Raderach: Naturlehrpfad Hepbacher-Limbacher-Ried

Innerhalb des Hepbacher-Leimbacher Rieds ist der „Naturlehrpfad Hepbacher-Leimbacher Ried“ mit einer Länge von vier Kilometern als Teile des Bodenseepfads ausgeschildert. An verschiedenen Stationen gibt es Informationen zur Geologie, Geschichte, Tier- und Pflanzenwelt, der Nutzung des Rieds sowie der modernen Abfallverwertung.

Der Naturlehrpfad umrundet den Drumlin „Mittelberg“ im Südwesten der Raderacher Weiher. Dieses Gebiet war bis 1995 Teil eines Standortübungsplatzes für die französischen Streitkräfte.

Drumlins sind Relikte der letzten Eiszeit, die vor ca. 10 000 Jahren endete. Damals zogen sich die Gletscher zurück und hinterließen große, elliptische Schutthügel.

Viele Wasservögel, Amphibien und Insekten leben in den großflächigen Verlandungszonen des Südweihers. Auf der Westseite des Drumlins bilden krautige Pflanzen und Sträucher am Fuße der hohen Waldbäume den Waldmantel. Im Wald sind der Schwarzspecht oder die Hohltaube zu hören. Weiter im Süden ist die Plattform am Biotopteich eine gute Beobachtungswarte.

Das dahinterliegende Ried ist eines der letzten größeren Niedermoore des Bodenseegebietes. Hier wurde früher Torf gestochen.

Entlang des Zauns der Mülldeponie erreichen Sie Infotafeln zu den Themen Rekultivierung, Sickerwasserreinigung, Waldverjüngung und Daten zur Deponie.

Naturlehrpfad

Auf den Informationstafeln entlang des Weges werden die verschiedene Lebensräume des Hepbacher-Leimbacher Rieds vorgestellt.

Die Riedflächen des Hepbacher-Leimbacher Rieds gehören zu den letzten größeren Niedermooren im Bodenseekreis. Früher wurde hier Torf gestochen, heute haben sie einen großen Erholungswert für unsere Bevölkerung. Darüber hinaus sind sie auch wertvoller Lebensraum für vom Aussterben bedrohter Pflanzen und Tiere, z. B. der Kiebitz.

Von einem Aussichtspunkt können Wasservögel, Amphibien und Insekten des Raderacher Südweihers beobachtet werden. An der Westseite des Mittelbergs werden krautige Pflanzen und Sträucher des Waldrandes sowie verschiedene Waldvögel dem Besucher erklärt. Weiter im Süden ist der Holzsteg an den Biotopteichen eine gute Beobachtungswarte.

Weitere Tafeln entlang des Zauns der Mülldeponie ergänzen den Naturlehrpfad. Auf diesen informiert zum großen Teil das Abfallwirtschaftsamt über die Deponie Weiherberg und ihre Rolle im Natur- und Landschaftsschutzgebiet Hepbacher-Leimbacher Ried. Zunächst gibt es dort Wissenswertes über den Deponieaufbau, die baulichen Schutzmaßnahmen für die Umwelt und die typische Tierwelt über und auf der Deponie.

Am Mühlbach kann man sich über die Sickerwasserreinigung und das Leben im Bach informieren. Die nächste Tafel erläutert die Waldverjüngung. Mit Blick auf die Grüngutkompostierungsanlage erfährt man Einzelheiten über die natürlichen Zersetzungsprozesse, die sowohl am Waldboden als auch beim Kompostieren stattfinden. Kurz nach dem Eingangsbereich der Deponie informiert die letzte Tafel über die Rekultivierung der Deponie und die Stromgewinnung aus Deponiegas.

Der Teilabschnitt ist ein Gemeinschaftsprojekt des Abfallwirtschaftsamtes und des Umweltschutzamtes des Landkreises Bodenseekreis mit dem Amt für Umwelt und Naturschutz der Stadt Friedrichshafen.

Infomaterialien

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Raderach

Naturlehrpfad Hepbacher-Limbacher-Ried – keine Infomaterialien vorhanden!

