Ehrenkirchen-Ehrenstetten: Steinzeitpfad am Ölberg

Auf den Spuren von Rentierjägern und Zauneidechsen

Das wohl bekannteste Fotomotiv des Markgräfler Landes ist der Panoramablick vom Ehrenstetter Ölberg.

Kaum jemand ahnt, dass der Ölberg nicht nur ein Weinberg mit historischen Weinbergterrassen und ein Naturschutzgebiet mit einer seltenen Vielfalt von Pflanzen und Tieren ist.

Im Wald versteckt sind imposante Wohnhöhlen der Rentierjäger vor 13.000 Jahren und eine bis zu 5.000 Jahre alte Wallanlage zu entdecken. Vor 140.000 Jahren jagten am Steinberg, direkt neben dem Ölberg, Neandertaler sogar nach Mammuts.

Außerdem können sich große und kleine Wanderer auf dem rund 4 km langen Weg mit 12 Infotafeln auf die Suche nach seltenen Tieren wie Zauneidechsen und Zaunammer begeben oder seltene Pflanzen wie Märzenbecher oder Türkenbundlilien entdecken.

Wegstationen
Die Zauneidechse

Mit etwas Glück und einem behutsamen Anpirschen begegnet man an den Trockenmauern des Ölbergs recht häufig der Zauneidechse. Am sichersten sind windstille Frühjahrsmorgen. Die Sonne sollte schon eine kleine Weile auf den Mauersteinen gestanden sein, damit diese angenehm warm wurden.

Madame oder Monsieur Zauneidechse pflegen genau dann ihr morgendliches Sonnenbad zu machen, wobei sie ihren Körper ganz platt an den Stein drücken, um möglichst viel Wärme aufzunehmen. Und warum diese Wärmegier? Wie alle Reptilien haben Eidechsen nicht unser gleichmäßig warmes Blut, sondern können sich nur mit Hilfe der Sonnenwärme auf Betriebstemperatur bringen.

Dies gilt übrigens noch mehr für ihren Nachwuchs: Die Zauneidechse vergräbt ihre pergamenthäutigen Eier im locker-warmen Sandboden und lässt diese ganz bequem von der Sonne ausbrüten.

Wer hier im Spätsommer entlangläuft, kann dann die Mini-Eidechsen durchs Gras flitzen sehen. Mit gutem Futter – und das gibt es bei uns am Ölberg reichlich in Form von kleinen Raupen, Käfern, Tausendfüßlern und leckeren Wolfsspinnen – wachsen die Winzlinge innerhalb des nächsten Jahres zur vollen Größe heran.

Eines gilt für die ganze Eidechsenfamilie: Bitte nur beobachten, niemals zu fangen versuchen! Denn sonst bricht unweigerlich der lange Schwanz ab und hinterlässt eine blutende Wunde – keine nette Art, Freundschaft zu schließen, oder?

Mehr Infos

Die Ölbergkapelle

Weithin sichtbar besetzt die Ölbergkapelle einen Vorgipfel des gleichnamigen Berges oberhalb von Ehrenstetten. Von hier oben entfaltet sich der wohl berühmteste Blick über das Markgräflerland. Die Kapelle beherbergt eine aus Holz geschnitzte Pieta, die aus der Streicherkapelle im Ehrenstetter Grund hier her gebracht worden ist. Im Jahre 1954 wurde die kleine Kapelle zum Gedenken an die in den beiden Weltkriegen gefallenen und vermissten Männer aus Ehrenstetten errichtet.

Von hier aus erschließen sich dem Betrachter im Osten das Hexental, die bewaldeten Flächen der Schwarzwaldvorberge, die imposanten Berggipfelregionen von Schauinsland und Belchen, im Süden die weite offene Ebene des Rheintals, unterbrochen vom Staufener Burgberg und im Westen der Batzenberg und die Kette der Vogesenberge bis auf die Höhe von Breisach.

Unmittelbar an die gepflegte Grünfläche rund um die Kapelle schließt sich linker Hand die historische Weinbergslage „Ehrenstetter Ölberg“ an. Sie zählt zu den wenigen reinen Südlagen im Weinbaubereich Markgräflerland und liefert hochwertige Weine. Seit 1996 ist das Gebiet mit einer Fläche von rund 24 Hektar als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Trockenmauern aus Kalkstein, die Reben und dazwischen offene Grasflächen bieten einer ökologisch äußerst hochwertigen Flora und Fauna einen Lebensraum. Daher werden seit vielen Jahren im Auftrag der Naturschutzverwaltung sowie durch Mitglieder der BUND-Gruppe Schönberg und des Arbeitskreises Ortsgeschichte Ehrenkirchen Trockenrasenflächen vor der Verbuschung bewahrt und die Trockenmauern gepflegt.

Mehr Infos

Die Zaunammer

Die historische Terrassenlandschaft und ihr charakteristischer Vogel

Die Südostflanke des Ölbergs ist heute ein eng verzahntes Mosaik ganz unterschiedlicher Lebensräume. Rebstöcke wachsen auf kleinen Terrassen, die oft erst durch das Aufsetzen von Trockenmauern entstanden sind. Dazwischen sind Gebüsche eingestreut. Im östlichen Teil schließen sich größere Wiesen- und Brachflächen an. Früher als Futterfläche für Ziegen und Stallrinder genutzt, werden sie heute entweder erneut durch Ziegen beweidet oder aber gemäht. Ein solches Nebeneinander fördert das Vorkommen seltener Vogelarten. An erster Stelle steht hier die Zaunammer. Als nahe Verwandte der Goldammer ist sie ähnlich gesangsaktiv, lässt sich jedoch an der Kopfzeichnung von jener gut unterscheiden. Vor allem im Frühjahr prägt ihr „schüttelnd-klingelnder“ Ruf die typische Geräuschkulisse am Ölberg.

Wer also hier ein vermeintlich durchklingelndes Handy geortet hat, sollte mal mit dem Fernglas die Wipfel der Gebüsche und Einzelbäume nach dem eifrigen Sänger absuchen. Das reiche Samenangebot der extensiv gepflegten Wiesenflächen, aber auch die vielen wärmeliebenden Insekten, machen den Ölberg zum Schlaraffenland für die ansonsten den Mittelmeerraum bevorzugende Zaunammer. Übrigens stößt man bei der Ammersuche auf viele andere Vögel der Rebflur. Bluthänflinge und Stieglitze lassen grüßen!

Mehr Infos

Eine Wallanlage der Jungsteinzeit

Frühe Bauern auf dem Ölberg

Die Geschichte der Wallanlage auf der Kuppe des Ölberges liegt bis heute noch weitgehend im Dunkeln. Archäologische Ausgrabungen haben hier bisher nicht stattgefunden. Lesefunde innerhalb der Wallanlage, wie Keramikscherben, Feuersteingeräte und ein Steinbeil, datieren um etwa 2200 bis 2000 vor Christus, also am Übergang von der Jungsteinzeit zur Bronzezeit. In der Jungsteinzeit, zwischen 5500 und 2200 vor Christus, gibt es im Breisgau bereits eine dichte Besiedlung mit sesshaften Bauern, die Häuser bauten und sich von Getreideanbau und Viehwirtschaft ernährten.

