Nothweiler: Burgen-Rundweg über das Eisenerzbergwerk Sankt Anna Stollen

Eine grenzüberschreitende Rundtour über vier romantische Burgruinen und das historische Eisenerzbergwerk Nothweiler, das seit 1976 als Besucherberkwerk besichtigt werden kann.

Wegelnburg

571 m ü. NN

Die Wegelnburg liegt in 572 Meter Höhe, langgestreckt auf einem Berggrat. Sie ist die höchstgelegene Burgenanlage der Pfalz mit einem Panorama-Ausblick über das Biosphärenreservat Pfälzerwald/Nordvogesen.

Die Reichsfeste wurde im 12./13. Jahrhundert erbaut. Sehenswerte Reste von Toren, Gebäuden, großen Felskammern und Ringmauern.

Hohenbourg (F)

567 m ü. NN

Die Burgruine liegt auf dem 550 m hohen Schloßberg. Anfang des 13. Jahrhunderts wurde die Burg vom altelsässischen Geschlecht der Puller erbaut, wechselnde Besitzer und 1680 zerstört.

Sehenswerte Burgreste und Skulpturstücke aus dem 13. und 16. Jahrhundert.

Löwenstein (F)

427 m ü. NN

Die Burg ist aus dem 13. Jahrhundert und liegt auf dem 550 m hohen Schloßberg mit den Burgruinen „Wegelnburg“ und „Hohenbourg“ zusammen.

Sie wurde auf zwei, durch eine Schlucht getrennte, Sandsteinfelsen erbaut. Als Raubritternest im 14. Jahrhundert zerstört.

Fleckenstein (F)

338 m ü. NN

Großteils erhaltene Burgruine aus dem 12. Jahrhundert. Es ist eine der größten Vogesenburgen auf einer 370 Meter steil aufsteigenden Felsplatte. Interessante Festung von 92 Meter Länge und 8 Meter Breite. Besonders eindrucksvoll sind die aus dem Fels heraus gehauenen Gemächer und das Burgmuseum.
Burgführungen und Themenführungen sind möglich.

Rätselburg – Spielerisches Naturerlebnis am Fuße der grandiosen Burgruine Fleckenstein. Hier können Kinder aber auch Erwachsene mit den eigenen Sinnen Natur erfahren: In den Wäldern und in der Burg suchen Klein und Groß das Ross von Willy oder das Wappen des Herren von Fleckenstein. Im alten Burgbauernhof erkunden die Kleinsten im „P´tit Fleck“ den Sandstein und den Wald.

Technisches Kulturdenkmal ‚Eisenerzbergwerk Sankt Anna Stollen‘

Bereits in keltischer Vorzeit hat man im Übertagebau Eisenerz gewonnen. Gewaltige Urkräfte katapultierten vor ca. 45 Millionen Jahren im Tertiär die ehemals heißen Eisenerze aus unergründlichen Tiefen empor, die zu bizarren und farbenprächtigen Formen im 400 Millionen Jahre alten Buntsandstein erstarrten.

Das öffentlich anerkannte technische Kulturdenkmal St. Anna-Stollen mit dem tiefen Stollen stellt einen sehr hohen Besuchswert dar. Während eines 420 m langen bequemen ebenerdigen Rundgangs unter Tage erfährt der Besucher viel über alle wichtigen bergbaulichen Tätigkeiten, Abbauorte und Lebensbedingungen der damaligen Zeit. Sie sehen Erzgewinnung in ausschließlicher Handarbeit, technische Einrichtungen wie der 2 x 40 m tiefe Sturzschacht, autarke Wasserversorgung unter Tage (Zisterne), natürliche Belüftung durch den 80 m hohen Wetterschacht, einzelne bis zu 500 cbm Volumen große Dome mit ihren hellerleuchteten, farbenprächtigen Eisenerzadern.

Die Geschichte des Eisenerzbergwerks

Tipp

Beim Besucherbergwerk befindet das Informationszentrum mit einer Dauerausstellung „Bergbau und Hüttenwesen im Wasgau“ über verwendete Werkzeuge (Gezähe) und erzeugte Eisengussprodukte.