Amerang: Moorlehrpfad Freimoos

Der 2004 als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesene Moorlehrpfad „Freimoos“ verbindet die Gemeinden Amerang und Halfing miteinander und durchquert dabei die unterschiedlichen Moorlandschaften.

Erholungssuchende finden auf dem Moorlehrpfad ein abwechlungsreiches Mosaik aus Wiesen, Wäldern und Feldern, durchsetzt mit Einöden, kleinen Weilern und Dörfern.

Auf vielen informativen Stationen bietet der Lehrpfad interessante Einblicke in die geschützte Tier und Pflanzenwelt ebenso wie in die kulturhistorische Bedeutung des Mooses für die Gemeinden Amerang & Halfing.

Für jüngere Besucher gibt es ein „Froschsuchrätsel“ bzw. ein anspruchsvolles Moorquiz.

Zum Moorlehrpfad Freimoos gibt es ein Begleitbuch, das in den Gemeinden Amerang und Halfing für  € 5,– erhältlich.

Wegstationen
Station 1: Welche Wege führen durch das Freimoos?
Station 2: Moorquiz - wie kannst Du es lösen?
Station 3: Wie ist das Freimoos entstanden?
Station 4a: Was ist ein Ökosystem?
Station 4b: Wie kann jeder von uns das Ökosystem Moor schützen?
Station 5a, 16a: Was kann man auf einer Streuwiese sehen?
Station 5b, 16b: Warum sind Streuwiesen "Paradiese aus Menschenhand"?
Station 5c, 16c: Wie können Streuwiesen durch naturnahe Landwirtschaft erhalten werden?
Station 6a: Moorentsehung (Niedermoor)
Station 6b: Moorentsehung (Hochmoor)
Station 7: Wissenswertes über das Moor
Station 8: Energiebilanz verschiedener Brennstoffe
Station 9a: Wie wurde und wird das Moor genutzt?
Station 9b: Warum wurde das Freimoos trocken gelegt?
Station 9c: Wie wurde das Freimoos trocken gelegt?
Station 10: Welche Pflanzen kann man im Uferbereich sehen?
Station 11: Welche Tiere kann man im Uferbereich sehen?
Station 12a: Welche Vögel kann man hier beobachten?
Station 12b: Was ist das Besondere an Libellen?
Station 13: Warum gibt es im Moor fleischfressende Pflanzen?
Station 14: Welche Tiere und Pflanzen kann man im Hochmoor sehen?
Station 15: Warum verlanden unsere Seen so schnell?

Infomaterialien

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Halfing und Amerang

Faltblatt „Moorerlebnispfad Freimoos“

Textquellen

Faltblatt „Moorerlebnispfad Freimoos“

Götzis: Rundwanderung in die Götzner Schluchten der Eiszeit

Wanderung in die Vergangenheit: Über die Eisrandschlucht der Ur-Ill und den Fallenkobelweg in die Örflaschlucht. Wieder hoch nach Rütte und den Lusbühlweg zurück zum Ausgangspunkt Kobel.

Erleben sie die Kraft des Wassers und die Landschaftsbildung während der Eiszeiten. Gleich zu Beginn nach einem kurzen Anstieg erreicht man über den Fallenkobelweg die eiszeitliche Illschlucht und nach dem Anstieg vom oberen Parkplatz Götznerberg den Meschatle, wo beeindruckende Kolke zu sehen sind, die von den Eisrandwässern der Eiszeiten ausgeschliffen wurden, genauso wie die Örflaschlucht.

Der größte Teil der Wanderung führt durch kühle Wälder und Schluchten und eignet sich daher gerade für heiße Sommertage.

Infomaterialien

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Götzis

Rundwanderung in die Götzner Schluchten der Eiszeit – keine Infomaterialien vorhanden!

Hochstätt: Wanderung mitten durch die Eiszeitlandschaft

Als vor etwa 15.000 Jahren Inn- und Chiemseegletscher aneinanderstießen, wurden riesige Eisblöcke abgespalten und von Moränen verschüttet. Daraus entstanden die vielen Seen der Eggstätt Hemhofer Seenplatte, darunter auch der Langbürgner See, der durch seine bizarre Form jedem Betrachter der Landkarte sofort auffällt. Sein Name erinnert an eine vorgeschichtliche Burganlage. Wer den Langbürgner See umrundet, gewinnt ständig neue Ausblicke und sieht ihn nie ganz.