Während der langovale Bergkegel zu drei Seiten flach abfällt und mit Wällen und Gräben gesichert war, war die sehr steile Südostflanke unbefestigt. Auf der bewaldeten Bergkuppe ist eine aus drei Wällen mit vorgelagerten Gräben hintereinander gestaffelte Befestigungsanlage zu erkennen (1–3). Die noch bis zu 4 m hohen Wälle sind mit zahlreichen Steinen durchsetzt und lassen erahnen, dass die heute zusammengefallene Befestigung ursprünglich mit Holzbalken und Steinen zu hohen Mauern aufgebaut war. Eine Lücke im inneren Wall lässt auf eine Toranlage schließen (4). Die Anlage hat eine Größe von 300 m mal 115 m und bietet im Kernbereich eine ca. 0,6 ha große Fläche. Aus dieser Zeit, auch die Zeit der Glockenbecherkultur genannt, kennen wir am Oberrhein nur wenige Siedlungen und einige einzelne Grabfunde wie beispielsweise aus Sasbach oder Wyhl am Kaiserstuhl.

Mehr Infos

Im artenreichen Buchenwald

Die flache Nordseite des Ölbergs bedeckt heute ein artenreicher Buchenmischwald, an dessen Rändern stattliche Eichen wachsen. Der Boden ist, im Gegensatz zur Südostflanke, tiefgründig und gut durchwurzelbar. Die Ausrichtung nach Nordwesten führt zu einem gleichmäßigeren Waldinnenklima, weil die Temperaturspitzen der direkten Sonneneinstrahlung fehlen. Insbesondere im Frühling und Frühsommer lohnt sich daher der Blick in die reiche Krautschicht. Im feuchteren Bereich der Mulde zwischen Ölberg und Urberg beginnt der Frühling mit einer wahren Blühwelle der Hohen Schlüsselblume. Etwas höher am Hang siedelt die Einbeere mit ihrem auffälligen Blatt-Viergestirn und der einzelnen schwarzen Beere als Fruchtstand. Ende Mai zeigen sich an den Wegrändern im Mittelhang die prächtigen Türkenbundlilien, wenn sie nicht als Leckerbissen von den ebenfalls zahlreichen Rehen abgeknipst worden sind. Übrigens eignet sich keine der genannten Pflanzen für einen Blumenstrauß – deswegen und aufgrund ihres strengen Schutzes bitte nicht abpflücken!

Der Buchenwald ist nicht nur Heimat von schönen Pflanzen, sondern auch von vielen Brutpaaren unserer heimischen Spechte. Eine Zählung ergab vor wenigen Jahren auf der vergleichsweise kleinen Waldfläche fünf bewohnte Bruthöhlen des Buntspechts, je eine Schwarz- und Grauspechthöhle, zwei Mittelspechthöhlen, zwei Kleinspechthöhlen und drei Höhlenanlagen des Grünspechts. Dass man da im Frühling fast taube Ohren vor lauter Getrommel bekommt, versteht sich…

Mehr Infos

Neanderthaler am Schwarzwaldrand

Direkt nördlich des Ölberges, im Bereich des ehemaligen Bollschweiler Kalkwerks am Steinberg, wurden in den Jahren 1995 und 2000 die ältesten Zeugnisse menschlicher Anwesenheit im Breisgau entdeckt. Ehrenamtliche Mitarbeiter des Landesdenkmalamtes fanden dort zwei sogenannte Faustkeile, die zu den ältesten Werkzeugen der Menschheit gehören. Diese Faustkeile sind grob und spitz zugeschlagene multifunktionale Steinwerkzeuge von 9 und 18 cm Länge aus Plagioklas-Amphibolit und aus kristallinem Gangquarz – Gesteine, die in der nahen Möhlin vorkommen. Die Faustkeile sind zwischen 140000 und 130000 Jahre alt und datieren in die vorletzte Riss-Eiszeit, als der Neandertaler Mitteleuropa besiedelte. Im Dreiländereck am Oberrhein sind Faustkeile sehr selten und außerdem die ältesten Belege für das Auftreten des Neandertalers am Schwarzwaldrand.

Bei Ausgrabungen der Uni Tübingen1998 im Steinbruch am Steinberg wurden neben vielen Steinwerkzeugen auch zahlreiche Tierknochen gefunden, unter anderem vom Mammut, Wildpferd, Auerochse, Wollnashorn, Höhlenbär und Rothirsch, die von den eiszeitlichen Neandertalern gejagt wurden.

Mehr Infos

Tropische Verhältnisse

Zur Entstehung des Ölberges

An den Steilhängen des nordöstlichen Ölberges befinden sich alte Steinbrüche, in denen ehemals Kalksteine abgebaut wurden. Wenn Sie ganz nah an den Kalkstein heran treten, können Sie erkennen, dass er aus ganz vielen stecknadelgroßen Kügelchen besteht. Wegen der Ähnlichkeit mit kleinen Fischeiern, die auch Fischrogen genannt werden, wird der Kalkstein auch Hauptrogenstein genannt. Der Hauptrogenstein ist eine Meeresablagerung, die vor etwa 177 bis 156 Millionen Jahren im sogenannten Mittleren Jura entstanden ist, als das Gebiet des Oberrheingrabens noch von einem flachen warmen Meer bedeckt war. Die Kügelchen des Hauptrogensteins sind aber keine versteinerten Fischeier, sondern durch die Wellenbewegung im Meer entstanden, bei der sich Kalkablagerungen um kleine Sandkörner gebildet haben, die dann mit feinen Meeresablagerungen zusammengebacken wurden.

Bei der Absenkung des Rheingrabens vor etwa 45 Millionen Jahren hoben sich Schwarzwald und Vogesen, während sich das Grabeninnere senkte. Einzelne Kalksteinschollen wie Schönberg und Ölberg blieben „hängen“ und bildeten die Vorbergzone. Vor etwa 5 bis 1 Millionen Jahren, als die Flüsse noch wesentlich höher standen als heute, wurden die Kalksteinschollen durch Erosion und Auswaschung geformt, wobei auch die natürlichen Höhlen und Felsüberhänge an der steilen Ostseite des Ölberges entstanden, die vor 13000 Jahren von Rentierjägern als vorübergehende Behausung genutzt wurden.

Mehr Infos

Kleebwälder

Wälder, die an Steilhängen kleben

Wer das Glück hat, unseren Ölbergpfad im März zu begehen, wird sich an der Nordostseite des Ölberges über die prächtigen Schneeglöckchen freuen. Der genaue Blick verrät es: Es handelt sich nicht um den Gartenflüchtling Schneeglöckchen, sondern um die seltene Wildpflanze Märzenbecher – vom Schneeglöckchen stets zweifelsfrei an den gelbgrünen Flecken zu erkennen, welche die Zipfel der äußeren Blütenhüllblätter zieren. Unseren schwäbischen Gästen dürfte die Pflanze aus vielen Taleinschnitten der Schwäbischen Alb bekannt sein.

Sie steht für besondere Umweltbedingungen, die sich an dieser Stelle gut nachvollziehen lassen: Steil zieht sich der Hang von der nahen Möhlin hinauf zu den Kalkfelsen des Ölbergs. Er ist nach Osten ausgerichtet, wodurch die Sonne ihn nur in den Morgenstunden erwärmt. Mächtige Buchen bilden ein dichtes Blätterdach, aber seitlich kann noch genug Licht einfallen. Selbst im Hochsommer bewirkt der nahe Fluss stets eine Feuchte, sowohl im Boden wie auch in der bodennahen Luft. Genau dies mag der Märzenbecher – und steht damit für einen Waldtyp, den man im Schwäbischen Kleebwald nennt, weil er in steilen Taleinschnitten unterhalb der Felsen zu kleben scheint.

Die Märzenbecher stehen unter Schutz und hier im Naturschutzgebiet ist allgemein das Pflücken von Pflanzen verboten!