Infomaterialien

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Infozentrum Besucherbergwerk Nothweiler

Infotafel „Die Anfänge des Bergbaus im Wasgau“

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Infozentrum Besucherbergwerk Nothweiler

Infotafel „Das Bergbaudorf Nothweiler“

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Infozentrum Besucherbergwerk Nothweiler

Infotafel „Die Grube zu den heiligen drei Königen“

Textquellen

Webseite „Verbandsgemeinde Dahner Felsenland“

Winnweiler: Zur Eisen- und Kupferschmelz

Winnweiler: Zur Eisen- und Kupferschmelz

Der Start der Tour ist am Bahnhof Winnweiler.

Die Tour führt über die Kreuzkapelle und dem Hochsteiner Kreuz zur Eisenschmelz Winnweiler und über die ehemalige Kupferschmelze wieder zurück zum Ausgangpunkt.

Empfehelnswert ist auch ein Besuch im Jüdischen Museum Winnweiler, in dem 2021 eine Gienantabteilung eingerichtet wurde. Dort wird die Erinnerung an das für Winnweiler und Umgebung bedeutsame Unternehmen der Montanindustrie wachgehalten.

Die Eisenschmelz

In der Folge regionaler Erzfunde und dem Erzabbau, etwa im nahe gelegenen Imsbach, gründete Nicolaus Guinand („Gienanth“) im Jahr 1742 das Eisenhüttenwerk Hochstein.

Die „Eisenschmelz“ bestand aus dem Hochofen, einem Großhammer, einer Gießerei sowie Arbeiterwohnungen und einem dreiflügeligen Herrenhaus mit Park. Die Gießerei wurde 1948 abgerissen. Alle weiteren Gebäude der Anlage sind weitgehend erhalten und stehen als geschlossene Anlage unter Denkmalschutz.

Von der L 392 aus ist die Einfahrt in den Industriepark, aber vor allem die Ruine dieses auch „Neues Werk“ bezeichneten Teils zu sehen (Mauer mit hohen Rundbogenfenstern).

Anlässlich der EXPO-2000 zum Thema „Mensch-Natur –Technik“ wurde der „Frühindustriepark Gienanth“ geschaffen. Ein industriegeographischer Lehrpfad führt zwischen 225 und 400 Höhenmetern in einer Länge von 12 km durch das südwestliche Donnersberger Vorland“. Der Lehrpfad führt zu mehreren Standorten, an denen Denkmäler besichtigt werden können. Startpunkt ist die Eisenschmelz in Winnweiler-Hochstein. Konzipiert wurde der Lehrpfad mit Informationstafeln von einem Leistungskurs des Wilhelm-Erb-Gymnasiums in Winnweiler.

 

Die Kupferschmelz

Die Kupferschmelz wurde 1747/49 erbaut als Kupferhütte durch die Imsbacher Kupferbergwerksgewerkschaft, die den Betrieb bereits 1754 wieder einstellt. Ab 1806 nutzt Gienanth das Gelände, baut 1806 zunächst ein Eisenhammerwerk, ab 1880 eine neue Gießerei und verlegt 1938 den Betrieb komplett in die Kupferschmelz.

Das Werk „Gienanth AG Eisengießerei“ wurde im Laufe der Jahrzehnte immer wieder an- und umgebaut und „verbaut“. Seit der Stilllegung im Jahr 2004 wurden alle Maschinen entfernt und Teile der Gebäude zerstört. Die nicht denkmalgeschützte Anlage ist heute in Privatbesitz und öffentlich nicht zugänglich.

Infomaterialien

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Winnweiler

Industriekultur und Natur – keine Infomaterialien vorhanden!

Ellweiler: Das Gebiet der Uranförderung und Aufbereitung

Von Bernd Laquai

Historisches

Ende der 50er Jahre wurde von der niedersächsischen Bergbaugesellschaft „Gewerkschaft Brunhilde GmbH, Uetze“ am Bühlskopf im Tagebau schwach uranhaltiges Gestein abgebaut. Der Vorteil lag dabei zunächst in der geringeren Belastung der Arbeiter vor allem wegen der niedrigeren Radon-Aktivitätskonzentrationen an der freien Luft und der geringeren Staubbelastung im Vergleich zu Gruben unter Tage. 1958/59 wurde in Ellweiler an der Straße nach Birkenfeld auch eine Anlage zur Aufbereitung des gewonnenen Urans zu „Yellow Cake“ zunächst als staatliche Versuchsanlage aufgebaut. Sie wurde später von der Gewerkschaft Brunhilde privatwirtschaftlich betrieben. Dabei wurden später auch höherprozentige Erze aus Menzenschwand und anderen Abbaugebieten antransportiert und zu Urankonzentraten verarbeitet.