Infomaterialien

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Hochstätt

Wanderung mitten durch die Eiszeitlandschaft – keine Infomaterialien vorhanden!

Haag: Toteiskesselpfad im Haager Land

Der deutschlandweit einmalige Toteiskesselweg verläuft entlang einer reich bewegten Endmoräne der letzten Eiszeit in der Nähe von Haag in Oberbayern. Es gibt zwei Routenvarianten:

  • Route Höhenberg (6 km)
  • Route Limberg (7 km)

Über unbefestigte Wiesen- und Waldwege wandern Sie durch eine abwechslungsreiche Landschaft. Für jeweils eine Route benötigen Sie insgesamt ca. 2 – 2,5 Stunden.

Die Wanderung beginnt bei der Infotafel am Parkplatz bei Grandl´s Hofcafé. Hier gibt es auch eine Parkmöglichkeit..

Der Weg teilt sich nach Toteiskessel 4 in die Route nach Höhenberg und in die Route nach Limberg. Er führt über unbefestigte Wiesen und Waldwege durch eine abwechslungsreiche Landschaft. Nummerierte Findlingemarkieren die Toteiskessel.

Informationen zum Wegeverlauf, zu den einzelnen Toteiskesseln und weiteren Besonderheiten finden Sie auf der Rückseite des Faltplanes. Ein breites Spektrum unterschiedlichster Verlandungsstadien (Weiher,Großseggenried, Moor, Sumpfwiese) von Toteiskessel können Sie auf der Route nach Limberg sehen.

Das Limberger Kirchlein ist ein idyllisches Kleinod, das nach Anmeldung bei R. Bockmaier (Wohnhaus rechts der Kirche) besichtigt werden kann.

Die Route nach Höhenberg verläuft zum Teil auf dem historischen Lengmooser Weg. Der Toteiskesselweg bringt diese alte Ortsverbindung wieder in Erinnerung.

Wegstationen
Toteiskessel 1

(Findling aus Granitgneis)

Nur noch wenige Toteislöcher befinden sich inmitten von Wiesen. So wie hier um Kessel 1 könnte die Landschaft um Haag früher überall ausgesehen haben. Die große Geländemulde wird heute als Fischweiher genutzt. Im Zentrumdes Kessels hat sich eine Insel mit Seggengebildet. Im Frühjahr blüht weiß der prächtige Fieberklee. Diese seltene Sumpfpflanze steht unterNaturschutz. Als Heilpflanze wurde sie früher zur Fiebersenkung eingesetzt. Heute ist sie vor allem ein Bestandteil von Bitterschnäpsen.

Toteiskessel 1a

(Findling aus Granitgneis)

In diesem Kessel befindet sich im Süden ein Schnabelseggen- und im Nordwesten ein Blasenseggenried. Seggen sind Sauergräser, die vorwiegend in Mooren, Feuchtwiesen und an Gewässern wachsen.

Toteiskessel 2

(Findling aus Augengneis)

Dieser stark verlandete Toteiskessel fällt während der Sommermonate trocken. Neben einigen Seggenarten gedeiht hier die Flatterbinse. Sie gehört zu den Sauergräsern.

Toteiskessel 2a

(Findling aus Glimmerschiefer)

In dem schön ausgeprägten Toteisloch befindensich vorwiegend Torfmoosdecken, die von Brauner Segge und Blasen-Segge durchwurzelt und verfestigt werden.

Toteiskessel 3

(Findling aus Phyllit)

Zum „Deife owe“ (zum Teufel hinunter) führt der dunkle Hohlweg, den früher sumpfige Mulden unwegsam machten. Einige davon sind noch heute zu sehen, wie der wannenförmige Toteiskessel 3, in dem sich ein Großseggenried (Steife-Segge) entwickelt hat. Der Graben rechts des Weges zum Kessel 3 wurde einst gezogen, um die heute noch funktionstüchtige Deicheldrainage (Holzrohre) zu verlegen, die das Wasser in 2 m Tiefe aus dem Kessel 4 ableitet.