Mehr Infos

Burg Hauenfels

Von Rittern, Mönchen und Räubern

Die kleine Ruine der Burg Hauenfels befindet sich an den östlichen Felshängen des Ölberges zwischen den Steinzeithöhlen. Ihre Geschichte ist weitgehend unerforscht. Gerätselt wird, ob es sich bei dem festen Bauwerk überhaupt um eine Burganlage handelt. Eine mögliche Ersterwähnung als „Huwensteine“ in einer Urkunde des Klosters St. Ulrich ist auf das Jahr 1316 datiert. Funde von der Burgstelle deuten auf einen Nutzungszeitraum vom 13. bis ins frühe 16. Jahrhundert hin. Die Burg, die nahegelegene Felsenmühle und der Weiler Gütighofen dürften eine kleine Wirtschaftseinheit im Mittelalter gebildet haben.

Das Gebäude diente im Dreißigjährigen Krieg dem Dominikanerpater Michael aus dem Predigerkloster in Freiburg als Versteck. Von dort aus führte er zusammen mit versprengten österreichischen Soldaten und Bauern einen erfolgreichen Kleinkrieg gegen die Schweden im nahen Kirchhofen. Später diente der Bau Räuberbanden als Unterschlupf. Von dem, in einen leichten Felsüberhang hineingebauten Bauwerk sind noch Mauern aus gemörtelten Kalkstein-Bruchsteinen von bis zu 4 m Höhe erhalten. Einen Eindruck der Baulichkeit bietet eine Planskizze von Zuccamaglio aus den 1860er Jahren.

Mehr Infos

Die Teufelsküche

Rentierjäger am Ölberg

Die Menschen hatten am Ende der letzten Eiszeit vor 13000 Jahren noch keine längerfristigen Wohnsitze, sondern zogen den Wildherden, ihrer Nahrungsgrundlage, hinterher. Die ältesten, heute im Gelände noch sichtbaren Zeugnisse von Menschen im Breisgau sind die drei Höhlen am steilen Osthang des Ölberges zwischen Ehrenstetten und Bollschweil, die im Volksmund „Teufelsküche“ genannt werden. Radiokarbondatierungen belegen, dass hier vor 13.500 und 11.500 Jahren Jäger und Sammler im Winter und Frühjahr mehrmals ein von Wind und Wetter geschütztes Lager aufschlugen.

Von dem Steinzeitlager aus hatten die Jäger und Sammler ihr Jagdrevier – das Möhlintal – im Blick und konnten Rentier-und Wildpferdeherden beobachten und jagen. Mammuts und Wollnashörner waren so gut wie ausgestorben und kaum noch Jagdbeute. Zu dieser Zeit sah es im Hexental anders aus als heute. Das Klima war im Mittel etwa 5 Grad kälter, im Sommer sogar durchschnittlich um 9 Grad. Es regnete seltener und die Winter waren länger. Zum steppenartigen Bewuchs des Hexentals gehörten weite Flächen mit Gräsern und Kräutern, selten Kiefern, Wacholder, Zwergweiden und Birken. Die Landschaft war wesentlich offener als heute, so dass sie von den Höhlen aus gut einsehbar war und die Rentierherden von weitem erkennbar waren.

Bei den Ausgrabungen wurden zahlreiche Steinwerkzeuge aus dem Feuerstein des Markgräfler Landes gefunden. Sie dienten als Messer unter anderem zum Zerteilen der Jagdbeute. Erlegt wurden diese mit Speerspitzen aus Rentierknochen, die mit Messern aus Feuerstein hergestellt wurden.

Alle Fundstücke wurden in der nördlichsten Höhle bei Ausgrabungen von 1925–26 und 1932–34 entdeckt. Die ausgegrabene Höhle war mit einer Fläche zwischen 5–10 qm² relativ klein, weshalb das Lager von 10 bis 20 Menschen wohl überwiegend vor der Höhle lag.

Mehr Infos

Vom Leben in den Reben

Neben den vielen Pflegeflächen finden sich am Ölberg natürlich auch traditionsreiche Rebterrassen – schließlich gehört die Kleinlage „Alter Oelberg“ zu den besten Lagen des Breisgaus und Markgräfler Landes! Vom Wanderweg aus lassen sich anschaulich die Lebensbedingungen erkunden, die unter den Rebstöcken eine oft blütenreiche Krautgesellschaft hervorrufen. Selbst im Winter finden sich hier noch die Blüten des Persischen Ehrenpreis, der Roten Taubnessel oder des Reiherschnabels. Früher hat man unter den Rebstöcken gehackt, um den üppigen Rebwurzeln Luft und Lebensraum zu schaffen. Dies begünstigte vor allem kleine Zwiebelpflanzen, die sich durch das Teilen mittels der Hacke sogar noch besser vermehrten. Noch heute ist der Vorfrühling in den Reben tiefblau von den vielen Traubenhyazinthen. Im Mai gesellen sich an manchen Stellen prächtige Doldige Milchsterne hinzu. An den Böschungen und Mauern finden sich fast das ganze Jahr über blühender Erdrauch oder die alte Heilpflanze Schöllkraut.

Klar, dass bei so großem Blütenreichtum die krabbelnde, summende und flatternde Insektenwelt nicht zu kurz kommt. Für unsere Wildbienen deckt der Ölberg einen reichen Tisch.

Mehr Infos

Das historische Himmelsstäpfele

Von Rittern, Mönchen und Räubern

Vom Ortsteil Himmelreich, vorbei am Geburtshaus des Künstlers und Baumeisters Johann Christian Wentzinger (1710 bis 1797) geht es steil bergan zum Ehrenstetter Ölberg. Ein beschwerlicher Weg, den die Weinbauern vor langer Zeit gehen mussten. Die Rebflächen in bester Sonnenlage, auf terrassierten, durch Kalksteinmauern gehaltenen Steillagen, sind nur manuell zu bewirtschaften. Die Trockenmauern müssen ständig gepflegt und unterhalten werden. Tatsächlich sieht das Treppchen aus, als führte es geradewegs in den Himmel.

Der Aufstieg lohnt sich, erreicht man doch oben auf einer Bergnase die 1954 errichtete Ölbergkapelle. Ein wundervoller Ausblick auf Schwarzwaldberge mit Schauinsland, Belchen und Blauen und die Weite der Rheinebene bis zu den Vogesen entschädigen den Wanderer und Besucher.

Welch ein Panorama!

Mehr Infos

Infomaterialien

agsdi-file-pdf

Ehrenkirchen-Ehrenstetten

Steinzeitpfad am Ölberg – keine Infomaterialien vorhanden!

Ernolsheim (F): Archäologischer Rundwanderweg

Der archäologische Rundwanderweg auf den Anhöhen von Ernolsheim und Saint-Jean-Saverne verbindet die wichtigsten Anlagen protohistorischer und historischer Zeit, die zur Überwachung der nördlichen Übergangstrasse der Zaberner Vogesen errichtet wurden.

Archäologische Forschungen und Denkmalschutz sichern das historische Interesse einer Besichtigung.

Sehenswürdigkeiten

Burg Warthenberg auf dem Daubenschlagfelsen: Eine der gewaltigsten romanischen Festungen des Elsasses im 12. Jahrhundert.

Steinbruch des Frohnbergs: Wo die Steinquader der Burg gebrochen wurden.

Römischer Abgrenzungstein: Zwischen öffentlichem Gelände, AGER PVBLICVS, und privatem Boden, AGER PRIVATVS.

Keltisches Oppidum der Heidenstadt (25 ha): Zwei parallele Wälle durchqueren den Bergrücken. Jeder Wall ist in der Mitte mit einem monumentalen Zangentor versehen, typisch für das Ende der Tene Periode, Ende 2. -Anfang 1. Jahrhundert vor Chr.

Plattenweg: Römische Bergstrasse, in den Felsen gemeißelt, mit Gleisen und Querungen.

Michelsberg: Hoher Felsenvorsprung mit rätselhaften Einrichtungen auf der Gipfelterrasse (Hexenkreis) und in der Höhle (Hexenloch und Steingrab). Menschliche Ansiedlungen seit der Mesolithischen Periode, 6. Jahrtausend vor Chr. Michaelsbruderschaft und Kapelle seit 1593.

