Wasseralfingen: Bergbaupfad

23 Schautafeln informieren, wie der Eisenerzbergbau die Region geprägt und welche Spuren er bis heute hinterlassen hat: Von halb verfallenen Grubengängen bis zur ersten Zahnradbahn Deutschlands. Außerdem locken fantastische Panoramen bis Ellwangen und den drei “Kaiserbergen”.

Der Wasseralfinger Bergbaupfad ist in drei Themenrunden eingeteilt, die sich beliebig kombinieren lassen. Die gesamte Tour (Braunenbergrunde) ist ca. 6,6 km lang.

Wegstationen gesamte Strecke (Braunenberg-Runde)
Station 1: Tiefer Stollen
Station 2: Erste Zahnradbahn
Station 3: Erzweg
Station 4: Seilbahn
Station 5: Erzhäusle
Station 6: Stöcklesstollen
Station 7: Forst und Bergbau
Station 8: Woher kommt das Eisen?
Station 9: Wilhelmsstollen
Station 10: Winkelstation
Station 11: "Süßes Löchle"
Station 12: Abraumhalden
Station 13: Wetterstollen
Station 14: Woellwarthstein
Station 15: Attenhofer Stollen
Station 16: Fachsenfelder Arbeiterweg
Station 17: Woellwarth gegen Ellwangen
Station 18: Kalksteinbruch
Station 19: Kapelle Röthardt
Station 20: Tiefer Hilfs- und Wasserstollen
Station 21: Pulvermagazin
Station 22: Tagesstrecke Nr. 1
Station 23: Erzrutsche

Erzweg-Runde

Auf der Erzwegrunde erfahren Sie nicht nur, wie das Erz seinen Weg ins Tal gefunden hat: ob auf dem namensgebenden Weg, per Zahnrad oder gar Drahtseilbahn. Sondern auch alles über die Boomjahre des Bergbaus um 1860.

Bergbau-Runde

Im Mittelpunkt steht der frühe (um 1800) und späte (um 1920) Bergbau am Braunenberg. Außerdem wird dargestellt, woher das Eisen eigentlich kommt und wie es gewonnen wurde.

Aussichts-Runde

Die nördlichste Runde des Bergbaupfades lockt nicht nur mit tollen Panoramen. Erzählt wird auch ein waschechter Wirtschaftskrimi aus dem Jahr 1611: Der Erzentdecker Hans Sigmund von Woellwarth gegen den Fürstpropst von Ellwangen.

Infomaterialien

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Bergbaupfad Wasseralfingen

Beschreibung Infotafeln

Veringenstadt: Historienweg

Gemütlicher Rundwanderweg mit einzelnen geschichtsträchtigen Stationen über die Eisenerzgewinnung, deren Erzgräber und die Entstehung des Laucherttals durch das Jurameer. Der Weg wurde im Juli 2017  eingeweiht.

Der Historienweg ist in seiner Themenvielfalt eine einzigartige und umfassende Schau auf die Zusammenhänge von Erdgeschichte, Wirtschafts- und Siedlungsgeschichte.

Beim Parkplatz „Veringerhütte“ befindet sich ein schöner Grillplatz.

Wegstationen
Station 1: Lesesteinwall

Unzählige Steine mussten die Bauern aus ihren Feldern räumen, um säen und pflanzen zu können. Am Feldrand abgelegt, häuften sich diese zu beachtlichen Wällen auf. Dadurch entstanden wertvolle Lebensräume für seltene, geschützte Arten unserer heimischen Flora und Fauna.

Station 2: Erzgruben

Die Gewinnung von Roheisen aus Bohnerz, einem der bedeutendsten Wirtschaftszweige des 19. Jahrhunderts, wird hier, am Ort ihrer Entstehung, umfassend und sehr anschaulich dargestellt. Von der Arbeit der Erzgräber, Erzwäscher, Fuhrleute, Köhler und Eisenhütten, bis zu den Erzeugnissen aus Eisen, reicht die Themenpalette.

Station 3: Schwammriff

Wer an diesem herrlichen Aussichtspunkt bereit ist, auch einen Blick in die Entstehungsgeschichte der Landschaft und ihrer eigenartigen Felsformationen zu werfen, wird staunen. Über Jahrmillionen haben gewaltige Kräfte aus dem Erdinneren den „Lauchertgraben“ geschaffen. Sehr kompakt und verständlich ist dieser Lernort für Genießer.

Station 4: Hutewald

Wie sich Ackerbau und Viehzucht unserer Vorfahren entwickelten und welchen Einfluss die Art der Landbewirtschaftung auf das Landschaftsbild hatte, wird am Originalschauplatz, auf dem Breitenberg, anschaulich dargestellt. Unter einer nachgebauten Schutzhütte für Weidetiere erwartet Sie ein origineller Schweinehirte.

Station 5: Siedlungsstelle

Hinter dem Torbogen, am Eingang zur Siedlungsstelle, wird es spannend. Die geheimnisvollen Spuren früher Siedler eröffnen sich erst bei genauer Betrachtung. Das Beeindruckende ist, hier eine „Wohnkultur“ zu erleben, die auf das Lebensnotwendige beschränkt war und nur aus wenigen verfügbaren Materialien geschaffen wurde.

Infomaterialien

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Veringenstadt

Faltblatt „Historienweg“

Textquellen

Faltblatt „Historienweg“

Eislingen: Lehrpfad „Jurameer und mehr“

Themen

Geologische Geschichte der Fils, Mineralwasser, Theologe und Geologe Dr. Engel, Aufschluss der Fundschicht, Darstellung der Fundsituation, die drei Kaiserberge als Zeugenberge, Geologische Beschaffenheit der Schwäbischen Alb, Ölschiefer-Gewinnung, Schichtaufbau im Bereich der B 10 neu, Flurbereinigung technische Daten im Rahmen der B 10 Eislingen.

Der Weg führt über 4,6 km vorbei am einstigen Grabungsgelände zu 12 Stationen und bietet detaillierte thematische Beschreibungen.

Wegstationen
Station 1: Einstieg ins "MEHR"

… die Eislinger Stadthalle.

