Enspel: Tertiär- und Industrieerlebnispark Stöffel

Wanderweg

Der Wanderweg „Rund um den Stöffel” ist ein Rundweg der Verbandsgemeinde Westerburg um den Tertiär-, Industrie- und Erlebnispark Stöffel.

Start und Ziel ist die Infothek des Stöffel-Parks. Es geht gleich bergauf.  Wegmarkierung.: schwarzes Schild mit gelber Schrift „IVV-PW“). Einen herrlichen Blick über das 140 Hektar große Gelände des Stöffel-Parks und die beeindruckende Steinbruchkulisse bietet der 16 Meter hohe Aussichtsturm beim Dorfgemeinschaftshaus Stockum-Püschen.

Spaziergänge und Führungen im Park (kostenpflichtig)

Den Stöffel-Park kann man bei einem informativen und abwechslungsreichen Spaziergang entdecken. Unterschiedliche Themenwege mit vielen Kunstwerken führen durch 140 ha Gelände – vorbei an alten stillgelegten Anlagen der Basaltverarbeitung und dem neu angelegten Steinbrucherlebnisgarten. Am Weg befinden sich kleine Infotafeln.

Der Rundgang im Gelände führt bis zur tiefsten Steinbruchsohle an die Fossillagerstätte. Hier unter dem Basalt, in einem ehemaligen Seeboden, sind 25 Millionen Jahre alte Fossilien zu finden wie die weltberühmte Stöffel-Maus, die im Original seit April 2016 im TERTIÄRUM ausgestellt ist.

Die Alte Schmiede zeigt noch viel von der Arbeitswelt im 20. Jahrhundert. Auch viele Informationen zum Basaltabbau zwischen 1902 und 2000.

Brecher-Spaziergang

„Von Siebmaschinen und Brecherwerken“

 

Der Weg des Basalts (nur für Gruppen, nach Voranmeldung)

Vom Edelsplitt über Wasserbausteine bis hin zur Steinwolle – führt durch die stillgelegten Betriebsgebäude der Adrian Basalt GmbH & Co., von der Entstehung über den Abbau bis hin zur Verarbeitung und Verwendung des Basalts.

 

Der 25 Millionen Jahre alte Stöffel-See (nur für Gruppen, nach Voranmeldung)

Was war, bevor der Basalt an den Stöffel kam? Erdgeschichtliche Führung in eine Welt zu Zeiten des Tertiär mit Besichtigung der wissenschaftlichen Grabungsstätte.

 

Der Stöffel (nur für Gruppen, nach Voranmeldung)

Basaltabbaugebiet, Fossillagerstätte und Industriedenkmal. Eine umfassende Führung, die einen Gesamtüberblick über die einzigartige Kombination aus Erd- und Industriegeschichte dieses spannenden Geländes gibt.

Tertiär- und Industrie-Erlebnispark Stöffel

Der Tertiär- und Industrie-Erlebnispark Stöffel (auch als Stöffel-Park bekannt) ist ein Freilichtmuseum im Westerwald.

Benannt ist er nach dem Stöffel, einer zwischen den Bächen Nister und Hornister liegenden Basaltkuppe im Bereich der Gemeinden Enspel, Stockum-Püschen und Nistertal im Westerburger Land. Das Museum befasst sich vor allem mit der Geschichte des Basaltabbaus und den am Ort gefundenen Fossilien.

Der Park ist in dem mit rund 140 Hektar größten zusammenhängenden Basaltabbaugebiet im Westerwald entstanden. Der Basaltabbau auf dem heutigen Park-Gelände wurde im Jahr 2000 eingestellt. Direkt im Anschluss befindet sich jedoch ein heute noch aktiver Basaltbruch. Das Gelände enthält ein in seiner Vollständigkeit einzigartiges Ensemble von historischen Industriebauten der Basaltverarbeitung und eine bedeutsame Fossillagerstätte aus dem Oligozän vor 25 Millionen Jahren. Der bekannteste Fund ist die gleitfliegende „Stöffelmaus“ Eomys quercyi. Im Jahr 2018 wurden rund 48.000 Besucher gezählt.

Öffnungszeitem

Der Stöffel-Park ist vom 01. März bis 31. Oktober geöffnet.