Infomaterialien

agsdi-file-pdf

Archäolgischer Rundwanderweg Ernolsheim

Keine Infomaterialien vorhanden.

Textquellen

Forbach: Rundweg Schwarzenbachtalsperre

Forbach: Rundweg Schwarzenbachtalsperre

Der Rundweg verläuft an der Nordseite am Ufer des Sees entlang, bevor es auf dem Rückweg in den Wald oberhalb der Talsperre geht.

An der Staumauer erläutern einige Infotafeln die Geschichte der Talsperre und die Stromerzeugung im Rudolf-Fettweis-Werk in Forbach im Murgtal.

Die Schwarzenbachtalsperre

Die Wasserkraft der Murg und die bis 1918 wurden in einer ersten Ausbaustife Schwarzenbachtalsperre waren der Ursprung des damaligen Badenwerks, heute EnBw.

1914 bis 1918 wurden in einer ersten Ausbaustufe das Murgwerk und das Niederdruckwerk errichtet. Als Teil des Rudolf-Fettweis-Werkes in Forbach kam 1922 bis 1926 das Schwarzenbachwerk mit der Schwarzenbachtalsperre hinzu. Damit wurde erstmals die Pumpspeicherung großtechnisch realisiert. Die inzwischen erneuerte Speicherpumpe wird heute täglich betrieben. Über Druckstollen und Rohrleitung fließt das im Schwarzenbachstausee gespeicherte Wasser dem 360 m tiefer gelegenen Kraftwerk zu und treibt mit seiner Energie Turbinen und Generatoren an.

Das Tal wird für den Eingriff vorbereitet

Rodung

Der Wald wird gerodet. Drei Häuser werden abgetragen und deren Bewohner umgesiedelt.

Versorgung

Im Tal entsteht eine Ansiedlung von Werkstätten, Wohnbaracken und Versorgungsgeschäften.

Granit

Nahe gelegene Steinbrüche liefern den Granit für die Einlagerungen in den Beton sowie für das Blendwerk auf der Luftseite. Mangels Dynamit wird anfangs mit flüssiger Luft gesprengt.

Baumaterialien

Alle Baumaterialien müssen zur Baustelle transportiert werden. Sie werden vom Bahnhof Raumünzach über einen Schrägaufzug zur Baustelle befördert.

Die erste Gussbetontalsperre entsteht.

Grundablass

Die Rohre für den Grundablass auf dem Fundament der Staumauer werden montiert. Der Grundablass dient zur totalentleerung des Stausees.

Entnahmeturm

Auf der Seeseite entsteht der Entnahmeturm. Das Entnahmerohr, welches das Wasser über den Druckstollen ins Tal leitet, wird verlegt.

Betonage

Die Einbringung der Granitblöcke und des Betons erfolgen mit Hilfe von Kabelkränen, die das gesamte Tal überspannen.

Das Wasser wird über eine 900 m lange Leitung zum Kraftwerk geführt.

Druckstollen

Die Entstehung des unterirdischen Druckstollens von 1,7 km Länge, der das Wasser vom Stausee zu einem Wasserschloss führt.

Druckrohrleitung

Vom Waserschloss wird das Wasser über eine oberirdische Druckrohrleitung (900 m Länge) zu den Turbinen im Rudolf-Fettweis-Kraftwerk in Forbach weitergeleitet.

Infomaterialien

agsdi-file-pdf

Schwarzenbachtalsperre

Faltblatt „Daten, Geschichte, Wandertipps mit Naturlehrpfad und Schwarzenbach-Rundweg“

Textquellen

Faltblatt

Frankfurt: Geopfad Stadt-Land-Fluss

Geo-Wissenschaften sind überall

Das Jahr 2008 wurde von der Generalversammlung der Vereinten Nationen als „International Year of Planet Earth“ oder kurz IYPE ausgerufen. Ziel ist es, das angesammelte Wissen der 400.000 Geowissenschaftler auf der ganzen Welt umfassender und vor allem effizienter zu nutzen.

Es waren zwei Aktionsschwerpunkte geplant:

  • ein wissenschaftliches Programm

und

  • ein auf die breite Öffentlichkeit zielendes Programm.

Das wissenschaftliche Programm wird in zehn umfassende, gesellschaftspolitisch relevante Bereiche aufgefächert: Gesundheit, Klima, Grundwasser, Ozeane, Böden, Erdinneres, (Riesen)Städte, Gefahren, Ressourcen und Leben. Das Öffentlichkeitsprogramm hat zum Ziel eine größere Beachtung der engen Beziehung zwischen Erdwissenschaften und gesellschaftlicher Entwicklung zu erreichen. Der Geo-Pfad Stadt-Land-Fluss ist Teil des IYPE-Öffentlichkeitsprogramms.

Geopfad Stadt-Land-Fluss

An zehn Stationen bringt Ihnen der Geopfad „Stadt-Land-Fluss“ geographische und geowissenschaftliche Sachverhalte näher, zeigt Ihnen was sich alles unter dem Begriff „Geo“ verbirgt. Er erklärt Zusammenhänge zwischen tieferen Untergrund, Landschaft und Gewässer, der Nutzung des Gesteins und des Bodens bis hin zur Stadtplanung und gegenwärtigen Bebauung.

Am Rande der Großstadt Frankfurt am Main wird besonders sichtbar, welche Rolle wir Menschen im System Erde übernommen haben, ein System, in das wir mächtig eingreifen, dem wir aber auch ohnmächtig zuschauen müssen.

Ausgangspunkt des Geopfades „Stadt-Land-Fluss“ ist der alte NIDA-Hafen nahe der U-Bahn-Station Römerstadt. Nehmen Sie den Ausgang „Hadrianstrasse“ und folgen Sie dem Verlauf der Strasse bis zum Ende in Richtung Nidda. Nach wenigen Metern erreichen Sie die erste Station.

© Geo Agentur am Fachbereich Geowissenschaften/Geographie der J. W. Goethe Universität, Frankfurt am Main

Mit freunlicher Genehmigung. Vielen Dank.

Hinweis

Die in der Karte angegebene Route wurde aus dem Faltblatt zum Geopfad – mit allen damit verbundenen Unsicherheiten – „händisch“ übertragen.

 

Vandalismus

Die Informationstafeln sind seit geraumer Zeit in weiten Teilen zerstört und mit Graffitis übersprüht. Von Beginn an wurden die Aufsteller von Chaoten bis zur Unkenntlichkeit besprüht, eingetreten und die speziell für Kinder gedachten interaktiven Elemente mit Gewalt zerstört. Seitdem sind diese Schautafeln für viele Spaziergänger und Nachbarn eine stete Erinnerung an sinnlose Gewalt.

Nach Mitteilung der Wegebetreiberin wird der Geopfad aktuell neu konzipiert und dann auch neu ausgeschildert. Die Planungen dazu laufen bereits seit mindestens 2019.  Lassen wir uns überraschen.

Station 1: Die Nidda – Der römische NIDA-Hafen

Die Nidda – Frankfurts „Canal Grande“

Die Nidda ist – nach dem Main – der zweitgrößte Fluss auf Frankfurter Stadtgebiet. Sie hat eine Gesamtlänge von rund 90 km, etwa 18 km verlaufen durch Frankfurt. Die Nidda ist ein typisches Beispiel für einen regulierten Fluss und bekam aufgrund ihres geraden Verlaufes in den 1960er Jahren den Spitznamen „Frankfurter Canal Grande“. Diente die Regulierung nach 1800 hauptsächlich zur Gewinnung von Flächen für neue Siedlungen, wurde in den 20er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts der Fluss begradigt, um die Hochwassergefahr zu verringern. Die Nidda erhielt Dämme, eine ebene Gewässersohle und das bis heute bestehende trapezförmige Querprofil. Durch die Begradigung ergaben sich aber – besonders aus ökologischer Sicht – erhebliche Nachteile für die Tier- und Pflanzenwelt der Nidda. Deshalb wird der Fluss seit den 1980er Jahren wieder ökologisch umgestaltet. Als Pilotprojekt wurde mit dem naturnahen Ausbau vom Berkersheimer Bogen bis zum westlichen Bonameser Altarm begonnen.