Im Foyer schwebt die Rekonstruktion eines über 6 m langen Fischsauriers unter der Decke. Er erinnert daran, dass beim Bau der Umgehungsstraße der B 10 im Bereich der Näherhöfe Reste eines jurazeitlichen „Saurierfriedhofes“ entdeckt wurden. Die Menge und die Erhaltung, die Artenzusammensetzung sowie die wahrscheinliche Todesursache waren so sensationell, dass in der Stadthalle Eislingen im Jahre 2006 eine Ausstellung „In einem Meer vor unserer Zeit – das Jurameer vor 181 Millionen Jahren“ stattfand.

Station 2.1: Geknickte Fils - geköpfte Täler
Station 2.2: Ein schaffiger Schwabe
Station 3: Natürlich prickelnd
Station 4: Dr. Engel - Theologe und Geologe
Station 5: Dr. Engel - Geologe und Theologe
Station 6: Der Hohenstaufen
Station 7: Die Fundstelle - hier fing alles an
Station 8: Halbzeit - Mahlzeit
Station 9: Schwäbische Alb - die blaue Mauer
Station 10: Zeitreise ins Jurameer
Station 11: Die Flur - neu geordnet

Infomaterialien

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Eislingen

Faltblatt „Jurameer und mehr“

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Lehrpfad "Jurameer und mehr"

Infotafeln

Textquellen

Faltblatt „Jurameer und mehr“

Schwäbisch Gmünd: Geologischer Pfad Schwäbisch Gmünd-Hohenrechberg

Der schon seit 1974 bestehende Geologisch Pfad von Schwäbisch Gmünd auf den Hohenrechberg wurde nunmehr vom Naturkundeverein Schwäbisch Gmünd vollständig erneuert. In Zusammenarbeit mit dem Baubetriebsamt und der Touristk und Marketing GmbH der Stadt Schwäbisch Gmünd sowie der Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins entstand ein aufschluss-reicher und informativer naturkundlicher Weg auf den Gmünder Wallfahrtsberg.

Der Geologische Pfad Schwäbisch Gmünd–Hohenrechberg erläutert auf einer Weglänge von ca. 4,5 Kilometern die Schichten des Mittleren Keuper, des Unter-, Mittel- und Oberjura. An 24 Stationen mit 26 Tafeln, 2 Panoramen, 10 Vitrinen und Stelen werden die Landschaft, Geologie, Paläontologie, Boden- und Gesteinsnutzung, Pflanzen- und Tierwelt eindrucksvoll beschrieben. 394 Höhenmeter können erwandert werden. Mehrere interessante Geotope liegen am Weg.

Start

Der Start beginnt im Hölltal am Parkplatz Schützenhaus im Westen der Stadt. Der erste Teilabschnitt (Stationen 1 bis 8) führt nach Metlangen. Auf Wanderwegen kommt man zum Parkplatz zurück. Hierfür sind insgesamt zwei Stunden einzurechnen.

Der Einstieg in den zweiten Teilabschnitt ist in Metlangen möglich. Hier bietet sich der Parkplatz am ehemaligen Bahnhöfle an. Von dort können ab Station 9 bis zum Ende bei Station 24 nahezu alle Jurastufen erwandert werden. Für diese Strecke sind hin und zurück wenigsten drei Stunden einzurechnen.

Eine dritte Einstiegsmöglichkeit führt von Rechberg-Vorderweiler über den Kreuzweg zu den Stationen 19 bis 24.

Einkehrmöglichkeiten gibt es sowohl in Metlangen, als auch in und auf dem Rechberg, in Straßdorf sowie an Wochenenden in diversen Schützenhäusern. Der gesamte Pfad lässt sich auch als Radstrecke „erfahren“. E-Bikes sind für die steilen Abschnitte eine wertvolle Hilfe.

Textquelle: Naturkundeverein Schwäbisch Gmünd

Mif freundlicher Genehmigung. Vielen Dank.

Mehr Infos

Lesen Sie hier die Beschreibung des Lehrpfades beim LGRB.

Wegstationen
Station 1: Beginn im Hölltal

Der Geologische Pfad erschließt einen typischen Ausschnitt der Süddeutschen Schichtstufenlandschaft. Härtere Gesteine bilden Steilstufen, die weicheren ergeben Verebnungsflächen. Auf dem Weg vom Hölltal zum Hohenrechberg werden die Schichten des Mittleren Keuper sowie des Unterjura (Schwarzjura), Mitteljura (Braunjura) und Oberjura (Weißjura) vorgestellt.

Die Aue des Hölltales

Im Bachbett werden Gesteine des Keuper und Jura mitgeführt. Sie gelangen in die Rems. Früher wurden sie als Remskies genutzt. Die Sande und Tonmergel (Letten) des Stubensandsteins sind verschieden farbig.

In der Talaue herrschen Nassböden vor. Sie wurden früher als feuchte Wiesen genutzt. Inzwischen sind es Hochstaudenfluren mit Gewöhnlicher Pestwurz, Riesenschachtelhalm, Kohldistel, Sumpfdotterblume und Mädesüß. Bachbegleitende Bäume sind Schwarzerle, Traubenkirsche und verschiedene Weidenarten.

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Station 2: Mittlerer Stubensandstein

Das Gestein, ein grobkörniger, weißlich-rötlicher Stein aus Quarzsand wurde früher als Scheuermittel (Stubensand) und als Werkstein verwendet.

Die Gesamtmächtigkeit des Stubensandsteins beträgt etwa 100 m. Die Festlandablagerungen verdanken ihre Entstehung Wind und Wasser. Am Hang wächst ein bodensaurer Buchen-Tannenwald mit Fichte. Die Sandböden sind nährstoffarm und sauer. Sie werden von säurezeigenden Moosen bewachsen.

Außerdem findet man dort säureliebende Farne z.B. Breitblättrigen Dornfarn und Weiße Hainsimse. Die Felsen sind meist von Flechten und Moosen bewachsen

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Station 3: Tiefenbach

Links oben ist eine Brücke für Fußgänger, rechts quert der Fahrweg den Bach in einer Furt. Im Bachbett weißgrauer, feinkörniger Sandschiefer, der kleine Stufen bildet.