Toteiskessel 4

(Findling aus Granitgneis)

Das seit 1982 als flächenhaftes Naturdenkmal unter Schutz gestellte Biotop zeigt mit seiner steilen Böschung und der annähernd kreisrundenForm das typische Erscheinungsbild eines Toteiskessels. An den Kesselrändern
hatten sich Büsche (z.B. Weiden) derart ausgebreitet, dass sie Torfmoos, Strauß-Gilbweiderich (Rote Liste Art), Schnabel-Segge und Fieberklee stark zurückgedrängt haben. In Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Mühldorf und den Landwirten wurden 2011 und 2012 Entbuschungsmaßnahmen durchgeführt.

Toteiskessel 4a

(Findling aus Augengneis)

Wer sich nicht scheut auf zum Teil steilen und unbefestigten Wegen zu wandern, kann„Zua Hoi“ (zur Hölle) gehen, so nennen die Landwirte, das tiefe und einsam im Forst gelegene Toteisloch. Hier hat sich ein Seggenried entwickelt.

Toteiskessel 4b

(Findling aus Nagelfluh)

Dieses kleine Toteisloch ist vorwiegend mit Sphagnum (Torfmoos) bestanden. Besonders an Torfmoosen ist, dass sie an sehr nassen Stellen wachsen und ihren Standort verändern. Sie senken den pH-Wert des Wassers  und schaffen ein sehr saures Milieu, in dem nur noch hierfür angepasste Arten (z.B. Seggen) leben können. Torfmoose fanden vielerlei Verwendung: Als Isoliermaterial zur Wärmedämmung, zur Polsterung, in Windeln (aufgrund ihrer hohen Saugfähigkeit), als Wundverband (wirken antiseptisch), als Einstreu im Stall, als Brennmaterial, als Blumenerde zur Verbesserung der Wasserspeicherung imBoden. Sie können zum Schutz der Moore beitragen: Gärtnern Sie Torffrei!

Toteiskessel 5

(Findling aus Glimmerschiefer)

Durch mehrmaliges Ausbaggern hat dieser Weiher eine für Toteiskessel untypische Form erhalten. Er wurde früher als Viehtränke benutzt. Heute dient er immer noch als Lösch- und Fischweiher für den Höhenbergerhof, der oberhalb auf dem Kamm des Moränenhügels liegt. Bei guter Sicht haben Sie dort einen schönen Bergblick.

Toteiskessel 6

(Findling aus Granitgneis)

Während des Frühjahres steht Wasser in der flachen Mulde, im Spätsommer fällt sie trocken und wird von einer mächtigen Laubschicht bedeckt. Bedingt durch die starke Beschattung, der teilweisen Verfüllung mit Lesesteinen und den hohen Laubeintrag sind nur wenige Pflanzenarten in diesem Kessel zu finden. Er bietet aber z.B. Molchen einen Lebensraum.

Toteiskessel 7

(Bearbeiteter Findling aus Augengneis)

In dieser flachen Senke hat sich ein Bruchwald mit Schwarzerle entwickelt (mögliches Endstadium bei der Verlandung eines Toteiskessels). Die Schwarzerle verträgt es in ständiger Nässe zu stehen. In ihrem Unterwuchs befinden sich Großseggenbestände, die von Kanälen mit flachenWasserflächen durchzogen sind. Es gedeihenSumpf-Lappenfarn, Sumpf-Pippau, Wasserdost und eine Fülle von Laub- und Lebermoosen. Der Name Schwarzerle beruht wohl auf der alten Verwendung ihrer Rinde zum Schwarzfärben von Leder sowie der Herstellung schwarzer Tinte aus ihren Fruchtzapfen. Die Kelten verehrten die Erle als Heiligen Baum aufgrund ihrer schützenden Kräfte, die ihr zugesprochen wurden.

