Merkwiller-Pechelbronn: Auf den Spuren des Erdöls

Spannende Rundwanderung zur Geschichte der Erdölförderung in Pechelbronn, wo die ersten Ölförderanlagen Europas und der Welt errichtet wurden. Der Weg führt über Felder durch Kutzenhausen mit seinen Fachwerkhäusern. Ein Besuch des Erdölmuseums rundet die Entdeckungstour ab.

Die Geologie des Rheingrabens machte vor 45 Millionen Jahren die Enstehung des „schwarzen Goldes“ möglich.

Bereits 1498 wurde in Baechelbrunn (Pechbrunnen), dem heutigen Merkwiller-Pechelbronndas Erdpech erwähnt.  Schon die Landwirte im Mittelalters wuβten die zähe Masse für medizinische Anwendungen wie zum Beispiel gegen Zahnschmerzen, Gicht oder zur besseren Wundheilung zu nutzen. Die Menschen schöpften das „schwarze Pech“ einfach aus Gruben vom Boden ab.

Anfang des 18. Jahrhunderts nahm die Erdölgewinnung aus der ältesten und gröβten Erdölquelle Europas industrielle Dimensionen an.

Ab 1917 wurde es sogar bergmännisch abgebaut. Über Erdbohrlöcher, in mehr als 400 km langen Stollen und mit Hilfe von Pumpen wurde das „schwarze Gold“ an die Oberfläche befördert.

Die technischen Innovationen aus der Zeit der Erdölindustrie sind das heutige Markenzeichen von Pechelbronn und Umgebung.

Textquelle: Webseite „Erdölmuseum Pechelbronn“

Wegbeschreibung

Vom Parkplatz läuft man die von Soultz kommende Straße (D28) in Richtung Kutzenhausen (Wanderzeichen roter Ring). An einer Kirche vorbei, biegt man bei der Hausnummer 19 links in den Weg ein (Tafel/Zeichen 3 t). Nun überquert man den Seltzbach und folgt dem rechten Weg, vorbei am Gelände der ehemaligen Erdölraffinerie von Pechelbronn, von der heute nicht mehr viel zu erkennen ist. An der nächsten Kreuzung biegt man rechts ab und gelangt nach Oberkutzenhausen.

Hier biegt man rechts in die „rue des mineurs“ ein und folgt dieser bis zur „route de Pechelbronn“ (D28, Wanderzeichen blauer Ring). Am Vorfahrt-beachten-Schild biegt der Weg nach links und sofort wieder nach rechts ab, dann führt er vorbei an der Schwengelpumpe. Nach ca 150 Metern entlang der D28 biegt man rechts ab (Wanderzeichen blauer Ring). Beim Anstieg links abbiegen und dann geradeaus weiterlaufen.Vom Hügel des Feldbachberghat man einen schönen Blick über die Dörfer Oberkutzenhausen und Kutzenhausen.

Am Ende des Weges, angekommen in Kutzenhausen, biegt man links auf die „rue du Feldbach“ und erreicht die „route de Woerth“ (D28), die man in Richtung Dorfmitte weitergeht (Wanderzeichen blauer Ring). Am Maison Rurale de l’Outre-Forêt und der protestantischen Kirche vorbei geht es nach links in die „rue des acacias“. Nach dem Ortsausgang hält man sich wieder links, um den Radweg zurück nach Oberkutzenhausen zu folgen.

Hier biegt man im Ort rechts in die „rue du Dr Deutsch“ ein, dann wieder rechts auf die „rue de la chapelle“. An der Kreuzung biegt man links ab und auf dengegenüberliegenden geteerten Weg (Schild 50 und 3,5 t), der zu den ersten Häusern von Lampertsloch führt.

Nun geht es rechts auf die „route de Lobsann“. Der Großteil der Häuser in diesem Dorfviertel (Cité Le Bel) wurde in den 1920er Jahren gebaut und diente den Arbeitern der Produktionsstätte Pechelbronn als Wohnort. Am Ortsausgang von Lampertsloch wählt man den breiten Weg auf der linken Seite (Schild 3,5 t, Wanderzeichen roter Ring) und erreicht die D114 („route du château“). Hier rechts abbiegen und der Straße folgen. Nach der Brücke gelangt man links auf den Radweg (roter Ring) und folgt diesem bis man an der warmen Quelle „Hélions“ (heute Kanalisiert) vorbeikommt. Am Ortseingang von Merkwiller-Pechelbronn geht es nach links auf der „route de Woerth“ zum Ausgangspunkt zurück.