Schichtung am Prallhang

  • eiszeitliche Bachgerölle
  • gelbweißer Sandstein mit rostfarbigen Bändern
  • bei beginnender Verwitterung
  • grüngrauer Ton mit zweiwertigem Eisen
  • violettroter Ton mit dreiwertigem Eisen
  • Bachbett mit Geröllen

Erosion am Prallhang

  • Wurzeln werden freigespült
  • Baum ist stark gefährd

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Station 4: Gerölle des Höllbaches

Die Gesteine des Oberen Stubensandstein sind am Weg nicht aufgeschlossen. Typische Gesteinsstücke im Geröll des Höllbaches sind der weiße Höhlensandstein, mittel- bis grobkörnig, darüber der härtere Sandstein mit spiegelnden Bruchflächen. Die angewitterten Gesteine höher gelegener Schichten sind faustgroße, weißlich-rote Kalk-Mergel-Knollen, graubraune, feinkörnige Angulatensandsteine, blaugraue Arietenkalke mit Greifenmuschelnund weitere Kalke höherer Unter- und Mitteljuraschichten.

Folgende Gewässerorganismen unter den Steinen zeigen den guten Zustand des Baches an: Köcherfliegenlarven, Eintagsfliegenlarven, Steinfliegenlarven und Bachflohkrebse. Manche Steine sind mit einem braunen Belag versehen. Es sind Kieselalgen.

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Station 5: Knollenmergel

KNOLLENMERGEL

TROSSINGEN-FORMATION
Mittlerer Keuper (km5)

Das Gestein, ein weinroter, feinbröckeliger Ton-Mergelstein enthält lagenweise unregelmäßig weißliche, bis zu faustgroße Kalkknollen.

Die Mächtigkeit ist hier etwa 12-18 m. Der Knollenmergel entstand durch Windablagerung von feinkörnigem Verwitterungsmaterial. Es wurde in einem weiten, fl achen Landbecken abgelagert. Im warmen Klima breiteten sich Seen und Sümpfe aus. Sie trockneten während Phasen mit geringen Niederschlägen aus. Der fein verteilte Kalk verdichtete sich zu Kalkknollen.

Durch die dort größere Schichtmächtigkeit und das Vorkommen von Landsauriern (Plataeosaurus) wird der Knollenmergel neuerdings TrossingenFormation genannt.

Knapp oberhalb der tonigen Mergel liegen Quellen. Durch die Wasseraufnahme quillt der Tonmergel. Er vergrößert sein Volumen und es kommt es zu Hangrutschungen. Knollenmergelhänge besitzen charakteristische, buckelige Oberfl ächen mit feuchten Senken, ein Hinweis auf Bodenbewegungen. Bäume zeigen oft Säbelwuchs. Genutzt werden Südlagen als Streuobstwiesen. An Nordhängen wächst ein nährstoffreicher, krautiger Buchen-Tannenwald. Es ist auch ein schlechter Baugrund. Ackerbau ist nicht möglich.

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Station 6: Angulatensandstein

Angulatensandstein
Unterjura (Hettangium, he2), früher Schwarzjura Alpha 2

Die durch den Eisengehalt gelbbraun gefärbten, feinkörnigen Sandsteine „blättern“ oft buchartig, daher auch „Buchsandstein“.

Ihre Mächtigkeit von ca. 10 m nimmt nach Nordosten ab und nach Südwesten zu. Ihre Entstehung verdanken sie ins Meer eingeschwemmten Sanden. Sie wurden in Festlandnähe als Sandbänke abgelagert. Rippelmarken und Kriechspuren von Würmern und Krebsen zeigen als „Zopfplatten“ den ehemaligen Meeresstrand an.

Körperlich erhaltene Fossilien sind seltener, dafür umso häufiger Spurenfossilien auf Schichtgrenzen. Schnecken und Muscheln treten gehäuft auf; selten sind Ammoniten (Schlotheimia angulata) und Seesterne.

Über buckligen Wiesen des weichen Knollenmergels bildet der harte Angulatensandstein, meist vom Laubwald bedeckt, die markante Steilkante. Erkläre die Entstehung der Steilstufe.

Darüber folgt die Verebnungsfläche, deren Böden kalkarm, steinig und sandig-lehmig sind. Sie tragen Getreide, Mais und Hackfrüchte. Früher wurde der kompakte Hauptsandstein vorwiegend als Werkstein für Mauern, Türme und Gebäudesockel verwendet.

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Station 6a: Entstehung Jura

Entstehung und Gliederung des Jura

Vor etwa 200 Millionen Jahren brach von Norden her das Weltmeer in unser Gebiet ein. Als flaches Randmeer bestand es rund 60 Millionen Jahre. In dieser Zeit wurden etwa 600 m Gestein abgelagert. Die Ablagerungen des „Jurameeres“ lassen sich bei uns deutlich nach Art und Farbe der Gesteine in drei Gesteinsserien unterteilen (von unten nach oben):

  • früher Schwarzjura, heute Unterjura genannt,
  • früher Braunjura, heute Mitteljura genannt,
  • früher Weißjura, heute Oberjura genannt.

Im Rahmen der Globalisierung erfolgt heute nach der Internationalen Schichtstufengliederung eine Unterteilung der Stufen nach Orten, an denen sie typisch ausgeprägt sind. Nach diesen „Typuslokalitäten“ gehören in den Unterjura Pliensbach bei Zell unterm Aichelberg (Pliensbachium) und in den Mitteljura Aalen (Aalenium). Für den Süddeutschen Jura ist allerdings die von Friedrich August Quenstedt entwickelte Untergliederung nach jeweils sechs griechischen Buchstaben (alpha – zeta) heute noch üblich.

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Station 7: Arietenkalk

Verebnungsfläche auf dem Arietenkalk
Unterjura (Sinemurium si 1), früher Schwarzjura Alpha 3

Sehr harte, blaugraue Kalke verwittern rostbraun. Das harte kompakte Gestein bildet Verebnungen.Mächtigkeit: etwa 3 m, nördlich der Rems auf 4 m ansteigend.

