Boos: Vulkanpfad-Traumtour „Booser Doppelmaar-Tour“

Vulkanpark Traumpfade

© Traumpfade & Traumpfädchen der Rhein-Mosel-Eifel-Touristik

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Die Tour beginnt am Wanderparkplatz der Vulkanparkstation „Booser Doppelmaar“. Von hier aus führt ein schmaler Fußpfad an den Rand des westlichen Trockenmaares. Weiter geht es in Richtung Unterschemel mit Ausblick auf die imposante Silhouette der Nürburgruine. Die beiden Maare sind eindrucksvoll als weitläufige, flache Kessel in der Landschaft erkennbar.

Der Weg steigt nun steil hinauf zum Kraterrand, wo eine Schutzhütte mit tollem Blick auf Boos zur Rast einlädt. Ein Abstecher führt zu einem absoluten Highlight: dem Booser Eifelturm, der auf der höchsten Erhebung des Schneebergs 25 m in den Himmel ragt. Wer den Aufstieg über 125 Stufen auf sich nimmt, wird mit einem phantastischen Panorama-Blick über die reizvolle Eifellandschaft mit ihren erloschenen Vulkankegeln belohnt. Im weiteren Verlauf taucht der Wanderweg in den Wald ein. Er führt vorbei an uralten Hügelgräbern bis zum Hölgertberg. Der Abstieg erfolgt auf einem waldumsäumten Hohlweg hinab ins Nitzbachtal.

Unterwegs bieten sich tolle Aussichten auf die Orte Nitz, Drees und Wanderath. Vor einer traumhaften Bergwaldkulisse entlang den naturbelassenen Mäandern des Nitzbachtales führt der Traumpfad zurück zum Startpunkt.

Infomaterialien

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Boos

Vulkanpfad-Traumtour „Booser Doppelmaar-Tour“- keine Infomaterialien vorhanden!

Daun: Vulkaneifel-Pfad „Vulkangipfel-Pfad“

Natur- und Geopark Vulkaneifel

© Natur- und Geopark Vulkaneifel / Eifel Tourismus GmbH

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Lust auf Schweißschlacken, Olivinbomben und Mondviolen? Keine Angst, was furchterregend klingt ist samt und sonders sehenswert, besser: wandernswert.

Dem Ernstberg fehlen knappe 120 Zentimeter zur 700-Meter-Marke, er ist der höchste der Westeifelvulkane. Aus den Tiefen des Dreiser Weihers, einem Trockenmaar, sprudelt eine Mineralquelle. Herrlich aussichtsreich, mit Kurs auf Vulkanberge wie den „Auf der Wacht“, die Ostseite des Ernstberges mit der Martinswand oder dem Asseberg gelingt die Annäherung an das schöne Eifelstädtchen Daun.

Etappen

1. Etappe:  Start: Daun-Neunkirchen  Ziel: Dreis-Brück  Länge: 12,4 km  Gehzeit: 4 Std.

2. Etappe:  Start: Dreis-Brück  Ziel: Stadt Daun, Forum  Länge: 18,9 km  Gehzeit: 7 Std.

Infomaterialien

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Vulkaneifel-Pfade

Vulkangipfelpfad – keine Infomaterialien vorhanden!

Dettingen: Calverbühl und Höllenlöcher

Calverbühl

Der „Cal­ver­bühl“ (509 m ü. NN) ist Dettin­gens Haus­berg. Es han­delt sich um einen Vul­kan­schlot, des­sen Ba­salt­ge­stein am Gip­fel weit­hin sicht­bar ist. Der Calverbühl ist einer der 350 Vulkanschloten des „Schwäbischen Vulkans“. Geophysikalische Messungen haben ergeben, dass am Calverbühl eine starke geomagnetische Anomalie auftritt, die durch die vorhandenen ferromagnetischen Minerale (v. a. Magnetit) innerhalb des vulkanischen Gesteins verursacht wird.

Auf dem Gip­fel steht eine einzelne Linde mit Sitzbank. Hier bietet sich eine wun­der­schö­ne Aus­sicht über Det­tin­gen, das ge­sam­te Erm­s­tal sowie bis Rich­tung Stutt­gart. Bei guter Sicht ist der Fern­seh­turm er­kenn­bar. Die Zie­gen be­wei­den den Cal­ver­bühl und hal­ten ihn sau­ber von Ge­strüpp und Sträu­chern.