Doch die geschichtlichen Zeugnisse zur Nidda reichen noch viel weiter in die Vergangenheit zurück. Der Name „Nidda“ gehört zu den ältesten Gewässernamen Europas und ist indogermanischen Ursprungs. In den 70er Jahren des 1. Jahrhunderts errichteten römische Soldaten zwischen Praunheim und Heddernheim auf einer Anhöhe nördlich der Nidda zehn verschiedene Militärlager sowie ein fünf Hektar großes Steinkastell für eine 500-Mann starke Reitereinheit. Um 100 AD, nach Abzug der letzten Einheiten, wurde die Siedlung NIDA vom obergermanischen Statthalter im Auftrag Kaiser Trajans zum Verwaltungsmittelpunkt der neu eingerichteten Civitas Taunensium erhoben. Nach dieser administrativen Aufwertung entwickelte sich NIDA schnell zu einem ansehnlichen Vicus ohne Stadtrecht mit einem wichtigen Hafen.

Die Hauptverdienstquelle des Vicus war der Handel. Öl wurde aus Südspanien, Wein aus Südgallien importiert. Entscheidend für den florierenden Handel und den Aufstieg des rund 3.000 bis 5.000 Menschen starken Vicus NIDA war der namensgebende Fluss Nidda, der als Haupthandelsweg genutzt wurde. Ziegel und Keramikprodukte wurden mit Lastkähnen entlang der Nidda zum kleinen Hafen von NIDA gebracht. Wohl um 630 fiel NIDA aufgrund einer Verwaltungsreform auf Befehl des Frankenkönigs Dagoberts I. zugunsten der neuen Zentrale auf dem FRANKFURTER DOMHÜGEL zum Opfer und begann zu verfallen.

Folgen Sie dem Verlauf der Nidda; Sie passieren die Brücke Rosa-Luxemburg-Straße und biegen nach etwa 300 m rechts Richtung Römerstadtsiedlung ab. Folgen Sie dem Fußweg bis zur zweiten Bastion. Über einen Fußweg gelangen Sie auf die Bastion zur Station 2.

Station 2: Ernst May und seine Siedlung – Frankfurter Römerstadt

„Neues Frankfurt“

Bereits vor dem 1. Weltkrieg war die Wohnungsfrage in Frankfurt ungelöst. Die Industrialisierung brachte immer wieder neuen Zustrom von Menschen in die Städte mit sich. Dieses Problem verschärfte sich mit der Zunahme von Flüchtlingsströmen nach dem 1. Weltkrieg und dem jährlichen Bevölkerungswachstum. Dr. Ludwig Landmann, der von 1924 an das Amt des Oberbürgermeisters in Frankfurt am Main begleitete, reagierte auf die wachsende Nachfrage nach bezahlbaren Wohnraum und berief 1925 Ernst May zum Stadtbaurat.

Der 1886 in Frankfurt am Main geborene Ernst May ist einer der bekanntesten deutschen Architekten und Stadtplaner. Während seiner Amtszeit von 1925 – 1930 entstand in Frankfurt am Main ein nahezu einzigartiges Modell sozialdemokratischer Planungs- und Sozialpolitik. Unter der Bezeichnung „Neues Frankfurt“ wurde diesem Modell auch international Anerkennung zuteil. May entschied sich bezüglich der künftigen Stadtplanung und -erweiterung für das Prinzip der Trabantenstadt. Die Stadt solle nicht – wie bisher – peripher erweitert werden, sondern der neue Wohnraum sollte mittels „Trabanten“ von der Stadt losgelöst, auf (preiswertem) Boden des Umlandes entstehen. May schloss seine Trabanten – anders als seine Vorgänger – an vorhandene alte Ortskerne an. Die Römerstadt-Siedlung ist ein typisches Beispiel für Mays Stadtplanungsmodell „Neues Frankfurt“.

Tipp

Möchten Sie selber mal in einer „Frankfurter Küche“ stehen? Gelegenheit gibt es im nahe der Station 2 liegenden „Ernst-May-Haus“. Das zweistöckige Reihenhaus in der Römerstadt ist ein Dokumentations- und Veranstaltungsort für Architekturinteressierte aus aller Welt. Derzeit wird das Haus denkmalgerecht restauriert, mit Originalinventar ausgestattet und der Garten nach den Plänen des Landschaftarchitekten Leberecht Migge rekonstruiert. Möglich wurde dies durch die Initiative der ernst-may-gesellschaft e.V. Das Ernst-May-Haus (Im Burgfeld 136) kann jeden Dienstag bis Samstag von 11 bis 16 Uhr und nach Vereinbarung besichtigt werden!

Zur Website der Ernst-May-Gesellschaft e. V. Frankfurt am Main

Gehen Sie Richtung Römerstadtsiedlung und überqueren Sie die Straße „Im Burgfeld“. Rechts erblicken Sie das Ernst-May-Haus. Weiter geradeaus gelangen Sie zur Straße „In der Römerstadt“, die Sie überqueren müssen. Nach etwa 100 Metern nach rechts gelangen Sie an die Station 3.

Station 3: Römerstadt NIDA – Grenze Römerstadt/Nordweststadt

Unter dem Pflaster liegt so Einiges

Bis Mitte des 3.Jahrhunderts lag im Norden des heutigen Frankfurts die römische Stadt NIDA. Von zahlreichen Ausgrabungen ist bekannt, dass unter der heutigen Siedlung Wohnhäuser, Marktplätze, ein Theater, Badehäuser, Werkstätten von Handwerkern und religiöse Kultstätten liegen. Durch die Überbauung der römischen Stadt im 20. Jahrhundert konnte Vieles nicht geborgen werden und liegt noch immer im Untergrund.

Um dennoch einen Blick in die Vergangenheit werfen zu können, bedienen sich Forscher verschiedener geophysikalischer Mess-Methoden mit denen verborgene Strukturen im Untergrund abgebildet werden können. Die Geophysik ist ein wesentliches Teilgebiet der Geowissenschaften. Sie erforscht die physikalischen Eigenschaften und Vorgänge der Erdkruste und des Erdinnern. Besonders das Georadar eignet sich zum Aufspüren von archäologischen Objekten wie Mauer- oder Straßenreste, aber auch zur Erkundung des Verlaufes von geologischen Strukturen im Untergrund, zur Bestimmung der Mächtigkeiten von geologischen Schichten, und zum Auffinden von Hohlräumen, Rohrleitungen oder Kabeln.

Beim Georadar-Verfahren handelt es sich um ein elektromagnetisches Reflexionsverfahren. Eine Sendeantenne strahlt elektromagnetische Impulse in den Untergrund ab, wo sie an eventuell vorhandenen Schichtgrenzen oder Störkörpern zurück zur Oberfläche reflektiert werden. Dort werden sie mit einer Empfangsantenne aufgezeichnet. Bewegt man beide Antennen während der Messungen entlang einer Profillinie, so kann man die einzelnen Messspuren zu einem so genannten Radargramm zusammensetzen. Unter optimalen Bedingungen liefert das Radargramm ein Abbild des Untergrundes.