Prägend sind zahlreiche, große Ammoniten (Arieten) und die „Gekrümmte Greifenauster“ Gryphaea arcuata. Daher wird er auch Arietenkalk oder Gryphäenkalk genannt.

Der Arietenkalk entstand im durchlichteten Flachmeer mit Austernbänken und vielen anderen Lebewesen: Ammoniten, Belemniten, Muscheln, Schnecken, Brachiopoden, Seelilien und Saurier.

Die Verwitterung führt zu fruchtbaren Lehmböden. Sie werden als Äcker mit Getreide und Mais genutzt.

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Station 8: Obtususton

ObtusustonFormation
Unterjura (Sinemurium si2), früher Schwarzjura BETA

Die dunkelgrauen, schiefrigen Tone und Tonmergel sind zum Teil mit Toneisenknollen durchsetzt und haben eine Mächtigkeit von etwa 10 m. Fein verteilter Pyrit gibt dem Tonstein seine graue Farbe. Im oberen Teil tritt eine Mergelkalkbank auf. Die bergfrisch grauen Tonsteine verwittern zu braunem Ton.

In einem tiefgründigen Meer setzte sich Schlamm ab, der zu Tonstein wurde. Sie sind fossilarm. Die kleinwüchsigen Formen sind auf wenige raue Mergellagen beschränkt. Der Ammonit Asteroceras obtusum ist namengebend (früher A. turneri). Außerdem kommen Belemniten, Austern und Seelilien vor.

Über der Verebnungsfl äche des Arietenkalks bildet sich in der Landschaft ein sanfter Anstieg, westlich der Tafel deutlich sichtbar. Die schweren, wechselnassen oder wechseltrockenen Tonböden werden häufi g als Streuobstwiesen genutzt. Früher wurden die Tone als Rohstoff zur Ziegelherstellung und als Material für Töpfereien verwendet.

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Station 9: Numismalismergel

SCHWACHE VEREBNUNG DER NUMISMALISMERGEL
Unterjura (pliensbachium pb 1), früher Schwarzjura gamma

Gelbliche Mergel mit Mergelkalkbänken, oft von laibartigem Aussehen bilden eine schwache Verebnung. Auf ihr liegt der Teilort Metlangen.

Die Internationale Schichtstufenbezeichnung Pliensbachium leitet sich vom Ort Pliensbach bei Zell unterm Aichelberg ab. Hier ist die gesamte Folge im Ortsbach aufgeschlossen. Die etwa 6 m mächtige Schichtfolge entstand in einem durchlichteten Flachmeer mit reicher Tierwelt. Artenreich sind die vorkommenden Ammoniten, Belemniten, Muscheln und Armkiemer (Cincta numismalis). Letztere erhielt ihren Namen durch ihr münzförmiges Aussehen.

Daneben findet man Nautiloiden, Seelilien und Seelilien-Stielglieder. Im Böbingen an der Rems fand man eine ganze Seelilienkolonie. In der fossilreichen Davoeibank kommt der Ammonit Dactylioceras davoei vor.

Bei einer Häufung an Belemniten spricht man von einem Belemniten-Schlachtfeld. Hier wurden die kalkhaltigen Innenskelette der mit den Tintenfischen verwandten Tiere durch die Wasserströmung zusammengeschwemmt.

Die Mergelböden liefern nach Entwässerung ertragreiche Fettwiesen und zwar schwer bearbeitbare, aber fruchtbare Äcker (Weizen).

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Station 10: Amaltheenton

Amaltheenton Im Unterjura
Unterjura (Pliensbachium pb2), früher Schwarzjura Delta

Blaugraue, schiefrige Tonsteine verwittern zu kleinen, helleren Plättchen und später zu Ton. Der glänzende Pyrit (das „Katzengold“) verrostet bei Wasser- und Luftzutritt.

Toneisenknollen, die sich konzentrisch um einen meist organischen Kern bilden, bleiben als solche erhalten und verwittern braun. Als Besonderheit kommen Septarien vor – Knollen, die durch Schrumpfung Risse bekamen und durch Pyrit oder Calcit wieder ausgefüllt wurden.

Die Tone mit einer Mächtigkeit von etwa 10 m wurden in ein tiefgründiges, sauerstoffarmes Meer eingetragen. An Fossilien findet man Ammoniten (Amaltheen), Belemniten, Schnecken und Muscheln.

Die wechselnassen Böden sind ackerbaulich schwer bearbeitbar und werden als Grünland und Streuobstwiesen genutzt.

Ausblick: Wasserschlos (Wurzeln der Staufer)

Die reizvolle Anlage westlich des Geologischen Pfads hat die vielen Jahrhunderte seit dem Mittelalter so gut überstanden, dass sie heute das Paradebeispiel einer „Stauferburg“ abgibt. Ein Ausflug in das Museum lohnt sich nicht nur für Fans von Rittern und Burgen: Hier wird der Alltag im Mittelalter wieder lebendig.

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Station 11: Posidonienschiefer

Verebnung des Posidonienschiefers

Unter Jura (Toarcium tc1), früher: Schwarzjura epsilon

Die grauen, plattigen, ölhaltigen Schiefer sind ca. 6 m mächtig. Am Boden eines tiefen, sauerstoffarmen Meeres bildete sich Faulschlamm. Er enthielt viel organische Substanz. Aus ihm sind die dunklen Schiefer entstanden.

Zwischenlagen enthalten so genannte Stinkkalkbänke. Der Geruch wird durch den eingelagerten Schwefelkies hervorgerufen. In den oberflächennahen Schichten lebten Saurier, Fische, Ammoniten, Belemniten, Muscheln (Bositra buchi = Posidonia bronni). Das weltberühmte Museum in Holzmaden zeigt die ganze Vielfalt dieser Lebewelt.

Die fälschlicherweise als Seegrasschiefer bezeichneten Fraßspuren sedimentfressender Würmer bilden die untere und obere Grenze. Treibholz verwandelte sich in Gagat. Er wurde in Schwäbisch Gmünd zur Herstellung der Perlen von Rosenkränzen verwendet.