Ganz in der Nähe liegt eine Lindenallee mit vielen schönen alten Bäumen. Die eindrucksvollste ist gleich die erste: Die Hohle Linde, wie sie genannt wird, hat einen Stammumfang von mehr als acht Metern und soll rund 400 Jahre alt sein.

Der Weg führt im Zickzack steil bergauf (ca. 300 Höhenmeter). Oben angekommen finden sich entlang des Segelflugplatzes auf dem Rossfeld mehrere herrliche Aussichtspunkte ins Ermstal, der Olgafels ist der bekannteste davon.

Dettinger Höllenlöcher

Im obersten Traufbereich erreicht man die Dettinger Höllenlöcher. Es handelt sich hierbei um bis 100 m lange Abrissklüfte, an denen sich größere, im Schichtverband erhaltene Schollen oder Felstürme auf Grund von Subrosion im weicheren (mergeligen) Untergrund vom anstehenden Albkörper gelöst haben und innerhalb geologischer Zeiträume langsam zu Tal gleiten. Diese Abrissklüfte werden 3–4 m breit, sind bis zu 30 m tief und können über Wanderwege, z. T. auch über Leitern erreicht werden. Von diesen Spalten aus führen Kleinhöhlen und Schachthöhlen weiter in die Tiefe oder in den Berg. Neben diesen Höllenlöchern öffnen sich weitere Höhlen am Roßberg, so die bis 43 m lange Windkellerhöhle ca. 150 m südöstlich der Höllenlöcher oder die bis 68 m lange und 21 m tiefe Gönningers Höhle.

Kurz nach den Höllenlöchern führt der Weg wieder sehr steil bergab und man kommt zurück zum Calverbühl.

Achtung: Nach Regen oder bei Schneelage können Auf- und Abstieg sehr matschig oder glitschig sein. Dann empfiehlt sich diese Tour eher nicht.

Urach-Kirchheimer Vulkangebiet ("Der Schwäbische Vulkan")

Quelle: Wikipedia

Schwäbische Vulkan

Der sogenannte Schwäbische Vulkan ist ein durch tertiärzeitliche vulkanische Aktivität geologisch beeinflusstes Gebiet auf dem Plateau des mittleren Abschnittes der Schwäbischen Alb und dessen nördlichem Vorland.

In einem Umkreis von 56 km wurden dort bisher über 350 Vulkanschlote (Diatreme) identifiziert. Zahlreiche verborgene Schlote konnten nur mithilfe geophysikalischer Methoden kartiert werden. Da die vulkanischen Aktivitäten nur im Miozän (vor 17–11 Mio. Jahren) stattfanden, sind nach dieser langen Zeit Vulkanmerkmale nur noch in einigen Fällen wahrnehmbar, in noch weniger Fällen prägend für das Landschaftsbild und ganz selten sind Schlotspitzen an der Oberfläche sichtbar. Am „Scharnhauser Vulkanschlot“, rund 23 Kilometer nördlich des heutigen Albtraufs, wurden Gesteinsfragmente des Weißjura (Malm beta) vorgefunden, wo alle drei Jurastufen längst abgetragen sind. Im Miozän muss sich das Albplateau folglich noch bis kurz vor Stuttgart erstreckt haben.

Landschaft

Seit dem Erlöschen des Vulkanismus im Miozän ist es zu keinen weiteren Aktivitäten mehr gekommen. Nach dieser langen Zeit sind Vulkanmerkmale nur in einigen Fällen wahrnehmbar und in noch weniger Fällen prägend für das Erscheinungsbild der Landschaften. An der Oberfläche sichtbare Schlotspitzen sind selten. Rhenanische Erosion, Verwitterung und Abtragung des Reliefs des Albplateaus um bis zu 200 m, nördlich des heutigen Albtraufs oft 300 m oder mehr, haben die Tops der Vulkanschlote abgeräumt und die Landschaft überprägt. Ein Übriges haben menschliche Einflüsse bewirkt – Besiedlung, technisierte Landwirtschaft, extensive Flächennutzungen und Arbeitsmigration in das Vorland.