Paläontologe Dr. Michael Wuttke

im Gespräch mit Anke Sprenger (SWR)

https://stoeffelpark.de/tertiaer/das-tertiaerum/

Christoph Bröder

von SWR | Parkbesuch im Juli 2020

Geschichte Basaltabbau

Die Höhe der Basaltkuppe betrug gegen Ende des 19. Jahrhunderts 498 Meter und verlor durch den Basaltabbau gut 90 Meter an Höhe. Der Name Stöffel ist auf das Wort Stuuille (urkundliche Erwähnung aus dem Jahr 1263) zurückzuführen und bezeichnete den stuhlähnlichen Basaltfelsen auf der alten Berghöhe.

Unter anderem begann die Firma J. G. Adrian dort um 1902 mit den Vorbereitungen zum Basaltabbau. Sie wurde ein wichtiger Arbeitgeber in der Region. Mit dem Bau einer Bahnverladestation, der heute so genannten Alten Werkstatt und eines Brechergebäudes begann 1903 der eigentliche Abbaubetrieb. Das Gelände wurde mit einem Schienennetz versehen, da der Transport von Material vor allem mit Güterloren stattfand. Die Stellmacherei befand sich in der Werkstatt, die einen Gleisanschluss erhielt. 1906 waren zunächst sechs Arbeiter im Steinbruch beschäftigt. 1907 wurden zur Behebung des Arbeitskräftemangels 20 Italiener eingestellt. Der Wochenlohn betrug damals 35 bis 40 Mark. 1912 entstand ein Dynamitlager. Um 1914 wurde die anfänglich zur Energieerzeugung eingesetzte Lokomobile durch eine fest installierte Dampfmaschine ersetzt. Der Schornstein mit 38 Meter Höhe wurde in den 1970er-Jahren abgerissen. Der Dampfmaschine folgten 1922 drei BBC-Elektromotoren mit jeweils 125 PS. Drei weitere Brecheranlagen kamen dazu. In den 1920er-Jahren arbeiteten bis zu 1000 Menschen im Steinbruch.

1949 erfolgte der Bau von Ersatzteilschuppen, sogenannte Nissenhallen, und der Bau einer Unterkunft. Von 1950 an wurde der Rohstofftransport anstelle der Loren auf Lkw umgestellt. Außerdem kamen immer mehr Bagger zum Einsatz. In diesem Zeitraum waren rund 120 Arbeiter bei Adrian beschäftigt. 1958 wurde ein Förderband von den Brecheranlagen direkt zur Bahnverladung installiert. Der Abbau war bis zum Ende des Jahres 2000 in Betrieb, zuletzt mit elf Arbeitern. Die Abbaumenge allein bei der Firma Adrian betrug im letzten Betriebsjahr fast 341.000 Tonnen.

Der Stöffel-Park heute

Industriegeschichte

Im Gegensatz zu den meisten anderen rohstoffabbauenden Betrieben wurden die alten Abbaueinrichtungen und Gebäude von J. G. Adrian nicht abgerissen, sondern von den Firmeneigentümern im Laufe der Jahre immer wieder modernisiert oder einer anderen Nutzung zugeführt. So findet sich heute ein in seiner Vollständigkeit herausragendes Ensemble von historischen Industriebauten der Basaltverarbeitung.

Neben der Alten Schmiede mit der Esse von 1913, Transmission, einer Hammerschmiede, einer pressluftgetriebenen Schlagschere, diversen Standbohrmaschinen und Drehbänken gehören zum Ensemble das Kessel- und Schalthaus, Silos, ein Kohleschuppen, Brecheranlagen, ein Bremsberg, ein Vorbrecher und eine Bahnverladestation. Die Alte Schmiede dient heute als Museum, in dem die historischen Werkzeuge durch Audio- und Videomedien ergänzt werden.

Fossilien

Eine bedeutsame Fossillagerstätte aus dem Oligozän befindet sich auf dem Stöffel-Gelände, die 25 Millionen Jahre alte Pflanzen- und Tierfunde birgt. Die Funde stammen aus den Ablagerungen eines durch einen Vulkanausbruch verschütteten Maarsees, die zu Ölschiefer wurden. Sie wurde von zwei Kindern Mitte der 1980er-Jahre wiederentdeckt, die Fundstätte war bereits 1865 bekannt gewesen.

