundra) rekonstruiert.

Mit dem Eiszeitpark Engen wurde so die „späteiszeitliche Landschaft zum Erleben“ geschaffen.

Alle zwei Jahre finden an einem Wochenende im September die Petersfelstage statt. Dann demonstrieren experimentelle Archäologen und professionelle Animateure den Alltag und Überlebensstrategien der eiszeitlichen Vorfahren und laden zum Mitmachen ein.

Infomaterialien

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Engen

Infoblatt LGRB „Eiszeitpark am Petersfelsen bei Engen“

Engen: Hegauer Vulkan Tour

Fünf ehemalige Vulkane, fünf Burgruinen und sensationelle Ausblicke in die Vulkanlandschaft des Hegau und bei entsprechendem Wetter die Alpenkette als Hintergrund.

Eine ca. 34 km lange Streckenwanderung von Engen nach Singen (oder in umgekehrter Richtung). Auf dieser Tour werden die fünf bekanntesten Hegauvulkane erwandert

Hohenhewen

Hohenstoffeln

Mädgeberg

Hohenkrähen

Hohentwiel

In Anbetracht des Streckenprofils wird empfohlen, die Tour in 2 Tagesetappen zu wandern. Eine Übernachtung ist in Weiterdingen oder Mühlhausen-Ehingen möglich.

Infomaterialien

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Engen

Hegauer Vulkan Tour – keine Infomaterialien vorhanden!

Immendingen: Höwenegg-Runde

Der Höwenegg gehört zu den Hegauvulkanen.

Durch den Basaltabbau bis Ende der 70er Jahre hat sich ein Krater gebildet, in dem sich Oberflächenwassser zu einem kleinen, grün schimmernden See gesammelt hat. Das Gebiet steht heute unter Naturschutz.

Bekannt ist der Höwenegg auch durch Fossilienfunde, die bei Ausgrabungen in der Mitte des 20. Jahrhunderts zu Tage kamen. Das berühmteste davon ist das 3-zehige Urpferd – das Hipparion.

Vulkanlandschaft Höwenegg

Der Vulkankomplex des Höwenegg bei Immendingen ist mit seinem geheimnisvollen „Kratersee“ nicht nur ein Juwel unter den Naturwundern der Schwäbischen Alb, sondern auch als Naturschutzgebiet und Lebensraum seltener Pflanzen und Tiere geschützt.

Anders als andere Vulkanrelikte und Maare auf der Alb  gehört der Höwenegg nicht zum „Schwäbischen Vulkan“ (Uracher Vulkangebiet), sondern ist noch Teil des südlich der Alb liegenden Hegauvulkanismus. Ursache für die vulkanische Aktivität ist die Lage des Gebietes im Kreuzungspunkt zweier tektonischer Störungszonen. Der gesamte Hegau ist als Nationaler Geotop ausgezeichnet.

Der Hauptkrater ist der größte von insgesamt sechs Ausbruchstellen, aus denen Basalt und Basalttuff gefördert wurde. Seit Beginn des 20. Jh. bis 1980 wurde hier Basalt abgebaut.

Im ehemaligen Abbaubereich entstand der heute sichtbare See, der jedoch nicht identisch mit einem Kratersee aus der Tertiärzeit ist. Die feinkörnigen dunklen Basaltgesteine die im Bereich der unteren Abbauwand erkennbar sind, werden von bis zu 30 m mächtigen Basalttuffen überlagert.

Ein Ausbruch fand vor 10 Mio Jahre im oberen Miozän (Tertiär) statt. Im Kraterbereich bildete sich ein See, der von zahlreichen Tieren besucht wurde. Fossilienfunde von dreizehigen Urpferden, Antilopen und Nashörnern belegen das damalig subtropische Klima. Im Seesediment wurden die Fossilien hervorragend konserviert. Die weltberühmten Funde können im Naturkundemuseum Karlsruhe und Stuttgart bewundert werden. Aber auch im Heimatmuseum Immendingen gibt es eine kleine aber sehenswerte Sammlung.

Achtung

Es ist es nicht möglich an die Wasserfläche des Sees zu gelangen. Der ehemalige Abbaubereich ist nicht sicher, immer wieder brechen Teile der Wand ab und stürzen herab. Es besteht erhebliche Verletzungsgefahr. Deshalb ist der gesamte Seebereich durch einen Zaun geschützt. An der östlichen Seite eröffnet sich jedoch ein wunderbarer Blick.

Textquelle: UNESCO Global Geopark Schwäbische Alb

Infomaterialien

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Donaubergland

Broschüre „Erdgeschichte live – Unsere TOP 10 im Donaubergland“

Textquellen

UNESCO Global Geopark Schwäbische Alb

Singen: Vulkanpfad Hohentwiel

Auf dem drei Kilometer langen Lehrpfad erfahren Sie auf mehreren Tafeln Spannendes über die Besonderheiten des Hohentwiel und seine Geheimnisse.

Er informiert zudem über Natur- und Landschaftsschutz und darüber wie ökologisch wertvoll die Hänge heute sind. Der Berg ist ein Paradies für viele seltene und vom Aussterben bedrohte Tierarten und Pflanzensorten. Zahlreiche von ihnen stehen auf der Roten Liste und werden deshalb auch besonders geschützt.

Wegbeschreibung

Los geht’s beim Besucherparkplatz an der Domäne Hohentwiel. Rechts am Schafstall vorbei führt Sie der Weg auf rund 3 km (2 Std. Gehzeit) einmal um den Gipfel des Hohentwiels zurück zum Informationszentrum.

Der Pfad ist stellenweise sehr steil und deshalb für Kinderwagen und Rollstuhl ungeeignet. In diesen Fällen empfehlen wir, hinter Station 2 der markierten Abkürzung zurück zum Parkplatz zu folgen.

Broschüre

Zum Vulkanpfad gibt es eine Broschüre, die zahlreiche interessante Informationen enthält und als „Begleiter“ bei einem Besuch des Hohentwiel nicht fehlen sollte.

Audioguide

Lauschen rund um den Vulkan – mit der Lauschtour-App:

Gemeinsam mit den Hegauer Naturkennern, Dr. Hubertus Both als ehemaliger Betreiber der Domäne, Heinrich Werner als Naturschutzwart des Hohentwiel und dem Geologen Dr. Matthias Geyer, erkundet man den Hohentwiel auf dem Vulkanpfad. Dabei begegnen einem uralte Vulkanschlote, gewaltige Lavabomben und eine faszinierende Tier- und Pflanzenwelt.

Die Lauschtour-App kann im Apple Appstore oder im Google Play Store heruntergeladen werden.

Die Funktionsweise des Audioguides wird auf der Webseite der Stadt Singen erklärt.