Nach der Stilllegung der wenigen Vulkan-Steinbrüche die es gab, sind auch deren Spuren durch Bewuchs, Zerfall oder Zuschüttung verwischt. Die wasserstauenden Schlottuffeigenschaften sind für die Siedlungen der verkarsteten Schwäbischen Alb seit der flächendeckenden Albwasserversorgung ab 1870 unwichtig geworden. Im Alb-Vorland bildet das vulkanische Gestein oft kuppen- oder kegelförmige Erhebungen, weil die Mitteljura-Schichten weniger verwitterungs- und erosionsresistent als der Schlottuff sind. An den sonnenexponierten Hängen dieser Vulkanit-Härtlinge befinden sich oft Weingärten und Streuobstwiesen.

Entstehung

Die Vulkangänge entwickelten sich entlang tiefer, tektonisch zerrütteter Klüfte und Spalten, d. h. bevorzugt in tektonischen Schwächezonen (Täler und Karstklüfte). Die Wege erweiterten sich zu fast lotrecht verlaufenden Gängen und Durchschlagsröhren. Die Schlote weisen Durchmesser zwischen wenigen zehn Metern und 1,2 Kilometern auf. Die Tuffe bestehen vorwiegend aus meist sehr kleinen Lapilli, mit einem kristallinen Kern von Olivin oder Melilith, oder beiden (Mineralen), umgeben von einer Glashaut.

Die ersten Vulkanaktivitäten dürften in vielen Fällen ähnlich abgelaufen sein:

Mehr oder weniger zahlreiche Einzeleruptionen pro Schlot, mehrere Tage bis Monate dauernd. Ablagerung von Auswurfmaterial als Kraterwall und lateral über einige Kilometer, auch einige vulkanische Bomben. Es gab keine Lavaablagerungen. Die Spuren an den Oberflächen sind längst abgetragen. Die juvenilen Pyroklasten in den Schloten – Asche, Lapilli – und kantige sowie gerundete Xenolithe sind im Laufe der Zeit verdichtet und abgesackt (Herkunft der Xenolithe: Oberer Erdmantel, variszisches Grundgebirge, mesozoisches Deckgebirge).

Heute liegen über den meisten Schloten dünne Jura-Deckschichten und darüber noch zumeist dünne, nährstoffarme Verwitterungsdecken, auf denen sich viele, diesen Verhältnissen gut angepasste Pflanzengemeinschaften angesiedelt haben: artenreiche Weidegräser, seltene, wertvolle Blumen wie z. B. Orchideen. Auf dem Albteil des Urach-Kirchheimer Vulkangebiets sind heute flächig ausgedehnte Buchenwälder prägend.

Beim Durchschlagen der (grund-)wasserführenden Schichten kam es zu heftigen Wasserdampfexplosionen, die Trichter bildeten. Dabei stürzte ein Teil der Tuffe zusammen mit Trümmern der durchschlagenen Juradeckschichten in die Schlotöffnungen zurück, und infolge von Tuffentgasung sackten die Trichterfüllungen ab. In den oberen, unverfüllten Teilen der Trichter bildeten sich wassergefüllte Maare. Bei späteren Ausbrüchen weiteten sich Schlotgänge und führten zu weiteren Dampfexplosionen, bis das Wasser überall aufgebraucht war. Nach den sehr langen Prozessen von Abtragung, Verwitterung, Sedimentation und Kompaktion findet man heute Tuffite in den Schlotresten in geschichteter und ungeschichteter Form vor (Pyroklasten und Nicht-Pyroklasten). So werden die Reste noch heute vorgefunden.

Im Fall der beiden Pseudo-Zeugenberge Jusi und Aichelberg hat Cloos bis zu 300 m große „Sinkschollen“ aus nicht mehr existierenden stratigraphisch höheren Juraschichten im Schlottuff festgestellt, die zwar mehr oder weniger zerrüttet, aber noch in ihrem ursprünglichen Schichtverband erhalten seien. Lorenz hat jedoch die von Cloos behauptete mechanische Genese dieser Sinkschollen – sie hätten sich langsam „aus ihrem ursprünglichen Gesteinsverbund“ gelöst und seien dann langsam im „aufsteigenden Gas-Aschen/Lapilli-Strom“ abgesunken – als unhaltbar verworfen. Wegen ihrer enormen Größe seien diese Schollen vielmehr in calderaartigen Erweiterungen der initialen Förderschlote ausgebrochen und dann mit abgesackt.

