Bad Wildbad: Historisch-geologisch-botanischer Spaziergang

Spurensuche in Bad Wildbad

Bahnhof – Rennbachtal – Paulinenhöhe. Durch ein Projekt der AG Spurensuche des Enztal-Gymnasiums entwickelte sich dieser Historisch-Geologisch-Botanische Spaziergang, der mit Hilfe des Heimat- und Geschichtsvereins Oberes Enztal sowie dem Forstamt, dem Schwarzwaldverein und der Stadt Bad Wildbad umgesetzt wurde.

Bad Wildbad hat wegen seiner Thermalquellen, seiner fürstlichen Vergangenheit sowie seiner von Wald, Talauen und klarem Wasser geprägten Landschaft im nördlichen Schwarzwald vielerlei Besonderheiten zu bieten. Im größten zusammenhängenden Waldgebiet des Schwarzwaldes gelegen und mit einem Waldanteil von über 90% seiner Gemarkung, verkörpert Bad Wildbad die Faszination des viel gerühmten „Mythos Schwarzwald“.

Bei einem Spaziergang, der ab dem Bahnhof ca. 90 Minuten dauert, rücken interessante Aspekte aus Geschichte und Natur des Oberen Enztals ins Blickfeld.

Wegstationen

Textquelle: Faltblatt „Historisch-geologisch-botanischer Spaziergang“

Station 1: Das Bahnhofsgebäude (425 m)

Erbaut 1867/68. Um die 23 km lange Bahnlinie zwischen dem badischen Pforzheim und Bad Wildbad (144 m Höhenunterschied) zu ermöglichen, wurde 1856 ein Staatsvertrag zwischen dem Königreich Württemberg und dem Großherzogtum Baden geschlossen. Die gusseisernen Ornamente des repräsentativen Vorbaues mit Hirsch- sowie Löwenköpfen verdienen besondere Aufmerksamkeit und unterstreichen den herrschaftlichen Charakter eines der schönsten Bahnhofsgebäude Württembergs. Beachtenswert sind auch die beiden Mammutbäume (Sequoiadendron giganteum) vor dem Bahnhof. Etwa 150 Meter weiter südlich befand sich eine Drehscheibe für die Loks, denn in Bad Wildbad endet die Strecke. Heute fährt die Stadtbahnlinie bis in die Innenstadt zum Eingangsbereich der Kuranlagen.

Station 2: Granitfels (425 m)

Im Oberen Enztal hat das Wasser der Enz mit ihren Nebenflüssen teilweise das Grundgebirge (Gneis, Wildbad-, Forbach- und Sprollenhausgranit) frei gelegt. Der Fels jenseits der Gleise besteht aus dem dunklen Wildbadgranit (Biotitgranit). Der geologische Aufbau der Region sieht allgemein wie folgt aus: Grundgebirge (Gneis, Granit), Deckgebirge (Rotliegendes, Unterer-, Mittlerer- und Oberer Buntsandstein). An den Grenzen zwischen den einzelnen Gesteinschichten, besonders zwischen Granit bzw. Rotliegendem und Unterem Buntsandstein, befinden sich sogenannte Quellhorizonte, an denen oft Quellen austreten. Bad Wildbads Thermalquellen sind berühmt, weil sie nach etwa 4000 Jahren in den Tiefen des Erdreichs mit körpereigenen Temperaturen aus Klüften des Granits sprudeln: „G´rad recht, wie´s Wildbad“.