Die Besichtigung des französischen Erdölmuseums und des Maison Rurale de l’Outre-Forêt bietet sich vor, während oder nach der Rundtour an.

Textquelle: Webseite „Touristik-Gemeinschaft Baden-Elsass-Pfalz e.V.“ (Pamina)

Infomaterialien

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Merkwiller-Pechelbronn

Faltblatt „Auf den Spuren des Erdöls“

Landau-Nußdorf: Erdöl und Wein

Die Gegend um Nußdorf

Nußdorf ist eine von insgesamt acht Teilgemeinden der Universitätsstadt Landau (ca. 48.000 Einwohner). Landau ist mit 2.000 ha Rebflächen die größte weinbaubetreibende Gemeinde in Deutschland.

In der Gegend um Nußdorf ragen aus diesen schier endlos anmutenden Rebflächen, hier der Weinbaulage „Herrenberg“, völlig isoliert vom Drumherum, immer wieder stählerne „Sonderlinge“ aus der Landschaft hervor. Teilweise in Ruhestarre, oft aber auch in Bewegung.

Auf und ab. Auf und ab. Das Ganze meist vollkommen geräuschlos. Tagaus, tagein.

Bei diesen „Sonderlingen“ handelt es sich um Pumpen, um Förderpumpen für Erdöl. Genauer, um sogenannte „Gestängetiefpumpen“. Der beruhigend wirkenden monotonen Bewegung wegen im Volksmund auch als „Nickpumpen“ oder des Aussehens wegen als „Pferdekopfpumpen“ bezeichnet.

Gestängetiefpumpe

Im Volksmund auch „Pferdekopfpumpe“ genannt.

Die Pumpe wird so genannt, weil sie so ähnlich aussieht wie ein nickender Pferdekopf. In der Weinbaugegend um Nußdorf waren 2016 noch ca. 65 Pumpen im Betrieb.

Die Pumpe wird über einen Elektromotor angetrieben. Die Drehbewegungen des Motors werden von einer Pleuelstange auf den Balancier übertragen, an dessen Ende sich der „Pferdekopf“ befindet. Der Mechanismus bewirkt eine kontinuierliche Auf- und Abbewegung, aufgrund deren dieser Pumpentyp im Volksmund teilweise auch als „Nickpumpe“ bezeichnet wird.

Ein Stahlseil über dem Pumpenkopf ist mit einem Gestänge verbunden, das eine in der Tiefenlage der Lagerstätte eingehängte Kolbenpumpe nach oben zieht. Je nach Pumpengröße variiert die Hubhöhe zwischen 1 m und 5 m. Die Abwärtsbewegung erfolgt ausschließlich durch das Eigengewicht der Pumpe. Durch das stetige Auf und Ab wird das Erdöl an die Oberfläche gefördert.

Gestängetiefpumpen können Erdöl aus Tiefen bis 2.500 m fördern.

Erdölförderung in Landau

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Tourbeschreibung

Startpunkt der Tour ist am Dorfplatz beim Feuerwehrhaus.

Die Strecke führt auf befestigten Straßen und Wege nach Süden durch den Ort, über den 2007 eröffneten und kunstvoll gestalteten Weinerlebnispfad und wieder zurück zum Ausgangspunkt am Friedhof. Direkt am Weg befinden sich insgesamt elf aktive oder auch rückgebaute Bohr-/Erdölförderplätzen vorbei.

Am ersten Bohrplatz in der Pfarrer-Lehmann-Straße wird noch heute Erdöl gefördert, mitten im Wohngebiet. Von den ursprünglich drei Förderstellen dort ist heute nur noch eine in Betrieb. Eine Infotafel informiert über die Erdölförderung in Nußdorf.

Seitdem die Oneo GmbH im Jahr 2021 die Konzession zur Erdölproduktion übernommen hat werden die heute noch vorhandenen Bohr- und Förderplätze in der Gegend um Nußdorf neu überplant. Ungefähr die Hälfte der aktiven Bohrungen soll stillgelegt werden. An fünf Bohrplätzen soll eine PV-Anlage errichtet werden. Zwei Anlagen sind beriets fertiggestellt. Die erste PV-Anlage befindet sich auf dem letzten Bohrplatz der Tour, am Bohrplatz der stillgelegten Bohrung „Landau 121“ am südlichen Ortsrand beim Winzerhof Wambsganß..