Nur in einigen wenigen Vulkanschloten intrudierte in Nachschüben auch Magmaschmelze in schmalen Kanälen bis in die heutigen Aufschlussbereiche der Tuffe. Cloos beschreibt eine Intrusion im Jusi. Die Intrusionen enthalten viele verschiedene Mineralien, u. a. auch Olivin und Melilith. In der Geokarte sind 22 Eruptionspunkte mit massigen Olivin-Melilithen eingezeichnet.

Der ursprünglich postulierte Zusammenhang zwischen Wärmeanomalie und dem Vulkanismus des Urach-Kirchheimer Gebiets (Thermalbäder von Beuren und Bad Urach) muss „auf andere Ursachen in erdgeschichtlich jüngerer Vergangenheit zurückgeführt werden.“

Infomaterialien

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Dettingen

Calverbühl und Höllenlöcher – keine Infomaterialien vorhanden!

Deudesfeld: HeimatSpur Lavaweg

Die HeimatSpur startet im beschaulichen Deudesfeld.

Von hier aus führt ein geteerter Weg in Richtung Lavagrube, die dem Wanderweg den Namen gegeben hat und das Wirken des Vulkanismus in der Region eindrucksvoll veranschaulicht.

Am Ende der Grube geht es weiter über das Jungenland und den Maarsattel hinauf zum höchsten Punkt der Kratererhebung. Dort auf dem hölzernen 12 Meter hohen Aussichtsturm „Landesblick“ können Sie ein beeindruckendes Panorama bewundern. Vor Ihnen in der Tiefe das Meerfelder Maar und dahinter der Mosenberg sowie eine herrliche Rundumsicht über die Region rund um Manderscheid.

Anschließend führt der Weg hinab ins Tal der Kleinen Kyll am idyllischen Bachlauf entlang, vorbei an der Bleckhausenermühle (aus dem 18. Jahrhundert) und durch das urtümliche Speicherbachtal zurück nach Deudesfeld.

Infomaterialien

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Deudesfeld

HeimatSpur Lavaweg – keine Infomaterialien vorhanden!

Dossenheim: Steinbrüche in Dossenheim und Schriesheim

Steinbrüche von Dossenheim und Schriesheim

Am Westabfall des Odenwaldes zur Oberrheinebene befinden sich  innerhalb einer Strecke von ca. 2,5 km zahlreiche Steinbrüche im Quarzporphyr (Höhenlage zwischen ca. 170 und über 290 m ü. NN).

Wegen ihrer beachtlichen Größe und ihrer weithin sichtbaren hohen gelben Abbaukanten prägen die Brüche das Landschaftsbild der südlichen Bergstraße.

Es sind fünf Haupt- und mehrere Nebenbrüche, in denen der Abbau meist im 19. Jahrhundert begann und überwiegend im 20. Jahrhundert wieder eingestellt wurde; die letzten Arbeiten endeten 2002.

Die Steinbrüche von Norden nach Süden:

Edelsteinbruch

(benannt nach einer früheren Betreibergesellschaft). Steinbruch Schriesheim. Am Westhang des Ölbergs, Abbau 1891–1967.

Schlossbruch

Am Südsporn des Ölbergs unter den Resten der Ruine Schauenburg, nördlich des Mantelbach-Einschnitts, Abbau 1891–ca. 1929.

Bruch am Sporenberg („Vatterbruch“/„Hauptbruch“)

Am Bergausläufer Sporenberg zwischen Mantelbach- und Brenkenbach-Taleinschnitt, Abbau 1834–2002.

Bruch am Kirchberg

An der Spornspitze des Kirchbergs zwischen Brenkenbach- und Mühlbach-Tal, Abbau seit ca. 1760 bis in die 1950er Jahre.

Bruch am Hohen Nistler („Leferenzbruch“)

Am Westausläufer des Hohen Nistlers südlich des Mühlbach-Einschnitts, Abbau 1883–1985.

Steinbruch Leferenz

Der Steinbruch Leferenz ist ein wichtiges Denkmal der Industriegeschichte, aber auch ein Schaufenster in die Erdgeschichte.

Nach der variszischen Gebirgsbildung (Devon/Karbon) setzte im Perm ein intensiver Vulkanismus mit sehr mächtigen Lavaergüssen ein. Von diesem postvariszischen Vulkanismus zeugen heute – im gesamten Variszikum, also weit über die Gegend hinaus – mehrfach vorhandene Rhyolithvorkommen. Der rötlich-gelbe Rhyolith (alte Bezeichnung: Quarzporphyr) wurde in den Steinbrüchen um Dossenheim, wie schon aus großer Entfernung (z.B. der Autobahn A 5) zu erkennen,  extensiv abgebaut.