Station 3: Enz (420 m)

Die 112 km lange Enz entspringt südlich von Enzklösterle und mündet bei Besigheim in den Neckar. Ihr Name ist keltischen Ursprungs. Sie hat eine mittlere Wasserführung von 2700 l/s, wobei das Wasser durch die Huminsäuren der niederschlagsreichen Einzugsgebiete im Bereich der Hochmoore von Wild- und Hohlohsee oft bräunlich gefärbt ist. Die Lebensader der Region wurde bis Anfang des 20. Jahrhunderts für die Flößerei sowie zum Betrieb zahlreicher Säge- oder Mahlmühlen genutzt. Angler schätzen die Enz wegen ihrer Forellen, Kanuspezialisten wegen ihrer wilden Wasser. Bei Hochwasser können die Wassermassen über die Ufer treten und die Hauptstraßen überfluten, deshalb die Schutzmauern am unteren Teil des „Lindenbrückle’’ (offiziell Hindenburgbrücke, Stadtrundgang Nr. 14a), die nach dem letzten großen Hochwasser vom 15. 2. 1990 angelegt wurden. Die maximale Durchflussmenge beträgt hier an der Mündung des etwa 3 Kilometer langen Rennbachs, der am hinteren Sommerberg entspringt, knapp 100 000 Liter pro Sekunde!

Station 4: Kleines E-Werk (425 m)

Im 19. Jahrhundert wurde hier die Wasserenergie des heute überbauten Kanals der Enz zum Betrieb der städtischen Sägemühle genutzt. Seit 1906 liefert das kleine E-Werk Strom (heute ca. 400 000 KWh/Jahr). Die Fläche zwischen Enz und Kanal wird nach dem Gründer des Wilhelminischen Reiches Bismarckinsel genannt. Ein Gedenkstein erinnert an Otto von Bismarck, der Bad Wildbad mit dem späteren Kaiser Wilhelm I. 1863 besuchte. Am Kreisel geht´s beim Liebig-Brunnen (Stadtrundgang Nr. 16) die Rennbachstraße aufwärts, am ehemaligen städtischen Schlachthaus (heute Park- und Spielplatz) vorbei zu einer Quellfassung bzw. Brunnenstube, dem Bruderbrunnen.

Station 5: Bruderbrunnen (451 m)

Diese Quelle wird schon 1532 urkundlich erwähnt: Bürgermeister, Gericht und Rat der Stadt verpflichteten sich Erzherzog Ferdinand gegenüber, „den Bruderbronnen, an dem Rempach gelegen“, zu fassen und dessen Wasser in hölzernen Rohren („dycheln“) auf den Marktplatz (heute: Kurplatz) zu führen, um dort den vom späteren Kaiser spendierten Brunnen zu speisen. Heute noch dient das stolze Ritterstandbild Ferdinands als Brunnenfigur (Stadtrundgang Nr. 5), auch wenn die österreichische Herrschaft nur von 1520 bis 1534 währte. Zwischenzeitlich wurde das sehr reine und weiche Wasser mit einem Härtegrad 3 (bis 7 Grad ist kein Enthärter und kaum Waschmittel wegen des geringen Kalkgehalts nötig) zur Herstellung von hochwertigem Papier in der inzwischen verschwundenen Papierfabrik genutzt. Derzeit fließt die Quelle mit einer mittleren Schüttung von 15 Litern pro Sekunde in den ab der Rennbachbrauerei überdeckelten Rennbach. Talaufwärts folgt nach wenigen Metern linkerhand die Rennbachbrauerei.

Station 6: Rennbachbrauerrei (460 m)

1875 errichteten der Uhrmacher Hagmaier und der Schreiner Schulmeister hier eine „Bierbrauerei mit Wasserwerk“. Nach Aufgabe des Brauens 1920 war die Rennbachbrauerei bis in die Neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts eine beliebte Gaststätte und beherbergte einen florierenden Bierhandel. Seit dem Jahre 1987 befindet sich das Anwesen im Besitz der Familie Kurt Günthner und nur noch der Name erinnert an den früheren Zweck. Vom althergebrachten Brennrecht wird in Verbindung mit der hauseigenen Quelleallerdings noch Gebrauch gemacht. Heute dient die Rennbachbrauerei als Wohnhaus. Am Schützenhaus und an Grenzsteinen zwischen Stadtwald (Tannensymbol) und Staatswald (Geweih) vorbei geht´s weiter zur nächsten Station.