Die Aufbereitungsanlage in Ellweiler geriet in den 80iger Jahren in Zusammenhang mit „Unregelmäßigkeiten“ bei der Brennelemente-Fabrik Transnuklear / Nukem mit in den Strudel von etlichen Skandalen, unter anderem da auch Strahlungsgrenzwerte bei der Haldenlagerung der Abfälle massiv überschritten wurden. 1989 wurde der Betrieb von den Landesbehörden untersagt. 1991 stellte die Gewerkschaft Brunhilde den Konkursantrag. Die Sanierung und Rekultivierung mit Kosten in Höhe von rund 50 Millionen DM wurden daraufhin vom Land Rheinland-Pfalz durchgeführt.

Besuch des Gebiets Ellweiler

Wenn man nicht mit dem Auto direkt anreist, kann man auch bequem mit der Bahn bis zum Bahnhof Neubrücke (Nahe) fahren und von dort aus eine etwa 8-10 km lange Rund-Wanderung machen. Die Strecke ist allerdings nicht immer ein komfortabler und ausgeschilderter Wanderweg.

Zunächst geht man in nord-östlicher Richtung parallel zur Bahnlinie bis zum Ortsausgang und sucht den Radweg nach Birkenfeld. Er führt auf einem schönen Sträßchen rechts von einem Bach bis zur Landes-Sammelstelle für radioaktiven Abfall, die sich linksseitig des Baches befindet. Wenn man noch ein kleines Stück auf dem Sträßchen weitergeht, biegt der Bach nach links ab und man hat Zugang zur ersten Halde bei N49 37.086 E7 09.603. Diese ist ca. 15 m hoch mit einer relativ steilen Böschung, die aber so gut befestigt und mit Gras bewachsen ist, dass man problemlos hochsteigen kann. Beim Aufstieg kann man eine nur sehr geringe Zunahme der Strahlung feststellen. Sie beträgt kaum mehr als 0,2 µSv/h wenn man über 2 min mittelt (Gammascout). Von der Halde oben hat man eine schöne Aussicht auf die Sammelstelle auf der einen Seite und die Wiesen, wo früher die Fabrik stand, auf der anderen Seite. Auf der Halde kann man einige Messstellen erkennen, so zum Beispiel zur Grundwassermessung. Um die Halde herum führt ein Fußweg. In der Nähe zum Bach steht ein Stromleitungsmast, an dessen Halteseilen Radonmessdosen befestigt sind. Man befindet sich also in guter Gesellschaft. Mindestens eine der Dosen stammt vom Landes-Umweltamt Rheinland-Pfalz. Im Norden auf der Wiese lässt sich ebenfalls kaum eine erhöhte Strahlung feststellen. Ganz am Nordende der Halde findet man eine Brücke über den Bach, so dass man auf die Seite der Strasse kommt. Von dort kann man zurücklaufen bis auf die Höhe eines Rastplatzes gegenüber der Tankstelle. Von hier aus kann man ohne Probleme auch die zweite Halde bei N49 36.994 E7 09.615 besteigen. Von oben hat man einen guten Blick auf das etwas gruselig anmutende, fensterlose Gebäude der Sammelstelle. Etwas Graffiti an der Wand des Gebäudes würde gut tun. Auch auf der zweiten Halde kann eine nur ganz leicht erhöhte Gammastrahlung messen.

Ganz grundsätzlich bekommt man den Eindruck, dass die Halden in der Zwischenzeit ordentlich saniert sind, zumindest was die Gamma-Ortsdosisleistung anbelangt. Läuft man auf der Straße entlang des Zaunes zurück zur Sammelstelle, kann man auch keine großen Auffälligkeiten beobachten.

Von der Sammelstelle aus muss man ein Stück der Strasse entlang nach Süden gehen, bis rechts der Wald endet. Frühestens hier kann man nach Westen Richtung Ellweiler rechts abbiegen. Allerdings sind die Felder umzäunt, so dass, wenn man sich nicht durch den Wald schlagen will, man am besten bis zur nächsten Kreuzung der Strasse entlang läuft. Nach einer kurzen Distanz trifft man auf ein großes Gehöft von wo aus ein Feldweg Richtung Westen abzweigt. Dieser Weg führt nach Ellweiler.