Der Schiefer bildet zusammen mit den Kalken eine schwache Stufe in der Landschaft. Sie werden zu kalkhaltigen, lehmigen Tonböden.

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Station 12: Jurensismergel

Übergang zum Mitteljura

Jurensismergel (toarcium tc2), früher schwarzjura zeta

Hellgraue, gelb verwitternde Mergel mit knollig ausgebildeten Mergelkalkbänken bilden den Übergang zum Opalinuston. Nach oben werden die Schichten heller.

Sie entstanden als Ablagerungen in einem mäßig tiefen, schwach bewegten Meer. Durch spätere strömungsbedingte Bewegungen des Meeresbodens wurde ältere Ablagerungen mit neuen durchmischt. Das erklärt auch die unterschiedliche Mächtigkeit zwischen 2 und 8 m. Eine daraus entstandene Besonderheit stellt die Anreicherung von Ammonitengehäusen vieler Arten in einem Horizont bei Aalen-Hammerstadt dar – die Hammerstadter Brekzie.

Die Mergel sind sehr fossilreich. Zahlreiche Ammoniten- ,Belemniten- und Muschelarten kommen vor. Namensgebend ist der Ammonit Lytoceras jurense. Häufi g fi ndet man auf Äckern dessen Bruchstücke. Sie brechen meist an den Anwachslinien der Kammerscheidewände (den Lobenlinien) und sehen aus wie

Der Übergang von der Verebnung des Posidonienschiefers zu den welligen Hängen des Opalinustons ist schwer erkennbar. Die Landwirtschaft nutzt die schweren Mergelböden als Fettwiesen und zum Getreideanbau.

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Station 13: Opalinuston

Wiesenhänge des Opalinustons

Mitteljura (Aalenium al 1), früher Braunjura Alpha

Die rund 105 m mächtige, meist tonige Gesteinsfolge beginnt mit blau-schwarzen, schiefrigen Tonen. Nach oben nimmt der Feinsand- und Glimmergehalt zu. Durch sein südöstliches Gefälle von rund 3 –4 % wird die Mächtigkeit geringer eingeschätzt. Der leitende Ammonit Leioceras opalinum kommt manchmal mit weißer, opalisierender Schale vor.

Toneisengeoden bis zu 200 mm Durchmesser findet man oft in Lagern angereichert.

Bei Nässe neigt der Ton zu Rutschungen, sichtbar am welligen Hanggelände.

Die schweren Tonböden werden zum Teil vom darüber liegenden verwitterten Eisensandstein überdeckt. Durch ihre geringe Wasserdurchlässigkeit bilden sich an der oberen Schichtgrenze häufig Quellhorizonte. Dann entstehen in Bächen Tobel. Das sind tief eingeschnittene, schluchtartige Steilhänge.

Lange Jahre diente der Ton zur Herstellung von Dach- und Wandziegeln (Essingen, Ottenbach). Landwirtschaftlich liegt Wiesennutzung vor, in klimatisch begünstigten Lagen Obstbau. Vor allem in Gräben finden sich Feuchtigkeitszeiger wie das Zottige Weidenröschen, die Bachnelkwurz, das Mädesüß und die Blaugrüne Binse.

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Station 14: Eisensandstein

Eisensandstein

Mitteljura (oberes aalenium al2), (früher Braunjura beta, Personatensandstein)

Der Eisensandstein liegt als schützende Decke über dem Opalinuston. Er bildet die erste steile Mitteljura-Schichtstufe.

Die Ablagerungen dieser Formation wurden vor ca. 175 Mio. Jahren vom Festland in ein Flachmeer eingetragen. Die Mächtigkeit beträgt ca. 55 –60 m. Vier überwiegend sandige Horizonte, die von meist tonigen Sedimenten unterbrochen werden, lassen sich von unten nach oben unterscheiden: Zopfplattenschichten, Unterer Donzdorfer Sandstein, Personatensandstein und Oberer Donzdorfer Sandstein. Das verwitterte Gestein ist gelbbraun oder braun gefärbt. Eisenführende Flözhorizonte sind bei uns nur geringmächtig vorhanden. In Aalen/Wasseralfi ngen sind sie mächtiger ausgebildet. Sie waren die Grundlage der dortigen Eisenindustrie.

Der Donzdorfer Sandstein gehörte zu den wichtigsten Bau- und Bildhauersteinen in unserem Raum (Wallfahrtskirche und Ruine Rechberg, Schloss in Donzdorf). Die kleine Muschel Pecten personatus (heute = Variamussium pumilum) gab dem Personatensandstein den Namen.

Die Steilstufe ist ein Mischwald aus Laub- und Nadelbäumen vor allem mit Buche, Tanne, Fichte, Bergahorn und Esche. Die Verebnungsfl ächen (Asrücken, Rehgebirge) tragen Äcker aus braunrotem, sandigem Lehm.

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Station 15: Wedelsandstein und Ostreenkalk

Wedelsandstein- und Ostreenkalk-Formationen

Mitteljura (Bajocium bj), Braunjura delta

In einem meist flachen Meer wurden die sandigen Tone und Mergel des Wedelsandsteins (nach einer wedelförmigen Kriechspur) gebildet und von den Blaukalken überlagert. Die Gesamtmächtigkeit beträgt bei uns ca. 32–34 m.

Darüber folgen eisenkörnige (oolithische) Kalkbänke, Tone und Mergel in Wechsellagerung und die Giganteustone (benannt nach dem Riesen-Belemniten, Megateuthis giganteus) und die Ostreenkalke (nach der Hahnenkammauster Ostraea (Lopha marshi). Ammoniten, Brachiopoden, Muscheln sowie Seeigelstacheln sind ebenfalls vorhanden.

Die Landschaft besteht meist aus welligen Wiesen; Quellaustritte führen zu Rutschungen. Da die weicheren Tone in den Bächen verwittern bilden die harten Schichten kleine Stufen.