Station 7: Grosse Tannen: Holländer (510 m)

Immer wieder fallen Baumriesen auf wie diese 43 Meter hohe Weißtanne, welche die Qualitäten eines sogenannten „Holländers“ aufweisen: besonders starke Nadelholzstämme, „Effektive Tannen“, mit festgelegten Mindestmaßen. Es musste am schwachen Ende ein Durchmesser von 16 Zoll oder 45,84 cm erreicht werden, während Längen zwischen 112 und 70 Schuh (1 Schuh = 28,65cm) vorgeschrieben waren. Über Enz, Neckar und Rhein wurden sie bis Rotterdam geflößt, wo sie zum Schiffsbau verwendet wurden. Zum Beladen der Langholz-Fuhrwerke dienten Laderampen wie diese Sandsteinmauer. Das Flößermuseum in Calmbach zeigt, dass das „grüne Gold“ früher eine bedeutende Einnahmequelle im Oberen Enztal war. Übrigens: Weißtannen (Abies alba) erkennt man an den stehenden -, Fichten (Picea abies) an den hängenden Zapfen. Die Kiefer oder Föhre (Pinus silvestris) hat kleinere Zapfen und längere Nadeln. Der Baum neben der Holländer-Tanne ist zwar eine Kiefer, hat aber nicht die Qualität einer sogenannten „Enztal-Wertkiefer“, die wegen ihres hohen sowie fast astlosen Wuchses überregional als Bau- oder Möbelholz sehr gefragt ist. Nach wenigen Metern folgt hinter dem kleinen Rennbachsee auf der linken Seite rechterhand der, Köpflesbrunnen.

Station 8: Köpflesbrunnen (520 m)

Durch die Wasserundurchlässigkeit des zum Unteren Buntsandstein gehörenden, tonigen Eck´schen Konglomerats (smc1) bildete sich dieser Quellhorizont mit mehreren sprudelnden Quellen, von denen eine in dieser „Brunnenstube“ gefasst ist. Auch an der Grenze zwischen Granit bzw. Rotliegendem und Sandstein treten oft Quellen aus, die wegen der West-Ost-Neigung der Gesteinsschichten eher an Osthängen zu finden sind. Die niederschlagsreichen Höhen (im Jahr ca. 1500 l/m2) sorgen für den Wasserreichtum des Nordschwarzwalds, wobei in Bad Wildbad die Reinheit der kristallklaren Quellen wegen des Fehlens von Landwirtschaft und Industrie auf den bewaldeten Höhen besonders auffällt. Zudem wirkt der Wald als Speicher und der Buntsandstein wie ein Filter – etwa einen Monat braucht das Regenwasser bis zum Quellaustritt. Die Quellen haben ganzjährig etwa eine Temperatur zwischen 4 und 8°C. Über den Ausgang der Wolfschlucht (allein im Jahre 1718 wurden im Gebiet von Bad Wildbad 10 Wölfe erlegt!), die auch als Skiabfahrtsstrecke vom Sommerberg zur Rennbachbrauerei benutzt wird, und an Grundstücksmauern des ehemaligen Armenhauses vorbei, führt der Weg zur Laudihütte.

Station 9: Quarzkristalle bei der Laudihütte (554 m)