Hier fällt allerdings deutlich auf, dass die Gamma-Orstdosisleistung auf den Feldern merklich ansteigt. Schaut man sich die Felder genau an, kann man erkennen, dass manche Bauern bewußt Gesteinsschotter unter die Erde gemischt haben. Das könnte zur Lockerung dienen oder auch als Wärmespeicher. Allerdings weist dieser Schotter einen gewissen Radionuklidgehalt auf, was man an der Strahlung erkennen kann. Dies ist beispielsweise auf dem Acker bei N49 36.681 E7 09.403 der Fall. Wo dieser Gesteinsschotter aus gleichmäßig kleinen Steinchen herkommt, ist unklar, aber an der Färbung kann man sehen, dass es ebenfalls Rhyolithgestein ist. Da das Gestein im Uranabbaugebiet genauso aussieht, kann man davon ausgehen, dass das Gestein auf den Äckern auch uranhaltig ist. Wie das auf das Grundwasser wirkt und auf die angebauten Pflanzen, ist offen. Wenn man schließlich wieder auf die Teerstrasse am Ortseingang bei Ellweiler kommt, nimmt die Strahlungsintensität wieder etwas ab.

Das ehemalige Uranabbaugebiet von Ellweiler befindet sich am Rande eines Hügels im Norden mit dem Namen Bühlskopf (N49 37.047 E7 08.801). Um dorthin zu gelangen folgt am besten dem Sträßchen „Am Bühl“, das am Ende in ein Feldweg übergeht, der im westlich um den Bühlkopf herumführt. Das sanierte und rekultivierte Abbaugebiet befindet sich im Norden des Bühlkopfs. Der Hügel wurde dort im Prinzip abgebrochen. Man kann die Abbruchkante mit einigen Aufschlüssen noch erkennen, dort wo das rötliche Rhyolithgestein mit einer gelblichweißen Textur deutlich hervortritt. Vor allem an der Abbruchkante und an den kleinen Höhlungen im Wald steigt die Gamma-Ortsdosisleistung stark an und erreicht Werte von über 1uSv/h an einigen Stellen. Auf Grund des noch vorhandenen Schnees war aber bei meinem Besuch die Suche nach sehr deutlich radioaktiven Steinen ziemlich erschwert. Möglicherweise behindert auch das weiträumig austretende Radon die Suche mit dem Geigerzähler.

Der größte Teil des Abbaugebiets scheint aber heute verfüllt und mit Erde bedeckt zu sein. Die Boden ist mit Gras bewachsen und man hat bereits einen Bewuchs mit Sträuchern und kleinen Kiefern. Im Wald dagegen findet man noch einige Hinterlassenschaften wie z.B. ein gemauertes Becken und eine eiserne Bergbau-Lore, die total verrostet ist.

Parallel zur Messung mit dem GeoRexx-System wurde die Äquivalentdosisleistung mit dem Gammascout aufgezeichnet. Die Dosis wurde durch Mittelung über 2 Minuten intervalle gewonnen und zusammen mit der Uhrzeit für jede Messung abgespeichert. Da auch der GPS-Empfänger die Zeit abspeichert, ist eine Zuordnung der Messpunkte zu den Koordinaten leicht möglich. Die beiden Peaks mit über 1 µSv/h stammen von Aufschlüssen an der Böschung.

Auch wenn die Rekultivierung das Abbaugebiet wieder gut in die Natur integriert, so wäre doch ein deutlicher Gefahrenhinweis wünschenswert, um vor allem ahnungslose Wanderer ohne besondere Kenntnisse vor dem Gebiets zu warnen. Besonders Kinder, welche mit den schön gefärbten Steinen spielen könnten, sind gefährdet.

Die örtlichen Behörden sollten auch die Landwirte auf die Gefahren hinweisen, die durch Vermengen des Gesteins mit dem Ackerboden entstehen. Das Grundwasser sollte nicht nur im Bereich der ehemaligen Halden der Aufbereitungsanlagen überwacht werden.