Von 1990 bis 2015 führte die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Direktion Landesarchäologie/Erdgeschichte in Mainz, unter der Leitung von Michael Wuttke Grabungen an der Fossillagerstätte durch. Rund 36.000 Fossilien wurden geborgen, viele präpariert und inventarisiert. Den Fundort im Namen tragen nun zum Beispiel der Wasserkäfer Hydrobiomorpha enspelense oder der karpfenartige Fisch Paläorutilus enspelensis. Der bekannteste sowie sehr gut erhaltene Fund ist der des gleitfliegenden Säugetiers Eomys quercyi. Das Fundstück wird umgangssprachlich Stöffelmaus genannt. Bis heute ist es der älteste Nachweis des Gleitflugs bei Nagetieren.

Weitere Funde sind unter anderem Krokodilzähne, Insekten und Amphibien. Das 2016 eingeweihte Museumsgebäude Tertiärum ist diesem Aspekt des Stöffel gewidmet.

Textquelle: Wikipedia

 

Infomaterialien

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Stöffel-Park

Faltblatt „Wandel eines Basaltabbaugebietes zur Kulturlandschaft“

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Generaldirektion kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz

Faltblatt „Fossillagerstätte Stöffel“

Montabaur: Themenwanderweg Ton

Der Themenwanderweg Ton mit seinen zwei 11 km langen Wanderstrecken „Themenweg Ton Rot“ und „Themenweg Ton Blau“ gestattet Einblicke in die verborgenen Schätze des südlichen Westerwalde.

In den Tongruben bei Boden, Niederahr, Moschheim und Ruppach-Goldhausen finden Sie die Grundstoffe für die berühmte Westerwälder Salzglasurkeramik und unzählige weitere Produkte, die aus Ton hergestellt werden.

Die Themenwege führen an insgesamt acht unterschiedlichen Tongruben entlang, die einen informativen Einblick in die Erdgeschichte dieser Region und die verschiedenen Abbaumethoden erlauben.

Einen Wanderbericht mit Hunden über eine Wanderung auf den Themenwegen rot und blau finden Sie in diesem Wanderblog:

Infomaterialien

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Montabauer

Faltblatt „Themenweg Ton“

Stahlhofen: Basalt-Erlebnisweg

Ausgangspunkt der Tour ist der Parkplatz an der Pfarrkirche St. Wendelin, Ecke Ring-/Kirchstraße, 56412 Stahlhofen.

Um die erdgeschichtlichen, geologischen und kultur-historischen Sehenswürdigkeiten rund um den Basalt erlebbar zu machen, wurde 2017/2018 dieser Themenweg von der Ortsgemeinde Stahlhofen, gefördert durch Naturpark Nassau, entwickelt.

Entlang des Themenwanderwegs rund um Stahlhofen und die dortige ehemalige Basaltgrube erläutern fünf  Informationstafeln Wissenswertes rund um das Material Basalt. Weitere Tafeln und Erlebnisstationen sind in Planung. Der Basalt-Erlebnisweg gehört zum Geopark Westerwald-Lahn-Taunus.

Der Basalt-Erlebnisweg verläuft ausschließlich über geschotterte, teils asphaltierte Forst- und Feldwege. Am Dielkopf befinden sich einige Aussichtspunkte mit weitem Blick über den Westerwald.

Infomaterialien

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Stahlhofen

Faltblatt „Basalt Erlebnisweg“

Textquellen

Villmar: Lahn-Marmor-Weg

Villmar: Lahn-Marmor-Weg

© Rudolf Conrads, „Lahn-Marmor-Weg in Villmar”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/SWB-291602 (Abgerufen: 22. Januar 2022)

Mit freundlicher Genehmigung.

Vielen Dank.

Villmar an der Lahn und seine Umgebung sind das Zentrum des Lahnmarmors, eines wegen seiner reichen Farbigkeit hochgeschätzten polierfähigen Kalksteins. Die Entstehung dieses Kalksteins führt weit in die Erdgeschichte zurück. Im Devon, einer Zeit vor etwa 380 Millionen Jahren waren große Teile Deutschlands marin.