Biegen Sie links in die Straße „In der Römerstadt“ ein und folgen Sie dieser bis zum Wendehammer. Von dort führt ein Fußweg Richtung Nordwestzentrum. Überqueren Sie die Brücke über die Bernadottestraße, nach etwa 150 Metern erreichen Sie den Walter-Schwagenscheidt-Platz vor dem Nordwestzentrum.

Station 4: Die Nordwest-Stadt – Walter-Schwagenscheidt-Platz

Walter-Schwagenscheidt-Platz

Die Frankfurter Großsiedlung Nordweststadt entstand von 1962 bis 1968 zwischen den bestehenden Stadtteilen Niederursel, Heddernheim und Praunheim. Im Jahr 1959 nahmen die Architekten Walter Schwagenscheidt und Tassilo Sittmann am städtebaulichen Wettbewerb zur Frankfurter Nordweststadt teil und erreichten den 3. Platz. Da der Entwurf am besten den Vorstellungen des Planungsdezernenten Hans Kampffmeyer entsprach, wurde er zur Realisierung ausgewählt. Der Architekt Walter Schwagenscheidt (*1886; † 1968) war ein Stadtplaner aus dem Umfeld „Neues Frankfurt“. Schwagenscheidt und Sittmann konnten in der Nordweststadt nicht alle ihre Vorstellungen realisieren; so wurden statt ihrer Gebäudeentwürfe größtenteils Standardhäuser der beteiligten, damals noch gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaften gebaut. Der Grundriss der Nordweststadt entspricht jedoch fast vollständig dem Entwurf Schwagenscheidts und Sittmanns. Die lockere räumliche Anordnung der Häuser in parkähnlichen Grünanlagen mit einem zum Autoverkehr kreuzungsfreien Fußwegenetz sowie die äußere Verkehrserschließung der Nordweststadt sind Walter Schwagenscheidt und Tassilo Sittmann zuzuschreiben.

Das Nordwestzentrum ist das zentral gelegene Einkaufs- und Erlebniszentrum der Nordweststadt. Das ursprüngliche Erscheinungsbild des Zentrums war von typischem 1970er Jahre Flair geprägt. Am 4. Oktober 1968 wurde das Nordwestzentrum als erstes Einkaufszentrum Frankfurts eröffnet. Mit der am gleichen Tag eröffneten Frankfurter U-Bahn strömten Zehntausende Menschen in das Zentrum. Die Bausubstanz wurde in den späten 1980er Jahren schnell renovierungsbedürftig und die Besucherzahlen sanken stark. Investoren für die notwendige Sanierung wurden zunächst nicht gefunden und es wurde sogar über den Abriss des Zentrums diskutiert. 1986 wurde das Zentrum dann aber komplett saniert und nach dem Vorbild amerikanischer Shopping Malls umgestaltet. Im Dezember 2001 begannen die Arbeiten am Erweiterungsbau des Nordwestzentrums, die 2004 abgeschlossen wurden und dem Nordwestzentrum zum heutigen Erscheinungsbild verhalfen.

Folgen Sie dem Fußweg und überqueren dabei die Bernadottestraße. Nach etwa 500 Metern erreichen Sie den Martin-Luther-King-Park.

Station 5: Martin-Luther-King-Park

Von der Lehmgrube zur Erholungsfläche

Die Landschaft unserer Erde wird schon lange vom Menschen verändert. Auch das Gelände rund um die Station 5 sah nicht immer so aus wie heute. Der heutige See in der Mitte der Nordweststadt war früher eine Lehmgrube, die als Rohstofflieferant für eine der vielen ehemaligen Ziegelein diente. Der Lehm entstand aus einem eiszeitlichen Löss-Staub (siehe Station 7), der durch einsickerndes Niederschlagswasser auf natürliche Weise entkalkt wurde. 1971 wurde der Martin-Luther-King-Park mit dem künstlichen Teich nach den Plänen der Architekten Schwagenscheidt und Sittmann angelegt.

Der Teich hat eine Ausdehnung von ca. 4800 m². Das verdunstende Wasser wird durch die Zufuhr von Grundwasser ausgeglichen, sodass trotz der nur geringen Tiefe von 50 – 80 cm eine ganzjährige Wasserführung gewährleistet ist. Mittlerweile hat sich wegen des naturnahen Gewässercharakters eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt angesiedelt. Im Uferbereich befinden sich eine Röhrichtzone und vereinzelt Weidenbäume. Rund um das Gewässer lädt eine großzügige Rasenfläche zum Entspannen ein.

Durchqueren Sie den Martin-Luther-King-Park oberhalb des Teiches bis zum Ausgang „Praunheimer Weg“. Folgen Sie diesem und biegen nach der Kirche am „Kleinen Zentrum“ links in den Seitenarm der „Thomas-Mann-Straße“ ein. Nehmen Sie dann den ersten Fußweg rechts und folgen diesem bis zum „Weißkirchener Weg“. Biegen Sie rechts in die „Kirchgartenstraße“ ein und folgen dieser bis Sie links in die Straße „Alt Niederursel“ einbiegen, um dann rechts der „Obermühlgasse“ zu folgen, die Sie zur Station 6 führt.

Station 6: Niederursel

Ein Stadtteil mit Geschichte – Alter Ortskern Niederursel

Erstmals wurde Niederursel im Jahr 1132 urkundlich erwähnt. Etwa 300 Jahre später wird es aufgrund finanzieller Not durch den königlichen Vogt Henne von Niederursel geteilt und an die Stadt Frankfurt und die Ritter von Kronberg verkauft. Zu dieser Zeit hat das Dorf 21 Einwohner.

1712 ist Niederursel noch immer ein geteiltes Dorf und die damaligen Herren des Ortes, Frankfurt und Solms, einigen sich auf die Hauptstraße als Trennlinie ihres Herrschaftsbereiches. Im Süden ist für Gesetz und Ordnung Solms zuständig, im Norden die freie Reichsstadt Frankfurt. Erst im Jahre 1898 findet die Wiedervereinigung Niederursels statt und 1910 wird das Dorf endgültig nach Frankfurt eingemeindet. In den 1960er und 1970er Jahren erfährt Niederursel eine rasante Bevölkerungsentwicklung, die vor allem auf die neu errichtete, nahegelegene Nordweststadt zurückzuführen ist. Heute hat Niederursel über 16.000 Einwohner.

Zu den Niederurseler Sehenswürdigkeiten zählen neben zahlreichen, schön erhaltenen Fachwerkhäusern das ehemalige Frankfurter und Solms-Rödelheimsche Rathaus und die Gustav-Adolf-Kirche aus dem Jahr 1927. Die Gustav-Adolf-Kirche wurde 1927 auf den Grundmauern der ehemaligen Sankt Georgskapelle vom Architekten Martin Elsässer mit einem oktogonalem Grundriss errichtet. Die Bautechnik, die Elsässer – ein Mitarbeiter von Ernst May – einsetzte, war zu dieser Zeit geradezu revolutionär. Die Kirche wurde einschließlich des Daches aus Beton gegossen. Die wichtigsten Teile der alten Georgskapelle, ein Kruzifix und in Holz geschnitzte Schriftbänder von 1613, wurden ebenso wie ein romanischer Türsturz und ein Dreipassfenster in den Bau integriert. Auch die Grabsteine in der Außenmauer und das sogenannte „Gehorsam“ wurden erhalten. Am Gehorsam wurden Verbrecher zum Gespött der Bewohner tagsüber an der Prangerkette angekettet und nachts wieder in das hinter der Türe befindliche „dunkle Loch“ gebracht.