Während des Besuchs am Bühlskopf wurden 5 kg des Rhyolitgesteins an der Abbruchkante eingesammelt und in der 10 Liter Radonmesskammer vermessen. Allerdings brachte die Probenmenge das Radonmessinstrument (Sirad MR-106) bereits nach 2 Tagen an den Anschlag (max. messbare Radonkonzentration 20.000 Bq/m³). Von daher kann man davon ausgehen, dass tatsächlich Konzentrationen von deutlich über 50.000 Bq/m³ in der Messkammer entstanden sind. Das Gestein wird daher sehr gleichmäßig mit Uran durchsetzt und sehr porös sein, so dass man an einem einzelnen Stein eine im Vergleich nur geringe Gammastrahlung sieht. Die Radon-Exhalationsrate ist dagegen vermutlich sehr hoch.

Abb. 17 zeigt den zurückgelegten Weg als Übersicht mit der Farbmarkierung entlang der Tour, welche die vom GeoRexx-System gemessene Zählrate darstellt. Deutlich kann man die erhöhte Radioaktivität am Bühlskopf erkennen, sowie auf den Äckern mit dem untergemischen Rhyolith-Schotter.

© Bernd Laquai

Ein Ausflugstipp von der Webseite opengeiger.de

Mit freundlicher Genehmigung. VIELEN DANK.

Infomaterialien

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Bernd Laquai

Das Gebiet der Uranförderung und Aufbereitung in Ellweiler (Originalbeschreibung).

Textquellen

(2) Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten Rheinland
Pfalz: Sanierung der ehemaligen Uranerzaufbereitungsanlage Ellweiler

(3) Nachrichtenmagazin Der Spiegel: etliche Artikel

Radioaktivität

Messverfahren

Radon

Bad Kreuznach: Vitaltour Salinental

Die Rundtour führt durch das enge Felsental der Nahe von Bad Kreuznach nach Bad Münster am Stein-Ebernburg und zurück über den Porphyrrücken Rotenfels.

In Bad Kreuznach wurde 1817 die erste Badestube eingerichtet. In den Folgejahren entstand ein Kurviertel mit prächtigen Villen, Kurhotel und Parkanlagen. Das Salinental, Europas größtes Freiluftinhalatorium, verdankt seinen Namen der Salzgewinnung aus den Solequellen.

Salinental

Das Salinental ist ein Gesamtensemble der Salzproduktion. Triebwerkgräben, Wasserräder, Gradierwerke, Siederei und Arbeiterhäuser wurden über 100 Jahre zur Salzgewinnung genutzt.

Salz wird in der Region seit über 400 Jahren gewonnen. In den Gradierwerken wurde die Salzsole mit einem natürlichen Salzgehalt von ca. 1,5 % durch das von Freiherr von Beust im 18. Jahrhundert entwickelten Verfahren der Tröpfelgradierung aufkonzentriert. Dabei wurde die Sole auf einer Länge von insgesamt 1,1 km über neun Meter hohe Schwarzdornheckenwände verrieselt. Durch mehrfaches Verrieseln in einem durch Wasserräder angetriebenen Pumpkreislauf erhöhte sich dabei der Salzgehalt nach ca. einer Woche ausschließlich durch Verdunstung auf 26 %. Vom Gradierwerk kam die Sole dann in die Siederei, wo schließlich das Salz erzeugt wurde.

Heute gewinnt man das salzhaltige Wasser aus einer 500 m tiefen Quelle im Salinental. Sie speist die Gradierwerke, das Freiluftinhalatorium im Kurpark mit dem historischen Solezerstäuber, das Thermalbad und das Crucenia Gesundheitszentrum.

Wegbeschreibung

Die Tour beginnt an der Saline Karlshalle.

Im Naturschutzgebiet Gans befindet sich eine eiszeitliche Geröllhalde, einer der schönsten Aussichtspunkte auf der Tour. Weiter führt die Tour zum Schloss Rheingrafenstein, das im ausgehenden 17.Jahrhundert nach der Zerstörung der Burg Rheingrafenstein als Gutshof erbaut wurde und zur Burgruine Rheingrafenstein, die auf einem 136 Meter hohen Porphyrrücken steht.

Durch das Huttental erreicht man am Naheufer eine Rarität, eine handgezogenen Fähre, die zwischen April und November Bad Münster mit der engen Schlucht unterhalb des Rheingrafensteins verbindet. Außerhalb der Betriebszeit der Fähre ist ein rund 1,5 Kilometer langer Umweg erforderlich, um das andere Naheufer zu erreichen.