In dem warmen Meer entstanden Riffe in geringer Wassertiefe (meist auf erloschenen und versunkenen Vulkanen), die mit heutigen Riffen – z.B. denjenigen in Südost-Asien – vergleichbar sind. Mit den zahlreichen Stationen des Villmarer Lahn-Marmor-Weges soll dem Besucher ein Einblick in Entstehungsgeschichte, Abbau, Verarbeitung und auch Ästhetik dieses außergewöhnlichen Werksteins vermittelt werden.

Ausgangspunkt des Lahn-Marmor-Weges, der zwei Rundgänge über jeweils circa 1 Stunde und 30 Minuten bietet, ist die König-Konrad-Halle an der Lahn. Hier war von 1892 bis 1979 mit der traditionsreichen Firma Dyckerhoff & Neumann einer der größten Marmorbetriebe im Lahntal ansässig.

Lahn-Marmor-Weg

Die zahlreichen Stationen des Villmarer Lahn-Marmor-Weges vermitteln einen Einblick in die Entstehungsgeschichte, den Abbau, die Verarbeitung und die Ästhetik dieses außergewöhnlichen Werksteins.

Ausgangspunkt des Lahn-Marmor-Weges, der zwei Rundgänge (1 x durch den Ortskern, 1 x durch die Gemarkung) über jeweils circa eine Stunde und 30 Minuten bietet, ist die König-Konrad-Halle an der Lahn.

Erdgeschichtlicher Weg

Der Weg vom Gebäude des Lahn-Marmor-Museums bis zum Unica-Bruch entspricht einer Zeitreise von 380 Mio. Jahren. Die Entferung dieser beiden Plätze beträgt 380 Meter.

So lag es nahe, auf dieser Strecke einen erdgeschichtlichen Weg anzulegen, der die geologischen Zeiträume von heute bis zum Mitteldevon abbildet. Jeder gegangene Meter entspricht einem Zeitraum von einer Million Jahren.

Die jeweiligen geologischen Zeitalter werden auf Informationstafeln erläutert. Ein kleiner Globus zeigt auf, wie die heutige Lahnregion in dieser Zeit von 20° südlich des Äquators bis zu 50° nördlich des Äquators gewandert ist.

Beeindruckend dürfte für den heutigen Wanderer auf dieser Zeitreise sein, dass die Lahnregion auch jetzt noch Richtung Norden wandert.

Wegstationen (Rundweg 1: Durch den Ortskern)
Station 1: König-Konrad-Halle
Station 2: Turbinenhaus
Station 3: Freiluftausstellung
Station 4: Kriegerdenkmal
Station 5: Alter Kirchhof
Station 6: Pfarrkirche St. Peter und Paul
Station 7: Matthiaspforte
Station 8: Valeriuspforte
Station 9: Devotionschild
Station 10: Brunnen auf dem Brunnenplatz
Station 11: Jüdischer Friedhof
Station 12: Lahnbrücke in Villmar
Station 13: Lahn-Marmor-Museum
Station 14: Unica Bruch

Der Unica-Bruch

In Villmar findet sich auf der rechten Lahnseite 380 Meter hinter dem Lahn-Marmor-Museum der Aufschluss „Unica-Bruch“, der mit einer glattgesägten und geschliffenen Wand einen weltweit einmaligen Einblick in ein mitteldevonisches Stromatoporenriff in Lebendstellung bietet.

Zu erkennen sind neben den Stromatoporen und Korallen auch Seelilien, Kopffüßler, Schnecken sowie Brachiopoden, deren Wachstum durch den hohen Kalkgehalt des Devonmeeres begünstigt wurde. Aus dem Devonmeer stiegen die ersten Wirbeltiere an Land; seine Temperatur konservieren wir bis heute in unserem Blutkreislauf. Dem Betrachter des Lahnmarmors bietet sich ein buntes Bild, bei dem Phasen des Wachstums und Störungsphasen – beispielsweise verursacht durch Tsunamis – abwechseln. Der Lahnmarmor ist für sein breites Farbenspektrum bekannt. So ist das Rot in seinen vielen Schattierungen auf Vulkanismus zurückzuführen: Eisenhaltiges Wasser aus vulkanischen Quellen floss über Riffe und Sedimente, sickerte in Risse und Spalten, setzte Hämatit ab und hinterließ in dem an sich weißen Kalkstein das Rot oxydierten Eisens in allen Nuancen. Schwarz- und Grautöne entstanden, wo sich dunkler Ton mit dem Kalk absetzte oder wo Kohlenstoff, beispielsweise aus den Lagunen des Rückriffs, in den Kalkstein eindrang. Gelb- und Ockertöne entstanden aus Limonit (Brauneisenstein).Im Natur- und Kulturdenkmal Unica-Bruch in Villmar kann man in die Zeit vor 380 Mio. Jahren zurückblicken, als marine tropische Korallen und Schwammriffe das Material bildeten, das im letzten Jahrhundert als Lahn-Marmor Weltruhm erlangte und weltweit verbaut wurde.