Folgen Sie dem Fußweg „Am Urselbach“ und biegen links in die „Spielsgasse“ ein. Folgen Sie dieser bis zu den Bahngleisen. Überqueren Sie die Bahngleise und folgen Sie der Straße „Im Kreuzerhohl“. Hinter der Brücke über die Rosa-Luxemburg-Straße befindet sich die Station 7. Der dazugehörige bodenkundliche Aufschluss befindet sich wenige Meter von der Station entfernt.

Station 7: „Loch Löss“

Boden – die dünne Haut der Erde – „Loch Löss“ am Riedberg.

Die Bodendecke, die nahezu die gesamte Erdoberfläche überzieht, ist ein hoch kompliziertes Ökosystem, ohne das höher entwickelte Pflanzen, Tiere und wir Menschen auf dem Festland nicht existieren können. Böden sind zum Leben ebenso elementar wie Luft und Wasser. Die Böden des Riedbergs und dessen Umgebung sind maßgeblich durch die Ablagerung von Löss während der letzten Eiszeit vor 15.000 bis 20.000 Jahren beeinflusst. Löss ist ein vom Wind transportiertes Sediment, das vor allem aus Schluff (Korngrößen von 0,063 bis 0,002 mm) besteht. Löss entsteht, wenn Schluff-Staub bei fehlender Vegetationsdecke ausgeblasen wird und sich nach einem längeren Transport durch Wind in einigen zehn bis mehreren hundert Kilometern Entfernung in Bereichen mit dichterer Vegetation wieder ablagert. Böden aus Löss sind aufgrund der kleinen aber nicht zu feinen Korngröße und dem Mineralreichtum sehr fruchtbar. Die gute Durchlüftung, die guten Eigenschaften als Wasserspeicher und der Porenreichtum des Lösses erleichtern die Bodenbildung. Auf Löss entstehen tiefgründige, leicht bearbeitbare und enorm leistungsfähige Böden, wie Parabraunerden und Schwarzerden. So ist es nicht verwunderlich, dass der Riedberg lange Zeit aus ausgedehnten Ackerflächen bestand.

Doch Boden wird nicht nur genutzt, sondern auch durch den Menschen belastet: durch Schadstoffe, durch Versiegelung mit Straßen und Gebäuden oder indem er der Erosion ausgesetzt wird. Gerade die fruchtbaren Lössgebiete neigen – besonders bei starken Niederschlägen und landwirtschaftlicher Überbeanspruchung – zur schnell voranschreitender Erosion, Bodenrutschen und Hohlwegbildungen.

Gehen Sie die Straße „Im Kreuzerhohl“ bis diese in die „Max-von-Laue-Straße“ übergeht und biegen dann halb rechts auf das Campusgelände der Universität ein.

Station 8: Aussichtsturm

Ein Blick auf die Mittelgebirge – Geologischer Aussichtsturm am Riedberg

Die geplante Aussichtsplattform wird eine Rundumsicht vom Riedberg zu allen Mittelgebirgen der Umgebung ermöglichen. Im Nordosten erhebt sich wie ein flacher Schild der Vogelsberg. Der Vogelsberg stellt das größte mitteleuropäische Vulkangebiet dar, dessen Aktivität vor etwa 16 Millionen Jahren ihren Höhepunkt erreicht hatte und von dem heute keine Gefahr eines erneuten Ausbruchs mehr ausgeht.

Im Westen erstreckt sich fast geradlinig von Bad Nauheim im Norden bis in den Rheingau im Südwesten der markante Höhenzug des Taunus mit dem Großen Feldberg als seiner höchsten Erhebung (878 m). Den Kern des Mittelgebirges bildet ein mehrere hundert Meter dickes Gesteinspaket aus Taunusquarzit. Das Gestein ist etwa 408 Millionen Jahre alt und entstand als Flachwassersediment in einem Ozean, der sich zwischen dem heutigen Nordeuropa und dem heutigen Südeuropa erstreckte. Vor etwa 300 Millionen Jahren wurde das Rheinische Schiefergebirge gefaltet und in diesem Zusammenhang erhärtete der ehemalige Meeressand zu einem Quarzit.

Südlich der Skyline von Frankfurt ragen die wellig erscheinenden Mittelgebirge von Odenwald und Spessart heraus. Ihre geringere Erhebung von maximal 626 m (Katzenbuckel) und 586 m (Geiersberg) sind das Ergebnis einer gegenüber Taunus und Vogelsberg deutlicheren Abtragung. Bei gleichzeitiger Hebung der Mittelgebirge kamen dadurch metamorphe Gesteine aus der Tiefe zum Vorschein. Dort finden sich verschiedene Gneise, deren schlierige Struktur ein plastisches Verhalten des erhitzten Materials erkennen lässt.

Nach Süden ist der Blick frei über die Oberrheinische Tiefebene, die sich bis zum 400 km südlich gelegenen Basel erstreckt. Es ist der bekannteste und landschaftlich auffälligste Grabenbruch in Europa. Unter der Oberfläche liegt ein Sedimentstapel von bis zu 4 km Dicke.

Der Aussichtspunkt öffnet auch bei weniger guter Fernsicht einen Überblick über den Nordwesten Frankfurts, in dem wir den Verlauf des Geopfades von der Nidda über das Nordwest-Zentrum bis zum Standort verfolgen können.

Durchqueren Sie das Campusgelände bis zum Geozentrum. Umlaufen Sie das Gebäude bis zur Altenhöferallee und folgen dieser bis Sie rechts in den Annette-Kolb-Weg einbiegen. Biegen Sie links in den Kätcheslachweg ein und nehmen Sie den ersten Fussweg rechts. Nach 8 Minuten erreichen Sie den Kätcheslachweiher.

Station 9: Kätcheslachweiher im Kätcheslachpark

Alles fließt …

Der Kätcheslachweiher beansprucht etwa ein Drittel der Fläche des zukünftigen rund 10 ha großen Kätcheslachparks. Die Teichanlage ist in erster Linie eine „entwässerungstechnische Anlage“, sie dient der Regenwassersammlung und -rückhaltung. Das Oberflächenwasser (Regenwasser) von den öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen wird in kleineren Regenrückhaltebecken gesammelt und über Gräben zur Teichanlage geführt. Von dort wird es verzögert in die Kätcheslache und danach in den Kalbach geleitet. Hinzu kommt Oberflächenwasser von privaten Grundstücken. Die Teichanlage besteht aus einem kleineren Absetzbecken und einem größeren östlich gelegenen Becken. Im Absetzbecken setzen sich Schlamm- und andere Partikel ab, die dann dort entfernt werden können. Um die Reinigung des Beckens zu erleichtern ist der Beckenboden des Absetzbeckens mit Rasengittersteinen befestigt, Ab einer gewissen Einstauhöhe gelangt das Wasser durch eingebaute Rohrdurchlässe in das größere Becken. Da Oberflächenwasser nicht mit Grundwasser vermischt werden darf, wurde der Teichboden mittels Verkalkung abgedichtet. Die gesamte Anlage ist so dimensioniert, dass die Becken einen permanenten Wasserspiegel von etwa 1,50 m – 2,00 m aufweisen. Im östlichen Bereich des größeren Beckens befindet sich ein Drosselbauwerk, das dafür sorgt, dass das Wasser nur im reduziertem Umfang (maximal 10 Liter Wasser pro Sekunde pro Hektar) in die Kätcheslache und dann in den Kalbach eingeleitet wird, so dass es hier nicht zu Überschwemmungen kommen kann. Die gesamte Anlage – Teichanlage und Absetzbecken – fasst rund 17.000 Kubikmeter und zusätzlich bis zur Böschungskante weitere 9.800 Kubikmeter.

Umrunden Sie den Kätcheslachteich und nehmen Sie den Fußweg Richtung „Riedbergallee“. Biegen Sie rechts in die „Riedbergallee“ ein und folgen dieser bis Sie links in die Straße „Zur Kalbacher Höhe“ einbiegen. Nach etwa 300 Metern gelangen Sie zum Bonifatiuspark und der Natursteinmauer.