Lehrpfad

Auf Schautafeln werden die Geschichte der Dossenheimer Steinbrüche und das entbehrungsreiche Leben der Arbeiter anschaulich dargestellt. Eindrucksvolle Schaustücke wie die Brecheranlage, die Feldbahn oder der Schutzraum des Sprengmeisters lassen den Rundgang im Steinbruch zum Erlebnis werden. An bestimmten Wochenenden werden die Feldbahnen in Betrieb genommen.

Am Ende des Weges bietet sich ein imposanter Ausblick in die Rheinebene, zu dem ein geologisches Panoramabild Erläuterungen gibt.

Geschichte

Die Steinbrüche oberhalb von Dossenheim prägen das Landschaftsbild und sind ein fester Bestandteil der regionalen Orts- und Wirtschaftsgeschichte.

Bereits um das Jahr 1760 wurde in Dossenheim mit dem Abbau des Rhyoliths begonnen. Dieser dauerte im Steinbruch Leferenz mit Höhepunkten in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg bis zum Jahr 1984 an. Anfang des 20. Jahrhunderts waren die Dossenheimer Werke der wichtigste Arbeitgeber der Gemeinde und der größte Rhyolith-Abbau Badens.

Bis ins 19. Jahrhundert erfolgte der Abbau mit einfachsten Mitteln – in gefährlicher und mühevoller Handarbeit, bei der auch Frauen und Kinder eingegesetzt wurden. Den Abtransport der zerkleinerten Steine übernahmen Fuhrleute mit Pferdewagen. Erst zur Jahrhundertwende hielt die Technik Einzug und erleichterte durch Brech- und Sortieranlagen sowie eine Drahtseilbahn die Arbeit im Steinbruch.

Feldbahn

Ein besonderes Highlight im aufgelassenen Steinbruch ist die Feldbahn, die auf seiner 280 Meter langen Strecke seit 2009 als private Museumsbahn betrieben wird. Die Schienen wurden, nach dem Verlauf der seit Jahrzehnten abgebauten Steinbruchbahn, von der  Gründerfamilie des Feldbahn- und Bergbaumuseums selbst verlegt. Darüber hinaus wurden mittels Exponaten historische Arbeitsplätze nachgebaut, die den Gesteinsabbau in der ersten Hälfte des 20. jahrhundert vermitteln.

Die Fahrzeug- und Gerätesammlung umfasst 71 Feld- und Grubenfahrzeuge, davon sieben Lokomotiven.

Steinbrechermuseum

Die Gemeinde Dossenheim betreibt im Steinbruch, gemeinsam mit der Gründerfamilie der Feldbahn ein sehenswertes Steinbrechermuseum. Ausgestellt und im Betrieb vorgeführt werden Feldbahnlokomotiven und Transportloren sowie typische Werkzeuge und Abbaugeräte aus der Steinbruchindustrie.

Steinbruch Vatter

Der Steinbruch „Vatter“ am Sporenberg war der größte Steinbruch in Dossenheim. Der Betrieb wurde im Jahr 2003 nach einer Betriebszeit von 168 Jahren eingestellt.

Das Steinbruch- und Betriebsgelände ist aus Sicherheitsgründen für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Der Bruch und die historischen Anlageteile sind allerdings von einem öffentlich zugänglichen Waldweg aus problemlos von außen einsehbar.

 

Ein Zeitzeuge berichtet

Bernhard Wink, ehem. Sprengmeister im Steinbruch Vatter

Der erste Gesteinsabbau wird für die Zeit um 1860 erwähnt. In Spitzenzeiten arbeiteten im Steinbruch 1200 Menschen.

Im Sprengbetrieb wurden im Monat ca. 1,5 Tonnen Sprengstoff verbraucht. Gesprengt wurde zur vollen Stunde. Um entweder um 9-12-15 oder 17 Uhr.