Entdeckt und abgebaut wurde der Lahnmarmor nach bisheriger Meinung seit dem 16. Jahrhundert. Die Entstehung eines Stromatoporen-Riffs im Devonmeer ist nirgends in der Welt so klar zu sehen wie im Unica-Bruch in Villmar. Der Aufschluß im Villmarer Unica-Bruch – eine in zwei Terrassen gegliederte, etwa 6 Meter hohe, 15 Meter breite, gesägte Wand – gilt als ein sehr seltenes, vielleicht in der ganzen Welt sogar einmaliges Zeugnis der Entwicklung eines Stromatoporen-Riffs.

Das Villmarer Stromatoporenriff zählt zu den bedeutensten Stromatoporenriffen weltweit. Vergleichbare Aufschlüsse finden sich in Kanada und Australien.

Quelle: Lahn-Marmor-Museum

Nationales Geotop

Der Villmarer „Unica-Bruch“ wurde 2005 mit den Prädikaten „Nationales Geotop“ und „Planet Erde – Welt der Geowissenschaften“ ausgezeichnet. Damit zählt der Aufschluss zu den bedeutenden 77 Geotopen in Deutschland, hiervon befinden sich vier in Hessen.

„Nationales Geotop“ ist eine Auszeichnung, die als Ergebnis eines Wettbewerbs im Jahr 2006 an die bedeutenden Geotope in Deutschland verliehen wurde.

Im Jahr 2004 rief die Akademie für Geowissenschaften und Geotechnologien in Hannover (früher: Akademie der Geowissenschaften zu Hannover) zu einem Wettbewerb auf, mit dem die bedeutendsten Geotope Deutschlands erfasst werden sollten. Weiterer Zweck des Wettbewerbs war es, mögliche Kandidaten zur Aufnahme in das UNESCO-Welterbe zu identifizieren. Vorgeschlagene Geotope sollten von „außergewöhnlicher natürlicher Ausprägung“, langfristig erhaltbar und „öffentlichen Informationsmöglichkeiten zugeordnet“ sein. Neben Einzelobjekten konnten auch Ensembles bzw. geeignete Landschaften vorgeschlagen werden.

Die daraufhin eingereichten 180 Vorschläge wurden von einer Kommission aus Fachleuten begutachtet und 77 von ihnen zur Auszeichnung vorgeschlagen. Die Auszeichnung fand am 12. Mai 2006 im Landtag von Hannover statt; bei dieser Gelegenheit wurde den Objekten das Prädikat „Nationaler Geotop“ sowie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung das Logo planeterde verliehen. Außerdem wurde ein Begleitbuch herausgegeben.

Vier ausgewählte Geotope (Grube Messel, Rammelsberg 2010 erweitert auf die Grube Samson, Mittelrheintal und die Wattenmeerküste) sind bereits im UNESCO-Welterbe aufgeführt. Dabei sind die Grube Messel und die Wattenmeerküste Naturerbestätten, während die beiden anderen als Kulturerbe gelten. Als weitere Kandidaten für das Welterbe machte die Kommission sechs Vorschläge, und zwar die Jasmunder Kreideküste, die Bastei mit dem Elbsandsteingebirge, die Fossilienfundstätte Holzmaden, das Nördlinger Ries samt Steinheimer Becken sowie das Altmühltal samt Solnhofener Plattenkalken.