AUSBLICK: AASRÜCKEN

Die Landschaft rund um die „Dreikaiserberge“ gilt bei Radsport-Begeisterten, Familien und Wanderfreunden längst nicht mehr als Geheimtipp. Die traumhaften Ausblicke, wie hier auf dem einzigartig gelegenen Höhenzug „Aasrücken“, die reizvollen Anstiege, Wanderwege und Radtouren zwischen Schwäbischem Wald und Albtrauf locken nicht nur für einen kurzen Tagesausflug.

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Station 16: Obere Mitteljuratone

OBERE MITTELJURATONE

Variansmergel (Bathonium bt) (Braunjura epsilon)

Ornatenton (Callovium cl) (Braunjura zeta)In den obersten (jüngsten) Schichten des Mitteljura herrschen graugelbe bis bräunliche Tone und Tonmergel vor. Sie werden von eisenoolithischen Kalkmergelbänken unterteilt, die kleine eisenhaltige Mineralkügelchen beinhalten.

Die Variansmergel (nach dem Armfüßer Rynchonella varians) sind etwa 1 m mächtig. Der Ornatenton (nach dem kleinwüchsigen Ammoniten Kosmoceras ornatum) ist etwa 8 –10 m mächtig. Der Ornatenton beinhaltet eine Vielfalt verschiedenster Ammonitenarten, darunter auch Macrocephalites spec. und Quenstedtoceras lamberti.

Das wellige Gelände unterhalb der Waldgrenze ist meist von Oberjurahangschutt überdeckt. Bei geringerer Neigung eignet es sich für den Ackerbau. An steileren Hängen findet man wechseltrockene Fettwiesen mit Wiesensalbei.

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Station 17: Waldrand Oberjura

Waldrand an der Basis des Oberjura

Impressamergel (Oxfordium ox1), (früher Weißjura Alpha)

Fünf Höhenmeter tiefer als die Tafel liegt am Waldrand die Basis der ca. 75 m mächtigen, hellen Impressamergel. Sie sind von einzelnen Kalkbänken durchzogen, die nach oben häufi ger werden. Im tiefer werdenden Jurameer schieden Einzeller (Foraminiferen) Kalke aus. Diese wurden am Meeresgrund abgelagert.

An Fossilien kommen kleine Ammoniten, Belemniten, Armkiemer, Seelilien-Stielglieder und Fischzähne vor. Der Armkiemer Aulacothyris impressa ist namengebend.

Bei der Bodenbildung fi ndet man unter dem Laub einen schwarzen humosen Oberboden und direkt darunter den hellen Mergel. Er ist zum Teil durch Kalksteine durchsetzt. Man nennt diesen Boden Mergel-Schwarzerde.

Auf diesen Böden gedeiht an den Nordhängen der Hangbuchenwald; an den Südhängen der Orchideen-Buchenwald.

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Station 18: Aufstieg zum Burgberg

Aufstieg zum Burgberg

Kleintiere tragen zur Bodenbildung bei

Landschaftsgestalt: Durch den erhöhten Gehalt an Kalksteinen wird das Gelände steiler. Die Hänge sind rutschgefährdet.

Die Zersetzung des Laubes trägt wesentlich zur Bodenbildung bei. Dadurch bildet sich die obere schwarze Humusschicht. Würmer, Milben, Tausendfüßler, Insekten, Pilze und Bakterien bilden aus dem Falllaub und Pfl anzenresten einen schwarzbraunen Humus.

Der Boden besteht meist aus Kalk-Schwarzerde. Auf dem kalkhaltigen Boden gedeihen besonders gerne Stinkende Nieswurz und Haselwurz, Mandelblättrige Wolfsmilch, Frühlingsplatterbse und Waldbingelkraut und Waldmeister.

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Station 19: Impressamergel

Impressamergel-Formation

Oberjura (Oxfordium ox1) früher Weißjura Alpha

Die Grenze zwischen den Mergeln und den Kalken liegt hier wegen der Verwerfung höher als am Fuße des Burgbergs. Unten (liegend) herrschen graue Mergel vor, die von einzelnen Kalkbänken unterbrochen werden. Darüber (hangend) sind gebankte Kalke in der Überzahl. Die Mergelzwischenlagen werden nach oben dünner.

Die Fossilien sind kleinwüchsig. Das Namen gebende Leitfossil Aulacothyris impressa, ein Armkiemer, ist an der eingedrückten Schale zu erkennen.

Zur Vegetation: Am Waldrand, dem Orchideen-Buchenwald, findet man ein Gebüsch aus Liguster, Schlehen, Weißdorn, Wolligem Schneeball und Heckenrose.

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Station 20: Wohlgeschichtete Kalke

Wohlgeschichtete Kalke des oxfordium

(ox2), früher Weißjura Beta

Die wie von Menschenhand gemauert aufeinander liegenden Kalkbänke mit einer Mächtigkeit von ca. 22 m sind von dünnen Mergellagen durchzogen.

Die Ablagerung der gleichmäßigen Kalkbänke lässt auf ein ruhiges Meer ohne stärkere Strömungen

schließen. Ammoniten und Belemniten sind häufi g, aber meist bruchstückhaft vorhanden. Am Albrand bildet die Formation einen Steilhang, der meist mit Buchenwald bewachsen ist. Entgegen der üblichen südöstlichen Schichtneigung von 2–4 % ergibt sich in der Verwerfungszone des Rechberggrabens eine Schrägstellung bis zu 28 %. Dies ist vor Ort im stillgelegten Steinbruch ideal erkennbar.

Innerhalb des längsseitig von Ost-Nord-Ost nach West-Süd-West verlaufenden Rechberggrabens gibt es Querbrüche. Ein Aufschluss am Forstweg schien eine scheinbare deutliche Mächtigkeitserhöhung der Wohlgeschichteten Kalke aufzuzeigen. Tatsächlich handelte es sich aber um einen steilen Querbruch (s. gestrichelte Linie). Er vertiefte die westliche Scholle treppenförmig um ca. 16 m. Ein zweiter Querbruch am Burggraben versetzt die Kalke um weitere 12 m.