Toteiskessel 8

(Findling aus Granitgneis)

Kommen Sie durch den Wald an den Kessel, so fällt sofort das braune bis rotbraune Wasser auf. Es sind die gelösten Huminsäuren, die dem Wasser seine Farbe geben. Sie bilden sich beim Verrotten von abgestorbenen Pflanzenteilen. Auf solche strukturreiche, natürliche Weiher mit ihrenunberührten Ufer- und Röhrichtzonen,
Schwimmblatt- und Verlandungsbereichen sowie offenen Wasserflächen, wie Sie sie hier sehen sind Libellen angewiesen. Sie legen ihre Eier, je nach Art, an Wasserpflanzen oder im Wasser ab. Im zentralen Bereich
des Kessels hat sich ein Feuchtwald mit Faulbaum, Moorbirke und Kieferentwickelt um den sich ein Ringgraben zieht. In den seichten Zonen des südlichen Ringgrabens finden sich Seggenbulte und „grüne schwimmende Teppiche“, die die kleine Wasserlinse bildet.

Toteiskessel 9

(Findling aus fein strukturiertem Augengneis)

Vom nördlichen Kesselrand aus können Sie einen Schwingrasen sehen. Diese schwimmende Torfmoosdecke täuscht Begehbarkeit vor. In diesem Toteiskessel ist ein Übergangsmoor entstanden (Übergang voneinem Niedermoor zu einem Hochmoor). Die Moorvegetation sehen Sie gut im östlichen Bereich des Kessels,wo das Moor-Wollgras wie auch die Bulte der Schnabel-Segge von einer dichten und mächtigenTorfmoosschicht umgeben sind. Auf höheren und trockeneren Bulten wächst Heidekraut. Eine hier vorkommende Torfmoosart steht auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Im zentralen Bereich des Kessels wurde bis 1990 (Orkan Wiebke) Waldbau betrieben. Heute haben Moorbirke und Faulbaum die Fläche erobert, sodass hier notwendige Maßnahmen zum Schutz des Wollgrasbestandes durchgeführt wurden. Zum Förderung des Wollgrases wurden aufkommende Birken und Faulbäume im östlichen Bereich des Kessels reduziert. Apropos Birke: Schuhe und Behältnisse wurden in der Steinzeit aus ihrem Rindenbast gemacht. Das Pech aus dem Stamm war als Klebstoff und Abdichtungsmittelhoch geschätzt. Auch „Ötzi“ befestigte seinePfeilspitzen mit Birkenpech.

Toteiskessel 10

(Findling aus Flasergneis)

Im Wald kann man noch eindrucksvoll die Endmoräne mit dem steilen Toteistrichtererkennen, während im Grünland durch Planierungsarbeiten das Relief schon häufig verändert wurde.

Toteiskessel 11

(Findling aus Flasergneis)

Toteiskessel können auch trocken sein, wie diese Mulde. Sie ist Teil von mehreren Senken in der Moräne, die sich um das heutige Limberger Kirchlein ziehen. Im Frühjahr ist hier die Schlüsselblume zu finden. Die 1,20 m dicken Mauern aus Feldsteinen entstammen noch der Burg der Ritter von Limberg, die 1270 erstmals erwähnt ist. Sie stand auf einem hohen, ovalen Moränenhügel, der von einem künstlich angelegten Wassergraben geschützt wurde. Es ist möglich, dass natürliche, wassergefüllte Toteiskessel am Fuße des Hügels in den Wassergraben integriert wurden, um den Bauaufwand gering zu halten. Um 1300 verließen die Ritter die Burg. Danach ist die Kirche, die im Jahre 1315 erstmals schriftlich erwähnt wird, vermutlich aus dem Burgpalas errichtet worden.

Toteiskessel 12

(Findling aus Granitgneis, vom Schmelzwasser überschliffen)

In dieser Senke befindet sich eine wunderschöne Feuchtwiese, die in den Monaten März, April und Mai ihre Blütenpracht mit Märzenbecher, Schlüsselblume und Trollblume zeigt. Weiter finden sich Kohldistel,Teich-
Schachtelhalm, Sumpf-Segge, Schlank-Segge, Blut-Weiderich und Gewöhnlicher Weiderich.