Station 10: Natursteinmauer im Bonifatiuspark

Fränkische Ammoniten in Frankfurt – Natursteinmauer im Bonifatiuspark

Die über 5 Meter hohe Natursteinmauer im Bonifatiuspark hat eine Fläche von 15 000 m². Die Mauer ist das zentrale Element des 7,5 ha großen Stadtteilparks, der mit seinen ruhigen Linien eine Verbindung zwischen den Wohnvierteln am Bonifatiusbrunnen, dem Riedberg und dem Universitätsgelände herstellt. Für die verschiedenen Funktionen, nämlich als gestalterisches Element, als Ruheplatz, aber auch zur Hangstabilisierung wurde sie in den Jahren 2004 – 2006 nach den Plänen der Landschaftsarchitekten Bernard, Müggenburg und Sattler (Berlin) errichtet. Tatsächlich ist die Wand nicht ausschließlich massiv aus Natursteinen gemauert, sondern besteht im Kern aus Stahlbeton, der mit natürlichen Steinen verkleidet wurde. Für die Dekoration fanden zwei in den Eigenschaften deutlich verschiedene Gesteinsarten Verwendung. Die Wandflächen (mit Ausnahme der glatten Platten) sind aus Quadern eines Kalksteins von der Fränkischen Alb errichtet, der unter dem Handelsnamen „Dietfurter Kalkstein“ vertrieben wird und zur Gesteinsgruppe des „Treuchtlinger Marmors“ gehört. Für die Deckplatten und die Verkleidung der Fundamente, die ebenen Einzelflächen in der Wand, die Wasserspeier und Ruhebänke wurde ein Sandstein aus China gewählt. Der „Treuchtlinger Marmor“ wird gesägt und poliert vor allem für den Innenausbau verwendet. Besonders bekannt ist er als Fensterbankmaterial.

Das Gestein entstand vor rund 153 Millionen Jahren in der Zeit des Oberjura, als fast ganz Süddeutschland von einem tropischen Flachmeer mit Riffgürteln und zwischengelagerten Lagunen bedeckt war. Das Gebiet um Frankfurt lag am Südrand einer großen Insel. In den Kalksteinen ist eine Vielzahl von Skelettresten und Abdrücken der Lagunenbewohner des einstigen Jura-Meeres erhalten. Die schönsten und auch die bekanntesten Fossilien darin sind die zahlreichen Ammoniten, die man in verschiedenen Erhaltungsformen in der Mauer ausmachen kann.

Hinweis

Zur nächsten Bushaltestelle gelangen Sie, wenn Sie der Straße „Kalbacherhöhe“ nach links bis zur Haltestelle „Am Bonifatiusbrunnen“ folgen. Von dort fährt die Buslinie 26 in Richtung U-Bahnstation Nordwestzentrum bzw. S-Bahnstation Eschersheim.

Infomaterialien

agsdi-file-pdf

Geopfad Stadt-Land-Fluss

Kurzbeschreibung

agsdi-file-pdf

Geopfad Stadt-Land-Fluss

Pressemitteilung zur Eröffnung des Geopfads

agsdi-file-pdf

Geopfad Stadt-Land-Fluss

Faltblatt Geopfad

agsdi-file-pdf

Geopfad Stadt-Land-Fluss

Aktionsheft für Kinder „Fränkische Ammoniten in Frankfurt“

Freiamt: Historischer Wanderweg

Schwerpunkt der Wanderstrecke ist das Mittelalter, das wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der Gemeinde hatte. Die Vielfalt dieser Entwicklung lässt sich auf diesem Wanderweg bestaunen. Kapitel, die längst abgeschlossen erschienen, können hier wieder aufgeschlagen werden, wie das der Glasbläserei oder des Rechtes der freien Erbleihe, die die Herren im Mittelalter den Menschen hier im Tal zukommen ließen und der Gemeinde Freiamt ihren Namen gaben.

Streckenverlauf 1 (ca. 13,0 km, ca. 4,5 Std.)
Sägplatz – Ruine Keppenbach – Läger – Glasig (Sandgrube) – Soldatengräber – Tennenbach – Fäsiloch (Steinbruch) – Stabhalterhof (Mutterstegenhof) – Kirche Mußbach – Auf der Eck– Schweizerloch – Sägplatz

Streckenverlauf 2 (ca. 17,0 km, ca. 5,5 Std.)
Sägplatz – Ruine Keppenbach – Läger – Glasig (Sandgrube) – Soldatengräber – Tennenbach – Fäsiloch (Steinbruch) – Stabhalterhof (Mutterstegenhof) – Kirche Ottoschwanden – Freihof – Kirche Mußbach – Auf der Eck – Schweizerloch – Sägplatz

Infomaterialien

agsdi-file-pdf

Freiamt

Faltblatt „Historischer Wanderweg“

Gausbach: Großer Heuhüttenweg

Gausbach: Großer Heuhüttenweg

Eine Heuhütte bei Obertsrot im Oktober 2021

Die Heuhüttentäler

Nordöstlich von Forbach erstreckt sich der Ortsteil Gausbach mit seinen herrlichen Heuhüttentälern wie z. B. dem Kauersbachtal und dem Grundbachtal.

Im 17. und 18. Jahrhundert benötigten die Einwohner des Murgtals mehr Raum für ihre Landwirtschaft. Entlang der Bachläufe der Murgseitentäler rodeten sie den Wald und legten Wiesengrundstücke an. Sie trugen die vielen Steine des kargen Waldbodens zusammen zu „Leseriegeln“ oder sie bauten damit terrassenartig angelegte Trockenmauern.

Das Vieh wurde im Sommer auf die Waldweiden getrieben. Die Wiesen wurden als Heuwiesen genutzt, da sie für die Beweidung zu steil und zu feucht waren. Die Bewässerung erfolgte über ein speziell angelegtes Kanalnetz mit kleinen Bächen und genau aufgeteilten Wasserrechten.

Einwanderer aus Tirol brachten nach dem Dreißigjährigen Krieg die Bauweise der hölzernen Heuhütten mit. In den Heuhütten wurde das Heu gelagert und im Winter mit Schlitten ins Tal gebracht oder auch auf dem Rücken nach Hause getragen und zur Viehfütterung verwendet. Heute werden die Heuhüttentäler nicht mehr wirtschaftlich genutzt. Viele Täler sind im Laufe der vergangenen 30 Jahre zugewachsen.

Die noch verbliebenen offenen Täler zählen zu den wertvollsten Kulturlandschaften unserer Region. Sie bestimmen unser angenehmes Klima und sorgen für die Durchlüftung im Ort, da die Fallwinde die kühle Luft aus dem Wald durch die Täler wehen.

Die Gemeinde Forbach und zahlreiche ehrenamtliche Helfer bemühen sich seit einigen Jahren, in allen Ortsteilen die schönsten Täler offen zu halten.

Grosser Heuhüttenweg

Der Weg bietet Einblicke in eine bereits seit Jahrhunderten bestehende Kulturlandschaft, die im außeralpinen Raum nur im Murgtal zwischen Gernsbach und Forbach existiert.

Besonders schön:

das Kauersbachtal, Grundbachtal, Eberslohtal und Sasbachtal sowie das Felsmassiv Lachenfelsen und der Eckkopf.

 

Textquelle: Gemeinde Forbach

Mit freundlicher Genehmigung. Vielen Dank.

Infomaterialien

agsdi-file-pdf

Tourist-Info Forbach

Faltblatt „Wanderparadies Gausbach“

Textquellen

Faltblatt „Wanderparadies Gausbach“