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Station 21: Schichtstufenlandschaft

Schichtstufenlandschaft bei Schwäbisch Gmünd

Harte Gesteine bilden Steilstufen, Mergel und Tone Verebnungsflächen

Hohenstaufen, Rechberg, Heldenberg und Stuifen sind Zeugenberge

Die geschlossene Oberjuratafel erstreckt sich weit nach Süden. Die von hier aus sichtbare Nordgrenze verläuft als Albtrauf von der Teck über den Messelstein zum Kalten Feld.

Hohenstaufen, Rechberg, Heldenberg und Stuifen sind als Einzelberge dem Albtrauf vorgelagert. Der Verwitterung und Abtragung widerstanden sie besser als das umliegende Gestein. So sind sie Zeugen für die einstige größere Ausdehnung der Albhochfläche nach Norden.

Am Rechberg ergibt sich eine Besonderheit. Durch seine Lage in einem Graben wurden bei der Abtragung die härteren Gesteine länger geschützt als die außerhalb des Grabens liegenden weicheren Schichten. Das führte letztlich zu einer Reliefumkehr. Der Rechberg blieb dadurch als Zeugenberg erhalten.

Südlich und südöstlich des Rechbergs sind die Juraschichten bis auf den Eisensandstein abgetragen. Die Böden der Verebnungsfläche des Rehgebirges werden als Äcker und Grünland genutzt. Die Seitenbäche der Donzdorfer Lauter zersägen von Westen die Eisensandstein-Platte. Sie haben bereits die untersten Schichten des Mitteljura erreicht. Die Abhänge sind bewaldet.

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Station 21a: Schwäbisches Lineament

Das Schwäbische Lineament und der Rechberggraben

Die Erdkruste besteht aus eine Reihe von Platten. Sie bewegen sich auseinander (driften), stoßen aufeinander, verschieben oder unterlagern sich. Man nennt dies Kontinentaldrift. Durch vorwiegend aus Süden kommende Drücke kommt es zum Zerbrechen der Erdkruste. Das Ergebnis sind Schichtstörungen durch Verwerfungen, Gräben, Sättel und Mulden.

Das Schwäbische Lineament

Am Rechberg und dessen Umgebung ist eine längsseitige, von Ost-Nord-Ost nach West-Süd-West verlaufende Schichtstörung besonders gut zu erkennen. Es ist die Albrandverwerfung, das Schwäbische Lineament. Sie ist von Aalen bis in den Hinteren Schurwald besonders stark ausgeprägt. An ihr ist sichtbar, dass die südliche Scholle im Verhältnis zur nördlichen abgesunken ist. Bei wechselnden Sprunghöhen ist sie in der Ortsmitte von Waldstetten mit ca. 100 m am größten.

Der Rechberggraben

Drei Erhebungen im Eisensandstein von Waldstetten sind ebenfalls aufschlussreich: das Eichhölzle (436.7 m), der Bronnforst (448.9 m) und die Hohenreute (450.6 m). Da die benachbarten Verebnungen im Eisensandstein mit über 550 m NN deutlich höher liegen, sind die drei Erhebungen im Vergleich zu ihrer Umgebung abgesunken. Ihre Tiefenlage lässt sich nur durch eine Grabenstruktur erklären. Drei Quersprünge innerhalb des Rechberggrabens lassen sich nachweisen. Markant ist dies am Kreuzweg oberhalb des ehemaligen Steinbruchs und im Burggraben zu erkennen. Sie bewirken eine Stückelung des Grabens.

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Station 22: Lacunosamergel

Lacunosamergel im Oberjura

Oberjura (Kimmerige k i 1), früher Weißjura Gamma

Die Lacunosamergel bestehen aus vorwiegend grauen Mergelsteinen, die zu kalkhaltigen Tonen (Mergeln) verwittern. Dazwischen sind mergelige Kalksteinbänke. An Fossilien findet man Ammoniten und deren Deckel (Aptychen), Belemniten, Armkiemer (Rynchonella lacunosa) sowie Schwämme. Namengebend ist ein Armkiemer (Brachiopode), Rynchonella lacunosa, mit stark gewellten Rippen.

Erkennbar ist, wie hier geschichtete Kalke an ein Schwammriff aus Massenkalken stoßen. Ein kleines örtliches Riff am Meeresboden wird vorwiegend durch Algen, Schwämme und Brachiopoden gebildet. Es wächst, wenn es nicht durch zu rasche Ablagerung verschüttet wird, nach oben und unterbricht die waagrecht abgelagerte Schichtfolge.

Landschaftsgestalt: meist weniger steiler Anstieg zwischen den Wohlgeschichteten Kalken (liegend) und den Unteren Felsenkalken (hangend). Die Böden sind tiefgründige Mergelböden mit einzelnen Kalksteinen.

Die ursprüngliche Vegetation bestand aus wärmeliebenden Buchenwäldern. Holzentnahme und Beweidung führten zu Heiden mit Schlehen, Liguster und Wolligem Schneeball. An lichteren Stellen findet man Trockenrasen mit z.B. Mücken-Händelwurz, der Esparsette, dem Schmarotzer Gelbe Sommerwurz, und dem Großen Ehrenpreis.

Nach Rückgang der Schafzucht Verbuschung und Aufforstung.

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Station 23: Untere Felsenkalke

Untere Felsenkalke-Formation

(Kimmeridge, ki2) Oberjura, früher Weißjura Delta

Als oberste Schichtfolge sind von den ca. 60–100 m mächtigen Unteren Felsenkalken am Rechberg noch ca. 20 m erhalten. Sie entstanden in einem Flachmeer bei steigenden Wassertemperaturen. Mehr Licht erreichte den Meeresboden.

In Verbindung mit Algen bildeten sich ungeschichtete Schwammriffe. Zwischen ihnen verfingen sich feine Schwebstoffe, die zu feinkörnigen, bankigen Schichtablagerungen führten. Da sie schneller verwitterten, blieb am Felsenkranz des Albtraufs nur das härtere Gestein der Riffe als helle Stotzen weithin sichtbar übrig. Durch Sickerwasser entlang der Spalten und Klüfte kommt es zur Auflösung des Kalkgesteins.

Die Böden auf dem Rechberg sind flachgründige Kalk-Schwarzerden. Die steilen Felsen des Nordhangs werden zunächst von Flechten, dann von Moosen und zuletzt von besonderen Farnen besiedelt.