In Verwerfungen bzw. Spalten des Gesteins haben sich durch Ablagerungen kleine Quarzkristalle gebildet, die man entlang des Weges finden kann. In Verwerfungen und Klüften kühlten aufsteigende Dämpfe ab und bildeten Kristalle. Da man hier Eisenerzgänge wie im nahen Neuenbürg vermutete, sind oberflächliche Schürfversuche (Pingen) am Nordhang des Köpfle festzustellen. Interessant, dass dieses Gebiet früher auch landwirtschaftlich genutzt wurde. Zur Verbesserung der Heu-Erträge nutzte man das System der Wässerwiesen. Mauerreste der Bewässerungskanäle und von Gebäuden sind heute noch überall zu finden. Leider hat die Talaue des Rennbächle ihren früheren offenen Wiesencharakter verloren, der noch bis vor 50 Jahren die Landschaft prägte, als man von der Laudihütte eine freie Aussicht auf die Talaue mit ihren typischen Heuhütten hatte. Gleich nach Überqueren der kleinen Brücke treffen wir auf weitere Quellen bei der früheren „Pfeiffers Wiese“. Wer nach langen Trockenperioden das Renbachtal hoch wandert, bemerkt, dass das Bachbett ab etwa 1 Kilometer oberhalb der Brücke oft ausgetrocknet ist. Die Quellen sorgen also ganzjährig für fließendes Wasser.

Station 10: Blockhalde (550 m)

Als Produkt der Abtragung des Sandstein-Deckgebirges entstanden Geröllzonen bzw. „Felsenmeere“, die wegen ihrer Gesteinsblöcke auch Blockhalden genannt werden. Nachdem besonders während der letzten Eiszeit, die vor etwa 10 000 Jahren endete, die weicheren Schichten herausgeschwemmt waren, blieben die härteren, großen Steine übrig, die sich zu Blockhalden ansammelten. Moose und Flechten sowie Reptilien bevölkern diese baumarmen, im Nordschwarzwald häufigen Gesteinswüsten, die als Relikte einer vom Menschen weitgehend unberührten Urlandschaft unter besonderer Beobachtung der Naturschützer stehen.

Station 11: Alte Eiche (550 m)

Im Rennbachtal und beim Frankenweg befinden sich alte Buchen und Eichen, die sich als Einzelbäume entwickeln konnten und so Zeugen sind, dass wir in diesem Bereich früher Wiesen und Viehweiden hatten. Diese Abteilung im Wald zwischen Rennbach und Frankenweg wird z.B. „Bockstall“ genannt. Wenige Meter über dem Weg befindet sich das beeindruckende Naturdenkmal einer über 300 Jahre alten Stieleiche (Quercus robur), deren Früchte früher zur Schweinemast und deren säurehaltige Rinde zum Gerben genutzt wurden.

Station 12: Harzgewinnung (560 m)

Seit dem 14. Jahrhundert wurde im Schwarzwald geharzt– vor allem bei Fichten und Kiefern. Durch meist fischgrätenartiges „Anreißen“ der Rinde wurde vor allem im Ersten Weltkrieg der begehrte Rohstoff für Farben, Öle und Fette gewonnen. Die Harzbäume in dieser Abteilung des Waldes oberhalb des Frankenwegs stammen aus jener Zeit. Nach etwa weiteren 400 Metern sehen wir linkerhand eine

Station 13: Holzriese (530 m)

Zum Transport der Holzstämme ins Tal wurden vor der modernen Holzernte- und Transporttechnik sowie der Erschließung der Wälder mit einem Wegenetz Mitte des 19. Jahrhunderts rodelbahnartige „Riesen“ verwendet. Deren Erdwälle sind wie bei diesem Beispiel oft noch gut erhalten und erinnern, genau wie Waldabteilungen mit „Ries“ oder „Riss“ im Namen, an frühere Zeiten. Die Stämme erreichten beim „Riesen“ Geschwindigkeiten von über 70 km/h.