In Bad Münster am Stein verdienten sich früher die Menschen ihren Lebensunterhalt mit Fischerei, Salzgewinnung, Landwirtschaft und Kupferbergbau im Huttental. Ebernburg hat eine lange Tradition in Bergbau und Landwirtschaft, überhalb dem Stadtteil liegt die gleichnamige Burg, die heute evangelische Familienferien- und Bildungsstätte ist.

Das Kurmittelhaus in Bad Münster am Stein-Ebernburg gilt als architektonische Besonderheit der Region. In der Brunnenhalle gibt es für die Sole-Trinkkur drei Heilquellen sowie das Therapiezentrum für Kur- und Wellnessanwendungen.

Im weiteren Verlauf führt die Strecke hinauf zum Rotenfels. Das zwei Kilometer lange Felsmassiv aus Porphyr steht unter Naturschutz und ist mit 202 Metern die höchste Steilwand zwischen den Alpen und Skandinavien, einen besonderen Ausblick in das Umland bietet die Aussichtskanzel Bastei. Das Felsmassiv besteht aus rötlichem Rhyolith, einem Quarzporphyr-Gestein mit feinkörnig-kristalliner Struktur. Vor 270 bis 260 Millionen Jahren bildete sich in einer Phase besonders reger vulkanischer Aktivität durch glutflüssig aufsteigendes Magma das nach seiner Erstarrung sehr witterungsbeständige, rötliche Gestein des Rotenfels. Hydrothermal zersetzte Zonen sind an der helleren Färbung erkennbar. Dort sind die Feldspate in Kaolin umgewandelt. Die Nahe hat diese Felsstruktur als Steilufer über Jahrtausende in den Fels gefräst und einen Großteil des Verwitterungsschutts abtransportiert.

Tipp

Besuchen Sie am Rotenfels das Steinskulpturenmuseum mit Skulpturenpark.

Infomaterialien

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Bad Kreuznach

Vitaltour Salinental – keine Infomaterialien vorhanden!

Dimbach: Dimbacher Buntsandstein Höhenweg

Die Tour startet bei Dimbach und überschreitet drei Berge: den Dimberg, den Rötzenberg und den Immersberg.

Zahllose Aussichtspunkte auf die Landschaft bis teilweise weit in die Vorderpfalz hinein (vom Rötzenberg und Immersberg), die Reichsfeste Burg Trifels oder in den Tälern liegende Ortschaften lohnen immer wieder inne zu halten und die Aussicht zu geniessen.

Entlang der Wegstrecke befinden sich 12 geografisch-geologische Informationstafeln.

Die Tour erfordert eine gute Grundkondition und Trittsicherheit.

Infomaterialien

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Dimbach

Dimbacher Buntsandstein Höhenweg – keine Infomaterialien vorhanden!

Imsbach: Eisenweg der Bergbauerlebniswelt

Eine Wanderung auf dem montanhistorischen Rundwanderweg, dem  „Eisenweg“ heißt Begegnung mit Relikten von fast 2.000 Jahren Bergbaugeschichte in den Wäldern um Imsbach.

Zwei rund 1,5 km lange und bis zu mehrere Meter mächtige Erzgänge lieferten im Laufe vieler Jahrhunderte reichlich Eisen. Anfänglich wurde es in Imsbach,  später dann bei der nahegelegenen Eisenschmelz und in Hochstein bei Winnweiler verhüttet.

Eisenerz hatte auch für das Wirtschaftsleben der Menschen im Mittelalter eine zentrale Bedeutung. Es kann deshalb vermutet werden, dass der Schutz der Erzvorkommen mit ein Grund dafür war, dass auf einer Höhe unmittelbar über den Erzgruben eine Burg erbaut wurde, die Burg Hohenfels. Nach ihrer Zerstörung im 13. Jh. sind heute nur noch wenige Reste der einst mächtigen Anlage erhalten.

Der Eisenerzbergbau bei Imsbach aber überdauerte das Ende der Burg um rund ein halbes Jahrtausend, bis Ende des 19. Jh. die hier gewinnbaren Erzvorräte weitestgehend erschöpft waren.

Infomaterialien

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Imsbach

Eisenweg – keine Infomaterialien vorhanden!

Textquellen