Das abgesprengte Gestein wurde mit Feldbahnen in Loren abtransportiert. In den Jahren um 1900 wurden die Bahnen von Dampflokomotiven gezogen, bis Anfang der 1960-er Jahre dann mit dieselbetriebenen Feldbahnen. Ab den 1960-er Jahren erfolgte der Transport mit Militär-Lkw, die nach dem Koreakrieg direkt von der US-Armee günstig erworben werden konnten. 

Aufbereitung

Bei der Zerkleinerung des Porphyrs durch die Brechwerke ging der Ablauf logischerweise immer von grob nach fein. Nachdem der Stein in einem Vorzerkleinerer z.B. auf Grobschottergröße (etwa Faustgroß) gebracht wurde, vielen die kleineren Bestandteile durch ein Rüttelsieb und wurden dem nächsten Brecher zugeführt. Dieser zerkleinerte wiederum auf die nächste Körnung. Die kleinste Körnung betrug 0,2 mm. Dieser Quarzsand wurde bis nach Holland geliefert. Er wurde dort dem Ton begemischt um dessen Festigkeit zu erhöhen. Der Porphyr war hitzebeständig und frostsicher. Aus dieser Mischnung wurden Tonrohre gefertigt.

Früher existierten mehrere Dampfmaschinen im Steinbruch, welche die Brecher, Sortieranlagen und die Seilbahn über Transmissionen antrieben. Ab etwa 1906 erzeugte im Werk ein Generator Strom, welcher bei Überschuß auch ins Ort geliefert wurde. Später wurde ein Stromanschluß ins Werk gelegt und auf elektrische Antriebe umgestellt.

Der Schornstein der Dampfmaschinenanlage wurde im 2. Weltkrieg von den anrückenden Amerikanern beschossen und erhielt 2-3 Treffer an der Spitze, worauf das obere Viertel abbrach. Später wurde durch einen umlaufenden Betonkranz der unbeschädigt obere Schorsteinbereich stabilisiert, obwohl der Schlot damals schon nicht mehr benötigt wurde.

Materialtransport

Der Materialtransport ins Tal zu den Silos erfolgte mittels Schwebe-Drahtseilbahn. Größere Steine (Sticksteine, Wasserbausteine für Uferbefestigungen) konnten allerdings nicht mittels Seilbahn transportiert werden. Dies war nur mit LKWs möglich. Die Abfahrt erfolgte durch die schmalen Straßen von Dossenheim. In späteren Jahren benötigte man hierfür eine Sondergenehmigung der Stadt. Die mit der Abfuhr verbundene Belästigung der Anwohner war einer der Hauptgründe für die Stilllegung des Steinbruchs.

Auf dem Steinbruchgelände befand sich ein kleines Fachwerkhäuschen. In diesem wurde den Arbeitern der Lohn ausgezahlt. Das Häuschen wurde abgetragen und befindet sich heute im ehemaligen Steinbruch Leferenz in Dossenheim. Bei dem kleinen Bauwerk handelt es sich um eines der ältesten Gebäude des Steinbruchs.

Textquelle: http://www.morr-siedelsbrunn.de/odenwald/steinbruch-vatter-dossenheim/

Dossenheimer Quarzporphyr

Rhyolith [Quarzporphyr], hydrothermal überprägt, grauviolett, bei Bleichung hellrosa, porphyrisch mit Quarz, Biotit und Feldspateinsprenglingen und flachliegender Paralleltextur. Örtlich treten Primärbrekzien auf, die dem Gestein die sogenannte „Schwartenmagenstruktur“ verleihen. Blasenräume sind teilweise mineralisch gefüllt (Lithophysen).

Alter: Cisuralium (275,5-269 Mio. Jahre)

 

Rhyolith – Zeuge einer Vulkankatastrophe

Glutflüssige, quarzreiche Schmelzen von etwa 650 °C stiegen bis dicht unter die Erdoberfläche, wo sie mit Wasser in Berührung kamen. Das unter hohem Druck stehende Gemisch aus Gesteinsschmelze und Wasser explodierte und verteilte sich in Form von katastrophalen Glutwolken (frz. nuée ardente) in weitem Umkreis über die flachwellige Landschaft.

Die Glutwolkenablagerungen erkalteten und erstarrten zu Rhyolith (Quarzporphyr), einem quarzreichen, rotbraunen, feinkörnigen Gestein mit großen Kristalleinsprenglingen. Die im Rhyolith sichtbaren Fließstrukturen und Gasblasen sind Zeugen dieser Absetzungs- und Erstarrungsphase.