Infomaterialien

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Villmar

Faltblatt „Der Villmarer Lahn-Marmor-Weg“

Wetzlar: Lahn-Marmor-Route

© Rudolf Conrads, „Lahn-Marmor-Route von Wetzlar nach Balduinstein”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/SWB-340962 (Abgerufen: 22. Januar 2022)

Mit freundlicher Genehmigung.

Vielen Dank.

Über 400 Jahre wurde in weit mehr als 100 Brüchen entlang der Lahn von Wetzlar bis Hahnstätten der Lahnmarmor, ein mitteldevonischer Massenkalk, abgebaut. Dieser schöne, mehrfarbige Werkstein wurde in vielfacher Hinsicht in dieser Region verwendet: u.a. in Kirchen, Klöstern, Burgen und Schlössern, aber auch in privaten Haushalten für Fensterbänke, Wandverkleidungen und kunstgewerbliche Gegenstände.

Die Lahn-Marmor-Route von Wetzlar nach Balduinstein erschließt zum einen die landschaftlichen Reize an Lahn und Kerkerbach und zum anderen viele Stationen, die einen Bezug zum Lahnmarmor haben. Gut 100 KuLaDig-Einträge zum Lahnmarmor bilden die Basis für eine Entdeckung des Marmors von der Lahn. Die kostenfreie KuLaDig-App empfiehlt sich für die Nutzung vor Ort, die Story-Maps von Lahn-Marmor-Route und Lahn-Marmor-Weg für die Vorbereitung der Entdeckungsreise zu Hause.

Die Route beginnt am Bahnhof von Wetzlar und endet am Bahnhof von Balduinstein. Als Orientierung dient der Lahnradweg, der auf der Karte der KuLaDig-Story-Map eingetragen ist. Ab Gräveneck führt eine Alternativroute in das Kerkerbachtal, die in Steeden wieder auf den Lahnradweg mündet. Für motorisierte Nutzer oder Wanderer stehen geeignete alternative Straßen und Wanderwege zur Verfügung.

Viele der in der Lahn-Marmor-Route eingetragenen Stationen liegen nicht unmittelbar am Radweg. Hier ist der Nutzer aufgerufen, seinen individuellen Weg zu finden. Den Freunden des Lahnmarmors werden folgende Stationen besonders empfohlen: der Wetzlarer Dom, Schloss Braunfels, Kloster Altenberg, Schloss Weilburg, der Alte Friedhof von Weilburg, der Weilburger Schiffstunnel, die Marmorbrücke von Villmar, der Villmarer Lahn-Marmor-Weg, das Villmarer Lahn-Marmor-Museum, der Unica-Bruch in Villmar, Burg Runkel, die Kirche von Schupbach, die Stiftskirche St. Lubentius in Dietkirchen, der Limburger Dom, die Stiftskirche in Diez, das Grafenschloss in Diez, der Robert-Heck-Park in Diez, Schloss Oranienstein in Diez, das Lahnufer in Balduinstein und Schloss Schaumburg oberhalb von Balduinstein. Bei vielen evangelischen Kirchen muss vor dem Besuch geklärt werden, wie und ob eine Öffnung möglich ist. Zu erwähnen sind auch die vielen Schleusen an der Lahn, die zum großen Teil mit Lahnmarmor verkleidet sind. Der einzige gut zugängliche historische Marmorbruch liegt in Villmar. Es ist der Unica-Bruch, der zum einen als Naturschutzgebiet und zum anderen als „Nationales Geotop“ ausgezeichnet ist. Bundesweit gibt es 77 Nationale Geotope, davon in Hessen vier. Die anderen Brüche sind entweder verfüllt oder liegen, wie z.B. im Raum Schupbach, in nur eingeschränkt zugänglichen Naturschutzgebieten.

© Rudolf Conrads, Lahn-Marmor-Museum Villmar, 2021

Nähere Informationen finden sich auf der Homepage des Lahn-Marmor-Museums.

Die Inhalte der beschriebenen Stationen verstehen sich als Ergänzung zu den vielen gedruckten und digitalen Informationen über die Lahn, ihre Landschaft und ihre reiche Geschichte.

Infomaterialien

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Von Wetzlar nach Balduinstein

Lahn-Marmor-Route – keine Infomaterialien vorhanden!