Station 14: Paulinenhöhe (525 m)

Einer der schönsten Aussichtpunkte auf Bad Wildbad ist nach Pauline (1800-1873), der dritten Ehefrau König Wilhelms I. von Württemberg (1781-1864) benannt. Sie war die Mutter des späteren Königs Karl, der nach dem Tod seines Vaters bis 1891 regierte und nach dem in Bad Wildbad eine Straße und das König-Karls-Bad (Haus des Gastes) benannt sind. An der Paulinenhöhe fällt ein über 40 m hoher Baumriese mit einem Umfang von mehr als 5 Metern auf: Der Mammutbaum (Sequoiadendron giganteum) wurde noch auf Veranlassung König Wilhelms I. nach dessen Tod 1866 wie in vielen anderen württembergischen Orten gepflanzt. Weitere Exemplare finden wir vor dem Bahnhof und bei der Englischen Kirche in den Kuranlagen. Interessant sind auch die Esskastanien (Castanea sativa) oberhalb der Alten Dobler Straße, die im relativ kühlen Oberen Enztal nur an besonders sonnigen Standorten gedeihen.

Rückweg

Der Rückweg ins Tal erfolgt am schnellsten über die 365 Stufen der „Himmelsleiter“ oder über die Alte Dobler Straße und die schon bekannte Rennbachstraße. Wer weiteren Tatendrang verspürt, kann auf der Alten Dobler Straße via „Posthäusle“ zur Gaststätte Eyachmühle wandern (eine gute Stunde). Auch die Wanderung durchs Rennbachtal über den Soldatenbrunnen (820 m) und die Alexanderschanze zum Sommerberg bietet in gut zwei Stunden einmalige landschaftliche Eindrücke. Als besonderer Höhepunkt sei ein Ausflug zur Waldgaststätte Grünhütte (840 m) mit ihren schwäbischen Spezialitäten empfohlen. Und die knapp 10minütige Fahrt mit der Bergbahn (725-435 m) mitten in die Innenstadt ist ein krönender Abschluss dieser Spurensuche in Bad Wildbad.

Infomaterialien

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Bad Wildbad

Faltblatt „Historisch-geologisch-botanischer Spaziergang“

Textquellen

Webseite „Bad Wildbad“

Kandern-Egerten: Geologischer Erlebnispfad im Wollbachtal (Kalkofen-Erlebnisweg)

Kandern-Egerten: Geologischer Erlebnispfad im Wollbachtal (Kalkofen-Erlebnisweg)

Im oberen Wollbachtal in Kandern-Egerten befindet sich seit 1929 ein alter Kalkbrennofen, in dem früher aus den Kalksteinen des Mitteljura Branntkalk hergestellt. Der Brennofen wurde  Ende der 1960er Jahre renoviert.

In Ergänzung zu den Renovierungsarbeiten im und am Kalkofen wurde der geologische Erlebnispfad angelegt, um die geologischen Besonderheiten dieses Gebietes zu vermitteln.

Der Pfad führt über einen historischen, heute überwachsenen Hohlweg. Besondere Sehenswürdigkeiten sind neben den Zeugnissen des früheren Bergbaus auch eine Kalksteinwand mit Lösungshohlkehlen, die alte Karstwasserstände eines alten Höhlensystems anzeigen.

Der Pfad verläuft entlang der Rheintal-Flexur, der südlichen Fortsetzung der  Schwarzwald-Randverwerfung. Aufgrund der tektonisch bedingten Lagerungsverhältnisse streichen im Wollbachtal auf engstem Raum Gesteine desr Trias (Buntsandstein, Muschelkalk, Keuper) und des Jura aus.

Der Lehrpfad erschließt v.a. Gesteine des Mitteljura (z.B. oolithische Kalksteine der Hauptrogenstein-Formation im Steinbruch hinter dem Kalkofen und eisenschüssige Kalksteine der Murchisonae-Oolith-Formation im weiteren Streckenverlauf). Letztere wurden, wie mehrere Stollenmundlöcher zeigen –  wenn auch nur für kurze Zeit – bergbaulich erschlossen.

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Zu den ältesten Gesteinen gehört der Trochitenkalk (Untere Hauptmuschelkalk-Formation, mo1), der vor ca. 240 Millionen Jahren unter Meerbedeckung entstanden ist.