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Station 24: Jura-Keuper-Schichtstufenlandschaft

Jura-KeuperSchichtstufenlandschaft

Ein Rückblick

Oberjura (Weißjura):

Wir stehen auf einem Schwammstotzen der Unteren Felsenkalke am Rand der Hochfläche. Der Blick geht zunächst auf den nördlichen Hangbuchenwald. Der Felskopf ist von Trockenheit liebenden Pflanzen bewachsen, die durch dicke Blätter oder starke Behaarung an den Standort angepasst sind.

Mitteljura (Braunjura):

Am Fuße des Oberjura-Steilanstiegs erkennen wir die Verebnung der oberen Mitteljuratone. Sie bestehen aus Äckern und Wiesen. Die darunter liegende Steilstufe des Eisensandsteins ist meist bewaldet. Beim Wasserwerk bildet der Opalinuston wellige Hänge.

Unterjura (Schwarzjura):

Er zeigt weite Verebnungsflächen mit kleineren Stufen. Südlich der ehemaligen Bahntrasse Metlangen-Straßdorf liegen vorwiegend Wiesen, vereinzelt mit Obstpflanzungen. Nördlich der Trasse und des Remstals werden die fruchtbaren Lehmböden durch Ackerbau genutzt. Betrachte die Fossilien in der Vitrine und ordne sie anhand der Farben der jeweiligen Jura-Gliederung zu.

Keuper:

Die Rems und ihre Seitenbäche haben sich in die Unterjura-Ebene bei Schwäbisch Gmünd durch den Knollenmergel bis in den Stubensandstein eingefressen. Die Seitentäler des Remstals sind teils mit Streuobstwiesen, teils mit Nadelwald bestockt.

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Infomaterialien

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Schwäbisch Gmünd

Faltblatt „Geologischer Pfad“

Steinheim: Geologischer Lehrpfad Meteoritenkrater Steinheimer Becken

Der ca. 6 km lange geologische Lehrpfad verläuft im Südteil des Kraters, zwischen der zentralen Erhebung in der Beckenmitte („Steinhirt“) und dem südlichen Kraterrand am „Burgstall“.

Der Rundweg informiert auf insgesamt 18 Schautafeln über die Besonderheiten der Geologie.

Start und Ziel der Tour ist am Meteorkrater-Museum im Ortsteil Sontheim, wo man sich in modernem Ambiente vorab über die Entstehung des Meteoritenkraters informieren kann.

Geologischer Überblick

Vor ca. 14,5 Millionen Jahren entstand durch den Einschlag eines Meteoriten mit einem Durchmesser von ca. 150 m der Meteoritenkrater "Steinheimer Becken" – der heute wohl besterhaltene und prägnanteste Meteoritenkrater mit Zentralkegel. Das Steinheimer Becken hat einen Durchmesser von ca. 4 km.

Zur selben Zeit schlug nur 40 km östlich von Steinheim, ein zweiter, deutlich größerer Asteroid (Durchmesser ca. 1 km) auf die Albhochfläche und erzeugte einen Einschlagskrater mit ca. 24 km Durchmesser, das "Nördlinger Ries".

Die Entstehung beider Krater war lange Zeit ein geowissenschaftliches Rätsel. Die gegenseitige Verknüpfung wurde viele Jahre nicht erkannt. Wie das Nördlinger Ries wurde das Steinheimer Becken bis vor wenigen Jahrzehnten als vulkanischer Explosionskrater gedeutet, in dem sich nach der Aussprengung des Beckens ein See gebildet hatte. Vulkanische Gesteine sind jedoch nicht vorhanden. Durch zahlreiche Bohrungen und geophysikalische Vermessungen konnte die vulkanische Entstehung des Beckens ausgeschlossen werden.

Das Becken

Die Beckenumrandung besteht aus Weißjura-Massenkalk, z.T. zuckerkörnig und dolomitisch, darüber liegen Kalk- und Mergelsteine der Mergelstetten-Formation, lokal treten Brenztal-Trümmeroolith und schließlich pleistozäne Decklehme auf.

Der ursprüngliche Beckenboden ist überwiegend aus geschichteten Kalksteinen des Weißjura aufgebaut.

Die Schollen am Beckenrand bestehen aus schräggeschichteten, massigen Kalksteinen des Weißjura, die z.T. stark zertrümmert und stellenweise sekundär verkieselt sind.

Die Zentralerhebung besteht aus hochgepressten Schichten des Braunjura und des Weißjura. Die Beckenfüllung setzt sich aus primärer Beckenbreccie (=Bunte Breccie), limnischen Sedimenten des Sarmatium (Gyttjen, Süßwasserkalksteine, Kalksandsteine, Kalksande, Algenkalkstotzen, Breccien, am Beckenrand auch Konglomerate), sowie pleistozänem lehmigen Schotter, z.T. anmoorigem Auenlehm, Gehängeschutt und Bergsturzmassen zusammen.

Besondere Ausbildungen

Strahlenkalke ("shatter cones")

zerbrochene und wiederverheilte Fossilien

sogenannte "planare Elemente" (kristallographisch orientierte Deformationsstrukturen) in den Quarzkörnern der Beckenbreccie als Anzeichen der Stoßwellenmetamorphose

verkieselter Weißjurakalk

Aragonit und Opal in tertiären Süßwasserkalken

Formänderungen in den Gehäusen tertiärer Schnecken

Zweifel am Zwillingskrater-Szenario

Das Nördlinger Ries und das Steinheimer Becken sind möglicherweise doch nicht gemeinsam entstanden. Stattdessen könnte es zwei getrennte Einschläge mit rund einer halben Million Jahren Abstand gegeben haben. Indizien dafür haben Forscher im Alpenvorland entdeckt. Dort zeugen Bruchspuren im Untergrund von zwei zeitlich getrennten Beben im Gebiet der heutigen Krater.

Infomaterialien

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Steinheim

Faltblatt „Geologischer Lehrpfad“

Textquellen

Faltblatt „Geologischer Lehrpfad“