Im Verlauf der weiteren Erkaltung bildeten sich geometrische Riss-Strukturen, die sich durch das gesamte Gesteinspaket ziehen und so typische Säulenstrukturen entstehen ließen. Diese erstrecken sich im Steinbruch Leferenz durch den gesamten Rhyolithkörper, der etwa 100 m Mächtigkeit erreicht und im Verlauf einer einzigen Ausbruchsphase entstanden ist.

Rundtour Steinbrüche Schriesheim – Dossenheim

Die folgende Tour bietet die Möglichkeit die vier größeren Steinbrüche in Schriesheim und Dossenheim in einer Rundtour abzuwandern. Umkehrpunkt der Wanderung im Norden ist die Schwedenschanze, ein Felsensporn aus Quarzporphyr, der im Nordwesten des Ölbergmassivs nahezu trapezförmig ausläuft.

1632 besetzen schwedische Soldaten der Protestantischen Union den strategisch günstigen Felsen am Ölberg, um den Rücken für die übrigen nach Bayern weiterziehenden schwedischen Einheiten zu sichern. Die schwedischen Truppen errichteten einen Befestigungswall aus Erde und Quarzporphyr. Ihre Verpflegung wurde von der Schriesheimer Bürgerschaft zur Verfügung gestellt. Der genaue Zeitpunkt des Abzugs der schwedischen Truppen ist nicht bekannt. Aufgrund seiner historischen Bedeutung wurde die Schwedenschanze bereits 1937 als Naturdenkmal ausgewiesen.

Infomaterialien

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Dossenheim

Faltblatt „Geotop 2009 Der Steinbruch Leferenz – Zeuge einer Vulkankatastrophe“

Eichstetten: Geopfad

Auf dem Geopfad wird der Besucher an 13 Stationstafeln über geologische und geografische Besonderheiten informiert.

An der ersten Station befindet sich ein Lössstollen, den ein einfallsreicher Winzer vor 85 Jahren gegraben hat, um mit seinem Pferd auf das höher gelegene Gewann zu kommen. Der Stollen kann begangen werden und ist heute noch etwa 30 Meter lang, allerdings ist der Ausgang am Ende zugeschüttet.

An der dritten Station, die über verschiedene Gesteinsschichten informiert, kann mit Magnetit (Magneteisen) experimentiert werden.

Eine Panoramatafel wartet am Standort Reimendsbühl auf die Pfadbesucher. Ein Winterfoto zeigt die Rheinebene und die Schwarzwaldhöhen und wurde deshalb gewählt, weil die Konturen und Strukturen des Anbaugebiets rund um Eichstetten durch den Schnee kontrastreicher zu erkennen sind. Hier sind aufgeforstete Terrassen zu erkennen, die aus historischer Streuobstwiesennutzung stammen.

Die Station „Lothar-Schneise“ informiert über den Sturm, der an Weihnachten 1999 große Schäden anrichtete.

Auf einem Haufen liegen Steine, deren skurrile Formen Fragen aufwerfen. Dies sind sogenannte „Lösskindel”. Die aus Kalkstein bestehenden Brocken sind die natürlichen Befestigungselemente im Löss. Die interessanten Gebilde bieten vor allem für Kinder die Möglichkeit, Tierformen zu entdecken. Die Besucher werden zum Mitnehmen eines Fundstücks aufgefordert. Die Robert-Meier-Hütte bildet das Ende des Geo-Pfads. Hier ist man schon ziemlich nahe am Funkturm des Kaiser-stuhls und hat einen Blick über die kahlen Hügel von Vogtsburg.

Auf den drei anderen Natur- und Kulturlehrpfaden wird der Natur- und Kulturraum Eichstettens vorgestellt und die Bedeutung der landwirtschaftlichen Aktivitäten für den Erhalt dieses Raumes aufgezeigt. Auf einzelnen Schautafeln wird über geologische Zusammenhänge, über Traditionen bei der Kultivierung von Wein, Obst, Feldfrüchten und Gemüse, aber auch über Aktivitäten der Eich-stettener Bürger zur Lokalen Agenda 21 informiert.

Infomaterialien

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Eichstetten

Geopfad – keine Infomaterialien vorhanden!

Textquellen

LUBW: Lehrpfade und Lehrgärten, Arbeitsmaterialien Agenda-Büro Nr. 47, September 2008.