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Nach einer Aufschlusslücke folgt der untere Mitteljura mit leicht eisenschüssigen Kalksteinen.

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Die Schichtenfolge im Wollbachtal endet mit dem Hauptrogenstein (Hauptrogenstein-Formation, bjHR, früher Braunjura epsilon).

Die Wege sind größtenteils unbefestigte, befahrbare Waldwege. Am nördlichen Ende verläuft ein ca. 300 m langer Abschnitt auf einem Trampelpfad über eine Wiese und einen historischen Karrenweg.

Infomaterialien

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Kandern-Egerten

Geologischer Erlebnispfad – keine Infomaterialien vorhanden!

Textquellen

Keine Textquellen vorhanden.

Freiburg: Geologischer Stadtspaziergang

Die kleine Wanderung durch die Geologie Freiburgs beginnt am Stadtgarten mit dem Überqueren der Schwarzwaldrandverwerfung und dem Anstieg zum Restaurant Dattler. Hangparallel geht es zum Kanonenplatz, wo die Landschaftsformen und geologischen Verhältnisse der Umgebung von Freiburg präsentiert werden. Ein – bei gutem Blick – umfassender Überblick von Südosten (Zartener Becken und Schwarzwald) über den Lorettoberg und Schönberg im Süden, über die Freiburger Bucht mit dem Kaiserstuhl und den Vogesen im Westen bis in die Niederungen von Elz und Glotter und die Hügel der Emmendinger Vorberge – nahezu 270° Freiburg!

Noch besser und umfangreicher ist der Blick von Schlossbergturm auf der Schlossbergnase hoch über dem Kanonenplatz.

Nach dem Abstieg in die Altstadt führt der Weg über das Schwabentor, zum Oberlindenbrunnen und dem Augustinerplatz mit seinen Straßenpflastern und seiner Lage im Übergang von der Niederterrasse zur Dreisamaue. Auf dem weiteren Weg über die Schusterstraße zum Münster sind Häuser und Fassaden aus Gesteinen der ganzen Welt zu sehen. Vorbei am erzbischöflichen Ordinariat und der Münsterbauhütte führt der geologische Spaziergang wieder zurück zum Stadtpunkt im Stadtgarten.

Infomaterialien

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Freiburg

Geologischer Stadtspaziergang – keine Infomaterialien vorhanden!

Textquellen

Schriftenreihe der Deutschen Geologischen Gesellschaft für Geowissenschaften: Geotope und Geotourismus im digitalen Zeitalter, Heft 94, 2019.

Todtnau: Bergbaulehrpfad Mausboden

Der Bergbaulehrpfad Mausboden ist ein bergbaugeschichtlicher Wanderweg. An wichtigen Stellen des Grubengeländes sind Informationstafeln aufgestellt. Die Dauer einer Wanderung beträgt 2 bis 3 Stunden, je nach Laufgeschwindigkeit.

Todtnau war im Mittelalter eines der Zentren des Südschwarzwälder Silberbergbaus. Die „Grube Maus“ nahm eine Sonderstellung in der Region ein: Sie war die einzige Grube, die über eine eigene Erzaufbereitung und Schmelzhütte verfügte, in der das Erz geschmolzen und das Silber vom Blei getrennt wurde.

Der Bergbaupfad beginnt mit einer Seilbahnfahrt auf den Hausberg Hasenhorn, natürlich kann man den Berg auf zu Fuß erklimmen. Nach einem Blick auf Feldberg und Belchen führt der Weg zum Gisiboden. Bald kreuzt man den Blei-Zink-Gang zum ersten Mal. Vorbei an Stollen, einer angeschnittenen Halde, auf der noch Flussspat gefunden werden kann, gelangt man zum alten St. Barbara-Stollen. Er dient heute als Brunnenstube der Todtnauer Wasserversorgung.