Infomaterialien

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Haag

Faltblatt „Toteiskessel im Haager Land“

Gernsbach: Naturerlebnistour Kaltenbronn

Der Start der Tour befindet sich am Wanderparkplatz „F“ am Kaltenbronn.

Ein Highlight der Rundtour ist gleich zu Beginn der Rundumblick vom Hohlohturm in das Murgtal und das Rheintal. Bei klarer Sicht reicht der Blick hier sogar bis in die Vogesen und die Alpen.

Weiter dem Weg folgend hält der dortige Bannwald besondere Naturerlebnisse bereit. Ohne menschliches Zutun hat der Wald die Möglichkeiten, sich zum „Urwald von Morgen“ zu entwickeln. Ein anderer Abstecher, der sich lohnt, ist die „Jägerschaukel“, die dazu einlädt, den Blick über Bad Wildbad und Dobel schweifen zu lassen. 

Anschließend wartet ein wundervoller Weg auf Holzbohlen durch das Herzstück der Tour, das Wildseemoor. Hier erwartet den Wanderer ein Naturerlebnis, das er so schnell nicht vergisst. Birken, Moose und das mystische Moor.

Wildseemoor

Der Wildsee befindet sich in einer Höhenlage von 909 m ü. NN auf einer Hochebene zwischen Bad Wildbad, Gernsbach und Forbach. Die Fläche des Sees beträgt ca. 1,2 ha.

Wegführung

Die Moorlandschaft wird von einem durch den Schwarzwaldverein angelegten Bohlenweg durchzogen, der den See direkt passiert. Der Bohlenweg darf aufgrund der besonderen Empfindlichkeit dieser Landschaft auf keinen Fall verlassen werden. Die Beschilderung des Wanderwegs (Mittelweg Pforzheim–Waldshut) führt heute um das Naturschutzgebiet herum.

Entstehung

Auf den Buntsandsteinhochflächen des Nordschwarzwalds entwickelten sich seit dem Ende der letzten Eiszeit mehrere Plateaumoore.

Das Wildseemoor zwischen Enz- und Murgtal in 908 m NN ist von diesen das schönste und gleichzeitig größte. Der badische Teil wurde bereits 1914 unter Naturschutz gestellt, im Jahre 1928 folgte der württembergische Teil. Im Zentrum liegt ein ausgeprägtes Hochmoor mit Torfmächtigkeiten bis zu 7,9 m, das hier aufgrund der kühlen Temperaturen und der hohen Niederschläge (bis zu 1800 mm pro Jahr) entstehen konnte. Die Randbereiche sind als Niedermoor entwickelt.

Das Wildseemoor weist auf einer Fläche von rund 2 km² mehrere kleinere Kolke auf, dazu zwei größere offene Wasserflächen, den Wildsee und den etwas kleineren Hornsee.

Quelle: LGRBwissen

Naturschutzgebiet

Die urwüchsige Moorlandschaft rund um den Wildsee gilt als größtes naturbelassenes Hochmoorgebiet Deutschlands. Die Hochflächen zwischen dem Sommerberg und Kaltenbronn wurden als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Inmitten eines riesigen Waldgebietes liegt eine urwüchsige Landschaft mit Hoch- und Waldmooren, Karen und Blockhalden.

1928 wurde das Wildseemoor zum „Bannwald“ erklärt. In den Jahren 1939 und 1940 wurden die Naturschutzgebiete Wildseemoor und Hohlohsee ausgewiesen.

Im Jahr 2000 wurde ein großer Teil des Gebietes am Kaltenbronn zum Natur- und Waldschutzgebiet „Kaltenbronn“ erklärt. Das Gebiet ist auch Teil des europäischen Schutzgebietssystem „Natura 2000“. Naturschutz- und Forstverwaltung verfolgen gemeinsam das Ziel, diese einzigartige Moor- und Waldlandschaft des Kaltenbronn mit seinen Pflanzen und Tieren zu erhalten und zu schützen.

Infomaterialien

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Gernsbach

Faltblatt „Hohlohsee und Wildsee: Natur- und Waldschutzgebiet Kaltenbronn“