(Stand: April 2024)

Infomaterialien

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Wirtschaftswandern

Wirtschaftswandern – Auf den Spuren der Wirtschaft in der Pfalz

Soultz-sous-Forêt: Erdenergien-Radtour

Die Energie-Tour ist eine mit einem blauen Fahrrad und Pfeil ausgeschilderte Rundtour zu den Bodenschätzen und Energiereichtümern der Region, wie dem ehemaligen Asphaltabbau in den Minen von Lobsann, dem Thermalwasser von Morsbronn-les-Bains und zu den ersten Erdölförderanlagen Frankreichs und Europas mit einem beeindruckenden Museum in Merkwiller-Pechelbronn. Startpunkt der Tour ist am Bahnhof in Soultz sous Forrets.

Wegbeschreibung Radtour

Die Rundtour beginnt in Soultz-sous-Forêts, wo Sie verschiedene religiöse Bauwerke besichtigen können: das evangelisches Pfarrhaus aus dem 18. Jh., die Kirche der Freiherren von Fleckenstein aus dem 15. Jh. sowie einen Bildstock (18. Jh.).

Nun geht es weiter nach Lobsann mit seinen Erdölpumpen und weiter nach Lampertsloch. Dies ist der höchstgelegene Ort der Rundtour. Von hier führt die Tour hinab nach Preuschdorf mit seinen alten Öl- und Getreidemühlen.

Etwas weiter, in Dieffenbach-les-Woerth, erinnert ein Denkmal an die erste Erdölbohrung.

Die Tour führt weiter nach Morsbronn-les-Bains, das für sein Thermalbad bekannt ist. Über Durrenbach, einem kleinen elsässischen Ort mit mehreren schönen Fachwerkhäusern, und Biblisheim gelangen Sie nach Surbourg mit seiner Stiftskirche aus dem 11. Jahrhundert.

Via Hoelschloch erreichen Sie nun Merkwiller-Pechelbronn. Hier lohnt ein Besuch des Französischen Erdölmuseums (Musée Français du Pétrole). Die Region um Pechelbronn war seit dem späten Mittelalter für ihr Öl mit Heilwirkung bekannt und erlebte Mitte des 18. Jahrhunderts eine weitreichende industrielle Entwicklung. Das Erdölmuseum stellt die Geschichte der ersten Erdölförderstelle in Europa bis zur Schließung der Raffinerie im Jahre 1970 vor. Auch Schwenkpumpen sind noch zu sehen.

Die Rundtour führt nun weiter nach Oberkutzenhausen mit seiner Friedenskapelle. Im nächsten Ort, in Kutzenhausen, können Sie das Bauernmuseum „Maison Rurale de l’Outre-Forêt“ besichtigen. Das restaurierte Gehöft gehörte einst den Freiherren von Fleckenstein.

Folgen Sie der Rundtour weiter zurück zu ihrem Ausgangspunkt.

Erdölgewinnung in Pechelbronn

Pechelbronn im Nordelsass war der erste Ort in Europa, wo Erdöl gewonnen wurde.

Die noch heute aktive Erdpechquelle ist seit 1498 belegt. Das aus den Pechelbronner Schichten stammende Erdöl wurde zunächst medizinisch bei Hauterkrankungen benutzt. Händler zogen als Karichschmiermann mit Schubkarren, auf denen ein Holzfässchen befestigt war, durch die Dörfer und verkauften den Bauern loses Öl, mit dem sie ihre Fuhrwerke schmieren konnten. Die kommerzielle Nutzung aber begann erst richtig 1735 und endete 1970.

Generationen von Technikern besuchten das Gebiet, um das Fördern und Raffinieren von Erdöl zu lernen. 1927 nahmen die Gebrüder Marcel und Conrad Schlumberger in Pechelbronn die erste elektrische Bohrlochvermessung vor.

Sehenswürdigkeiten

Französisches Erdölmuseum in Merkwiller-Pechelbronn

Schwenkpumpen in Lobsann

Infomaterialien

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Soultz-sous-Forêts

Beschreibung „Erdenergien-Tour“