Bis zum Ausgangspunkt der Tour an der Talstation braucht man rund 2 bis 3 Stunden. Die Wegstrecke beläuft sich auf rund 6 Kilometer, sofern man das Hasenhorn mit der Seilbahn erklimmt. An wichtigen Stellen des Grubengeländes sind Informationstafeln aufgestellt.

Der Lehrpfad wurde in den 1980er und 90ern angelegt und hatte nach der 2000er Wende kaum noch Interesse bei der Bevölkerung. Nach und nach wurde dann leider die Wegpflege vernachlässigt, so dass heute nur noch sehr wenig von dem Weg vorhanden ist.

Jedoch gibt es mit dem St. Barbarastollen und dem St. Mariastollen noch zwei Stolleneingänge im Todtnauer Mauswald, die man besuchen kann.

Wegbeschreibung:

Mit der Hasenhorn-Seilbahn kann man bequem auf das Hasenhorn hinauf und dann quasi nach Todtnau hinunter wandern. Die Stolleneingänge sind nicht ausgeschildert. Der untere St. Barbarastollen ist direkt neben dem Hochbehälter der Trinkwasseranlage. Um an den Stolleneingang zu gelangen muss man dem Bach auf der rechten Seite bergauf folgen.

Infomaterialien

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Todtnau

Bergbaulehrpfad Mausboden – keine Infomaterialien vorhanden!

Textquellen

Tourist-Information Bergwelt Todtnau

Niedereschach-Schabenhausen: Geologischer Lehrpfad

ACHTUNG

Die Streckenführung des Geologischen Lehrpfades ist nicht bekannt. Der Track in der Karte zeigt lediglich die kürzeste Verbindung zwischen den beiden Stollen „Otto am Kohlerberg“ und „Karl im Mailänder“.

Hinweise auf die genaue Streckenführung werden gerne entgegengenommen.

Bergbau in Niedereschach-Schabenhausen

Schriftliche Hinweise auf den Bergbau in Niedereschach-Schabenhausen reichen zurück ins Jahr 1511. Aufzeichnungen aus den Jahren 1520 und 1602 weisen auf einen Kupfererzabbau hin, der wegen Unergiebigkeit um 1608 eingestellt wurde. 1781 wurden kurzzeitig erneut Grabungen vorgenommen.

Im Mittelalter wurden auf der Suche nach Silber und Kupfer zwei Stollen angelegt:

  • Grube „Karl im Mailänder“ (Ortsteil Kappel)
  • Grube „Otto am Kohlerberg“ (Ortsteil Schabenhausen)

Beide Stollen waren lange Zeit verschüttet, wurden aber durch die Forschungs- und Arbeitsgemeinschaft für historischen Bergbau e.V. (FAG Bergbau) in Schabenhausen aufgewältigt. Der Verein hat sich 2015 aber nach 25-jähriger Tätigkeit aufgelöst. Seither sind auch keine Befahrungen der Stollen mehr möglich. Die Stollen wurden jedoch noch „für die Nachwelt gesichert“.

 

Wegstrecke

Der Geologische Lehrpfad scheint nach eigenen Recherchen heute nicht mehr „in Betrieb“ zu sein. Hinweise zum Zustand des Weges und zur Beschilderung sind nicht bekannt, werden aber gerne entgegengenommen.

Nach einer früheren Beschreibung auf der Webseite der Gemeinde Niedereschach beginnt der Lehrpfad am Buswartehäuschen „Kohlerberg“, von wo der Weg bis zum Bergwerkstollen „Otto am Kohlerberg“ führt.

(Weitere Informationen zum „offiziellen“ Streckenverlauf sind nicht bekannt.)

Infomaterialien

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Geologischer Lehrpfad Niedereschach-Schabenhausen

Keine Infomaterialien vorhanden!

Textquellen

Schweighausen: Achatweg

Auf einem gut 4 km langen Rundweg erfahren Sie viel Interessantes über die Achate des Geisbergs. Unter Mineraliensammlern gelten die Geisberger Achate wegen ihrer Farbgebungen als die schönsten Achate in der näheren und weiteren Umgebung. Insgesamt 17 Schautafeln informieren den Wanderer über die Entstehung und Verwendung der Achate und erläutern die Beliebtheit bei den verschiedensten Mineraliensammlern, wie z.B. Johann Wolfgang von Goethe.

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Bei den Steinen ist es wie bei den Menschen; selten findet man einen Außergewöhnlichen.

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Johann Wolfgang von Goethe
Dichter und Naturforscher

Natürlich dürfen Sie dabei auch selbst aktiv werden – und zum Beispiel auf dem Klopfplatz Gestein behauen. Vielleicht werden Sie ja fündig und entdecken tatsächlich einen Edelstein.

1825 war Carl Christian Gmelin, Direktor des markgräflichen Naturalienkabinetts in Karlsruhe, in der Gemarkung Schweighausen auf Exkursion. Er war auf der Suche nach nutzbaren Mineralien für den Großherzog von Baden und nach Schaustücken für die damals bei den vermögenden Adligen in Mode gekommenen Mineralienkabinette. Über seine geologisch-mineralogische Exkursion im oberen Schuttertal schreibt Gmelin:

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(…) Von Schweighausen ging ich unter anderem auf den hohen Geisberg, der oberhalb in sehr beträchtlicher Ausdehnung ganz kahl und steril ist. Er besteht aus Granit und Gneis, der mit Porphyr endigt. (…) Unter dem sogenannten Hünersattel (Hünersedel) und dem Geisberg und teils in der Schutter fand ich im Geröll Granit, Gneis, Syenit, Quarz und Hornstein, sehr schöne und mannigfaltige Tonjaspiss, Achate, Chalzedone und Jaspisse, die durch die Regengüsse von den Bergen herunter geschwemmt wurden. Ich überzeugte mich bald von ihrer eigentlichen Lagerstätte auf dem schroffen und hohen Hünersattel (Hünersedel) und auf dem etwas entlegenen und höheren Geisberg. Es dürfte sich der Mühe und der geringen Kosten lohnen, sowohl den ersten als den letztern Berg auf Achate, Jaspisse und Porhyre von ausgezeichneter Schönheit genauer zu untersuchen und zu benutzen. Die grünen Jaspisse, die bunten Trümmerjaspisse und der seltene apfelgrüne Porphyr, die daselbst vorkommen, gehören zu den selteneren mineralogischen Erscheinungen im Großherzogtum Baden und dürften in der Folge im Auslande gesucht sein.

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Carl Christian Gmelin
Direktor
Markgräfliches Naturalienkabinett Karlsruhe

Auch heute noch ist die Schweighausener Gemarkung bei den Mineraliensammlern bekannt für seine Achate, auch wenn die Fundmöglichkeiten gegenüber den früheren Jahrhunderten stark abgenommen haben. Denn die relativ geringmächtige Schicht ist seit Jahrhunderten Ziel intensiven Abbaus.

1930 wurde an der heutigen L 102 der „Rote Steinbruch“ als Porphyrsteinbruch eröffnet. 1937 wurde dieser als Steinbruch in dem Schottermaterial für den Straßenbau abgebaut wurde, übernommen. Der 1957 still gelegte Steinbruch an der Straße nordöstlich von Schweighausen enthielt die größten und schönsten Achate. Leider fiel der Achat-Fundort dem Ausbau der Geisbergstraße zum Opfer.

Die größten Schweighausener Achatsammlungen befinden sich heute in Privatbesitz. Aber auch auf dem Rathaus im Ortsteil Schweighausen können einige Fundstücke bewundert werden.

Das Begleitheft zum Achatweg gibt es bei der Tourist-Info Schuttertal.

Infomaterialien

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Schweighausen

Achatweg – keine Infomaterialien vorhanden!